Holmes
28.01.2002, 20:36 |
Nochmal Goldstandard...neverending story Thread gesperrt |
Hi,
nochmal zum Goldstandard:
Ich denke, dass da keine Einigung möglich ist, wenn man nicht über den SINN vieler Dinge einig ist oder diese Frage schlicht ausklammert oder negiert (es gibt keine Werte).
Ich persönlich bevorzuge ein System, das maximalen technischen Fortschritt mit maximaler Geschwindigkeit ermöglicht. Falls (!) dazu ein (Papier-)Geld nötig sein sollte, das alle 50 Jahre in Rauch aufgeht, dann ziehe ich dies einer langsamen technischen Entwicklung unter einem stabilen Goldstandard vor. Da kann jemand anderer Ansicht sein, und darüber kann man schlecht streiten. Drüber redde muas mo schoa..
Ghandi hat das sehr schön gesagt, in einem früheren Posting. GS-dann würden wir halt alle noch beschaulich den Pflug ziehen. Könnte ja auch nett sein...
Es ist immer nur von Geld/Gold und Waren die Rede-das ist völlig unscharf. Entschuldigung.
WELCHE Waren? Es sollte ja schon zu denken geben, dass der GS fiel, als die technische Entwicklung richtig in Gang kam. Das Geld entscheidet doch darüber, welche Waren produziert werden.
Wenn eine bestimmte Anzahl Leute eine bestimmte Zahl Weizengarben erntet, und eine bestimmte Anzahl Leute Schuhe herstellt, und dann tauschen beide Gruppen ihre Waren, und quantitativ und qualitativ ändert sich über Jahrhunderte nichts-dann mag Gold eine gute Sache sein. Und damals wurde es ja auch verwendet. Plötzlich kommt die industrielle Revolution, und mit gewisser Verzögerung wird der GS auf den Müll geworfen. Zufall oder Kausalität?
Gruss
Holmes
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Jochen
28.01.2002, 20:43
@ Holmes
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Re: Nochmal Goldstandard...neverending story |
>WELCHE Waren? Es sollte ja schon zu denken geben, dass der GS fiel, als die technische Entwicklung richtig in Gang kam. Das Geld entscheidet doch darüber, welche Waren produziert werden.
Ich glaube nicht, daß du das belegen kannst. In der Zeit von, sagen wir mal, 1850 bis 1919, wurden sehr viele Entdeckungen und Erfindungen gemacht. Robert Koch, Pasteur, Röntgen usw. usw. Große Literatur, bildende Kunst usw. usw. Ob es nach dem Phall des Goldstandards schnelleren technischen Fortschritt gab, kann man wohl so einfach nicht sagen.
Gruß
Jochen
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Standing Bear
28.01.2002, 21:27
@ Holmes
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"...beschaulich den Pflug ziehen..." You made my day!!:-))))) oT. |
>Hi,
>nochmal zum Goldstandard:
>Ich denke, dass da keine Einigung möglich ist, wenn man nicht über den SINN vieler Dinge einig ist oder diese Frage schlicht ausklammert oder negiert (es gibt keine Werte).
>Ich persönlich bevorzuge ein System, das maximalen technischen Fortschritt mit maximaler Geschwindigkeit ermöglicht. Falls (!) dazu ein (Papier-)Geld nötig sein sollte, das alle 50 Jahre in Rauch aufgeht, dann ziehe ich dies einer langsamen technischen Entwicklung unter einem stabilen Goldstandard vor. Da kann jemand anderer Ansicht sein, und darüber kann man schlecht streiten. Drüber redde muas mo schoa..
>Ghandi hat das sehr schön gesagt, in einem früheren Posting. GS-dann würden wir halt alle noch beschaulich den Pflug ziehen. Könnte ja auch nett sein...
>Es ist immer nur von Geld/Gold und Waren die Rede-das ist völlig unscharf. Entschuldigung.
>WELCHE Waren? Es sollte ja schon zu denken geben, dass der GS fiel, als die technische Entwicklung richtig in Gang kam. Das Geld entscheidet doch darüber, welche Waren produziert werden.
