Wal Buchenberg
13.02.2002, 08:00 |
Frage: Tageszeitliche typische Schwankungen von Gold zwischen Japan-USA-Europa? Thread gesperrt |
Hallo Fachleute:
Ergeben sich denn tageszeitlich typische Schwankungen im Goldkurs, die sich den Zeitzonen Japan - Europa (plus 8 Stunden) Europa - USA (plus 8 Std.) USA - Japan (plus 8 Std.) zuordnen lassen, so dass sich feststellen ließe, in welcher Weltregion Gold gekauft (steigender Kurs einer Zeitzone) und wo Gold verkauft wird (fallender Kurs einer Zeitzone).
Mengenmäßig müssten auch die Spitzenwerte in den drei Zeitüberschneidungen liegen, wo zwei Zeitzonen gemeinsam traden. Man müsste also sehen können, ob z.B. Gold von den USA nach Japan oder Europa abfließt.
Gruß Wal
<center>
<HR>
</center> |
Dimi
13.02.2002, 10:05
@ Wal Buchenberg
|
Re: Frage: Tageszeitliche typische Schwankungen von Gold zwischen Japan-USA-Europa? |
Hallo Wal,
seit dem 5. August 1993 fällt der Goldkurs tendenziell während der amerkanischen Handelszeit relativ zur übrigen. In NY fließt also Gold 'zu'. Dies ist am sinnvollsten als Folge einer Manipulation zu deuten.
http://www.gold-eagle.com/editorials_00/clawar032000.html
http://www.gold-eagle.com/editorials_01/bolser062201.html
http://www.gold-eagle.com/editorials_01/speck022301.html
Gruß, Dimi
<ul> ~ Aktueller Tipp: Rohöl - www.seasonalcharts.com</ul>
<center>
<HR>
</center> |
Wal Buchenberg
13.02.2002, 13:50
@ Dimi
|
Re: Danke - aber Manipulation? Die haben Gold und verkaufen. Sollen sie doch! (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|
Dimi
14.02.2002, 00:29
@ Wal Buchenberg
|
Re: Danke -... - Wal |
>Danke
Bitte
>- aber Manipulation?
So ist es.
>Die haben Gold und verkaufen.
Und verleihen es.
>Sollen sie doch!
Manipulation ist der Verkauf nicht um des Verkaufs willen, sondern zur Kursbeeinflussung. Und genau das zeigen die in den Artikeln beschriebenen Muster.
Das Ganze ist übrigens geldpolitisch hochinteressant.
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.com</ul>
<center>
<HR>
</center> |
nereus
14.02.2002, 08:16
@ Dimi
|
Re: Danke -... - Wal.. - Dimi auf Abwegen? |
Hallo Dimi!
Wal fragte bezüglich des Goldes: .. aber Manipulation?
Dimi: So ist es.
Wal: Die haben Gold und verkaufen.
Dimi: Und verleihen es.
Wal: Sollen sie doch!
Dimi: Manipulation ist der Verkauf nicht um des Verkaufs willen, sondern zur Kursbeeinflussung. Und genau das zeigen die in den Artikeln beschriebenen Muster.
und dann sagt Dimi noch dies: Das Ganze ist übrigens geldpolitisch hochinteressant.
Na dann schieß mal los!
Bin gespannt wie ein Flitzebogen.
Wer bunkert denn das ganze Gold und was will man damit letztlich erreichen?
Wegen des Status des Goldes als Inflationsindikators komme mir bitte aber jetzt nicht.
Das ist ein alter Hut und überzeugt auch nicht sonderlich.
Also steckt ganz sicher mehr dahinter.
Wird hier etwa ein neues Geldsystem für die Zeit nach dem weltweiten Kreditkollaps von langer Hand vorbereitet und wer verbirgt sich hinter dieser langen Hand?
Huuiiiii!! Ist das wieder spannend heute.
Wir müssen doch hoffentlich nicht zurück zur Offenbarung des Johannes.
Habe inzwischen schon eine Staublunge vom Wälzen in der alten Literatur. ;-)
Übrigens der Schlagabtausch zwischen JeFra und Dir ist ein kleiner Hochgenuß.
Das hat wirklich Niveau.
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
Dimi
14.02.2002, 21:32
@ nereus
|
Re:... - Dimi auf Abwegen? - Goldpreismanipulation - Nereus |
Hallo Nereus,
>und dann sagt Dimi noch dies: Das Ganze ist übrigens geldpolitisch hochinteressant.
>Na dann schieß mal los!
>Bin gespannt wie ein Flitzebogen.
Na dann zereiß mal nicht ;-)
>Wer bunkert denn das ganze Gold
Reinhard
>und was will man damit letztlich erreichen?
Die Weltherrschaft, Du kennst doch Reinhard
>Wegen des Status des Goldes als Inflationsindikators komme mir bitte aber jetzt nicht.
Die Inflationskaschierungsthese ist nicht haltbar. In den 90ern herrschte kaum Inflation. Und bezüglich der Asset-inflation (z.B. steigende Aktienkurse) stellt sich u.a. die Frage: wieso kaschieren?
>Das ist ein alter Hut und überzeugt auch nicht sonderlich.
>Also steckt ganz sicher mehr dahinter.
Die Gründe liegen zum einen im Bankensektor, zum anderen im Notenbanksektor.
Die Goldpreismanipulation verhindert Verluste auf Seiten der Leerverkäufer. Die Shortpositionen hatten sich aufgrund von Verleihungen ergeben, waren z.T. ungedeckt, und kamen in Verlust, als Gold Mitte 93 stieg. Zudem hatten die Notenbanken Angst vor Soros, der das BP gestürzt hatte und gerüchteweise ins Gold ging. Daraufhin gab es eine Anfangsintervention.
Dieser Prozeß verselbständigte sich später, weil die Shortseller nun wußten, daß ein Deckel drauf ist, sie also problemlos Gewinne machen können, wenn sie die Ausleihungen ausweiten.
