ftd.de, Mo, 28.1.2002, 8:18, aktualisiert: Mo, 28.1.2002, 12:21
<font size=5>In den Niederlanden gilt nur noch der Euro</font>
Seit Montag ist der Euro in den Niederlanden einziges gültiges Zahlungsmittel. Der Gulden wird zwar ohne Wehmut verabschiedet, <font color="#FF0000">aber auch die Niederländer ärgern sich über Preiserhöhungen im Zuge der Euro-Einführung </font>
Von den zwölf Euro-Teilnehmern sind die Niederlanden der erste Staat, in dem die einheimische Währung endgültig aus dem Verkehr gezogen wird. Am 9. Februar folgt Irland, am 17. Februar Frankreich. Deutschland und die übrigen Staaten beenden die Euro-Umstellung am 28. Februar.
Die Währungsumstellung sei in den Niederlanden glatter als erwartet verlaufen, teilten Regierungsstellen und Marktorganisationen mit. Keine der vorab geäußerten Befürchtungen habe sich bestätigt, sagte eine Sprecherin der Vereinigung mittlerer und kleiner Unternehmen (MKB)."Es gab weder den Mangel an Wechselgeld, noch die Überfälle auf Geldtransporte, das Chaos im öffentlichen Verkehr oder Verwirrung bei Älteren", erklärte sie.
Zentralbank nimmt Gulden-Noten bis 2032 an
Erleichterung herrschte auch bei der Niederländischen Bank. Sprecher priesen den"enormen Enthusiasmus", mit dem die Niederländer die neue Währung vom ersten Tag an genutzt hätten. Am vergangenen Samstag seien noch einmal fünf Prozent aller Zahlungen in den Geschäften mit Gulden getätigt worden. Dies sei aber mit dem Abschluss der Umtauschzeit am Sonntag zu erklären.
Gulden-Banknoten können Niederländer noch bis 1. April kostenlos auf ihre Bankkonten einzahlen. Die Zentralbank nimmt Guldenmünzen noch bis 2007 an, Banknoten bis 2032.
Verbraucherschützer sind sauer
Weniger zufrieden äußerte sich dagegen der Verbraucherbund. <font color="#FF0000">Die Organisation hat am Montag vor allem die Gemeinden kritisiert, weil viele den Währungswechsel genutzt hätten, um die Parkgebühren zum Jahreswechsel stark anzuheben</font>. <font color="#FF0000">Im Durchschnitt seien die Gebühren um 8,8 Prozent gestiegen, stellte der Bund fest. Ganz vorne lag dabei die Stadt Groningen, die den Tages-Tarif um 28 Prozent erhöhte, berichtete die Organisation. Sie forderte zudem das Kartellamt auf, Preissteigerung bei CDs, Fahrrädern, ausgeliehenen Videos und Fährdienst-Tickets zu überprüfen</font>. Die Behörde solle prüfen, ob in diesen Sektoren große Verkaufsketten verbotene Preisabsprachen getroffen hätten.
Die jetzt abgelöste niederländische Landeswährung geht auf den silbernen Karolus-Gulden zurück, den Kaiser Karl V. 1521 prägen ließ. Er bildete die Grundlage für die Währung in den unter spanischer Herrschaft stehenden Nördlichen und Südlichen Niederlanden. Mit Bestätigung des selbstständigen Königreichs der Niederlande beim Wiener Kongress wurde der Gulden 1816 offiziell Landeswährung.
Eigener Kommentar: Auch in Deutschland langen vor allem die Gemeinden zu. In der Bild am Sonntag wurde am Sonntag eine Gemeinde erwähnt (weiß leider nicht mehr den Namen) welche die Bestattungsgebühren von 625 DM auf satte 650 € anhob. Das ist eine Art Unverschämtheit und Abzocke für die mir kein geeigneter Ausdruck mehr einfällt. Sorry
Quelle: http://www.ftd.de[/b]
http://www.ftd.de/sp/ak/FTDF8B6UZWC.html?nv=hpm
© 2002 Financial Times Deutschland
<center>
<HR>
</center> |