dottore
10.02.2002, 18:14 |
Das stell ich jetzt so lange rein, bis Herr Eisenkolb ("Oldy") antwortet Thread gesperrt |
>Bezüglich der Goldrückzüge vor 1914 bitte die Methode Morgan 1907 beachten
Das schreibt Oldy.
Was war 1907 wirlich los?
In Kürze:
Allgemeine Überspekulation (Hausse). Dann scharfe Einbrüche bei Einzeltiteln, vor allem United Copper sauste runter. Die
Mercantile National Bank, UC-Großaktionär kam in Schwierigkeiten, die Leute (und nicht etwa Morgan!) hoben dort Geld ab.
Bank machte dicht.
J. P. Morgan saß in Richmond, erfuhr vom Copper-Crash und der Bankpleite und fuhr nach N.Y. zurück.
In seinem Zimmer trafen sich die Banker und berieten, wie man - mangels einer Zentralbank als"lender of last resort" - einen
allgemeinen Kollaps verhindern könne.
Die Treasury zahlte auf Morgans Bitte hin 6 Mio $ cash bei den Banken ein, um deren Cash-Position zu stärken.
Die Trust Company of America stand wenig später ebenfalls kurz vor dem Kollaps. Dort zogen die Leute (nicht Morgan!) ihre
Kohle ab, am 23. Oktober entwickelte sich die Cash-Position so:
1:00 1,2 Mio, 2:15 nur noch 180.000$. Morgan hat keinen Cent abgeholt. Im Gegenteil!
Er sagte den Bankern, dass sie dorthin Cash schaufeln müssten, was sie auch taten, Morgan inklusive. Kaum war das angekommen,
gingen weitere Trusts in die Knie (Leute hoben ab, nicht Morgan!).
Weiteres Geld aus dem Banker-Pool, den Morgan leitete, floss z.B. in den Lincoln Trust. Auch Morgan zahlte ein.
Einen Tag später: Börse geht in freien Fall über. Der Chef der NYSE ging zu Morgan und sagte, dass zwei Broker kurz vorm Ende
stünden, falls nicht 25 Mio $ dort eingeschossen würden. Und zwar innerhalb von 15 Minuten.
Morgan organisierte auch das und schoss selber nach (von wegen zog was ab!).
Morgans Partner Perkins:
"Without this whiff of oxygen the Exchange and a hundred or more firms would have gone up."
US Treasury gab weitere 25 Mio $ an die Banken (auf Morgans Bitten). Die Abzüge bei den Trust ging aber weiter.
Einen Tag später gaben Morgan und die Banker weitere 13 Mio $ an die Broker.
Das reichte immer noch nicht. Nun hatten allerdings weder Morgan noch die anderen Banken weiteren ready Cash at hand. (So
laufen bekanntlich alle Kreditkrisen ab).
Was machte Morgan?
Er gab"scrips" aus (quasi Morgan-Geld). Gedeckt nur durch den Namen"Morgan".
Von wegen"Goldabzüge"! Im Gegenteil: Er hat Geld eingeschossen!
Die Runs - Abhebungen des Publikums (nicht Morgans!) - gingen dennoch weiter.
Wochenende. Große Krisensitzungen in Morgans Biblitohek. Alle Trust-Leute da, alle Banker auch. Beide Parteien wurden geteilt,
denn den einen fehlte cash sofort, die anderen hatten Forderungen sofort (Morgan inklusive, der schon mit"sprips" gearbeitet hatte).
Also musste saldiert werden.
Morgan schlug vor, sich gegenseitig mit Aktienpaketen als"collateral" auszuhelfen. Das war die"Saldierung". Er hatte die Tür
abgeschlossen, so dass niemand mehr rauskonnte.
Am Sonntag Einigung: Die Trust-Leute gaben nach und die Banker auch. Die Trust-Leute waren ihre Aktien los, die Banker ihre
Forderungen. Morgan ließ alle mit goldenem Füller unterschreiben.
Montag war die Krise vorbei, die Börse stieg wieder.
"The panic was finally over... J.P. Morgan, almost single-handed, had stopped it" (Smith, Evolution of the modern stock
market, 2001).
