Hallo Uwe

Was ich sagen wollte war:

Wenn sich einer (wie Benjamin Creme) zurücklehnt, Rauchkringel in die Luft bläst und dezidiert vorhersagt, was seiner Ansicht nach"der Menschheit" mit zwingender Notwendigkeit alles Schreckliches widerfahren wird, weil sie bisher alles so furchtbar schlecht gemacht hat, dann werde ich sehr hellhörig, sehr skeptisch und sehr stur!

Erstens, weil ich überzeugt bin, daß niemand wissen kann, wohin genau der zukünftige Weg der"Menschheit" führt; zweitens, weil ich aus denselben Gründen der festen Meinung bin, daß einer, der behauptet, das zu wissen, nichts anderes will, als die Menschen manipulieren; und drittens, weil ich es als ungehörig und anmaßend ansehe, wenn sich einer in dieser Weise als"allwissend", sozusagen als im Besitze der chemisch reinen Wahrheit zu sein, aufspielt.

Über Carl Schmitt habe ich nichts gewußt. Ja, ich wußte noch nicht mal, daß das Zitat von ihm stammt. Ich bin also weit davon entfernt, mich mit irgend etwas sonst - außer mit dem in diesem Zitat enthaltenen Gedanken - zu identifizieren. Und: Zwei-mal-zwei ergibt unter jedem Regime und gleichgültig, welche Ideologie jemand vertritt, immer vier.

Grüße

G.

P.S. Obwohl wir uns nicht persönlich kennen, habe ich aus dem Studium der von Dir geschriebenen Texte sehr wohl das Bemühen um eine ideologisch äquidistante Haltung entnommen, deren rationale Skepsis immer dann herausgefordert ist, wenn jemand gar zu energisch für Deinen Geschmack den Wahrheitsanspruch des konservativen Liberalismus' vertritt. Ich finde das interessant. So sollte es bleiben.

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Danke, Galiani,

für die Erläuterung auf meine Frage, die einzig aus dem separierten Satz und der dadurch für mich unverständlichen Logik entstand, wobei ich eigentlich dem Satz nicht die Bedeutung eines selbständigen Zitates zubilligen würde.

Doch ich muß auch eingestehen, dass ich erst jetzt den Ausgangsbeitrag von <font color="#008000">Phoenix</font> angelesen habe und über den erwähnten Maitreya"gestolpert" bin. Sei versichert, Galiani, dass ich in allen drei Punkten, die Du genannt hast, auch vor meinem"Stolpern" mit Dir übereinstimme, wenngleich ich meine Kritik nicht auf diesen Satz zurückgeführt hätte. Daher interessierte mich der Hintergrund zu diesem Ausspruch, der für sich m.E. nach wie vor unsinnig ist.

Auch mit einem Seitenblick auf Dein P.S. glaube ich für mich, dass es einen"Wahrheitsanspruch" vermutlich nur für triviale Dinge geben kann und das es mindestens genauso schwierig ist, die Meinungen anderer nachzuvollziehen und das berechtigte Interessen in ihnen zu erkennen, wie die eigene Meinung zu vertreten. Für die"Meinung" anderer einzutreten, ist m.E. ungleich schwieriger, als für seine"Meinung" einzutreten ("Meinung" ist hier durchaus auch als Interesse zu verstehen). Insofern läßt mir meine ideologische äquidistante Haltung (gefällt mir der Begriff, danke für die Einschätzung) genügend Freiraum, Meinung nach Fallage zu entwickeln.

Ein schönes Wochenende
Uwe


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