dottore
18.08.2000, 09:45 |
Evolution und Dr. B. Thread gesperrt |
Dr. B. hatte am 16. August 15:32:35 diesen Satz hier reingestellt:
"Die Evolution ist und wird es auch immer bleiben - nicht zielgerichtet! Durch zufällige Mutationen entstehen neue Merkmale, die dann erblich codiert werden können."
Das Thema Evolution ist natürlich ein weites Feld und wird bis in die Gegenwart heftig diskutiert. Dabei möchte ich nur auf einiges hinweisen:
1. Evolution, wie zuerst von Darwin 1859 als Begriff populär gemacht, inzwischen in zahlreichen deutschen Ausgaben vorliegend ("Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl"), basiert auf einem biologischen Artbegriff, der weder einheitlich noch widerspruchsfrei definiert ist. Darwin, der auf seine These stieß, als er seine berühmten Finken untersuchte, muss sich natürlich heute mit Phänomenen konfrontieren lassen wie z.B. mit der Tatsache, dass sich seine Finken weiterhin munter miteinander kreuzen, daher so Recht keine neuen Arten sein können. Überhaupt ist der Artenbegriff irgendwie windig. Er wird aber benötigt, weil man sonst ja Evolution nicht definieren kann, jedenfalls nicht biologisch.
2. Nun sind im Victoriasee (Afrika) Buntbarsche entdeckt worden, die in hoher Geschwindigkeit neue Arten entwickelt haben, die sich nicht kreuzen. Auch im Malawi-See ist ein ähnliches Phänomen zu bestaunen, wo sich innerhalb von 200 Jahren 300 bis 500 neue Arten ausgebildet haben. Da Darwin für seine Evolution"lange Zeiträume" postuliert, widerspricht dies seiner ursprünglichen Annahme. Neo-Darwinisten erklären die explosive Artbildung mit der vorhandenen DNS. Die stellen zwar passendes Variationsmaterial bereit, aber wenn man dabei auf die vorhandenen"Müll-DNS" zurückgreift, muss erklärt werden, warum denn bei den Buntbarschen diese Artenvielfalt sich sehr rasch ergibt, wo anders aber nicht. Ob sich der Darwinismus demnach dem Kretionismus öffnen muss (also der Vorstellung eines"schöpferischen" Eingriffs von außen), ist jetzt sehr die Frage.
3. Dass in die DNS eingegriffen werden kann, hat schon das Hybridschwein bewiesen und wir werden jetzt nach der Entschlüsselung des Genoms noch andere"kreative" Evolutionismen erleben, Stichwort Klonen.
4. Es spielt natürlich auch das Tempo der Evolution eine Rolle. Einige Arten können äonenlang unverändert bleiben, bei anderen Beobachten wir eine explosionsartige Ausdifferenzierung. Vor allem in geographisch kleinen, isolierten Bezirken kann die Evolution rasend schnell fortschreiten. Den evolutiven Geschwindigkeitsrekord halten z.Zt. die hochgiftigen maritimen Kegelschnecken (Conus), die lt. FAZ vom 23. 6. 99 ("Rasche Evolution von Schneckengift" - unter Bezug auf die Proceedings der Nationalen Akademie der Wissenschaften, USA, Bd. 96, 6820)"eine außerordentlich hohe Mutationsrate bei den für die Giftproduktion zuständigen Genen" und"die sich am schnellsten verändernden Gene überhaupt" haben.
5. So decken die Evolutionisten beides, Veränderungen und Nichtveränderung, zwischen Jahrmillionen und Tagen ab, ohne dabei erklären zu können, woher dieser Unterschied kommt. Läuft das Ganze auf eine Redundanz hinaus?
Heribert Illig folgert aus diesem (Zeitensprünge 1/2000, 14):"Wie es mir scheinen will, muss die Suche nach den eigentlichen Agentien der Evolution von neuem einsetzen." Und dies ohne die üblichen Tautologien zu benutzen, wie das"survival of the fittest" (der Überlebende überlebt).
