dottore
15.02.2002, 19:03 |
Wozu sich den US-Goldkopf zerbrechen? Hier die ECHTEN Zahlen - GRUNDSATZPOSTING!Thread gesperrt |
Hi,
abgesehen davon, dass mir Goldpreismanipulationen niemals eingeleuchtet hatten, da es bei einem so kleinen Markt absolut nullissimo bringt, den auch noch zu"manipulieren" (dann ist das Gold halt wech und Schluss)...
Die paar Tausend Tonnen ZB- oder"Schatz"-Gold, die die Staaten noch haben, sind doch gar nichts.
Wenn Eichel morgen das Buba-Gold (egal ob überhaupt noch vorhanden) verscheuert, kriegt er doch gerade mal das Geld, um die allseits beliebte Bundeswehr ein Jahr lang durchzufuttern - und wieder Ende.
Mit dem Buba-Gold kann der sogenannte"deutsche Gesamtstaat"
<font color="FF0000">noch nicht mal seine Beamten (Länder und Kommunen inkl.) plus Pensionen auch nur von heute bis zum Sommeranfang löhnen!!!</font>
Der Ron Paul (Rep-Tex, falls es den überhaupt gibt) lebt doch in einer völlig fremden Welt.
Er denkt, seine"große Nation" habe noch irgend etwas auf der Naht und will den Goldan- und/oder -verkauf vom Kongress bestimmen lassen. Ich kenne die Gesetzeslage nicht (interessiert mich auch nicht), ich kenne nur die ZAHLEN.
Was die Amis an Gold haben (noch oder schon nicht mehr physisch), reicht doch nicht mal aus, um die amerikanischen Toilettenmänner einen Monat lang über Wasser zu halten.
Wer da von "Verfügungsmasse","strategischer" oder"finanzieller" Reserve oder Ähnlichem parliert, kann nicht bei Trost sein.
Denn so schaut's aus:
Das gesamte"US-System" verbucht genau 11.046 Mrd (deutsche Mrd!) Gold.
Das Gold wird zu den bekannten (Nixon!) 42,22 $ / oz. fein verbucht, woraus sich unschwer der Gesamtbestand ermitteln lässt:
<font color=F0000">8137 Tonnen</font>
Kleinere Bestände (Goldstaub?), die irgendwo noch rumliegen könnten, lassen wir jetzt weg.
So hat sich der US-Goldbestand entwickelt:
1960 = 17,8 Mrd $ (damals noch zu 35 $ / oz. fein)
1965 = 13,7
1970 = 10,7
Da wurde es bekanntlich eng und der letzte Rest des"Golddevisenstandards" flog in den Rinnstein.
1973 = 11,6 Mrd $ (das war letztlich die Nixon'sche Goldauf-, bzw. Dollarabwertung von 35 auf 42,22 $ oz. fein)
1980 = 11,160
1985 = 11,090
1990 = 11,058
1995 = 11,050
2000 = 11,046.
Das können wir also gerne im Rahmen der Auflösung"stiller Reserven" von 42,22 auf heute 300 $ hochbuchen, also versiebenfachen.
<font color="FF0000">Dann haben die USA noch nicht mal 80 Milliarden (unsere!, deren"billions") $ Gold"im Hintergrund".</font>
Wir haben heute hier im Forum die Zahlen gelesen, um die es bei der Nettoneuverschuldung der USA gehen soll (schönen Dank an die betreffenden Kollegen für den first class und aufmerksamen Service).
Das Gold, das sie überhaupt haben (falls überhaupt noch) ist bei dem, was XERXES in Sachen US-Neuverschuldung schrieb, nämlich:
"750 mrd USD sind ca 8% des US-GDP!"
doch nicht mal das Hingucken wert.
80 Milliarden US-Gesamtstaats-Gold (zum Marktpreis) gegenüber 750 Milliarden neue US-Bundesschulden =
10,7 Prozent.
Solche Relationen sind doch absolut skurril. Es kommt einzig und allein darauf an, ob das Publikum noch an Titel glaubt und Gold als"Nicht-Titel" und ergo unverzinslich scheut - oder ob es langsam merkt, dass demnächst jeder mit komplett leeren (recte: papiergefüllten!) Händen da steht.
Es gab heute eine immens interessante Diskussion mit S.D. Fürst Luschi, von wegen, was denn Geld in Bezug auf EIGENTUM sei.
Es ist so lange"Geld", wie ich es in Eigentum verwandeln kann. Wie wahr! Und zum Schluss, wenn abgerechnet wird, haben einige wenige Gold, der Rest kann Papierfetzen (inkl."Freigeld", das per se) in den Wind pusten.
Nur das ist das Problem:
Werden die mit dem Eigentum Gold von der Masse der Nicht-Gold-Eigentümer liquidiert oder nicht?