Die Fed und die Treasury wiederum haben zusätzlich ein weiteres, eigenes Interesse. Gold war ja bis in die Siebziger Geld im Notenbankbereich und auch danach noch Reservegeld. Alles was ins Gold fließt, fließt nicht in US-Treasuries. Steigt Gold, rentiert sich die Anlage für Notenbanken, und die nichtamerikanischen Notenbanker entscheiden sich in höherem Maße, Gold statt US-Papier zu kaufen. Gold ist also Wettbewerber, den die Fed/Treasury niederhält. Es handelt sich also um ein ganz 'normales' Wettbewerberausschalten.
Schau' Dir mal an, wieviel US-Treasuries in Japan, China, Taiwan usw. gehalten werden, und wie die Summe dauernd steigt. Mit den Beständen bei der Fed selbst liegen wir irgendwo bei 30% oder 40% (müßte ich recherchieren) der US-Staatsschulden, die von Notenbanken gehalten werden.
>Wird hier etwa ein neues Geldsystem für die Zeit nach dem weltweiten Kreditkollaps von langer Hand vorbereitet
So weit plant da keiner
>und wer verbirgt sich hinter dieser langen Hand?
Mußt Du Reinhard fragen ;-)
>Übrigens der Schlagabtausch zwischen JeFra und Dir ist ein kleiner Hochgenuß.
>Das hat wirklich Niveau.
Danke, Gruß, Dimi
<center>
<HR>
</center> |
nereus
15.02.2002, 09:10
@ Dimi
|
Re:... Goldpreismanipulation - Dimi |
Hallo Dimi!
Du mutmaßt also das Reinhard nicht nur das ganze Gold bunkert sondern auch noch die Weltherrschaft an sich reißen will.
Das ist eine sehr interessante These. ;-)
Da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen.
Zur Manipulation des Goldpreises schreibst Du:
Die Gründe liegen zum einen im Bankensektor, zum anderen im Notenbanksektor.
Die Goldpreismanipulation verhindert Verluste auf Seiten der Leerverkäufer. Die Shortpositionen hatten sich aufgrund von Verleihungen ergeben, waren z.T. ungedeckt, und kamen in Verlust, als Gold Mitte 93 stieg. Zudem hatten die Notenbanken Angst vor Soros, der das BP gestürzt hatte und gerüchteweise ins Gold ging. Daraufhin gab es eine Anfangsintervention.
Das wirft aber folgende Fragen auf.
Warum intervenierten in diesem Fall die Notenbanken? Bei jedem anderen Fall von Blasenbildung und Überspekulation halten sie sich doch auch zurück siehe Sumitomo mit Kupfer, Leeson mit Barings usw..
Und als Goldhalter profitieren sie ja gerade von einer Goldaufwertung und das veranlaßt sie dazu genau das Gegenteil von dem zu tun was ihnen möglicherweise nützt?
Und die Notenbanken hatten Angst vor George Soros?
Diese Aussage läßt auf ein interessante Kräftekonstellation im weltweiten Finanzsystem schließen.
So gewaltig war der Preisanstieg 1993 nun auch wieder nicht. Wenn ich mich recht erinnere zog der Preis von ca. 350 auf 405 US-$ an. Da war in den Jahren zuvor erheblich mehr Pep im Gold gewesen.
Dieser Prozeß verselbständigte sich später, weil die Shortseller nun wußten, daß ein Deckel drauf ist, sie also problemlos Gewinne machen können, wenn sie die Ausleihungen ausweiten.
Das mag schon sein, aber hier war der katastrophische Verlauf doch abzusehen und ich wehre mich gegen die hier oft verbreitete Unterstellung das in den Notenbanken oder Politgremien ausschließlich Nasenbären und Tölpel sitzen.
Selbst die australische Notenbank intervenierte und erwies ihrer Goldindustrie einen Bärendienst.
Kein Protest irgendeiner Notenbank das hier zum Schleuderpreis die Reserven verhökert wurden/werden.
Ein paar Warnschüsse (Goldkäufe, Absichtserklärungen usw.) in Richtung Investmentbanken hätte doch die Sachlage frühzeitig klären können.
Keinem Notenbanker war klar das die Aufgabe des letzten wirklichen Aktivas gegen die Versprechungen von Uncel Sam langfristig gefährlich werden könnte?
Die Fed und die Treasury wiederum haben zusätzlich ein weiteres, eigenes Interesse. Gold war ja bis in die Siebziger Geld im Notenbankbereich und auch danach noch Reservegeld. Alles was ins Gold fließt, fließt nicht in US-Treasuries. Steigt Gold, rentiert sich die Anlage für Notenbanken,...
Eben!
.. und die nichtamerikanischen Notenbanker entscheiden sich in höherem Maße, Gold statt US-Papier zu kaufen.
So, so! Wann soll denn das gewesen sein?
Nixon schloß das Goldfenster in den Siebzigern als es brenzlig wurde.
Ich habe von keinem nichtamerikanischen Notenbänker in den letzten 10 Jahren gehört das man wieder auf Gold setzt. Ganz im Gegenteil! Die Schweizer, die Engländer machten auf Contra und gerade die waren ja traditionelle Goldbugs.
Gold ist also Wettbewerber, den die Fed/Treasury niederhält. Es handelt sich also um ein ganz 'normales' Wettbewerberausschalten.
Ein klitzekleiner Hinweis an die Presse von der Buba, Bank of Japan, der BdF oder wem auch immer hätte genügt die Absichten der Manipulatoren zu unterminieren.
Aber was war geschehen?
Vor zwei oder drei Jahren stand man vor'm Eingang in die Klapsmühle wenn man auf die Goldmanipulation hinwies. Ausgerechnet die Notenbanken selbst versuchten dem Bürger klar zu machen das Gold ausgedient habe, wobei die Buba sich hier noch relativ zurückhielt.
Die sogenannte freie Presse schwadronierte von Verschwörungsgefasel und machte in unzähligen Artikeln klar gegen das Gold Front. Ich kann Dich zumüllen mit Artikeln. ;-)
Hier wäre doch wirklich mal was aufzuklären gewesen.