>Wenn eine bestimmte Anzahl Leute eine bestimmte Zahl Weizengarben erntet, und eine bestimmte Anzahl Leute Schuhe herstellt, und dann tauschen beide Gruppen ihre Waren, und quantitativ und qualitativ ändert sich über Jahrhunderte nichts-dann mag Gold eine gute Sache sein. Und damals wurde es ja auch verwendet. Plötzlich kommt die industrielle Revolution, und mit gewisser Verzögerung wird der GS auf den Müll geworfen. Zufall oder Kausalität?
>Gruss
>Holmes
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Caspar
29.01.2002, 00:21
@ Holmes
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Re: Der letzte 80er Jahre Yuppie! |
>Ich persönlich bevorzuge ein System, [...] mit maximaler Geschwindigkeit ermöglicht. Falls (!) dazu ein (Papier-)Geld nötig sein sollte, das alle 50 Jahre in Rauch aufgeht, dann ziehe ich dies einer langsamen technischen Entwicklung unter einem stabilen Goldstandard vor.
Du hast halt noch nie sowas erlebt und bist deshalb ein Schwetzer! Ich habs auch noch nicht erlebt, aber red' mal mir Deiner Oma. (Auch wenn die nicht so"schnell" ist wie Du.)
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Euklid
29.01.2002, 01:10
@ Caspar
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Re: Der letzte 80er Jahre Yuppie! |
>>Ich persönlich bevorzuge ein System, [...] mit maximaler Geschwindigkeit ermöglicht. Falls (!) dazu ein (Papier-)Geld nötig sein sollte, das alle 50 Jahre in Rauch aufgeht, dann ziehe ich dies einer langsamen technischen Entwicklung unter einem stabilen Goldstandard vor.
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>Du hast halt noch nie sowas erlebt und bist deshalb ein Schwetzer! Ich habs auch noch nicht erlebt, aber red' mal mir Deiner Oma. (Auch wenn die nicht so"schnell" ist wie Du.)
Wie kann man sich das nur antun daß man sein Geld immer wieder in Schall und Rauch aufgehen lassen will.So kann nur reden wer noch nie ein Buch über Hyperinflationen und deren Begleiterscheinungen gelesen hat.Dringend Volkmar Muthesius lesen:Augenzeuge von 3 Inflationen oder das Gegenbeispiel mit dem Vorspiel des dritten Reiches.(Deflation) Ich faß mir an den Kopf aber typisch Wegwerfgesellschaft.Und man meint in der Naivität daß scheinbar innerhalb eines Tages das Geldsystem ohne Schmerzen einfach austauschbar wäre.Also lieber Holmes ich wünsche Dir auf keinen Fall im Rentenalter eine Hyperinflation denn dann wärst du wirklich arm dran.
Gruß EUKLID
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Holmes
29.01.2002, 10:24
@ Caspar
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@ Caspar: Yupppie??? Ã-ko!!! |
Hallo,
kleines Mißverständnis:
Also entweder es ist technisch möglich, Ã-l zu ersetzen, bevor es weg ist, oder es ist nicht möglich. Wenn es möglich ist, dann sollte es nicht an einem Wirtschaftssystem scheitern.
Was hat ein Rentner in 50 Jahren von gelbem Gold, wenn er in Mitteleuropa kein schwarzes Gold mehr bekommt? Ja ich weiss-wenn nur einige wenige gelbes Gold haben, dann werden die auch immer noch genug Ã-l kaufen können...
Jetzt klar?
Die Vorstellung, dass in einem GS der wirtschaftliche Anreiz, bessere Goldgewinnungsmethoden zu entwickeln, grösser sein könnte als der, ein alternatives Energiequelle rechtzeitig zu entwickeln, finde ich grotesk.
Wir lassen alles laufen unter einem Goldstandard, der Markt weiss am besten, was nötig ist und was nicht, und wenn in ein paar Jahrzehnten kein Ã-l mehr da ist, und wir imer noch eine Infrastruktur (wieviel Kapital steckt da drin!Alles wertlos ohne Ã-l!) haben, die von billigem Ã-l abhängt-dann haben wir wenigstens stabiles Geld. Da weiss man doch, was man hat.
Gruss
Holmes
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