Darauf habe ich wegen der miniminiminimalen Goldbestände, die überhaupt - egal wie hoch"bewertet" letztlich bloß vorhanden sind - bisher keine Antwort gefunden.
Sorry fürs Langweilen. Plus herzlichen Gruß
d.
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JLL
15.02.2002, 19:35
@ dottore
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Re: Danke, das waren einigermaßen erbauliche Worte,... |
... bis auf das Umgebrachtwerden am Ende. ;-)
Schönes Wochenende!
JLL
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Euklid
15.02.2002, 19:40
@ JLL
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Re: Danke, das waren einigermaßen erbauliche Worte,... |
>... bis auf das Umgebrachtwerden am Ende. ;-)
>Schönes Wochenende!
>JLL
So langsam stellt sich die Frage ob man das Zeug noch im Schließfach liegen lassen soll.Bezieht sich eigentlich der Haftungsanspruch (Versicherung ) nur auf die Geldsumme oder kann ich wieder Gold fordern wenn ein Langfinger bei der Bank ist.Immerhin könnten die jenigen die immer so süß gelächelt haben eine konzertierte Aktion starten!
Gruß EUKLID
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dottore
15.02.2002, 19:53
@ Euklid
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Re: Danke, das waren einigermaßen erbauliche Worte,... |
>>... bis auf das Umgebrachtwerden am Ende. ;-)
>>Schönes Wochenende!
>>JLL
>So langsam stellt sich die Frage ob man das Zeug noch im Schließfach liegen lassen soll.Bezieht sich eigentlich der Haftungsanspruch (Versicherung ) nur auf die Geldsumme
Ja, nur auf die Summe am Tag des Geschehens. Denn nur das kann der Schaden sein. Du hattest ja die Möglichkeit, den Safe am selben Tag zu räumen.
Stell Dir vor Du hast einen Oldy-Daimler. Den fährt wer zu Schrott. Gutachter bestimmt den Preis ("Wert") zum Schadenszeitpunt. Wenn der Preis (Kurs, Wrert) anschließend steigt - Du bist der Dumme.
>oder kann ich wieder Gold fordern wenn ein Langfinger bei der Bank ist.
Müsstest Du ausdrücklich vereinbaren. Sehr kompliziert bei"vertretbaren Sachen".
>Immerhin könnten die jenigen die immer so süß gelächelt haben eine konzertierte Aktion starten!
Dann hol's halt ab. Wer lächelt, lügt.
Gruß
d.
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Euklid
15.02.2002, 20:06
@ dottore
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Re: Danke, das waren einigermaßen erbauliche Worte,... |
>>>... bis auf das Umgebrachtwerden am Ende. ;-)
>>>Schönes Wochenende!
>>>JLL
>>So langsam stellt sich die Frage ob man das Zeug noch im Schließfach liegen lassen soll.Bezieht sich eigentlich der Haftungsanspruch (Versicherung ) nur auf die Geldsumme
>Ja, nur auf die Summe am Tag des Geschehens. Denn nur das kann der Schaden sein. Du hattest ja die Möglichkeit, den Safe am selben Tag zu räumen.
>Stell Dir vor Du hast einen Oldy-Daimler. Den fährt wer zu Schrott. Gutachter bestimmt den Preis ("Wert") zum Schadenszeitpunt. Wenn der Preis (Kurs, Wrert) anschließend steigt - Du bist der Dumme.
>>oder kann ich wieder Gold fordern wenn ein Langfinger bei der Bank ist.
>Müsstest Du ausdrücklich vereinbaren. Sehr kompliziert bei"vertretbaren Sachen".
>>Immerhin könnten die jenigen die immer so süß gelächelt haben eine konzertierte Aktion starten!
>Dann hol's halt ab. Wer lächelt, lügt.
>Gruß
>d.
Danke für die Antwort.Jetzt werde ich mir bei e-bay einen Anzug mit mindestens einem Brandfleck aus dem Jahr 70 besorgen und das Zeug abholen;-)
Eine alte Kappe von Opa und unrasiert dann wirds hoffentlich klappen ;-)
Das erinnert mich langsam stark an irgend eines ihrer Bücher indem stand niemals eine herausfordernde Villa sondern lieber 2 unscheinbare Häuschen!
Gruß und schönen Abend noch.Auf diesen Schrecken werde ich mir jetzt mal noch schnell einen zünftigen Roten gönnen!
Immerhin könnte es der letzte sein;-)
EUKLID
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Ghandi
15.02.2002, 20:13
@ dottore
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kommt drauf an... |
>Werden die mit dem Eigentum Gold von der Masse der Nicht-Gold-Eigentümer liquidiert oder nicht?
dottore,
DIE Masse kann ganz unterschiedlich strukturiert sein,
je nach dem, WO (sprich: in welchem sozialen Umfeld) du bist.