Schau' Dir mal an, wieviel US-Treasuries in Japan, China, Taiwan usw. gehalten werden, und wie die Summe dauernd steigt. Mit den Beständen bei der Fed selbst liegen wir irgendwo bei 30% oder 40% (müßte ich recherchieren) der US-Staatsschulden, die von Notenbanken gehalten werden.
Hättest Du hier ein paar Größenvergleiche parat? Ich meine jetzt die Geldsumme von US-Schätzchen gegen das NB-Gold.
Dieses Argument zieht nur wenn die Alternative genügend groß ist.
So weit ich weiß ist das verfügbare Gold zum jetzigen Preis gegen die Papierschnitzel wertmäßig hoffnungslos unterlegen. Da müßte der Goldpreis schon in astronomische Höhen schnellen.
Außerdem, wenn den nichtamerikanischen Notenbanken klar war das beim Goldpreis nachgeholfen wird und sie somit über die Werthaltigkeit des Goldes einen weiteren eindrucksvollen Beweis erhielten, sonst hätte man ja den Preis nicht künstlich drücken müssen, ausgerechnet dann trennt man sich von seiner letzten Trumpfkarte?
Ich fragte: Wird hier etwa ein neues Geldsystem für die Zeit nach dem weltweiten Kreditkollaps von langer Hand vorbereitet?
Du antwortest: So weit plant da keiner.
Also da wäre ich nun nicht so sicher. Die Geostrategen geben momentan eindrucksvoll Zeugnis von ihren Absichten. Da wird über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte geplant und gemanagt um Ziele zu erreichen. Terrorkommandos werden aufgebaut, Diktaturen installiert um sie später wieder zu stürzen und dann soll ich nicht an langfristige Interessen und Planungen glauben wenn es um den Schmierstoff für die Globalisierung schlechthin geht, das Geld.
Glaube Du weiter an Reinhard, ich glaube da an mehr. ;-)
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
antares
15.02.2002, 11:35
@ nereus
|
Re:... Goldpreismanipulation - Dimi |
>Hallo Dimi!
>Du mutmaßt also das Reinhard nicht nur das ganze Gold bunkert sondern auch noch die Weltherrschaft an sich reißen will.
>Das ist eine sehr interessante These. ;-)
>Da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen.
>Zur Manipulation des Goldpreises schreibst Du:
> Die Gründe liegen zum einen im Bankensektor, zum anderen im Notenbanksektor.
>Die Goldpreismanipulation verhindert Verluste auf Seiten der Leerverkäufer. Die Shortpositionen hatten sich aufgrund von Verleihungen ergeben, waren z.T. ungedeckt, und kamen in Verlust, als Gold Mitte 93 stieg. Zudem hatten die Notenbanken Angst vor Soros, der das BP gestürzt hatte und gerüchteweise ins Gold ging. Daraufhin gab es eine Anfangsintervention.
>Das wirft aber folgende Fragen auf.
>Warum intervenierten in diesem Fall die Notenbanken? Bei jedem anderen Fall von Blasenbildung und Überspekulation halten sie sich doch auch zurück siehe Sumitomo mit Kupfer, Leeson mit Barings usw..
>Und als Goldhalter profitieren sie ja gerade von einer Goldaufwertung und das veranlaßt sie dazu genau das Gegenteil von dem zu tun was ihnen möglicherweise nützt?
>Und die Notenbanken hatten Angst vor George Soros?
>Diese Aussage läßt auf ein interessante Kräftekonstellation im weltweiten Finanzsystem schließen.
>So gewaltig war der Preisanstieg 1993 nun auch wieder nicht. Wenn ich mich recht erinnere zog der Preis von ca. 350 auf 405 US-$ an. Da war in den Jahren zuvor erheblich mehr Pep im Gold gewesen.
> Dieser Prozeß verselbständigte sich später, weil die Shortseller nun wußten, daß ein Deckel drauf ist, sie also problemlos Gewinne machen können, wenn sie die Ausleihungen ausweiten.
>Das mag schon sein, aber hier war der katastrophische Verlauf doch abzusehen und ich wehre mich gegen die hier oft verbreitete Unterstellung das in den Notenbanken oder Politgremien ausschließlich Nasenbären und Tölpel sitzen.
>Selbst die australische Notenbank intervenierte und erwies ihrer Goldindustrie einen Bärendienst.
>Kein Protest irgendeiner Notenbank das hier zum Schleuderpreis die Reserven verhökert wurden/werden.
>Ein paar Warnschüsse (Goldkäufe, Absichtserklärungen usw.) in Richtung Investmentbanken hätte doch die Sachlage frühzeitig klären können.
>Keinem Notenbanker war klar das die Aufgabe des letzten wirklichen Aktivas gegen die Versprechungen von Uncel Sam langfristig gefährlich werden könnte?
> Die Fed und die Treasury wiederum haben zusätzlich ein weiteres, eigenes Interesse. Gold war ja bis in die Siebziger Geld im Notenbankbereich und auch danach noch Reservegeld. Alles was ins Gold fließt, fließt nicht in US-Treasuries. Steigt Gold, rentiert sich die Anlage für Notenbanken,...
>Eben!
>.. und die nichtamerikanischen Notenbanker entscheiden sich in höherem Maße, Gold statt US-Papier zu kaufen.
>So, so! Wann soll denn das gewesen sein?
>Nixon schloß das Goldfenster in den Siebzigern als es brenzlig wurde.
>Ich habe von keinem nichtamerikanischen Notenbänker in den letzten 10 Jahren gehört das man wieder auf Gold setzt. Ganz im Gegenteil! Die Schweizer, die Engländer machten auf Contra und gerade die waren ja traditionelle Goldbugs.
> Gold ist also Wettbewerber, den die Fed/Treasury niederhält. Es handelt sich also um ein ganz 'normales' Wettbewerberausschalten.
