Heute 18:35 Uhr
<font size=5>FOKUS 2 - Ford will weltweit 35.000 Stellen abbauen </font>
(neu: Gewerkschaft, Ratingagenturen)
Detroit, 11. Jan (Reuters) - <font color="#FF0000">Der US-Autohersteller Ford will im Rahmen einer globalen Umstrukturierung weltweit 35.000 Stellen abbauen</font>. <font color="#FF0000">In Nordamerika, wo alleine 22.000 Arbeitsplätze wegfallen sollen, sei die Schließung von fünf Werken geplant</font>, teilte der weltweit zweitgrößte Autobauer am Freitag in Detroit mit. <font color="#FF0000">Die Produktionskapazität von Ford soll um 16 Prozent auf 4,8 Millionen Einheiten reduziert werden</font>. Vier Modellreihen, darunter die Modellreihe Ford Escort, sollten eingestellt werden. Ziel sei es, Mitte des Jahrzehnts einen Gewinn vor Steuern von sieben Milliarden Dollar zu erreichen. Analysten rechnen damit, <font color="#FF0000">dass Ford in diesem Monat für 2001 seinen ersten Verlust seit 1992 bekannt geben werde</font>. An der Wall Street zog der Aktienkurs um rund ein Prozent auf 15,41 Dollar an.
Die Ford-Werke AG in Köln teilte mit, in Deutschland sei kein Stellenabbau im Zuge der Restrukturierung des Mutterkonzerns geplant. In Deutschland beschäftigt Ford rund 27.500 Menschen. Die Restrukturierung der Ford-Aktivitäten in Deutschland und Europa seien bereits vor längerem eingeleitet worden und diese Standorte daher nicht von den neuesten Umbauplänen der US-Mutter betroffen. Dies habe auch der Europa-Chef David Thursfield bekräftigt, hieß es bei Ford in Köln.
Ford werde im vierten Quartal 2001 zur Deckung der Umstrukturierungskosten Rückstellungen über 4,1 Milliarden Dollar nach Steuern bilden, teilte das Unternehmen weiter mit. Ford Chairman and Chief Executive William Clay (Bill) Ford jr, Ur-Enkel des Ford-Gründers Henry, erklärte vor Analysten in Detroit, das seien schmerzliche, aber nötige Schritte, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und nach vorne zu schauen."Es ist ein umfassender Plan, aber kein magischer Zauberstab", fügte Ford hinzu, der auf Gehalt und Bonus verzichten will.
Chief Operating Officer Nick Scheele erklärte, die Werke in Edison im US-Bundesstaat New Jersey, Hazelwood im US-Bundesstaat Missouri und im kanadischen Oakville (Ontario) würden ebenso wie die beiden Zulieferer-Werke in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio und in Dearborn im US-Bundesstaat Michigan geschlossen. Elf Fabriken hätten eine umfassende Restrukturierung einschließlich des Wegfalls von Schichten vor sich. Im kanadischen Werk und in New Jersey werden Pickups, in Missouri der Sport-Geländewagen Explorer gebaut.
Die Tarifverträge zwischen Ford und den Gewerkschaften United Auto Workers Union und Canadian Auto Workers, die noch bis September 2003 beziehungsweise bis Herbst dieses Jahres laufen, stehen der Schließung von Werken entgegen. Branchenkenner gehen davon aus, dass Ford die Werke erst nach Auslaufen der Verträge schließen werde. Ford sicherte auch zu, die Tarifverträge mit den Gewerkschaften würden nicht verletzt.
<font color="#FF0000">Die Dividende werde im ersten Quartal um ein Drittel auf zehn Cent je Aktie gesenkt</font>, teilte Ford weiter mit. Ford hatte die Dividende bereits im Vorquartal um ein Drittel gekürzt. Das Unternehmen wolle im Rahmen des Maßnahmepakets Vermögenswerte über eine Milliarde Dollar verkaufen und eine Wandelanleihe im Nennwert von drei Milliarden Dollar zum Kauf anbieten, hieß weiter.
<font color="#FF0000">Die Ratingagenturen Fitch und Standard & Poor's (S&P) stuften die Bonität von Ford zurück</font>. Fitch nahm dabei die Rating der vorrangig gesicherten Ford-Schuldtitel <font color="#FF0000">auf"BBB-Plus" von"A-Minus" </font>zurück. Die Ratingagentur begründete diesen Schritt mit der schwachen Ergebnislage, der schrumpfenden Marktanteile und der Verschlechterung der Liquidität. <font color="#FF0000">S&P änderte die Rating-Ausblick von Ford auf"negativ" von"stabil". Als Begründung hieß es, das Rating könnte gesenkt werden, wenn Ford vor Steuern und Zinsen nicht mindestens die Gewinnzone erreiche, oder wenn sie ihre positive Liquidität nicht halten könne</font>.
Am Vortag hatte der weltgrößte Autokonzern GM einen 10-prozentigen Personalabbau angekündigt. Anders als Ford und DaimlerChrysler-Tochter Chrysler wird GM nach Analystenschätzungen für 2001 einen Gewinn auswiesen. GM hatte zudem für das laufende Jahr einen Rückgang des Automarktes in den USA und Europa vorausgesagt.
tcs/rkr
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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