Euklid
13.02.2002, 19:18 |
Heute im Handelsblatt wird eine Stabilitätssteuer vorgeschlagen! Thread gesperrt |
Ich frage mich ernsthaft was alles noch an Wahnsinnsvorschlägen auf den Tisch kommt.Das Handelsblatt auf Seite 8:Gastkommentar
Der eine ein wissenschaftlicher Assistent für Interkulturelle und internationale Studien an der UNI Bremen.
Hat der schon jemals in der Industrie gearbeitet und weiß wie man Geld verdient?
Typisches Profil für Politiker denn er weiß wie man anderer Leute Geld ausgibt.
Der zweite ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter Politische Wissenschaften der TU München.
Ich spar mir den Rest und sage nur eine Super-Ausbildung für die neuen Polit-Fuzzys.Die fordern schon Steuererhöhungen bevor sie in der Politik sind.
Vorschlag:Umbenennung in Destabilisierungssteuer!
Gruß EUKLID
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Sascha
13.02.2002, 19:25
@ Euklid
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Der Euro braucht eine Stabilitätssteuer |
GASTKOMMENTAR: Die Diskussion um den"blauen Brief" zeigt die Grenzen des Stabilitätspaktes - Ein unorthodoxer Vorschlag
<font size=5>Der Euro braucht eine Stabilitätssteuer</font>
Von BERNHRAD ZANGL und DIETER WOLF
Bernhard Zangl ist wissenschaftlicher Assistent am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien an der Universität Bremen. Dieter Wolf ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Wissenschaft an der Technischen Universität München.
<font color="#FF0000">Wie kann in der Euro-Zone verhindert werden, dass einzelne Staaten durch übermäßige Neuverschuldung die Inflation antreiben?</font> Die Grenzen des Stabilitätspakts, der die Euro-Länder unter Strafandrohung dazu zwingen soll, die jährliche Neuverschuldung unter 3,0 Prozent zu halten, werden immer deutlicher. <font color="#FF0000">Gefangen im Korsett des Stabilitätspakts, fehlt einigen Staaten in der EU die wirtschaftspolitische Handlungsfreiheit, um auf die lahmende Konjunktur angemessen zu reagieren</font>. Darüber hinaus droht eine <font color="#FF0000">Unterhöhlung des Stabilitätspakts </font>- und damit des Vertrauens in den Euro - dann, wenn sich die großen Staaten der Euro-Zone auf eine Lockerung des Stabilitätspakts einigen, das heißt, straffrei eine höhere Neuverschuldung zulassen.
<font color="#FF0000">Mehr wirtschaftspolitische Handlungsfreiheit bei gleicher Stabilitätsorientierung ist möglich: durch eine Stabilitätssteuer</font>. Die Euro-Staaten wären nicht in ein starres Korsett von Stabilitätskriterien gezwungen, sondern müssten einen bestimmten Prozentsatz ihrer Neuverschuldung als Steuer an die EU abführen. Der Steuersatz könnte dabei entweder fix sein (lineare Steuer) oder aber mit dem Anteil der Neuverschuldung am Bruttoinlandsprodukt steigen (progressive Steuer).
Bei einem Steuersatz von 7,0 Prozent käme beispielsweise auf Deutschland bei einer Neuverschuldung von 4,0 Prozent seines aktuellen Bruttoinlandsprodukts (BIP) <font color="#FF0000">eine Stabilitätssteuer von rund fünf Milliarden Euro zu</font>. Diese übersteigt zwar nicht die Strafe, die Deutschland bei gleicher Neuverschuldung auf Grund des gültigen Stabilitätspakts zu entrichten hätte. Trotzdem könnte sie die Inflationsgefahren in der Euro-Zone möglicherweise besser begrenzen als der Stabilitätspakt: Denn zum einen sieht die Stabilitätssteuer - anders als der Stabilitätspakt - jegliche Neuverschuldung eines Euro-Staates als Inflationsgefahr an, unabhängig davon, ob diese jenseits oder diesseits von 3,0 Prozent des BIP liegt. Im Unterschied zum Stabilitätspakt ist die Abschreckungswirkung der Stabilitätssteuer unabhängig von der Höhe der Neuverschuldung. Da alle Staaten entsprechend ihrem Beitrag zur Inflation der Stabilitätsbesteuerung unterliegen, werden sie nicht zu einer"Punktlandung" bei 3,0 Prozent des BIP verleitet, die ja ihrerseits selbst zur Inflation beitragen kann.
Zum anderen schließt die Stabilitätssteuer im Gegensatz zum Stabilitätspakt aus, dass Euro-Staaten hoffen können, trotz einer zu hohen Neuverschuldung"straffrei" zu bleiben. Während beim Stabilitätspakt der Europäische Rat die Strafen beschließen muss, werden Steuern ohne Beschluss automatisch erhoben. Kein Staat darf also erwarten, von anderen Staaten, die ebenfalls die Drei-Prozent-Grenze überschreiten, vor Strafzahlungen geschützt zu werden. Die Euro-Staaten müssen bei der Stabilitätssteuer mit Sicherheit davon ausgehen, dass eine höhere Neuverschuldung mit mehr Stabilitätssteuern verbunden ist. <font color="#FF0000">Wer sich verschuldet, hat den entsprechenden Steuersatz zu berappen</font>.