>Ein klitzekleiner Hinweis an die Presse von der Buba, Bank of Japan, der BdF oder wem auch immer hätte genügt die Absichten der Manipulatoren zu unterminieren.
>Aber was war geschehen?
>Vor zwei oder drei Jahren stand man vor'm Eingang in die Klapsmühle wenn man auf die Goldmanipulation hinwies. Ausgerechnet die Notenbanken selbst versuchten dem Bürger klar zu machen das Gold ausgedient habe, wobei die Buba sich hier noch relativ zurückhielt.
>Die sogenannte freie Presse schwadronierte von Verschwörungsgefasel und machte in unzähligen Artikeln klar gegen das Gold Front. Ich kann Dich zumüllen mit Artikeln. ;-)
>Hier wäre doch wirklich mal was aufzuklären gewesen.
> Schau' Dir mal an, wieviel US-Treasuries in Japan, China, Taiwan usw. gehalten werden, und wie die Summe dauernd steigt. Mit den Beständen bei der Fed selbst liegen wir irgendwo bei 30% oder 40% (müßte ich recherchieren) der US-Staatsschulden, die von Notenbanken gehalten werden.
>Hättest Du hier ein paar Größenvergleiche parat? Ich meine jetzt die Geldsumme von US-Schätzchen gegen das NB-Gold.
>Dieses Argument zieht nur wenn die Alternative genügend groß ist.
>So weit ich weiß ist das verfügbare Gold zum jetzigen Preis gegen die Papierschnitzel wertmäßig hoffnungslos unterlegen. Da müßte der Goldpreis schon in astronomische Höhen schnellen.
>Außerdem, wenn den nichtamerikanischen Notenbanken klar war das beim Goldpreis nachgeholfen wird und sie somit über die Werthaltigkeit des Goldes einen weiteren eindrucksvollen Beweis erhielten, sonst hätte man ja den Preis nicht künstlich drücken müssen, ausgerechnet dann trennt man sich von seiner letzten Trumpfkarte?
>Ich fragte: Wird hier etwa ein neues Geldsystem für die Zeit nach dem weltweiten Kreditkollaps von langer Hand vorbereitet?
>Du antwortest: So weit plant da keiner.
>Also da wäre ich nun nicht so sicher. Die Geostrategen geben momentan eindrucksvoll Zeugnis von ihren Absichten. Da wird über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte geplant und gemanagt um Ziele zu erreichen. Terrorkommandos werden aufgebaut, Diktaturen installiert um sie später wieder zu stürzen und dann soll ich nicht an langfristige Interessen und Planungen glauben wenn es um den Schmierstoff für die Globalisierung schlechthin geht, das Geld.
>Glaube Du weiter an Reinhard, ich glaube da an mehr. ;-)
>mfG
>nereus
Hallo Dimi
Das ist mir neu, dass vor 1993 Shortpositionen in einem systemgefährdenden Ausmass existierten, sodass die Notenbanken sich schon zu diesem
Zeitpunkt veranlasst sahen, korrigierend einzugreifen.
Ich dachte, dieses Spiel hätte erst ab 1993 begonnen.
Die anfänglich arglosen Notenbanker bemerkten dann zu spät, welchen Flaschengeist sie mit ihren Verleihungen ans Shorterkartell herangezüchtet hatten.
Irgendwann gab es für sie kein Zurück mehr und sie mussten nach A auch B sagen.
Nach dem Abwürgen der Hausse im Februar 1996, die langgezogen ab Anfang September 1995, aber nur von 380 bis 415$ lief, besassen die Shorter definitiv einen Freipass.
Gruss antares
<center>
<HR>
</center> |
R.Deutsch
15.02.2002, 11:51
@ nereus
|
Re: Dementi |
Ich habe schon alle Hände voll zu tun, um mich gegen meine Frau zu behaupten und hier mit Lesen nachzukommen. Ich kann mich nicht auch noch um die Weltherrschaft kümmern.
Im übrigen bunkere ich Silber und nicht Gold.
Gruß
RD
<center>
<HR>
</center> |
Dimi
15.02.2002, 13:22
@ nereus
|
Re:... Goldpreismanipulation - Nereus |
Hallo Nereus,
>Das wirft aber folgende Fragen auf.
>Warum intervenierten in diesem Fall die Notenbanken? Bei jedem anderen Fall von
Die Fed interveniert allerorten, um Verluste und Bankrotte im Finanzbereich zu verhindern (1987, LTCM usw.)
>Und als Goldhalter profitieren sie ja gerade von einer Goldaufwertung und das veranlaßt sie dazu genau das Gegenteil von dem zu tun was ihnen möglicherweise nützt?
Die Fed hat es sicher nicht gerne gemacht. Aber ihre Hauptaufgabe ist nicht die Gewinnerzielung.
>So gewaltig war der Preisanstieg 1993 nun auch wieder nicht.
Der größte des Jahrzehnts (zusammen mit der WAG-Hausse)
>Das mag schon sein, aber hier war der katastrophische Verlauf doch abzusehen und ich wehre mich gegen die hier oft verbreitete Unterstellung das in den Notenbanken oder Politgremien ausschließlich Nasenbären und Tölpel sitzen.
Das habe ich nicht gesagt und nicht gemeint
>Selbst die australische Notenbank intervenierte
Ich möchte mal von einem Anhänger der Verschwörungstheorie wissen, wie man die Weltherrschaft erlangt, damit ich es selber mache, natürlich nur um zu testen, ob es geht. Man benötigte doch allein für die ganzen Notenbanken tausende Mitwisser, die alle schweigen, einschließlich der Ehefrauen in Scheidungsfällen usw.. Und falls Wenige alle Anderen erpressten müßten diese alle aus Feiglingen bestehen, die nie den Mund auftun und immer folgsam sind bis über den Tod und nie ein Tagebuch rumliegen lassen usw..
>Kein Protest irgendeiner Notenbank das hier zum Schleuderpreis die Reserven verhökert wurden/werden.