Übertragen auf die Probleme, die wir hier diskutieren, sind diese Gedanken erheblich. Was, wenn die Börse a) ein evolutionsfreier Raum ist? b) Was, wenn sie einer schnellen Evolution unterliegt und obendrein einer sich beschleunigenden? c) Was geschieht bei kreativen Eingriffen, z.B. Änderung der Börsenregeln (die Änderung der Versteigerungsregeln bei der UMTS-Auktion wurde schon diskutiert)? Aktiensplits haben die bekannten Auswirkungen, ebenso die Umstellung auf"kleinere" Stücke? Was, wenn alle Aktien auf Ministücke umgestellt werden, bekanntlich ist es von 1 auf 2 Euro etwas anderes als von 1000 auf 2000, obwohl es beide Male um 100 % geht?
Und die Nicht-Zielgerichtetheit ist biologisch höchst fraglich. Afrikanische Kuckucksvögel geben ihren Sprösslingen genau jene Gaumenflecken mit, auf die ihre Wirtsvögel mit Futterreflex reagieren. Diese Flecken sind bei den Wirtsvögeln fein ausdifferenziert und verändern sich immer wieder. Kuckucke, die darauf nicht in der selben Generation reagieren, warten vergeblich auf Nachkommen.
Davon, wie Dr. B. schreibt, dass durch"zufällige Mutationen" neue Merkmale entstehen, kann unter biologischen Aspekten nach letztem Forschungsstand keine Rede sein.
Wir müssen hier offenbar noch erheblich tiefer schürfen, um weiter zu kommen. Evolution klingt gut, aber vielleicht ist sie ein Denkfehler? Ich weiß es nicht.
Grüße
d.
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Dr.B.
18.08.2000, 10:02
@ dottore
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Evolution |
lieber dottore,
da muß ich als promovierter Diplom-Biologe wieder viel Aufklärungsarbeit leisten. Da ist so einiges falsch interpretiert worden. Ich werde die Masse ersteinmal sondieren und hoffe dann darauf adäquat antworten zu können.
bis dann, Dr.B.
P.S.:Trotzdem gute Recherche!
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Dr.B.
18.08.2000, 20:09
@ dottore
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Evolution (1) |
lieber dottore,
irgendwie ist bei dem Text etwas schief! Ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken sollte. Bitte geben Sie zu den einzelnen Absätzen die Zitate an. Somit kann ich die einzelnen Sachverhalte besser nachvollziehen. Am Montag erscheint dann die Antwort.
danke im voraus und viele gruesse...Dr.B.
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dottore
20.08.2000, 10:19
@ Dr.B.
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Re: Evolution (1) Literatur und Problem präzisiert |
>lieber dottore,
>irgendwie ist bei dem Text etwas schief! Ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken sollte. Bitte geben Sie zu den einzelnen Absätzen die Zitate an. Somit kann ich die einzelnen Sachverhalte besser nachvollziehen. Am Montag erscheint dann die Antwort.
>danke im voraus und viele gruesse...Dr.B.
Die Ausführungen beruhen im wesentlichen auf Georg Mentings Aufsätzen in"Zeitensprünge" 1999/2000 (über den Verlag mantisillig@gmx.de erhältlich, vermutlich auch per Fax, bitte sich auf mich beziehen), vor allem"Explosive Artbildung bei ostafrikanischen Buntbarschen" (1999). Dazu auch Illig,"Darwins Amöbe" (ibid. 2000).
Mentig zu erreichen über Leipziger Ring 55, 59558 Lippstadt.
Ansonsten zu Rate gezogen:
Blöss, Christian: Jenseits von Darwin. Globale Katastrophen und die Entwicklung des Lebens. Frankfurt / Main 1988.
Eldredge, Niles: Wendezeiten des Lebens. Katastrophen in Erdgeschichte und Evolution, Frankfurt / Main
Gould, Stepahn Jay: Darwin nach Darwin. Naturgeschichtliche Reflexionen. Frankfurt / Main 1984.
Der., Illusion Fortschritt. Die vielfältigen Wege der Evolution, Frankfurt / Main 1966.
Lewin, Roger: Spuren der Menschwerdung, Heildelberg 1992.
Ridley, Matt: Eros und Evolution, München 1995.
Vollmert, Bruno: Das Molekül und das Leben. Vom makromolekularen Ursprung des Lebens und der Arten: Was Darwin nicht wissen konnte und Darwinisten nicht wissen wollen. Reinbek 1984.