Ausführliche Beschreibung des tasächlichen Verlaufs der 1907er Abläufe im Standardwerk von Ron Chernow, The House of
Morgan, 1990, sowie Edwin Hoyt, The House of Morgan, 1966, Stanley Jackson. J.P. Morgan, 1983. Jean Strouse, Morgan:
American Financier, 1999, u.v.a.m.
Die 1907er Krise (und ihr einigermaßen glimpfliches Ende) hat sich so abgespielt, wie eben gerafft dargestellt.
Was Oldy betreibt ist Desinformation der übelsten Sorte.
Glaubt ihm kein Wort! Was er drauf hat ist Hass, nur Hass.
Das hatten wir schon bei seiner Desinformation, dass die österreichischen Rothschilds Gold bei der Ã-NB abgezogen und ins
Ausland transferiert hätten.
Ich finde, die Nutzung des Forums hier als Desinformations-Abladestelle ist ein Missbrauch von Autorität, die dem Alter
meistens zugestanden wird.
Das ist den vielen interessierten, jungen Forums-Lesern und -Postern gegenüber unfair in höchstem Maße.
Herzliche Grüße an all jene, die guten Willens sind.
d.
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Wal Buchenberg
10.02.2002, 18:39
@ dottore
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dottore?! Beschimpfung statt Fakten. Hätt ich von dir nicht erwartet! (owT) |
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dottore
10.02.2002, 19:19
@ Wal Buchenberg
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Re: Die Fakten sind von mir (ex Quellen), nicht vom notorischen Fälscher Oldy! |
Er hat J. P. Morgan die Verursachung der Krise 1907 ("Goldabzüge") unterstellt.
Das GEGENTEIL war der Fall gewesen. J.P. Morgan hat das amerikanische Geld- und Finanzsystem damals gerettet.
Ich darf hiermit auch Dich um entweder Bestätigung der Fakten zum Ablauf 1907 bitten, wie von mir vorgetragen, oder um Widerlegung. Letzteres bitte mit Nachweis Deiner Quellen.
Ich bin diese ewigen Desinformations-Kampagnen leid.
Das gilt auch für die Desinformationskampagne, die"Goldabzüge" bei der Reichsbank hätten nach 1930 die Wirtschaftskrise in Deutschland verursacht.
Die Reichsbank hatte 1930 für 2,971 Mrd. RM Kredite vergeben und 1931 waren es 4,739 (Quelle Bundesbank). Also eine Steigerung um fast 60 Prozent! Und nur für die Reichsbank waren Goldzu- oder -abflüsse relevant.
Die Kredite der Geschäftsbanken gingen 1930/31 von 62,2 auf 55,8 Mrd RM zurück. Die Geschäftsbanken hatten ihrerseits nichts, aber auch gar nichts mit irgendwelchen Goldzu- oder -abflüssen zu tun.
Die Behauptung, die von Oldy hier zum x-ten Mal aufgetischt wird (und die schon genauso oft widerlegt wurde), diese klassischen KREDITKRISE von 1930 ff. hätte etwas mit"Gold" zu tun, ist nichts als eine weitere Desinformationskampagne, die hinzunehmen ich ebenfalls nicht länger bereit bin.
Auch zu diesem Punkt erbitte ich entweder Bestätigung oder Widerlegung. Entweder hier im Forum wird sauber, korrekt, nachvollziehbar und mit Quellenangaben gearbeitet (jeder nach bestem Wissen und Gewissen) oder es gibt sich selbst auf.
Gruß
d.
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André
10.02.2002, 19:53
@ Wal Buchenberg
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Re: Es mag verdienstvoll sein jemanden in Schutz zu nehmen, aber doch nicht |
mit unfundierten Unterstellungen.
Es ist vielmehr sehr ehrenwert,dass dottore hier mit sehr viel Geduld und Detailkenntnis Unwahrhaftigkeiten ausräumt.
Dass er das zugleich mit Nachdruck und Temperament tut, rechtfertigt noch lange kein Faulspiel!