Den gab es doch (WAG). Oder erwartest Du von Notenbänkern einen Protest nach Art der Globalisierungsgegner?
>Keinem Notenbanker war klar das die Aufgabe des letzten wirklichen Aktivas gegen die Versprechungen von Uncel Sam langfristig gefährlich werden könnte?
Nochmals: WAG. Einen größeren Affront wie den der Europäer gegen die Amerikaner gibt es im Zentralbankbereich doch gar nicht.
>>Steigt Gold, rentiert sich die Anlage für Notenbanken, [...]
und die nichtamerikanischen Notenbanker entscheiden sich in höherem Maße, Gold statt US-Papier zu kaufen.
>So, so! Wann soll denn das gewesen sein?
Das habe ich doch gar nicht behauptet.
China, Japan, Taiwan usw.: Hätten die so fleißig Treasuries gekauft, wenn diese ins Bodenlose gefallen wären und Gold auf 1000$ gestiegen wäre? Die haben doch kaum Gold und müssen auch an die Zukunft ihrer Länder und Währungen denken.
So erscheinen US-Treasuries als rentabel, sicher und zweckmäßig, und Gold als unrentabel, unflexibel und archaisch.
>Ich habe von keinem nichtamerikanischen Notenbänker in den letzten 10 Jahren gehört das man wieder auf Gold setzt.
Eben.
>Ganz im Gegenteil! Die Schweizer, die Engländer machten auf Contra und gerade die waren ja traditionelle Goldbugs.
Asien. Dort hockt das Geld. Dort sind die Trasuries in großen Mengen von Zentralbanken gekauft worden.
Die Goldpreismanipulation bewirkt über den Wettbewerb mit Treasuries niedrige Zinsen, aber auch einen festeren Dollar. Dadurch und durch den Aufkauf der Treasuries durch asiatische Notenbanken erleichtert sie den USA die Aussen-Defizite. Die Goldpreismanipulation ist Teil der Finanzmarktblase.
>Ein klitzekleiner Hinweis an die Presse von der Buba, Bank of Japan, der BdF oder wem auch immer hätte genügt die Absichten der Manipulatoren zu unterminieren.
Nochmals: WAG. Zudem ist fraglich, ob die Mehrzahl der Notenbanker der Auffassung ist, Gold würde zu oben genanntem Zwecke manipuliert. Aber insoweit: Sie hängen alle am Dollar. Du kannst als Gläubiger nichts unternehmen, was Deinen Schuldner schwächt. Selbst wenn dieser trickst. Japan hatte doch mal mit dem Verkauf von US-Papieren gedroht. Und, was taten sie? Heftig haben sie zugekauft.
Gläubiger und Schuldner sitzen im selben Boot.
>Hier wäre doch wirklich mal was aufzuklären gewesen.
Auch dieses Bubble wird von Wirtschaftshistorikern, Journalisten, Richtern usw. aufgearbeitet werden. Auch bezüglich der Goldpreismanipulation fängt es schon allmählich an.
>>Schau' Dir mal an, wieviel US-Treasuries in Japan, China, Taiwan usw. gehalten werden, und wie die Summe dauernd steigt. Mit den Beständen bei der Fed selbst liegen wir irgendwo bei 30% oder 40% (müßte ich recherchieren) der US-Staatsschulden, die von Notenbanken gehalten werden.
>Hättest Du hier ein paar Größenvergleiche parat? Ich meine jetzt die Geldsumme von US-Schätzchen gegen das NB-Gold.
1980 lag der Anteil von Gold an den offiziellen Devisenreserven der Zentralbanken bei 70%, 2000 bei 12% (Datastream).
Der Dollar dominiert dabei die Nicht-Gold-Devisenreserven bei weitem.
Ich meinte aber den Anteil der Staatschulden, die nicht von 'normalen' Marktteilnehmern, sondern von Zentralbanken gehalten werden.
Es geht hierbei auch um die Art der Geldschöpfung im Kontext des Bubbles. Schließlich bekommt der Staat so gegen Schuldtitel direkt von den NBen Geld.
>Dieses Argument zieht nur wenn die Alternative genügend groß ist. So weit ich weiß ist das verfügbare Gold zum jetzigen Preis gegen die Papierschnitzel wertmäßig hoffnungslos unterlegen.
Zwischen 12% und 70% (s.o.) ist groß genug.
>Also da wäre ich nun nicht so sicher. Die Geostrategen geben momentan eindrucksvoll Zeugnis von ihren Absichten. Da wird über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte geplant
Deine Interpretation.
>dann soll ich nicht an langfristige Interessen und Planungen glauben wenn es um den Schmierstoff für die Globalisierung schlechthin geht, das Geld.
Gerade in bezug aufs Geld scheitern doch sehr viele Planungen, schau Dir doch mal an, wieviele Familien pleite sind oder von der Hand in den Mund leben. Das ist doch im öffentlichen Sektor nicht anders.
>Glaube Du weiter an Reinhard, ich glaube da an mehr. ;-)
Träum' weiter von der Planbarkeit des Lebens im Guten wie im Bösen
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.com</ul>
<center>
<HR>
</center> |
Dimi
15.02.2002, 13:34
@ antares
|
Re:... Goldpreismanipulation - Antares |
Hallo Antares,
>Das ist mir neu, dass vor 1993 Shortpositionen in einem systemgefährdenden Ausmass existierten, sodass die Notenbanken sich schon zu diesem Zeitpunkt veranlasst sahen, korrigierend einzugreifen.
Anscheinend waren die Verluste der Shortseller beim Anstieg 1993 groß genug bzw. wären bei einem weiteren Anstieg geworden.
>Ich dachte, dieses Spiel hätte erst ab 1993 begonnen.
Schon in den Achtzigern gab es Verleihungen, das Schreiben von Calls usw.. Die Notenbanker standen unter Druck, ihre Assets ertragreich zu verwalten.
Am 5. August 1993 begann die Manipulation, also das gezielte Beeinflussen des Kurses, nicht der bloße Verkauf oder das bloße Verleihen.
