igelei
29.01.2002, 08:50 |
@dottore: Gibt es genauere Zahlen über die Schuldenlast der US-Unternehmen? mkT Thread gesperrt |
... wenn man mal als Theorie annimmt, dass die meisten S&P500 Unternehmen in der Bubblezeit Kredite für Kapazitätsausweitungen, Aktienrückkaufprogramme u. ä. aufgenommen haben, kann man irgendwie ermitteln, in welchem Verhältnis der Schuldendienst dafür zum Gewinn steht? Wenn das ordentliche Größenordnungen (also meinethalben 40%) hat, erklärt es die Panik vom Grünspinner, denn wenn da mal 4-5 Qs in Folge die Erträge einbrechen ist die PLeite ja vorprogrammiert. Da wären Bethlehem Steel & K-Mart nur der Anfang.
Gibts da irgendwo genauere Zahlen?
MfG
igelei
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dottore
29.01.2002, 09:50
@ igelei
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Re: @dottore: Gibt es genauere Zahlen über die Schuldenlast der US-Unternehmen? mkT |
>... wenn man mal als Theorie annimmt, dass die meisten S&P500 Unternehmen in der Bubblezeit Kredite für Kapazitätsausweitungen, Aktienrückkaufprogramme u. ä. aufgenommen haben, kann man irgendwie ermitteln, in welchem Verhältnis der Schuldendienst dafür zum Gewinn steht? Wenn das ordentliche Größenordnungen (also meinethalben 40%) hat, erklärt es die Panik vom Grünspinner, denn wenn da mal 4-5 Qs in Folge die Erträge einbrechen ist die PLeite ja vorprogrammiert. Da wären Bethlehem Steel & K-Mart nur der Anfang.
>Gibts da irgendwo genauere Zahlen?
>MfG
Hi igelei,
von der Fed soweit ich sehe, nur das:
"Debt:
The debt aggregate is the outstanding [b]credit market debt of the <font color="FF0000">domestic nonfinancial sectors</font>
- the federal sector (U.S. government, not including government-sponsored enterprises or federally related mortgage pools)
- and the nonfederal sectors (state and local governments, households and nonprofit organizations, <font color="FF0000">nonfinancial corporate</font> and nonfarm noncorporate businesses, and farms). Nonfederal debt consists of mortgages, tax-exempt and corporate bonds, consumer credit, bank loans, commercial paper, and other loans." [/b]
Summa: knapp 20 BILLIONEN $ credit market debts
Abgehen: etwas über 6 BIO $ Goverment Debts (inkl. Einzelstaaten),
Dabei ansonsten große Posten:
- Real estate loans, soweit über Banken erfasst: 1,75 BIO (real estate loans haben auch Unternehmen & Banken als Passiva)
- Consumer Credits, soweit über Banken erfasst: 0,56 BIO $.
Direkte Bankkredite an Unternehmen[/b] (Commerial & industrial): etwas über 1 BIO $.
Dazu: Bank liablilities: 5,9 BILLIONEN Dollar.
Banken sind ja auch im S&P 500 enthalten, sogar im Dow.
Ich sage mal: Summe aller US-Non-Government-Schulden bei gut über 20 BILLIONEN $. Oder um die 200 % des GDP.
Gehen alle US-Unternehmen (commercial & financial) über den Jordan, ist dieser Betrag im Schornstein. Und der Ofen weltweit aus.
Schuldendienst? Ohne jeweilige Rückzahlungen mindestens die Zinsen. Die bei Schnitt 6 % (sehr konservativ) 1,2 BIO Dollar p.a.
Profits (lt. NBER ex FRED):
2000.1 / 870.3
2000.2 / 892.8
2000.3 / 895.0
2000.4 / 847.6
2001.1 / 789.8
2001.2 / 759.8
2001.3 / 697.0
Jeweils Mrd $,"seasonally adjusted [u]annual rate". Also zuletzt knapp 0,7 BIO $. (Und fallend wie man sieht).