Die Gsellfreunde haben ja bekanntlich auch keinerlei Hemmungen, immer wieder die gleichen geschichtlichen wie theoretischen Falschaussagen zu tun. Nach dem Motto:"man muß alles nur oft genug wiederholen, semper aliquid haeret, die Menge ist dumm und glaubensbereit."
Schönen Abend!
A.
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Uwe
10.02.2002, 20:20
@ dottore
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Zwei Quellen zu J.P. Morgan und die 1907er-Krise (mL) |
dottore: [i]Er hat J. P. Morgan die Verursachung der Krise 1907 ("Goldabzüge") unterstellt.
Das GEGENTEIL war der Fall gewesen. J.P. Morgan hat das amerikanische Geld- und Finanzsystem damals gerettet.
Ich darf hiermit auch Dich um entweder Bestätigung der Fakten zum Ablauf 1907 bitten, wie von mir vorgetragen, oder um Widerlegung. Letzteres bitte mit Nachweis Deiner Quellen.[/i]
<center>[img][/img] </center>
<ol> ~ J.P. Morgan - Savior -- The Panic of 1907 by Brian Trumbore President/Editor, StocksandNews.com
~ Biographie J. Pierpont Morgan</ol>
aus (2) themenbezogener Testauszug (zweite Hälfte):
<[i]...
But it was in the 1907 panic on Wall Street that Morgan's ability to inspire trust that enabled him to arrange a rescue package that saved the American banking system and the New York Stock Exchange.
<font color=red>A series of runs on banks</font> had undermined confidence in the market because the banks had been heavily involved in the market as underwriters and investors. In addition, many trust banks had taken stock as collateral for loans to speculators. He brought bankers together to arrange a $25 million aid package, and orchestrated a $25 million line of credit from the U.S. Treasury to add liquidity to the banking system. A few months later he arranged $20 million in financing that helped keep the New York Stock Exchange open.
"Morgan was 70 years old and he was known as the Napoleon of Wall Street," says Strouse."By this time, he really commanded the trust of financiers on both sides of the Atlantic. So, in a moment of tremendous crisis and panic, he told other men what to do and they did it."
<font color=red>But Morgan's critics charged that he had made huge profits on the rescue operation - some even charged that he had engineered the crisis to scoop up assets at fire-sale prices.</font>
And he was criticized for his profiteering in the Civil War: buying guns from the government, upgrading them and selling them back for huge profit and speculating on gold.
While he may have rationalized the monetary system and make industry more efficient, he ruthlessly forced businesses to cut jobs and wages. He battled labor movements and other worker organizations. A reflection of the Gilded Age he lived in, Morgan had little concern for social problems.
Possibly the greatest financier in history, money was never Morgan's central motive. If he had he would probably have been one of the super rich. But when he died, his net worth was estimated at just $80 million, prompting John D. Rockefeller to reportedly say:"and to think he wasn't even a rich man." Rockefeller was already worth $1 billion.
Morgan's true wealth was his power and his word.[/i]
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FlyingCondor
10.02.2002, 20:42
@ dottore
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Re: Dank für deine Postings! |
Hi dottore!
>Auch zu diesem Punkt erbitte ich entweder Bestätigung oder Widerlegung. Entweder hier im Forum wird sauber, korrekt, nachvollziehbar und mit Quellenangaben gearbeitet (jeder nach bestem Wissen und Gewissen) oder es gibt sich selbst auf.
Hier möchte ich mich gerne herzlich bei dir für deine Postings bedanken! Vielen Dank!
Ich persönlich finde in letzter Zeit(ca.2-3 Monate) sind deine Postings für mich immer lesenswerter geworden.
U.a. wegen umfangreicherer Quellenangaben für denjenigen, der mal genauer nachforschen möchte ist das sehr hilfreich, wobei ich zugebe dies nur in selteneren Fällen aus Zeitgründen auch zu tun.
Wer vielleicht mal wie ich aus deinem Buch"Die Krisenschaukel" nachforschen wollte, wie es um das Triumvirat und die erwähnte Proskription genauer stand, und ob es tatsächlich zur Liquidierung der Reichen("Die Augustineische Lösung") diente, oder auch andere Zwecke hatte, weiß vielleicht wovon ich rede.