Beim Anstieg 1993 wurde relativ viel Gold von den Zentralbanken abgerufen wegen geschriebener Calls. Das könnte im Prinzip auch ein Motiv zur Goldpreismanipulation gewesen sein, denn durch eine mit Verleihungen organisierte Manipulation bleibt das Gold bei den Notenbanken. Das paßt aber nicht ins Gesamtbild (Verkäufe, Dauer der Manipulation usw.)
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.com</ul>
<center>
<HR>
</center> |
Dimi
15.02.2002, 13:42
@ R.Deutsch
|
Re: Dementi |
>Ich habe schon alle Hände voll zu tun, um mich gegen meine Frau zu behaupten und hier mit Lesen nachzukommen. Ich kann mich nicht auch noch um die Weltherrschaft kümmern.
Ich hoffe Du hast Verständnis dafür, daß ich anläßlich grassierden Verschwörungswahns Deinen Namen scherzhaft ins Spiel brachte.
>Im übrigen bunkere ich Silber und nicht Gold.
Ohh... Du willst über Silber an die Weltherrschaft?
;-)
Gruß, Dimi
<center>
<HR>
</center> |
Wal Buchenberg
15.02.2002, 14:15
@ Dimi
|
Re:... Goldpreismanipulation - dimi |
>>Das könnte im Prinzip auch ein Motiv zur Goldpreismanipulation gewesen sein, denn durch eine mit Verleihungen organisierte Manipulation bleibt das Gold bei den Notenbanken. Das paßt aber nicht ins Gesamtbild (Verkäufe, Dauer der Manipulation usw.)
>Gruß, Dimi
Hallo Dimi,
du liebst es von Goldpreismanipulation zu sprechen.
1. Ich denke, du hast soweit recht, dass die Notenbanken bzw. Regierungen hier eine gezielte Preispolitik betreiben.
2.Du hast vielleicht auch recht, was die Motive dieser Preispolitik angeht - ich schau da nicht ganz durch, verfolge aber die Informationen dazu mit Interesse. Vielleicht versteh ichs mal.
("Motiv" ist aber nur ein anderes Wort für "Interesse" - das gefällt mir besser. Natürlich haben Goldkäufer auch ein Interesse. Und für Goldkäufer ist es doch in dieser angespannten Lage prima, wenn der Goldpreis weiter gedrückt wird, dann können sich noch mehr Leute damit eindecken. (Ich habe auch Gold gekauft).
3. Was sind aber die Methoden dieser Goldpreispolitik?: Hauptsächlich Gold verkaufen, wenn die Nachfrage steigt? Was ist dagegen zu sagen?
Manipulation nenne ich es, wenn mit illegalen Mitteln gearbeitet wird, also wenn kanadische Eissportler die Goldmedaille nicht kriegen, weil Frankreich mit Russland einen geheimen Pakt geschlossen haben.
Fürs Gold: Wenn z.B. eine Regierung Druck auf eine Goldmine ausübt, ihre Produktion nicht unter einem bestimmten Preis zu verkaufen usw. (Wirds sicher geben!)
Was deutet also darauf hin, dass der Goldpreis mit illegalen Mitteln gedrückt wird? - Die Chartanalyse zeigt ja nur, dass gedrückt wird, mehr nicht.
Gruß Wal
<center>
<HR>
</center> |
Euklid
15.02.2002, 14:34
@ Dimi
|
Re:... Goldpreismanipulation |
Hallo nereus,hallo dimi
Also ich sehe die Verkäufe der Notenbanken nach Art des Ping-Pong-Spiels.
Es wird natürlich darauf geachtet daß am Schluß jede Notenbank wieder im Besitz des Goldes ist das vor Beginn des Ringelpitz-Spiels gegeben war.Natürlich darf man das nicht in der Art des Tischtennisspiels machen.(2Teilnehmer)
Dies wäre ja viel zu einfach gewesen.Mann mache einen Kreis über Notenbank A bis Notenbank ZZ.Dann lasse man mit Schein-Auktionen das Gold immer im Kreis herumlaufen bis es wieder bei A ankommt.Vorher bildet man einen Pool in dem Plus und Minus ausgeglichen wird.Da der Gewinn des einen der Verlust des anderen sein muß tut sich insgesamt gar nichts aber man dokumentiert Notenbankverkäufe und darauf kommt es an und sonst gar nichts!
Diese Art des Ringelspiels konnte man früher mit Immobilienabschreibungen durchführen.Es gab eine Zeit da durften selbst gebraucht gekaufte Immobilien zu 100% abgeschrieben werden.Also konnte man immer wieder neues Abschreibungspotential kreieren.Leider war es schon zu spät bis ich es entdeckt habe.Wäre ich 15 Jahre früher geboren hätte ich die Abschreibungsmaschine noch nutzen können.Natürlich muß A an B der an C und C wieder an A verkaufen und am Schluß hat jeder seine Immobilie wieder.
Gruß EUKLID
<center>
<HR>
</center> |
Dimi
15.02.2002, 14:59
@ Wal Buchenberg
|
Re:... Goldpreismanipulation - Wal |
Hallo Wal,
>3. Was sind aber die Methoden dieser Goldpreispolitik?: Hauptsächlich Gold verkaufen, wenn die Nachfrage steigt?
Verkäufe, Verleihungen, in Spitzen hinein auch Futures
>Was ist dagegen zu sagen?
a.) Es entsteht eine über die Jahre wachsende Lücke im physischen Markt, d.h. es wird mehr Gold verbraucht und weniger erzeugt als ohne Manipulation.
b.) Diese Lücke kann nur bei einem höheren Preis wieder geschlossen werden. Je größer, desto höher
c.) Die ungedeckten Shortpositionen werden größer.
a + b + c = Gefahr fürs Finanzsystem
Es gibt aber m.E. noch weitere Nachteile (weltweite Wohlstandsverteilung usw.)