Die Knackpunkte der Diskussion sind meines Erachtens: a) Was verstehen wir unter Arten (denn mit Hilfe von Arten wird Evolution"gemessen") b) Warum gibt es schnelle und langsame Evolution c) Müssen wir eine Überkraft annehmen, die aus den vorhandenen Genen plötzlich etwas anderes"macht", d) Ist das ganze Evolutionskonzept nicht überhaupt falsch? e) Was bedeutet Evolution für den Jetztzeit-Menschen, konkret: Kann es sein, dass wir unsere Interpretation von Welt (und darin als wichtigste Massenkraft die Märkte, incl. vor allem die Börsen) unbemerkt evolutioniert haben?
Will heißen: Fühlen und reagieren Menschen heute auf Bewegungen der Finanzmärkte anders als früher (wäre vergleichbar mit dem via Evolution stattgehabten Wegfallen Des Phänomens Schmerz; wir stören uns also nicht mehr an irgendwelchen"unangenehmen" Börsensituationen, z.B. starker Fall von Kursen, sondern machen immer weiter; oder: das Gefühl, es könnte auch mal"abwärts" gehen, gar eine Krise kommen, ist evolutionär abhanden gekommen; schließlich ist das unverdrossene Herangehen der"neuen Generation" von Anlegern an die Märkte erstaunlich, ich habe manchmal den Eindruck, es handle sich um ganz andere Menschen als es sich vor 30, 50 oder 75 Jahren gab).
Mit bestem Gruß
d.
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Das Orakel
20.08.2000, 14:44
@ dottore
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Evolution und verändertes Anlegerverhalten |
Lieber Dottore,
hier ist ein dickes Lob für den hervorragend recherchierten Beitrag fällig.
Auch den sich daraus ergebenden Fragestellungen läßt sich kaum etwas substantielles hinzufügen.
>Die Knackpunkte der Diskussion sind meines Erachtens: a) Was verstehen wir unter Arten (denn mit Hilfe von Arten wird Evolution"gemessen") b) Warum gibt es schnelle und langsame Evolution c) Müssen wir eine Überkraft annehmen, die aus den vorhandenen Genen plötzlich etwas anderes"macht", d) Ist das ganze Evolutionskonzept nicht überhaupt falsch? e) Was bedeutet Evolution für den Jetztzeit-Menschen, konkret: Kann es sein, dass wir unsere Interpretation von Welt (und darin als wichtigste Massenkraft die Märkte, incl. vor allem die Börsen) unbemerkt evolutioniert haben?
>Will heißen: Fühlen und reagieren Menschen heute auf Bewegungen der Finanzmärkte anders als früher (wäre vergleichbar mit dem via Evolution stattgehabten Wegfallen Des Phänomens Schmerz; wir stören uns also nicht mehr an irgendwelchen"unangenehmen" Börsensituationen, z.B. starker Fall von Kursen, sondern machen immer weiter; oder: das Gefühl, es könnte auch mal"abwärts" gehen, gar eine Krise kommen, ist evolutionär abhanden gekommen; schließlich ist das unverdrossene Herangehen der"neuen Generation" von Anlegern an die Märkte erstaunlich, ich habe manchmal den Eindruck, es handle sich um ganz andere Menschen als es sich vor 30, 50 oder 75 Jahren gab).
xxxxx In der Tat kann man sich eines solchen Eindrucks nicht erwehren.Das
kommt nicht von ungefähr.Niemals habe soviele Individuen an der Börse spekuliert.Niemals war es für den Durchschnittsbürger einfacher mitzuspielen.
Man denke in diesem Zusammenhang z.B. an Japan,das mit 1000er Stückelungen
in der Vergangenheit nur die"Großen" zum Spekulieren zuließ.Oder an die
früher immensen Brokerkosten,die viele Menschen außen vor ließen.Darüberhinaus
ist der Anstieg der Anzahl von Daytradern ein wichtiges Indiz dafür,daß
sich etwas an den Kapitalmärkten geändert hat.Fonds schießen wie Pilze aus dem Boden und entlocken den Anlegern mit der Begründung Geld,daß Aktien statistisch auf lange Sicht die höchsten Renditen versprechen.Zu guter Letzt machen auch
die Staaten mobil und predigen die private Vorsorge.