Insbesondere wenn zu Recht dann Nachfragen von Bekannten kommen, woher man das"denn her hat".
Gruß vom
Condor
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Oldy
10.02.2002, 21:24
@ Wal Buchenberg
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Re: dottore?! Beschimpfung statt Fakten. Hätt ich von dir nicht erwartet! |
Es freut mich, daß Dottore sich so eindeutig als Verteidiger der Hochfinanz deklariert hat. Da ja alle das Resultat erleben durften erübrigt es sich, da noch auf getürkte Informationen einzugehen. Wer glauben will, daß Morgan dadurch sein Vermögen damals auf Kosten der Leute, die er ruinierte vervielfacht hat, daß er die Wirtschaft nachher"rettete" was er ja auch tat"nachdem" er sich alles angeeignet hatte, was möglich war, soll es ruhig glauben.
Morgan zog damals schlauerweise massiv Gold von London ab und benützte dann, die von ihm selber dort verursachte Krise um das Geld, welches er durch hohe Zinsangebote in seine Bank gelockt hatte und das sogar von anderen Banken ganz gezielt an einem bestimmten Tag zurückzuhalten.Wenn ich mich recht erinnere, war das der 29.August. Natürlich taten das andere auch. Morgan hatte 70$ des Geldes lahmgelegt und sie mußten es auch tun.
Nun ist es natürlich leicht, diese wenigen entscheidenden Tage zu unterschlagen und alle Scheinrettungsversuche hochzuspielen wie es Dottore macht.
Was die Rothschields betrifft, hat damals Morgan den Anfang zu ihrer Entmachtung gemacht, die dann durch den verlorenen ersten Weltkrieg in ihrer Einflußsphäre weiter zu Gunsten Morgans fortschritt. Daß, nachdem eine Deflation erst in Gang gesetzt ist auch zusätzliches Geld sie nicht stoppen kann, ist klar und dann kann man, wie Dottore es tut immer Belege dafür finden, daß ja etwas dagegen getan worden war. Daß er einen ersten und zweiten Weltkrieg gab und vorher immer Deflationskrisen wird er aber doch nicht abstreiten können und auch nicht daß der jetzige Krieg gegen den Terror gerade noch rechtzeitig vor einer ernsthaften Depression in Amerika ausgebrochen wurde.. Ich habe nur keine Lust mich auf dieser von ihm aufgestellten Basis mit ihm and den von ihm Düpierten auf diesem Forum auseinander zu setzen. Seine Zahlen spielen dabei gar keine Rolle und sind wahrscheinlich sicher sorgfältig ausgesucht sogar richtig.
Was die Gogos betrifft, von denen er und seine Gläubigen sagen, daß sie nicht funktionieren werden, sage ich nur, daß wir das ja bald sehen werden.
Gruß Oldy
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JÜKÜ
10.02.2002, 21:32
@ Oldy
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Re: Beschimpfung statt Fakten / Habe ich nicht anders erwartet, Oldy |
Jeder mit einem geringsten Denkapparat kann Fakten und Quellen von Behauptungen und"Erinnerungen" unterscheiden.
Gruß in Dunkle
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XERXES
10.02.2002, 21:39
@ JÜKÜ
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Re: Beschimpfung statt Fakten / Habe ich nicht anders erwartet, Oldy |
Also, mich erstaunt Dottores vehemente Verteidigung Morgan's schon ein wenig.
Hatte bislang auch ein eher kritisches Geschichtsbild diesbezueglich.
Werde mich aber bis zum naechsten Kommentar nochmal in die Materie reinlesen.
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JÜKÜ
10.02.2002, 22:58
@ Uwe
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Re: Zwei Quellen zu J.P. Morgan und die 1907er-Krise (mL) / OLDY! |
Sind die Quellen auch alle gefälscht?
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>dottore: [i]Er hat J. P. Morgan die Verursachung der Krise 1907 ("Goldabzüge") unterstellt.
>Das GEGENTEIL war der Fall gewesen. J.P. Morgan hat das amerikanische Geld- und Finanzsystem damals gerettet.