>Manipulation nenne ich es, wenn mit illegalen Mitteln gearbeitet wird,
Ich meinte den Begriff nicht juristisch, sondern sachlich, also eine Aktion zur Beeinflussung eines Kurses, im Falle eines (Ver-)Kaufens ein (Ver-)kauf, der nicht um seiner slebst willen, sondern um der Kursbeeinflussung getätigt wird.
Fondskäufe im dünnen Markt am Jahresende (um eine bessere Performance auszuweisen) würde ich auch als Manipulation bezeichnen (obwohl nie jemand bestraft wird).
Du könntest aber auch von Intervention sprechen.
Gruß, Dimi
<center>
<HR>
</center> |
Wal Buchenberg
15.02.2002, 15:37
@ Dimi
|
*Goldpreismanipulation * meint *Goldpreisintervention*? Einverstanden. (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|
antares
15.02.2002, 21:49
@ Dimi
|
Re:... Goldpreismanipulation - Antares |
>Hallo Antares,
>>Das ist mir neu, dass vor 1993 Shortpositionen in einem systemgefährdenden Ausmass existierten, sodass die Notenbanken sich schon zu diesem Zeitpunkt veranlasst sahen, korrigierend einzugreifen.
>Anscheinend waren die Verluste der Shortseller beim Anstieg 1993 groß genug bzw. wären bei einem weiteren Anstieg geworden.
>>Ich dachte, dieses Spiel hätte erst ab 1993 begonnen.
>Schon in den Achtzigern gab es Verleihungen, das Schreiben von Calls usw.. Die Notenbanker standen unter Druck, ihre Assets ertragreich zu verwalten.
>Am 5. August 1993 begann die Manipulation, also das gezielte Beeinflussen des Kurses, nicht der bloße Verkauf oder das bloße Verleihen.
>Beim Anstieg 1993 wurde relativ viel Gold von den Zentralbanken abgerufen wegen geschriebener Calls. Das könnte im Prinzip auch ein Motiv zur Goldpreismanipulation gewesen sein, denn durch eine mit Verleihungen organisierte Manipulation bleibt das Gold bei den Notenbanken. Das paßt aber nicht ins Gesamtbild (Verkäufe, Dauer der Manipulation usw.)
>Gruß, Dimi
Herzlichen Dank für die Korrektur meiner irrigen Annahme.
Soweit zurück reichen also diese Praktiken.
Das muss eine ordentliche Menge geschriebener Calls gewesen sein, dass
die Banken in den Schwitzkasten gerieten.
Der Knick vom 5. August ist gewaltig, von 405$ auf 370$.
Du weisst in dieser Materie ziemlich Bescheid.
Aus dieser Quelle schöpfe ich gerne ein andermal.
Gruss antares
> > >
<center>
<HR>
</center> |
Dimi
16.02.2002, 00:28
@ antares
|
Re:... Goldpreismanipulation - Antares |
Hallo Antares,
>Das muss eine ordentliche Menge geschriebener Calls gewesen sein, dass
>die Banken in den Schwitzkasten gerieten.
Kleines Mißverständnis, ich meinte die Zentralbanken. Das Schreiben von Calls durch Zentralbanken war nur eine Zusatzinformation, nicht ursächlich für den Beginn der Manipulation. Der Anlaß dazu lag im Privatbankensektor.
Gruß, Dimi
<center>
<HR>
</center> |
nereus
17.02.2002, 10:29
@ Dimi
|
Re:... Goldpreismanipulation - Dimi, etwas spät |
Hallo Dimi!
Bezüglich einer Antwort auf den Beitrag von Antares schreibst Du:
Schon in den Achtzigern gab es Verleihungen, das Schreiben von Calls usw.. Die Notenbanker standen unter Druck, ihre Assets ertragreich zu verwalten.
Das ganze Dilemma müsste man doch strenggenommen in die Sechziger/Siebziger zurückführen.
Die USA konnten die Fiktion"Dollar so gut wie Gold" nicht mehr aufrecht erhalten.
Wohlstandspolitik und Vietnamkrieg verursachten ein ansteigendes Zahlungsbilanzdefizit.
Die europäischen Partner wurden aufgefordert vermehrt Dollares zu halten. Die Bundesrepublik hielt sich, brav wie immer, an die Aufforderung, Frankreich aber nicht und so flog man entscheidende Mengen Gold aus den USA über den Atlantik.
Dies wurde hier ja auch schon mehrfach dargelegt.
Dann wurde das Goldfenster 1971 von Nixon geschlossen, da er nicht zusehen wollte wie das gesamte Gold nach Europa abfloß.
Schon hier wird die Doppelstrategie der Amerikaner ganz klar ersichtlich und die wahre Bedeutung des Goldes beginnt zu leuchten.
Wenn das Gold doch so unbedeutend ist warum kann dann nicht der gesamte Goldbestand der FED und aus Fort Knox nach Europa oder Asien abfließen?
Wozu zieht man die Notbremse wenn man den Gelbkack ohnehin für wertlos betrachtet?.
Danach wird das Gold immer weiter demonetarisiert. Die albernen Sonderziehungsrechte werden erfunden usw.. Der IWF legte sich selbst auch noch eine Goldklammer um den Hals.
Ich zitiere aus: Dollar - Gold & Währungsschlange von Rainer Hellmann, NOMOS-Verlag, Seite 138
.. Das gelbe Metall erwies sich jedoch für die Notenbanken, die es besaßen und verwenden wollten, als tückisch. Je wertvoller es als Reserve einer Notenbank bei den steil ansteigenden Preisen auf dem freien Markt wurde, desto weniger war es zu benutzen. Jede Zentralbank durfte zwar seit November 1973 wieder Gold auf dem freien Markt verkaufen, jedoch keine Zentralbank durft laut IWF-Vorschrift Gold zu einem höheren als dem offiziellen Preis kaufen, dessen Anstieg von 35 zunächst auf 38 und im Februar 1973 auf 42,22 Dollar in keiner Weise mit dem Anstieg am freien Markt schrittgehalten hatte. Damit war der verlockend hohe freie Marktpreis für die Zentralbanken eine Fata Morgana, die versank, sobald man sich ihr näherte. Denn mit Verkäufen am freien Markt musste eine Zentralbank den Preis drücken, solange keine andere Zentralbank kaufen durfte. Damit war das Gold zwar wertvoll, aber zum illiquiden, unbenutzbaren Schatz geworden...