Da es sich um bilanzierte Profits handelt (evtl. ausgeschüttet) sind diese grundsätzlich nach Schuldendienst, Abschreibungen, Steuern usw.. Also simpel: Nach 1,2 Bio $ Schuldendienst, siehe oben, verbleiben noch 0,7 Bio $ Profits.
Gruß
d.
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monopoly
29.01.2002, 10:06
@ dottore
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Re: Ex-Chef von Global Crossing (gestern pleite) dazu vor 3 Monaten: |
>>... wenn man mal als Theorie annimmt, dass die meisten S&P500 Unternehmen in der Bubblezeit Kredite für Kapazitätsausweitungen, Aktienrückkaufprogramme u. ä. aufgenommen haben, kann man irgendwie ermitteln, in welchem Verhältnis der Schuldendienst dafür zum Gewinn steht? Wenn das ordentliche Größenordnungen (also meinethalben 40%) hat, erklärt es die Panik vom Grünspinner, denn wenn da mal 4-5 Qs in Folge die Erträge einbrechen ist die PLeite ja vorprogrammiert. Da wären Bethlehem Steel & K-Mart nur der Anfang.
>>Gibts da irgendwo genauere Zahlen?
>>MfG
>Hi igelei,
>von der Fed soweit ich sehe, nur das:
>"Debt:
>The debt aggregate is the outstanding [b]credit market debt of the <font color="FF0000">domestic nonfinancial sectors</font>
>- the federal sector (U.S. government, not including government-sponsored enterprises or federally related mortgage pools)
>- and the nonfederal sectors (state and local governments, households and nonprofit organizations, <font color="FF0000">nonfinancial corporate</font> and nonfarm noncorporate businesses, and farms). Nonfederal debt consists of mortgages, tax-exempt and corporate bonds, consumer credit, bank loans, commercial paper, and other loans." [/b] >
>Summa: knapp 20 BILLIONEN $ credit market debts
>Abgehen: etwas über 6 BIO $ Goverment Debts (inkl. Einzelstaaten),
>Dabei ansonsten große Posten:
>- Real estate loans, soweit über Banken erfasst: 1,75 BIO (real estate loans haben auch Unternehmen & Banken als Passiva)
>- Consumer Credits, soweit über Banken erfasst: 0,56 BIO $.
>Direkte Bankkredite an Unternehmen[/b] (Commerial & industrial): etwas über 1 BIO $.
>Dazu: Bank liablilities: 5,9 BILLIONEN Dollar.
>Banken sind ja auch im S&P 500 enthalten, sogar im Dow.
>Ich sage mal: Summe aller US-Non-Government-Schulden bei gut über 20 BILLIONEN $. Oder um die 200 % des GDP.
>Gehen alle US-Unternehmen (commercial & financial) über den Jordan, ist dieser Betrag im Schornstein. Und der Ofen weltweit aus.
>Schuldendienst? Ohne jeweilige Rückzahlungen mindestens die Zinsen. Die bei Schnitt 6 % (sehr konservativ) 1,2 BIO Dollar p.a.
>Profits (lt. NBER ex FRED):
>2000.1 / 870.3
>2000.2 / 892.8
>2000.3 / 895.0
>2000.4 / 847.6
>2001.1 / 789.8
>2001.2 / 759.8
>2001.3 / 697.0
>Jeweils Mrd $,"seasonally adjusted [u]annual rate". Also zuletzt knapp 0,7 BIO $. (Und fallend wie man sieht).
>Da es sich um bilanzierte Profits handelt (evtl. ausgeschüttet) sind diese grundsätzlich nach Schuldendienst, Abschreibungen, Steuern usw.. Also simpel: Nach 1,2 Bio $ Schuldendienst, siehe oben, verbleiben noch 0,7 Bio $ Profits.
>Gruß
>d.
Carrier zahlen mindestens 600 Mrd. Dollar an Krediten nicht zurück
Schlimmere Krise als in der Finanzwirtschaft der 80-er Jahre
Amerikanische Telekommunikations-Unternehmen zahlen möglicherweise bis zu 80 Prozent ihrer insgesamt 900 Mrd. Dollar Schulden erst am Sankt-Nimmerleins-Tag zurück. Das befürchtet Leo Hindery Jr., früher Chef von Global Crossing.