>Ich darf hiermit auch Dich um entweder Bestätigung der Fakten zum Ablauf 1907 bitten, wie von mir vorgetragen, oder um Widerlegung. Letzteres bitte mit Nachweis Deiner Quellen.[/i]
><center>[img][/img] </center>
><ol> ~ J.P. Morgan - Savior -- The Panic of 1907 by Brian Trumbore President/Editor, StocksandNews.com > ~ Biographie J. Pierpont Morgan</ol>
>aus (2) themenbezogener Testauszug (zweite Hälfte):
><[i]...
>But it was in the 1907 panic on Wall Street that Morgan's ability to inspire trust that enabled him to arrange a rescue package that saved the American banking system and the New York Stock Exchange.
><font color=red>A series of runs on banks</font> had undermined confidence in the market because the banks had been heavily involved in the market as underwriters and investors. In addition, many trust banks had taken stock as collateral for loans to speculators. He brought bankers together to arrange a $25 million aid package, and orchestrated a $25 million line of credit from the U.S. Treasury to add liquidity to the banking system. A few months later he arranged $20 million in financing that helped keep the New York Stock Exchange open.
>"Morgan was 70 years old and he was known as the Napoleon of Wall Street," says Strouse."By this time, he really commanded the trust of financiers on both sides of the Atlantic. So, in a moment of tremendous crisis and panic, he told other men what to do and they did it."
><font color=red>But Morgan's critics charged that he had made huge profits on the rescue operation - some even charged that he had engineered the crisis to scoop up assets at fire-sale prices.</font>
>And he was criticized for his profiteering in the Civil War: buying guns from the government, upgrading them and selling them back for huge profit and speculating on gold. >
>While he may have rationalized the monetary system and make industry more efficient, he ruthlessly forced businesses to cut jobs and wages. He battled labor movements and other worker organizations. A reflection of the Gilded Age he lived in, Morgan had little concern for social problems. >
>Possibly the greatest financier in history, money was never Morgan's central motive. If he had he would probably have been one of the super rich. But when he died, his net worth was estimated at just $80 million, prompting John D. Rockefeller to reportedly say:"and to think he wasn't even a rich man." Rockefeller was already worth $1 billion.
>Morgan's true wealth was his power and his word.[/i] >
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Uwe
10.02.2002, 23:43
@ Oldy
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Der 29. August(?)1907 |
Oldy:[i]... Wer glauben will, daß Morgan dadurch sein Vermögen damals auf Kosten der Leute, die er ruinierte vervielfacht hat, daß er die Wirtschaft nachher"rettete" was er ja auch tat"nachdem" er sich alles angeeignet hatte, was möglich war, soll es ruhig glauben. [/i]
Hallo Oldy!
Ich mag auch nicht recht glauben, dass J.P. Morgan, der"uneigennützige Retter in der Not" war; glaube, dass tut auch niemand.
Einzig läßt sich für mich nur durch Mutmaßungen über die verdeckten Vorgehensweisen von J.P. Morgan spekulieren, die bestimmt so ausgerichtet waren, dass seine Geschäfte ihren Vorteil ziehen konnten (siehe seine Geschäfte im Bürgerkrieg). Nur wird dies wohl wenig belegbar sein.
Nun stellt sich die Frage, kann nicht belegbares gewesen sein? Natürlich muss diese Frage mit"Ja" beantwortet werden, allerdings eben in de Möglichkeitsform, solange es auch weiter Möglichkeiten gibt, die man nicht ausschliessen kann.
Oldy:[i]... Ich habe nur keine Lust mich auf dieser von ihm aufgestellten Basis mit ihm and den von ihm Düpierten auf diesem Forum auseinander zu setzen....[/i]
Oldy, ich nehme an, dass Deine Detailkenntnisse um das Londoner Gold, welche ja die gezielte Herbeiführung der Krise 1907 durch Morgan belegen soll, Du Dir erarbeitet oder eben über Hörensagen erworben hast und weiter gibst. Ich bin durchaus bereit mich mit den zur Verfügung stehenden Informationen richtungsoffen auseinander zu setzen, doch würden dabei mir weitere Quellenangaben helfen.