Interessant nicht wahr.
Der IWF, und es dürfte kein Zweifel an der US-Dominanz dieser Behörde bestehen, hatte sich also in der Goldfrage selbst die Schlinge um den Hals gelegt.
Auch hier stellt sich wieder die Frage des warum? Warum werden solche Regeln aufgestellt?
Die Antwort liegt klar auf der Hand. Es müssen alle Möglichkeiten einer Rückkehr des Goldes oder besser, einem Ausweichen auf ein, von Uncle Sam nicht kontrollierbarem, Reservemedium unterbunden werden.
Nachdem nun das Gold in der Tat etwas unnütz in den Tresoren herumlag, man hatte ja auch alle Hebel in Bewegung gesetzt das genau dieser Zustand eintrat, kam Italien in der Erdölkrise auf die Idee das Gold nutzbringend einzusetzen.
Das Gold wurde unter den Zentralbanken erstmalig verpfändet und 1974 vergab die Bundesrepublik einen 2 Milliarden-Kredit an Italien besichert mit 512 t Goldreserven des Landes.
Die Goldleihe begann also schon Mitte der Siebziger.
Dimi: Das könnte im Prinzip auch ein Motiv zur Goldpreismanipulation gewesen sein, denn durch eine mit Verleihungen organisierte Manipulation bleibt das Gold bei den Notenbanken.
Das paßt aber nicht ins Gesamtbild (Verkäufe, Dauer der Manipulation usw.)
Das ist völlig richtig aber nun muß man die entscheidende Frage stellen wo das Gold physisch liegt.
Auf eine eiserne Reserve will ich im Fall der Fälle auch ungehindert zugreifen können.
An die unverbrüchlichen Freundschaften glaube ich seit SED und KPdSU Zeiten eben nicht mehr.
Dottore hat sich kürzlich über das von Euklid vorgebrachte Misstrauen mokiert, das man letztlich alles hinterfragen könnte und ob die Aktien bei der Bank, im Ausland oder unter der heimischen Matratze liegen, wäre letztlich egal.
Das kann man in einer befriedeten und wirtschaftlich prosperierenden Welt sicherlich so sehen.
Aber wenn es anfängt an allen Ecken und Enden zu kneifen, wäre ich nicht mehr ganz so arglos.
Die weltweite US-Hegemonie ist neben der militärischen Stärke ganz klar auf der Dollarherrschaft aufgebaut.
Sollen im Notfall italienische, deutsche oder holländische Zerstörer vor New York aufkreuzen um die restlichen Goldbestände einzufordern?
Ich kann mir jetzt schon das breite Grinsen von Herrn Rumsfeld ausmalen.
So lange keine wirkliche Klarheit darüber herrscht was an"richtigem" Gold sich wo befindet und wer dann beim Startschuß als erster an die"güldene" Quelle gelangt, verbleibt in dieser Frage der Goldpreismanipulation ein ziemlich fader Nachgeschmack.
Übrigens, was heißt eigentlich die Abk. WAG auf die Du mehrfach abstellst?
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
Dimi
17.02.2002, 13:34
@ nereus
|
Re:... Goldpreismanipulation - Nereus |
Hallo Nereus,
>Die europäischen Partner wurden aufgefordert vermehrt Dollares zu halten. Die Bundesrepublik hielt sich, brav wie immer, an die Aufforderung, Frankreich aber nicht und so flog man entscheidende Mengen Gold aus den USA über den Atlantik.
Die Goldgeschichte und der Interessenskonflikt zwischen USA und Europa sind älter, für die Goldpreismanipultion sind dies aber Vorgeschichten. Der Dollar spielt nunmal eine Sonderrolle im Weltwährungssystem, was nach meinem Dafürhalten suboptimmal ist. Mit dem Wegfall des Goldstandards fielen auch seine beiden wesentlichen Funktionen ohne gleichwertigen Ersatz weg, Schöpfungsbremse, und internationaler Ausgleichsmechanismus.
>Nachdem nun das Gold in der Tat etwas unnütz in den Tresoren herumlag, man hatte ja auch alle Hebel in Bewegung gesetzt das genau dieser Zustand eintrat, kam Italien in der Erdölkrise auf die Idee das Gold nutzbringend einzusetzen.
>Das Gold wurde unter den Zentralbanken erstmalig verpfändet und 1974 vergab die Bundesrepublik einen 2 Milliarden-Kredit an Italien besichert mit 512 t Goldreserven des Landes.
>Die Goldleihe begann also schon Mitte der Siebziger.
Das genaue Datum müßte ich recherchieren, m.E. später. Das von Dir beschriebene Geschäft stellt aber keine Goldleihe dar (Gold ist ja nur Pfand).
>Das ist völlig richtig aber nun muß man die entscheidende Frage stellen wo das Gold physisch liegt.
Halte ich derzeit für drittrangig. Sollten Zustände eintreten, in denen die Amerikaner den Zugang verwehren, dann wären das wohl dieselben, in denen sie uns ihre militärische Überlegenheit spüren ließen. Das denke ich nicht weiter und sehe auch keinen Anlaß.
>Übrigens, was heißt eigentlich die Abk. WAG auf die Du mehrfach abstellst?
Washington Agreement on Gold. Im Oktober 1999 vereinbarten alle wesentlichen europäischen Notenbanken einschließlich der GBs (!), die Goldverkäufe und Verleihungen zu begrenzen. Offenkundig ohne Absprache mit der FED und gegen deren Interesse. Der Goldkurs stieg sprunghaft, die Manipulatoren hatten Probleme...
Gruß, Dimi
<center>
<HR>
</center> |