Hallo Oldy
JüKü hatte zwar zweifelnd gemeint: "...Vielleicht hat jemand anders noch die Nerven, mit solchen Behauptungen zivil umzugehen..." Aber after a good night's sleep wage ich, doch noch eine kleine Geschichte zu erzählen, die vielleicht das großartige Bild ein wenig korrigiert, das Sie sich von Keynes und seiner Idee des"deficit spending" und"Gelddruckens" machen. Hier ist meine Geschichte:
In der Einleitung zu meinem Buch (Ferdinando Galiani - Über das Geld, Düsseldorf 1999; Seite 70) berichte ich, daß der Keynesianer Paul Krugman, Ã-konomie-Professor am MIT, im Jahre 1998 in einer Studie den Japanern zur Ankurbelung der Binnennachfrage (wörtlich) empfohlen hatte,"Geld zu drucken wie verrückt" ["...to print money like crazy..."].
Genau das haben die Japaner zwei Jahre lang getan; nämlich ihre Geldmenge"wie verrückt" erhöht. Das Problem war nur - die wirtschaftliche Malaise Japans wurde dabei in der Folge immer schlimmer!
Aus grundsätzlichen Erwägungen erschien mir das Krugman'sche ökonomische Rezept von Anfang an als nicht zielführend. Ich habe mich deshalb (- wie gesagt: in der Einleitung zu meinem 1999 erschienen Buch; Seite 70 - ) über Prof. Krugman's Medizin zur Genesung der japanischen Wirtschaft ganz leise lustig gemacht.
Aber auch Krugman selbst scheinen mittlerweile Zweifel an der Wirksamkeit seines Therapievorschlages,"Geld zu drucken wie verrückt", gekommen zu sein:
Als jedenfalls die Vereinigten Staaten im Jahr 2000 und Anfang 2001 ihrerseits die sich verflachende Nachfrage ankurbeln wollten und ebenfalls anfingen,"Geld zu drucken wie verrückt", trat Prof. Krugmann im März 2001 mit einer weiteren Bemerkung in dieser Sache hervor - diesmal aber mit einer Ermahnung im genau entgegengesetzten Sinn:
Und zwar warnte er die Amerikaner vor einer, wie er sagte, "Japanese-style-trap". Offenbar war der Herr Professor zur Einsicht gekommen, daß sein Rezept,"Geld zu drucken wie verrückt", vielleicht doch nicht die allein seligmachende Erkenntnis ist, um die gegenwärtigen ökonomischen Probleme zu bewältigen.
Dies zur Erheiterung. Man vergißt eben nichts leichter, als das, was man selbst geschrieben hat.
Grüße
G.
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