Nicht nur die Inflation könnte eine Stabilitätssteuer wirksamer bekämpfen als der Stabilitätspakt. Sie bringt wegen ihrer größeren Flexibilität weitere wirtschaftspolitische, demokratiepraktische und integrationspolitische Vorteile mit sich. Wirtschaftspolitisch hat die Stabilitätssteuer den Vorteil, dass sie den Euro-Staaten erlaubt, auch auf solche Krisen angemessen zu reagieren, die eine höhere Neuverschuldung nahe legen. Die Stabilitätssteuer weitet also die Handlungsfreiheit aus, die durch den Stabilitätspakt künstlich eingeschränkt wurde. In einer Beschäftigungskrise etwa stecken Regierungen nicht mehr im Dilemma, entweder mit einer höheren Neuverschuldung gegen den Stabilitätspakt zu verstoßen oder aber auf eine aktive Krisenbekämpfung zu verzichten. Sie können vielmehr gegen eine höhere Steuerlast eine höhere Neuverschuldung betreiben, um gegen die Beschäftigungskrise zu kämpfen. Der grundlegende Vorteil der Stabilitätssteuer gegenüber dem Stabilitätspakt liegt dabei nicht in einer gegenüber der Strafzahlung geringeren Steuerlast. Vielmehr wird eine höhere Neuverschuldung eines Staates, der gegen eine Beschäftigungskrise ankämpft, nicht von vornherein stigmatisiert. Er wird nicht bestraft.
Die Stabilitätssteuer bietet aber auch demokratiepraktische Vorteile. Die Euro-Staaten werden nicht von vornherein auf eine bestimmte Neuverschuldung festgelegt, sondern lediglich dazu angehalten, die Neuverschuldung einzugrenzen. Damit kann die Frage einer expansiven Fiskalpolitik Gegenstand des demokratischen Wettbewerbs bleiben. Regierungen sind nicht auf eine dem Austeritätsprinzip folgende Wirtschafts- und Finanzpolitik verpflichtet, sondern ihnen wird das Austeritätsprinzip lediglich als Grundlage ihrer Wirtschafts- und Finanzpolitik nahe gelegt.
Die integrationspolitischen Vorteile der Stabilitätssteuer ergeben sich schließlich daraus, dass Steuerzahlungen weniger leicht anti-europäische Empfindungen entfachen als Strafen. Die EU kann in Wirtschaftskrisen, die nur durch eine höhere Neuverschuldung bewältigbar erscheinen, nicht mehr dafür verantwortlich gemacht werden, dass eine Krise unbewältigt bleibt. Kurzum: Die Gefahr, dass derartige Krisen instrumentalisiert werden, um anti-europäische Empfindungen zu schüren, scheint bei der Stabilitätssteuer letztlich geringer als beim Stabilitätspakt.
HANDELSBLATT, Mittwoch, 13. Februar 2002, 06:01 Uhr
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Diogenes
15.02.2002, 10:12
@ Euklid
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Re: Heute im Handelsblatt wird eine Stabilitätssteuer / Kein Wunder |
Bei einer Unterhaltung mit Professor Socher (Finanzwissenschaftler, häuptsächlich Währungen und Währungssysteme, ein ganzes Leben lang, deshalb ausgesprochener Eurogegner) von der Uni Innsbruck hat er mir unter anderem schon vor Jahren erklärt, daß eine gemeinsame Währung nicht ohne Finanzausgleich funktionieren wird.
Die Deppen in Brüssel kapieren es auch langsam. Jetzt weiß ich endlich was unsere Politiker mit dem"Eu-Tausender" bei der Beitrittsabstimmung gemeint haben.
Gruß
Diogenes
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Euklid
15.02.2002, 11:08
@ Diogenes
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Re: Heute im Handelsblatt wird eine Stabilitätssteuer / Kein Wunder |
Wir haben im Moment in Deutschland schon den Länderfinanzausgleich.Darin werden ja Quoten festgelegt wer wieviel beizusteuern hat.Im Prinzip wird der ganze Ausgleich im wesentlichen von Bayern,Baden-Württemberg ind Hessen getragen.Nur 3 Länder tragen die Last von mehr als 10 Bundesländern.
Gehen wir jetzt eine Stufe höher dann wird innerhalb Europas wieder umgeschichtet und Deutschland,Holland,a bitzeli Frankreich zahlen für den Rest.Natürlich holen die großen Zahlmeister es auch wieder aus ihren kleinen leistungsfähigen Untereinheiten.
