black elk
22.01.2002, 14:15 |
vorschlag: Immobilien als Kapitalanlage Thread gesperrt |
es entsteht als leser dieses forums der eindruck es gibt nur die alternative aktien/anleihen oder gold/silber. die realität beeinhaltet aber auch den vom volumen her viel größeren immobilienmarkt. paraktisch alle großen vermögen stecken in sachwerten, aktien sind nur ein nebenkriegsschauplatz.
es wäre interessant mal zu untersuchen, wie sich im falle einer systemkrise des finanzsystems die immobilien entwickeln werden. irgendwo hatte ich hier schonmal daten zur langfristigen preisentwicklung in d gesehen (wer hatte die reingestellt?).
nur zur anregung
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Baldur der Ketzer
22.01.2002, 14:34
@ black elk
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Re: Immobilien in einer Systemkrise |
Hallo, black elk,
schön, mal wieder was von Dir zu sehen!
Immobilien sind in der Tat"echte" Sachwerte, man sitzt ja drauf bzw. drin.
Aber eine Systemkrise bedeutet ja, daß der Staat wie tollwütig wild um sich beißen wird, um den Untergang seiner Günstlinge, Profiteure und leitenden Schmarotzer hinauszuzögern.
Immobilien sind halt auf Gedeih und Verderb dem Zugriff eines Systems ausgeliefert.
Einmal zur Besteuerung, dann zur Lastenausgleichsumlage, wieder zur Provokation (Mietgesetze) oder bis hin zur Beschlagnahme (alles sattsam bekannt).
Da hilft es nur bedingt, zu sagen, die Lage ist ja unverändert AAA, und in Rottach-Egern wird es auch noch schön sein, wenn dieses unseres System verreckt ist. Das galt ja an der Mecklenburgischen Seenplatte auch die ganze DDR lang, aber wer will schon so lange warten, zumal nicht sicher ist, ob er später sein Eigentum wieder voll zurückbekommt (Wertverfall mal außen vor) - es grüßen die Mauergrundstücke.
Wenn man selbstgenutztes Wohneigentum hat, ist das bestimmt die grundlegendste Absicherung, die man braucht.
Vermietete Immobilien haben halt das Problem, daß Du sie laufend unterhalten und renovieren mußt, aber nicht sicher sein kannst, ordentliche und zahlungsfähige Mieter zu finden - Chaoten in der Wohnung sind schlimmer als gar keine Immo.
Gewerbeimmobilien hängen ebenfalls an der Wirtschaftspolitik, und es kann lange dauern, bis es da wieder aufwärts geht.
Räumliche Präferenzen, sagen wir, München-Planegg und Martinsried, nun gut, aber was, wenn auch der Biotech-Boom mal einbricht? Dann hat es da draußen zu Hauf Leerstände.
Für mich ist nur eine selbstgenutzte Immobilie sinnvoll, vermietete Wohnungen aus eigener Erfahrung heraus ein Tabu, vermietete Gewerbehallen vielleicht in 1a-Lage diskussionswürdig.
In einer echten Krise scheint es mir sinnvoll, das Vermögen nicht unbedingt sichtbar jedem Zugriff preisgegeben zu haben.
Und demnach sind Immos da verheerend.
Wenn Du physisch Gold und Silber hast, brauchst Du nur einen Spaten und einen bevorzugten Wanderweg irgendwo.......
beste Grüße vom Baldur
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Emerald
22.01.2002, 15:12
@ black elk
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Re: vorschlag: Immobilien als Kapitalanlage |
momentan gibt es verbilligte immobilien in:
- silicon valley
- lombardei (smog-zunahme und rückkehrer nach.... )
- südafrika (der rand hat sich um 45 % abgewertet innert 18 monaten)
- gewisse gegenden in thailand (bankrott-häufungen)
- oesterreich (autobahn-nachbar-grundstücke sehr günstig)
- argentinien (nur gegen usdollar günstig)
- die liste kann wöchentlich verlängert werden.
(dann doch noch lieber ein paar tausend kruger-rand)
emerald.
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Toplevel
22.01.2002, 15:32
@ black elk
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Immobilien als Kapitalanlage |
Baldur hat Recht. Im Falle einer Systemkrise sind wir uneingeschränkt solidarisch und räumen dem Staat gerne Zwangshypotheken ein.
Allerdings...
... wie sähe es mit einer Immobilie in der Schweiz aus? Käme dann die Beugehaft für verstockt-unsolidarische?
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Baldur der Ketzer
22.01.2002, 15:38
@ Toplevel
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Re: Immobilien als Kapitalanlage in der Schweiz |
Hallo,
in der Schweiz gibt es leider keinen freien Immobilienmarkt für Nichtansässige.
Selbst dortige Gesellschaften in ausländischer Hand tun sich schwer, man kann aber die hierfür nötigen Betriebsgrundstücke kaufen.
privatimmos gehen über Zuteilung (Lex Furgler / lex Friedrich) über kantonsspezifische Quoten weg, aber man kann nur an Schweizer VERkaufen, oder muß Glück haben, einen Ausländer UND einen freien Quotenplatz zu finden.