Gruß
Uwe
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Uwe
11.02.2002, 00:05
@ JÜKÜ
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@Jürgen |
JüKü:[i]Sind die Quellen auch alle gefälscht? [/i]
Nein, Jürgen, es werden hier auch nicht die beschriebenen Tatsachen in Abrede gestellt, wenn ich alles gelesene habe, einzig die Entstehungsgeschichte, die zu dieser Krise im Jahre 1907 führte, werden unterschiedlich gesehen.
Wenn ich es recht sehe, dann wird von Oldy detailliert ein"Plan von Morgan" angenommen, während dottore, eben von einer wirtschafltichen Entwicklung, die ihre eigene Dynamik hatte, ausgeht, so nehme ich an.
Oldys"Annahme" bedarf jedoch des Beweises, wenigstens in der Form, das gezeigt wird, dass es die von ihm Morgan zugerechneten (Trans-)aktionen mit den zur Krise führenden Auswirkungen gegeben hatte. Diese sind, das muss eingeräumt werden und es sich denn so zugetragen hat, schwerer zu erbringen, als Biographie-Daten.
Gruß
Uwe
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Oldy
11.02.2002, 07:55
@ JÜKÜ
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Re: Beschimpfung statt Fakten / Habe ich nicht anders erwartet, Oldy |
>Jeder mit einem geringsten Denkapparat kann Fakten und Quellen von Behauptungen und"Erinnerungen" unterscheiden.
>Gruß in Dunkle
$$$
Of course Morgan did not go unrewarded. Recall from our story of two weeks ago that Teddy Roosevelt, despite his antitrust proclivities, allowed Morgan to purchase the Tennessee Coal and Iron Company for about $45 million when the true value was closer to $700 million, thus expanding Morgan's steel empire.
$$$ Das genügt Dir anscheinend noch nicht, obwohl Du es selber geschrieben hast und nicht ich! Das war eine der Kompanien, die Morgan als Konkurrenz ausschalten wollte. Ach Gott, wie seid ihr blind! Ihr lasst euch an der Nase herumführen und Dottore ist einer eurer Führer.
Wenn ich vielleicht als kleiner Holzfäller aus Canada auch nicht Zugang zu allen Informationen habe und es mich auch wirklich nicht interessiert, habe ich doch mehr ungetrübten Einblick als Leute, die nicht sehen wollen. Und... was immer ihr glauben wollt, berührt mein Leben nicht wirklich. Es ist euer Kaffee.
Macht also ruhig weiter.
Ich lebe mein Leben und was ich tun kann, um meine unmittelbare Umgebung gegen die Probleme, die vor uns liegen abzusichern, das tue ich.
Und morgen gehe ich Ski fahren und vergesse die Welt einmal für einen Tag.
Gruß Oldy
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dottore
11.02.2002, 15:27
@ Oldy
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Re: Na klar, Morgan ist und war an allem Schuld (und das Gold sowieso) |
>$$$
>Of course Morgan did not go unrewarded. Recall from our story of two weeks ago that Teddy Roosevelt, despite his antitrust proclivities, allowed Morgan to purchase the Tennessee Coal and Iron Company for about $45 million when the true value was closer to $700 million, thus expanding Morgan's steel empire.
Was war die wirkliche Geschichte?
Moore & Schley war eine Wall Street Firma, verschuldet über beide Ohren. Sie hatten als Aktivum die Mehrheit an Tennessee Coal, Iron, and Railraod Co. Die Aktien waren verpfändet. Neuer Kredit (rollover) war nicht aufzutreiben (also eine Variante zu dem, was bei Kirch wohl gerade vor sich geht).
Moore & Schley bzw. die Banker hatten nur die Wahl, das Tennessee-Paket in einen bereits kollabierenden Markt hinein zu verkaufen, was den Markt noch mehr zum Einsturz gebracht hätte.
Morgan, der selbst ebenfalls keinerlei ready cash at hand mehr hatte, siehe die Ausgabe seiner Scrips, bot an, das Paket gegen US Steel-Aktien zu übernehmen, wo er selbst die Kontrolle hatte.
