XERXES
15.01.2002, 13:23 |
Bin mal auf die Reaktionen gespannt Thread gesperrt |
Auszug vom 14.01.2001 NY-Times
Because Enron operated in a largely unregulated arena and because of the way energy trading firms are allowed to account for their operations, the company recorded revenue that made the economic status of its business appear larger than it really was. Under accounting rules, when an energy trading company trades electricity or gas, it can count as revenues the whole amount of every transaction rather than simply the profit or loss, as a brokerage firm does.
It is similar to the way Priceline.com counted as revenues the whole sale price of plane tickets sold online rather than just commissions, as traditional travel agents do.
That is largely how Enron, a relative newcomer to the trading of commodities and related financial instruments, was able to produce $101 billion of revenue in 2000, up from $40 billion in 1999. By comparison, Goldman, Sachs, a highly regulated firm with a long history of trading in the field, generated $6.5 billion in trading revenue last year.
Enron appears to have done nothing wrong in accounting for trading revenues, unlike its almost certainly improper accounting for dealings with entities off its balance sheets. But the larger-than-life revenue numbers allowed Enron's executives and other advocates to promote the idea that its operations were far grander than they were, worthy of a ranking near the top of the Fortune 500.
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ManfredZ
15.01.2002, 13:59
@ XERXES
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Re: Bin mal auf die Reaktionen gespannt |
Die Logik ist einleuchtend: wenn ich ein Autoverkäufer bin und pro Tag ein Auto zu EUR 20.000 verkaufe, dann verkaufe ich etwa 20 im Monat und nach der Enron-Methode habe ich also ein monatliches Einkommen von EUR 400.000. Hmmm, vielleicht sollte ich Autoverkäufer werden? LOL
Manfred
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JüKü
15.01.2002, 15:36
@ ManfredZ
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Re: Bin mal auf die Reaktionen gespannt |
>Die Logik ist einleuchtend: wenn ich ein Autoverkäufer bin und pro Tag ein Auto zu EUR 20.000 verkaufe, dann verkaufe ich etwa 20 im Monat und nach der Enron-Methode habe ich also ein monatliches Einkommen von EUR 400.000. Hmmm, vielleicht sollte ich Autoverkäufer werden? LOL
>Manfred
Es geht um Erlöse (revenues), nicht Einkommen.
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XERXES
15.01.2002, 18:26
@ JüKü
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Re: Bin mal auf die Reaktionen gespannt |
Merkt denn niemand, was das bedeutet?
Der reine Energie Rein-Raus-Handel wird als Umsatzerloese deklariert!
Als ob eine Bank ihren Arbitragehandel als Umsatzerloese angeben koennte.
Und das Beste: diese Zahlen gehen ins BSP der USA ein.
Wenn also Enron fuer 101 mrd USD Strom und Gas durchgehandelt hat, gibt es dafuer einen Kontrahenten, der diese Umsaetze wieder entsprechend Bilanziert.
Damit sind wir bei 202 mrd USD.
Ergo besteht das reale US-BSP des Jahres 2000 durch den Energiehandel Enrons zu ca 2,2 Pct. aus heisser Luft!
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XERXES
15.01.2002, 20:04
@ XERXES
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Re: Bin mal auf die Reaktionen gespannt |
Interessanterweise, gibt es bei Calpine, bein den Fin.Highlights einen Posten: Cost Of Revenues, der bei Enron und Dynegy nicht angezeigt wird.
Er ist von 99 auf 00 prozentual sogar staerker gestiegen als die ausgewiesenen revenues!
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ManfredZ
15.01.2002, 20:26
@ XERXES
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Re: Bin mal auf die Reaktionen gespannt |
Genau um das gehts, das wollte ich mit meinem Autoverkaufsbeispiel demonstrieren, nur so kann Enron auf dem Papier einen 15 Mal so hohen Umsatz wie Goldman Sachs erzielen.
Bei Priceline liegt der Grund dafür auf der Hand: Ende 1999/ Anfang 2000 kamen kreative Analysten auf die Idee, daß man die jungen Dotcoms eigentlich nach dem Kurs-Umsatz-Verhältnis zu beurteilen seien. Oh hurra, wenn ich die Gesamtpreise der verkauften Flugtickets statt nur der Commissions als Umsatz ausweise, ist mein Umsatz plötzlich 20 Mal so hoch, so einfach ist das.
Aber ich frage mich aber, was Enron von dieser Verbuchung hat? Es senkt die nominelle Umsatzrendite (Gewinn als % vom Umsatz), was eigentlich als Nachteil zu sehen ist, weil das eine wichtige Kennziffer im Branchenvergleich ist.
Ich fantasiere mal - ist folgender Gedanke ganz abwegig: der Sinn war die Steigerung des BIP, vor allem wenn man die Verbindungen Enrons zur Politik berücksichtitgt? Xerxes, hast Du das nachgeprüft mit den Zahlen, das entspricht wirklich 2% vom US-BIP????
Manfred
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XERXES
16.01.2002, 07:47
@ ManfredZ
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Re: Bin mal auf die Reaktionen gespannt |
Xerxes, hast Du das nachgeprüft mit den Zahlen, das entspricht wirklich 2% vom US-BIP????
>Manfred
101 mrd bei Enron macht nochmal das gleiche bei seinen Kontrahenten, also 202 mrd USD. das Reale BSP der USA im Jahr 2000: 9304 mrd USD.
Macht 2,17 Pct.
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ManfredZ
16.01.2002, 13:32
@ XERXES
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Re: Bin mal auf die Reaktionen gespannt |
Ich mach mir glatt ins Hemd, wenn man davon ausgeht, daß Enron kein Einzelfall ist, sondern solche Methoden systematisch angewandt wurden und wenn man noch andere lustige Buchungsansätze dazunimmt (siehe Link zu Bill Parish), wieviel % des US-BIP sind dann eigentlich getürkt, 5%, 10%, 20%, 50%...?
<ul> ~ http://www.billparish.com/20011128msftupdate.html</ul>
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