„Da kommen locker 600 Mrd. Dollar uneinbringliche Verbindlichkeiten zusammen,“ sagte Hindery jetzt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. In dieser Zahl sind die Beträge noch gar nicht enthalten, die Equipment-Anbieter wie etwa Lucent Start-up-Carriern über Vendor-Financing-Programme ausgeliehen haben, damit sie ihre Kunden werden.
Von 1998 an haben Gesellschaften wie z.B. At Home, 360networks, Metricom, NorthPoint Communications, Rhythms NetConnections, Teligent und Winstar Communication ungefähr 900 Mrd. Dollar Schulden gemacht. Mittlerweile haben die meisten der erwähnten Anbieter und noch viele mehr Gläubigerschutz beantragt.
Damals konnte praktisch jeder die Finanzierung für den Aufbau eines Telekommunikationsnetzwerk zusammenbringen. Die Deregulierung der Telekommunikation, deren gesetzliche Grundlage 1996 in Kraft trat, führte dazu, dass die Zahle der Telefongesellschaften um 38 Prozent auf in der Spitze 1.700 anstieg. „Das war die obszönste Überreaktion auf ein Gesetz, die es jemals gegeben hat,“ nennt Hindery den Boom beim Netzwerkausbau heute. „Da braut sich etwas zusammen.“
Denn jetzt, so schätzt Hindery, sind die faulen Kredite schon 200 Mrd. Dollar höher als die Ausfälle der Finanzwirtschaft in den 80er Jahren, als Inflationsrate, hohe Spar- und niedrigere Schuldzinsen zu einem Schaden von geschätzten 500 Mrd. Dollar führten. Für einen großen Teil sprang am Ende der Staat über Bankgarantien ein.
Das Menetekel kommt Hindery zufolge in Gestalt des Septemberquartals daher. Es erwies sich als das zweitschlechteste in der Geschichte, was die Rückzahlung von Hochzinsanleihen angeht. 48 Unternehmen blieben fast 22 Mrd. Dollar schuldig, meldet die Kredit-Agentur Moody’s. Ein anderes Anzeichen sieht Hindery darin, dass Telekommunikationsanleihen 1997 noch bis zu 20 Prozent Rendite brachten. 1998 waren es lediglich 1,3 Prozent, 1999 zog sie wieder leicht auf 5,3 Prozent an, bis im vergangenen Jahr mit solchen Papieren 15 Prozent verloren wurde. Das sind 10 Prozent mehr als der Durchschnitt über alle Industriesektoren.
Die Rezession werde in den USA wahrscheinlich bis in die zweite Jahreshälfte 2002 anhalten. Von daher seien die zuletzt zu beobachtenden Kurssprünge führender Aktienindices nur von kurzer Dauer. Die Wirtschaft kämpfe weiter mit Überkapazitäten. „Dieses Problem ist in jeder Branche, in jedem Segment, kurz überall anzutreffen, es zieht nicht nur die Unternehmensprofite in Mitleidenschaft, es betrifft die Banken und die Beschäftigung,“ sagt Hindery. Als stimulierende Impulse gedachte Steuersenkungen insbesondere bei den höheren Einkommensgruppen seien da fehl am Platze. „Reiche noch reicher zu machen, ist die falsche Antwort. Das ist absurd. Richtig wäre es, überall den Konsum anzukurbeln.“
Aber das ist nicht so einfach: 35 Prozent der seit Jahresbeginn vernichteten 1,2 Millionen Arbeitsplätze betreffen die Telekommunikationsindustrie. Und viele dieser allein im Telekom-Bereich entlassenden 350.000 Angestellten haben jährlich zwischen 80.000 und 100.000 Dollar verdient. Das schwächt die kaufkräftige Nachfrage genauso wie die schlechten Ergebnisse von Anlagen in Aktien und Hochzinsanleihen.