Ist es bei diesen Vorgaben erstaunlich,wenn die Aktienmärkte unter Schwankungen
nach oben streben? - Der große Crash wird nicht kommen,aber kleinere werden unseren Weg begleiten.In diesem Zusammenhang möchte ich noch darauf hinweisen,
daß einzelne Werte durchaus 90% und mehr fallen können,was durch die jüngere
Vergangenheit bewiesen wurde.Indices hingegen in den nächsten Jahren wohl kaum.
>Mit bestem Gruß
>d.
Gruß
Das Orakel
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Toni
20.08.2000, 17:40
@ Das Orakel
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Re: Evolution und verändertes Anlegerverhalten |
>>c) Müssen wir eine Überkraft annehmen, die aus den vorhandenen Genen plötzlich etwas anderes"macht", d) Ist das ganze Evolutionskonzept nicht überhaupt falsch? e) Was bedeutet Evolution für den Jetztzeit-Menschen, konkret: Kann es sein, dass wir unsere Interpretation von Welt unbemerkt evolutioniert haben?
>>Will heißen: Fühlen und reagieren Menschen heute auf Bewegungen der Finanzmärkte anders
Zwei relevante Ergänzungen hierzu:
- Neulich hat ein Dr Rose aus Amerika wissenschaftlich festgestellt, was wir schon alle immer dachten, dass sich nämlich die Gene von der Umwelt beeinflussen lassen (Artikel in der Financial Times Deutschland vor etwa einer Woche). Deshalb wachsen nach langen Hungersnöten Menschen über mehrere Generationen hinweg kleiner - eine sehr sinnvolle Anpassung (das Beispiel stammt von einem anderen Ort, passt aber hierher).
- Es ist zu unterscheiden zwischen Genen und Memen. Gene sind mit laborchemischen Methoden nachweisbar, Meme sind geistige bzw"kulturelle" Errungenschaften, d.h. das, was sich Menschen ausdenken. Ebenso wie Gene sind Meme an ihrer Ausbreitung interessiert. Ein äusserst erfolgreiches Mem ist z.B. das Auto. Seit es erfunden wurde hat es sich in einem Ausmass ausgebreitet, dass es sich schon fast wieder gegen seine Schöpfer (Menschen) wendet. Auch die Börse und das Internet müssen als Mem verstanden werden. Und da die Meme Umwelt sind, nehmen sie irgendwann Einfluss auf die Gene.
Raucher unter Euch? Opfer der Tabakpflanze: Sie konnte sich/ihre Gene dank Menschen in den letzten paar Hundert Jahren enorm ausbreiten, indem sie sich des Menschen bediente und dem von ihm geschaffenen Mem"Rauchen". Extrem erfolgreich; vielleicht wird noch ein Raucher-Gen entdeckt, das die Tabakkonzerne aus der Misere rettet.
Literatur zu den Memen z.B. Susan Blackmore: The Meme Machine (seit einem Jahr auf meinem Lesestapel).
Ein extrem faszinierendes Thema.
Toni grüsst, im Büro schmachtend bei 32 Grad C., schicksalsergeben, aber jetzt wieder voller Energie vor lauter Evolution.
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Das Orakel
21.08.2000, 01:54
@ Das Orakel
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Re: Evolution und verändertes Countverhalten |
Ich weise in diesem Zusammenhang nochmal auf meine Anregung einer reformierten
EWT-Lehre hin und sehe die im folgenden auftauchenden Gedanken als Wegweiser
für eine Novellierung:
>xxxxx In der Tat kann man sich eines solchen Eindrucks nicht erwehren.Das
>kommt nicht von ungefähr.Niemals habe soviele Individuen an der Börse spekuliert.Niemals war es für den Durchschnittsbürger einfacher mitzuspielen.