Ein Bekannter hatte ne Villa im Tessin, Schätzwert damals ca. 6 - 8 Mio SFR, sie ging an einen Schweizer weg für 1,5 Mio..........sonst durfte ja keiner und der Besitzer brauchte Geld.
Im übrigen sind die Mieten in der Schweiz nicht frei, sondern Kostenmieten, also mit der Rendite schauts schlecht aus.
In Liechtenstein dagegen können ansässige steuerpflichtige Unternehmen mit Gewerbeerlaubnis Betriebsgrundstücke kaufen und diese auch weitervermieten, Topobjekte bringen bis 40 CHF pro qm und Moant ein. Noch.
Also ists im Ausland auch problematisch. Volle Pflichten, aber nur die Rechte Nichtansässiger.
beste Grüße vom Baldur
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Henning
22.01.2002, 16:02
@ black elk
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Re: vorschlag: Immobilien als Kapitalanlage |
Die Wertenwicklung von Immobilien als Anlage ist fraglich - vorallem
hinsichtlich der Bevoelkerungsentwicklung. Eventuel am Mittelmeer koennnte
es sich lohnen (mein persoenlicher Tipp Tuerkei:-)).
Eine Immobile fuer die Selbstnutzung ist sicher eine gute idee - wohnen
muss man ja immer irgendwo, egal was kommt.
CU
Henning
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Toplevel
22.01.2002, 16:07
@ Baldur der Ketzer
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Acker in Westpolen als Kapitalanlage |
Du hast schon wieder Recht. Im Fall einer Systemkrise kann ich mir auch nicht vorstellen, daß 250 Mio. Europäer die Schweiz überfluten...
Neue Idee: Zur Abrundung des Au- und Ag-Portfolios 10 ha Ackerkrume in Westpolen, dort kann man wenigstens Zuckerrüben anbauen.
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Euklid
22.01.2002, 19:28
@ black elk
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Re: vorschlag: Immobilien als Kapitalanlage |
>es entsteht als leser dieses forums der eindruck es gibt nur die alternative aktien/anleihen oder gold/silber. die realität beeinhaltet aber auch den vom volumen her viel größeren immobilienmarkt. paraktisch alle großen vermögen stecken in sachwerten, aktien sind nur ein nebenkriegsschauplatz.
>es wäre interessant mal zu untersuchen, wie sich im falle einer systemkrise des finanzsystems die immobilien entwickeln werden. irgendwo hatte ich hier schonmal daten zur langfristigen preisentwicklung in d gesehen (wer hatte die reingestellt?).
>nur zur anregung
Die Idee von black elk ist nicht von der Hand zu weisen.Wohnungsmietenindex von 1999 109,2 November 2001 112,4
Also alles andere als deflationär und auch wenig inflationär.Unter der Annahme von steigenden Zinsen (langes Ende) wird meines Erachtens eine deflationäre Entwicklung nicht so schnell eintreten.Die Bau-Industrie hat sich bald gesund geschrumpft.Immerhin der niedrigste Personalstand nach dem Krieg.Lassen wir noch max 2 Jahre ins Land gehen dann gibts die jetzigen Preise im Wohnungsbau meines Erachtens nicht mehr,denn nach dem Personalabbau kommt die Konsilidierung und anschließend müssen bessere Preise her damit nicht die ganze Industrie am Boden liegt.Hätte man Holzmann nicht mit Staatsknete gesponsert wäre die Konsilidierungsphase schon längst abgeschlossen.Dieser Eingriff des Staates hat die anderen Firmen viel an Substanz gekostet.Es gibt ja bekanntlich eine Kurve der Durchschnittsbelastung aus Steuern und eine Kurve der Grenzbelastung.Wenn man das Einkommen durch Abschreibungen absenkt dann muß die Grenzbelastungskurve genommen werden.Meine Kurve sagt aus daß bei einem Einkommen (Ehepaare) bei 80000 DM (30%) und bei 215000 DM der Höchstsatz von 48,5% erreicht wird.Bei Lohnsteuerklasse I sind die Werte 40000 (30%) und bei 107000 (48,5%)Man muß beachten daß die erste Mark über dem Grundfreibetrag schon mit 19,9% besteuert wird.Für alle diejenigen die über 100000 DM Jahreseinkommen verfügen ist die Anlage quasi noch ein legales Optimierungsmittel um die Steuern kräftig zu senken.Da auch gleichzeitig die Zinsen bei Vermietung ansetzbar sind schlägt die Immobilie auf lange Sicht jede Aktie.Und das Problem des Lastenausgleichs kann man elegant umgehen meine ich denn man muß ja nicht unbedingt seine Kohle volle Pulle reinstecken.Hervorragend ist natürlich wenn man die gesamte Finanzierung aus eigenen Mitteln schaffen könnte und lediglich die Bank dazu nimmt daß Schulden im Grundbuch stehen.Ob Infla oder Defla ist dann Wurst denn der Sachwert ist sicher.Bei den heutigen Preisen rechnen sich die Investments sehr gut auch ohne blödes Zeugs wie Mietgarantie (Firmen machen meist sowieso gesteuerten Konkurs).
Eine saubere Kostenrechnung ist der Erfolg.Und vor allem kann man hier doch schöne eigene Ideen verwirklichen denn Bauen macht Spaß wenn man es richtig anpackt.
Gruß EUKLID
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