Mit diesen Aussichten knüpft Hindery an das an, was er vor etwas mehr als sieben Monaten gesagt hatte. Damals sprach er davon, dass die Telekommunikation die Wirtschaft nach unten zieht, nicht umgekehrt.
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Zardoz
29.01.2002, 10:06
@ dottore
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Nachfrage |
>Schuldendienst? Ohne jeweilige Rückzahlungen mindestens die Zinsen. Die bei Schnitt 6 % (sehr konservativ) 1,2 BIO Dollar p.a.
>Profits (lt. NBER ex FRED):
>2000.1 / 870.3
>2000.2 / 892.8
>2000.3 / 895.0
>2000.4 / 847.6
>2001.1 / 789.8
>2001.2 / 759.8
>2001.3 / 697.0
>Jeweils Mrd $,"seasonally adjusted annual rate". Also zuletzt knapp 0,7 BIO $. (Und fallend wie man sieht).
>Da es sich um bilanzierte Profits handelt (evtl. ausgeschüttet) sind diese grundsätzlich nach Schuldendienst, Abschreibungen, Steuern usw.. Also simpel: Nach 1,2 Bio $ Schuldendienst, siehe oben, verbleiben noch 0,7 Bio $ Profits.
>Gruß
>d.
Hallo dottore,
sind es nicht 1,2 Bio $ PRO JAHR Schuldendienst und 0,7 Bio $ Gewinn PRO QUARTAL?
Nice day,
Zardoz
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igelei
29.01.2002, 10:43
@ dottore
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ThanX, also dürfen die Profite noch maximal bis 300 Mrd. $ fallen per Q. Hmm. oT |
>>... wenn man mal als Theorie annimmt, dass die meisten S&P500 Unternehmen in der Bubblezeit Kredite für Kapazitätsausweitungen, Aktienrückkaufprogramme u. ä. aufgenommen haben, kann man irgendwie ermitteln, in welchem Verhältnis der Schuldendienst dafür zum Gewinn steht? Wenn das ordentliche Größenordnungen (also meinethalben 40%) hat, erklärt es die Panik vom Grünspinner, denn wenn da mal 4-5 Qs in Folge die Erträge einbrechen ist die PLeite ja vorprogrammiert. Da wären Bethlehem Steel & K-Mart nur der Anfang.
>>Gibts da irgendwo genauere Zahlen?
>>MfG
>Hi igelei,
>von der Fed soweit ich sehe, nur das:
>"Debt:
>The debt aggregate is the outstanding [b]credit market debt of the <font color="FF0000">domestic nonfinancial sectors</font>
>- the federal sector (U.S. government, not including government-sponsored enterprises or federally related mortgage pools)
>- and the nonfederal sectors (state and local governments, households and nonprofit organizations, <font color="FF0000">nonfinancial corporate</font> and nonfarm noncorporate businesses, and farms). Nonfederal debt consists of mortgages, tax-exempt and corporate bonds, consumer credit, bank loans, commercial paper, and other loans." [/b] >
>Summa: knapp 20 BILLIONEN $ credit market debts
>Abgehen: etwas über 6 BIO $ Goverment Debts (inkl. Einzelstaaten),
>Dabei ansonsten große Posten:
>- Real estate loans, soweit über Banken erfasst: 1,75 BIO (real estate loans haben auch Unternehmen & Banken als Passiva)
>- Consumer Credits, soweit über Banken erfasst: 0,56 BIO $.
>Direkte Bankkredite an Unternehmen[/b] (Commerial & industrial): etwas über 1 BIO $.
>Dazu: Bank liablilities: 5,9 BILLIONEN Dollar.
>Banken sind ja auch im S&P 500 enthalten, sogar im Dow.
>Ich sage mal: Summe aller US-Non-Government-Schulden bei gut über 20 BILLIONEN $. Oder um die 200 % des GDP.
>Gehen alle US-Unternehmen (commercial & financial) über den Jordan, ist dieser Betrag im Schornstein. Und der Ofen weltweit aus.
>Schuldendienst? Ohne jeweilige Rückzahlungen mindestens die Zinsen. Die bei Schnitt 6 % (sehr konservativ) 1,2 BIO Dollar p.a.