>Man denke in diesem Zusammenhang z.B. an Japan,das mit 1000er Stückelungen
>in der Vergangenheit nur die"Großen" zum Spekulieren zuließ.Oder an die
>früher immensen Brokerkosten,die viele Menschen außen vor ließen.Darüberhinaus
>ist der Anstieg der Anzahl von Daytradern ein wichtiges Indiz dafür,daß
>sich etwas an den Kapitalmärkten geändert hat.Fonds schießen wie Pilze aus dem Boden und entlocken den Anlegern mit der Begründung Geld,daß Aktien statistisch auf lange Sicht die höchsten Renditen versprechen.Zu guter Letzt machen auch
>die Staaten mobil und predigen die private Vorsorge.
>Ist es bei diesen Vorgaben erstaunlich,wenn die Aktienmärkte unter Schwankungen
>nach oben streben? - Der große Crash wird nicht kommen,aber kleinere werden unseren Weg begleiten.In diesem Zusammenhang möchte ich noch darauf hinweisen,
>daß einzelne Werte durchaus 90% und mehr fallen können,was durch die jüngere
>Vergangenheit bewiesen wurde.Indices hingegen in den nächsten Jahren wohl kaum.
>>Mit bestem Gruß
>>d.
>Gruß
>Das Orakel
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Das Orakel
21.08.2000, 03:11
@ Das Orakel
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Redigierte Fassung: Evolution und verändertes Countverhalten |
Ich weise in diesem Zusammenhang nochmal auf meine Anregung einer reformierten
EWT-Lehre hin und sehe die im folgenden auftauchenden Gedanken als Wegweiser
für eine Novellierung:
" Müssen wir eine Überkraft annehmen, die aus den vorhandenen Genen plötzlich etwas anderes"macht", d) Ist das ganze Evolutionskonzept nicht überhaupt falsch? e) Was bedeutet Evolution für den Jetztzeit-Menschen, konkret: Kann es sein, dass wir unsere Interpretation von Welt (und darin als wichtigste Massenkraft die Märkte, incl. vor allem die Börsen) unbemerkt evolutioniert haben?
>>Will heißen: Fühlen und reagieren Menschen heute auf Bewegungen der Finanzmärkte anders als früher (wäre vergleichbar mit dem via Evolution stattgehabten Wegfallen Des Phänomens Schmerz; wir stören uns also nicht mehr an irgendwelchen"unangenehmen" Börsensituationen, z.B. starker Fall von Kursen, sondern machen immer weiter; oder: das Gefühl, es könnte auch mal"abwärts" gehen, gar eine Krise kommen, ist evolutionär abhanden gekommen; schließlich ist das unverdrossene Herangehen der"neuen Generation" von Anlegern an die Märkte erstaunlich, ich habe manchmal den Eindruck, es handle sich um ganz andere Menschen als es sich vor 30, 50 oder 75 Jahren gab).
xxxxx In der Tat kann man sich eines solchen Eindrucks nicht erwehren.Das
kommt nicht von ungefähr.Niemals habe soviele Individuen an der Börse spekuliert.Niemals war es für den Durchschnittsbürger einfacher mitzuspielen.
Man denke in diesem Zusammenhang z.B. an Japan,das mit 1000er Stückelungen
in der Vergangenheit nur die"Großen" zum Spekulieren zuließ.Oder an die
früher immensen Brokerkosten,die viele Menschen außen vor ließen.Darüberhinaus
ist der Anstieg der Anzahl von Daytradern ein wichtiges Indiz dafür,daß
sich etwas an den Kapitalmärkten geändert hat.Fonds schießen wie Pilze aus dem Boden und entlocken den Anlegern mit der Begründung Geld,daß Aktien statistisch auf lange Sicht die höchsten Renditen versprechen.Zu guter Letzt machen auch
die Staaten mobil und predigen die private Vorsorge.
Ist es bei diesen Vorgaben erstaunlich,wenn die Aktienmärkte unter Schwankungen
nach oben streben? - Der große Crash wird nicht kommen,aber kleinere werden unseren Weg begleiten.In diesem Zusammenhang möchte ich noch darauf hinweisen,
daß einzelne Werte durchaus 90% und mehr fallen können,was durch die jüngere
Vergangenheit bewiesen wurde.Indices hingegen in den nächsten Jahren wohl kaum.
>Mit bestem Gruß
>d.
Gruß
Das Orakel
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