Und jetzt gehen wir noch eine Stufe höher zum IWF oder der Weltbank.
Dort sind dann weltweit die großen 3 Wirtschaftsräume die hier und da einen Staatskonkurs über Umschichtung mildern wollen (akut Argentinien).
Im Endeffekt wird immer mehr umverteilt von Kommune auf Bundesland,von Bundesland auf den Bund,dann innerhalb Europas,dann innerhalb der gesamten Welt.Mir scheint daß dieser Plan der ja nicht funktionieren kann langsam zum kommunistischen Touch verkommt weil am Schluß immer weniger leisten und immer mehr nur noch die Hand aufmachen und Karneval in Rio feiern während andere Bürger die immer mehr leisten müssen diejenigen gezwungenermaßen subventionieren die anschließend mit Löhnen von 2 Euro je Stunde zur Konkurrenz werden.
Die Umverteilerei und Gleichmachereimaschinerie wird die jetzt noch wohlhabenden Länder über kurz oder lang zum Ruin führen weil auf Dauer sich niemand zum Zahlmeister machen kann (ob er will oder nicht) wenn die Bürger der wohlhabenden Länder merken daß durch pure Absaugung von erarbeitetem Sozialprodukt nichts mehr in der Tasche bleibt.Wir wollen nicht die Sozialstandards in anderen Ländern finanzieren sondern echte Arbeitsplätze und dazu braucht man auch kein Entwicklungshilfeministerium.Die bis dato bezahlten Milliarden haben in den Entwicklungsländern nichts bewirkt.Da sehr viele Rohstoffländer unter den armen Ländern sind hilft ihnen keine Subvention sondern nur der Anstieg der Rohstoffpreise.Dadurch würden bei uns zwar die produkte teurer werden aber das Preisverhältnis Lohn:Material würde sich mehr zum Material entwickeln und die Wegwerfgesellschaft würde ein Ende nehmen.Dann würden auch wieder Reparaturen an Geräten sich wieder besser rechnen.
Gruß EUKLID
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apoll
15.02.2002, 12:37
@ Euklid
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Re: Heute im Handelsblatt wird eine Stabilitätssteuer / Kein Wunder |
>Wir haben im Moment in Deutschland schon den Länderfinanzausgleich.Darin werden ja Quoten festgelegt wer wieviel beizusteuern hat.Im Prinzip wird der ganze Ausgleich im wesentlichen von Bayern,Baden-Württemberg ind Hessen getragen.Nur 3 Länder tragen die Last von mehr als 10 Bundesländern.
>Gehen wir jetzt eine Stufe höher dann wird innerhalb Europas wieder umgeschichtet und Deutschland,Holland,a bitzeli Frankreich zahlen für den Rest.Natürlich holen die großen Zahlmeister es auch wieder aus ihren kleinen leistungsfähigen Untereinheiten.
>Und jetzt gehen wir noch eine Stufe höher zum IWF oder der Weltbank.
>Dort sind dann weltweit die großen 3 Wirtschaftsräume die hier und da einen Staatskonkurs über Umschichtung mildern wollen (akut Argentinien).
>Im Endeffekt wird immer mehr umverteilt von Kommune auf Bundesland,von Bundesland auf den Bund,dann innerhalb Europas,dann innerhalb der gesamten Welt.Mir scheint daß dieser Plan der ja nicht funktionieren kann langsam zum kommunistischen Touch verkommt weil am Schluß immer weniger leisten und immer mehr nur noch die Hand aufmachen und Karneval in Rio feiern während andere Bürger die immer mehr leisten müssen diejenigen gezwungenermaßen subventionieren die anschließend mit Löhnen von 2 Euro je Stunde zur Konkurrenz werden.
>Die Umverteilerei und Gleichmachereimaschinerie wird die jetzt noch wohlhabenden Länder über kurz oder lang zum Ruin führen weil auf Dauer sich niemand zum Zahlmeister machen kann (ob er will oder nicht) wenn die Bürger der wohlhabenden Länder merken daß durch pure Absaugung von erarbeitetem Sozialprodukt nichts mehr in der Tasche bleibt.Wir wollen nicht die Sozialstandards in anderen Ländern finanzieren sondern echte Arbeitsplätze und dazu braucht man auch kein Entwicklungshilfeministerium.Die bis dato bezahlten Milliarden haben in den Entwicklungsländern nichts bewirkt.Da sehr viele Rohstoffländer unter den armen Ländern sind hilft ihnen keine Subvention sondern nur der Anstieg der Rohstoffpreise.Dadurch würden bei uns zwar die produkte teurer werden aber das Preisverhältnis Lohn:Material würde sich mehr zum Material entwickeln und die Wegwerfgesellschaft würde ein Ende nehmen.Dann würden auch wieder Reparaturen an Geräten sich wieder besser rechnen.
>Gruß EUKLID
...das ist ja Teil des Plan´s, allgemeine Verarmung,völlig demokratisch!!!
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