>Profits (lt. NBER ex FRED):
>2000.1 / 870.3
>2000.2 / 892.8
>2000.3 / 895.0
>2000.4 / 847.6
>2001.1 / 789.8
>2001.2 / 759.8
>2001.3 / 697.0
>Jeweils Mrd $,"seasonally adjusted [u]annual rate". Also zuletzt knapp 0,7 BIO $. (Und fallend wie man sieht).
>Da es sich um bilanzierte Profits handelt (evtl. ausgeschüttet) sind diese grundsätzlich nach Schuldendienst, Abschreibungen, Steuern usw.. Also simpel: Nach 1,2 Bio $ Schuldendienst, siehe oben, verbleiben noch 0,7 Bio $ Profits.
>Gruß
>d.
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dottore
29.01.2002, 11:01
@ Zardoz
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Re:"Seasonally adjusted ANNUAL (nicht QUARTERLY) rate". Grüße! (owT) |
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Wal Buchenberg
29.01.2002, 13:10
@ igelei
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US-Unternehmen: Zinsesdienst als Anteil der Gewinne |
>... wenn man mal als Theorie annimmt, dass die meisten S&P500 Unternehmen in der Bubblezeit Kredite für Kapazitätsausweitungen, Aktienrückkaufprogramme u. ä. aufgenommen haben, kann man irgendwie ermitteln, in welchem Verhältnis der Schuldendienst dafür zum Gewinn steht? Wenn das ordentliche Größenordnungen (also meinethalben 40%) hat, erklärt es die Panik vom Grünspinner, denn wenn da mal 4-5 Qs in Folge die Erträge einbrechen ist die PLeite ja vorprogrammiert. Da wären Bethlehem Steel & K-Mart nur der Anfang.
>Gibts da irgendwo genauere Zahlen?
>MfG
>igelei
[b]Folgendes Schaubild aus dem letzten Economist:
Das folgende Diagramm
[img][/img]
wird im Economist folgendermaßen erklärt:
„Letztes Jahr erlebte den tiefsten Fall der Profite seit den 30er Jahren.“ (Economist, 26.01.2002, 24) Umso erstaunlicher (und bedrohlicher), dass sich die Unternehmen zunehmend verschulden: „Companies’ interest payments are absoring a record share of their profits, yet they continued to borrow more throughout last year.“ (Economist, 26.01.2002, 24)
Der steile relative Anstieg des Zinsesdienst im Vergleich zu den Profiten drückt also sowohl fallende Profite wie eine steigende Verschuldung aus. (Die Zinsrate ist gefallen, sie kann also den Anstieg nicht verursacht haben.)
Das bedeutet weiterhin, dass die Kredite nicht genutzt wurden zu Investitionen, die gewinnsteigernd wirkten. (Sondern z.B. um die eigenen Aktien zu kaufen!)
Der Aktienblase folgt die Kreditblase. Es kommen japanische Verhältnisse.
Gruß Wal Buchenberg
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apoll
29.01.2002, 18:12
@ Wal Buchenberg
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Re: US-Unternehmen: Zinsesdienst als Anteil der Gewinne |
>>... wenn man mal als Theorie annimmt, dass die meisten S&P500 Unternehmen in der Bubblezeit Kredite für Kapazitätsausweitungen, Aktienrückkaufprogramme u. ä. aufgenommen haben, kann man irgendwie ermitteln, in welchem Verhältnis der Schuldendienst dafür zum Gewinn steht? Wenn das ordentliche Größenordnungen (also meinethalben 40%) hat, erklärt es die Panik vom Grünspinner, denn wenn da mal 4-5 Qs in Folge die Erträge einbrechen ist die PLeite ja vorprogrammiert. Da wären Bethlehem Steel & K-Mart nur der Anfang.
>>Gibts da irgendwo genauere Zahlen?