Er bot die 45 Mio $, was oberhalb des letzten Marktwerts lag, ganz abgesehen von dem Wert, der sich nach Verkauf von Tennesse an der Börse eingestellt hätte (das mit"Marktwert" von 700 Mio $ ist genau so ein Unfug als würde jemand sagen die Deutsche Bank sei 700 Mrd € wert, obwohl die Börse diese Bank just mit 42 Mrd € bewertet; die Börse kennt immer nur den Wert, der sich gerade lt. letztem Handel ergibt, alles andere sind Kursträumereien).
Um die Genehmigung beim Präsidenten zu erhalten (Anti-Trust-Problem) wurde Roosevelt mit allen Details der Lage und des Geschäftes konfrontiert und stimmte zu. Die Alternative war klar: Keine Zustimmung = Börsencrash und Bankenpleiten ohne Ende.
Der"Reward" war also die Genehmigung zum Kauf, nichts weiter. Da Morgan mehr bezahlt hatte als das Paket überhaupt wert war (wenn es über die Börse gelaufen wäre, noch erheblich wertloser), war dies das entscheidende Signal für die Börse, wieder auf Optimismus zu machen. Die Panik war vorbei.
Ich bin der letzte, der sich - wie hier vermutet wird - für die FAT CATS stark macht. Aber die Geschichten müssen sauber sein.
Und der Ausgangspunkt der Debatte, dass J.P. Morgan irgendetwas absichtlich herbei geführt hätte, und dies obendrein auch noch mit"Hilfe" von"Goldabzügen" aus London (das von der 1907er US-Börsenkrise übrigens unberührt blieb - das einzige Land, das ein kleines Nachbeben verspürte war 1908 Italien) ist und bleibt Desinformation der übelsten Sorte.
Kein Kapitalist ist so blöd und schießt sich ins eigene Bein oder"löst eine Krise aus". Alles, was er drauf hat, ist Schuldenmachen, was ihn schließlich auch definiert. Und wenn es zu Überschuldungskrisen kommt (heute massiv verstärkt durch staatliche Überschuldungskrisen), dann gibt's Börsencrashs und Konkurse.
Manchmal gehen dabei gleich alle Fat Cats unter (siehe die Florentiner Bankiers, siehe die Hamburger Handelskrisen des 18. Jh., siehe die Weltwirtschaftskrise, wo in den USA sämtliche Banken fallierten und geschlossen waren und in Deutschland das Reich die meisten übernehmen musste, und siehe die japanische Situation aktuell), manchmal bleiben einige übrig (Fugger mit Ach und Krach im 16. Jh., John Parish in Hamburg zu Beginn des 19. Jh., J.P. Morgan eben 1907, Fürstenberg 1930 ff. in Deutschland).
Das alles hat absolut nichts mit Gold oder Geld zu tun, sondern einzig und allein mit Kredit und Kreditblasen, die halt irgendwann mal platzen. (Morgan selbst hatte vor 1907 immer wieder vor der"credit bubble" gewarnt, siehe Literatur).
So ist nun mal der Lauf der Welt der Wirtschaft. Das mit irgendwelchen"finsteren Machenschaften" von irgendwelchen seit Jahrhunderten nach"Weltherrschaft" gierenden"Dynastien" erklären zu wollen, ist purer Blödsinn.
Die japanischen Banken? Morgan war's! Argentiniens Staatsbankrott? Morgan! Die Berliner Bankgesellschaft? Morgan, ganz klar. Kirch? Morgan. Opel? Morgan! Die Pleite des Crédit Lyonnais? Morgan! Nick Leesons Zock? Morgan! Der Mann, der bei der irischen Bank verschwunden ist? Morgan selbst (lebt er nicht noch?).
Jetzt warte ich nur noch auf die These, dass es Morgan war, falls JPMorgan fallen sollte.
Gruß
d.
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JüKü
11.02.2002, 16:02
@ dottore
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Re: Na klar, Morgan ist und war an allem Schuld (und das Gold sowieso) / LOL |
>Jetzt warte ich nur noch auf die These, dass es Morgan war, falls JPMorgan fallen sollte.
>Gruß
>d.
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Der war gut.
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