>>MfG
>>igelei
>[b]Folgendes Schaubild aus dem letzten Economist:
>Das folgende Diagramm
>
>[img][/img]
>
>wird im Economist folgendermaßen erklärt:
>
>„Letztes Jahr erlebte den tiefsten Fall der Profite seit den 30er Jahren.“ (Economist, 26.01.2002, 24) Umso erstaunlicher (und bedrohlicher), dass sich die Unternehmen zunehmend verschulden: „Companies’ interest payments are absoring a record share of their profits, yet they continued to borrow more throughout last year.“ (Economist, 26.01.2002, 24)
>
>Der steile relative Anstieg des Zinsesdienst im Vergleich zu den Profiten drückt also sowohl fallende Profite wie eine steigende Verschuldung aus. (Die Zinsrate ist gefallen, sie kann also den Anstieg nicht verursacht haben.)
>
>Das bedeutet weiterhin, dass die Kredite nicht genutzt wurden zu Investitionen, die gewinnsteigernd wirkten. (Sondern z.B. um die eigenen Aktien zu kaufen!)
>Der Aktienblase folgt die Kreditblase. Es kommen japanische Verhältnisse.
>
>Gruß Wal Buchenberg
...es wurde berichtet, daß viele US-Konzerne auf Kredit zu Höchstkursen ihre ei-
genen Aktien gekauft haben(IBM soll sich mit 30 Milliarden Dollar dafür verschul
det haben),(ich frage mich,ob das Dummheit war oder auf Befehl gemacht wurde,-
ich sehe das nämlich so: ein Industrieunternehmen verschuldet sich bei der Hoch-
finanz und kauft von eben jener zu Höchstkursen die eigenen Aktien.Die Baisse
kommt, die Aktien fallen und dritteln sich, zu diesem niedrigen Preis kauft die
Hochfinanz die Aktien zurück,dem Unternehmen bleiben die Schulden und wird fürt-
erhin fremdbestimmt,natürlich vom Gläubiger,-und alles läuft demokratisch ab.
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JüKü
29.01.2002, 18:20
@ apoll
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Re: US-Unternehmen: Zinsesdienst als Anteil der Gewinne |
>...es wurde berichtet, daß viele US-Konzerne auf Kredit zu Höchstkursen ihre ei-
>genen Aktien gekauft haben(IBM soll sich mit 30 Milliarden Dollar dafür verschul
>det haben),(ich frage mich,ob das Dummheit war oder auf Befehl gemacht wurde,-
>ich sehe das nämlich so: ein Industrieunternehmen verschuldet sich bei der Hoch-
>finanz und kauft von eben jener zu Höchstkursen die eigenen Aktien.Die Baisse
>kommt, die Aktien fallen und dritteln sich, zu diesem niedrigen Preis kauft die
>Hochfinanz die Aktien zurück,dem Unternehmen bleiben die Schulden und wird fürt-
>erhin fremdbestimmt,natürlich vom Gläubiger,-und alles läuft demokratisch ab.
Natürlich war es Dummheit bzw. Gier! So wie auch das Publikum zu Höchstkursen gekauft hat. Die Fimenchefs sind genau so Teil der Masse wie alle anderen. Und die"Hochfinanz" ist genau so blöd. Warum sind denn die Gewinne der Banken in der Nasdaq-Baisse so eingebrochen? Die hätten doch explodieren müssen, wenn die alles so genau wussten! Mit Verlaub, ;-(
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XERXES
29.01.2002, 20:20
@ apoll
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Re: US-Unternehmen: Zinsesdienst als Anteil der Gewinne |
Wie waere es damit: Die Unternehmen muessen ihre Betriebsrentenfonds retten, weil sie die negativperformance aus ihrem Cashflow auffangen muessen (wie hier bereits gepostet GM).
In den Jahren des Booms, haben sie die Gewinne ja auch also Profits bilanziert.
Und nun muessen sie ihre Aktien, die wohl ein Schwergewicht in ihren Pensionsfonds darstellen, einigermassen halten, da ihnen die Kosten wohl weglaufen.
Wieso waren es ausgerechnet jene Pensionsfonds, die nach dem 11.09. die Kurse hochgekauft haben?
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