In Städten wie Berlin möchte ich zum Beispiel in einer
schweren wirtschaftlichen/politischen Krise keinesfalls
leben, während es hier im ländlichen Raum, wo die zwischen-
menschlichen Beziehungen noch einen ganz anderen Stellenwert
haben, auch im Falle sozialer Spannungen im Rest der Republik
keinen Grund gibt, sich zu ängstigen - solange man nicht mit
Reichtümern (Russenriegel ;-) zu imponieren versucht.
Worauf man also Wert legen solltest:
1. In der"richtigen" Region leben (mit möglichst kleinen
landwirtschaftlichen Betrieben)
2. Halbwegs funktionierende soziale Kontakte aufbauen.
3. Sich nicht als reicher Schnösel aus der Stadt aufführen.
4. Stets mit"Kleingeld" zahlen.
Im Ãœbrigen liegt Carnegie mit seinem Appell vollkommen richtig:
"Sorge dich nicht, lebe!"
Warum sollte nicht die kuriose Situation
eintreten, dass uns das Leben in einer Krise
viel lebenswerter erscheint als je zuvor?
Ich bin von einem positiven Wertewandel überzeugt.
Freundliche Grüße
G.
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André
15.02.2002, 21:01
@ Euklid
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Re: Ihr macht ganz schön Mut,....... wenn jetzt so maches Häuschen nicht mehr |
renoviert wird/ist oder bereits mit Grafitti verschmiert wird/ist,
dann werde ich künftig stets an Euch denken!
Vergeßt vor allem nicht, max. Krügerrands, besser noch halbe Unzen oder noch kleiner besorgen. Die eventuellen künftigen Kontrahenten haben kein Wechselgeld oder doch nur buntes Papier!
Zum"Trost" darf ich noch auf einen Punkt hinweisen, den dottore auch in seinem Vortrag auf der letzten Tagung erwähnte, geschichtlich hat man immer nur ganze Horte entdeckt, so gut wie nie Einzelmünzen! Also schön vergraben, nicht ausgeben, damit die kommenden Generationen weiterhin diese These stützen können! ;-))).
MfG
A.
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Dimi
16.02.2002, 00:24
@ dottore
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Re: Wozu sich den US-Goldkopf zerbrechen? - Aber DEINEN Kopf zerbreche ;-) |
>abgesehen davon, dass mir Goldpreismanipulationen niemals eingeleuchtet hatten, da es bei einem so kleinen Markt absolut nullissimo bringt, den auch noch zu"manipulieren"
Die Goldpreisinterventionen haben nur sekundär mit der Kapitalisierung zu tun und ergeben dennoch einen (bzw. mehrere) Sinn(e) - auch in bezug auf eines Deiner Lieblingsthemen, der Blase (s. anderen Thread).
Gruß, Dimi
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JüKü
16.02.2002, 00:26
@ dottore
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Re: Keine Goldpreisinterventionen? Glaube ich nicht! owT |
>Hi,
>abgesehen davon, dass mir Goldpreismanipulationen niemals eingeleuchtet hatten, da es bei einem so kleinen Markt absolut nullissimo bringt, den auch noch zu"manipulieren" (dann ist das Gold halt wech und Schluss)...
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Wal Buchenberg
16.02.2002, 09:28
@ JüKü
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Re: Keine Goldpreisinterventionen? Glaube ich nicht! owT |
>>Hi,
>>abgesehen davon, dass mir Goldpreismanipulationen niemals eingeleuchtet hatten, da es bei einem so kleinen Markt absolut nullissimo bringt, den auch noch zu"manipulieren" (dann ist das Gold halt wech und Schluss)...
Hallo dottore,
das ist wohl ein kleiner geistiger Aussetzer: je kleiner ein Markt ist, desto einfacher und mit desto weniger Einsatz ist der Preis zu beeinflussen. ("Manipulation" ist das m. E. nur, soweit illegale oder illegitime Mittel eingesetzt werden. Das gilt für Gold wie auch für Diamanten/De Boor).
Ich denke, dass sich z.B. die westlichen Notenbanken absprechen, wer wieviel auf dem Goldmarkt interveniert (Goldverkäufe).
Aber ehrlich gesagt, ich habe noch nicht kapiert, warum die Notenbanken den Goldpreis absolut immer tief halten sollen/wollen. Platin oder Diamanten - erst recht Uran - sind um einiges teurer, ohne dass die Welt deswegen aus den Fugen gerät. Entweder hat Gold keine Geldfunktion mehr, dann ist sein Preisverhältnis zu anderen Waren (und zum Papiergeld) piepegal, oder Gold hat doch noch eine wirkliche Geldfunktion, das müsste man aber mal erklären. Um Wünsche, Hoffnungen oder Erinnerung an Gold als Geld kann es sich nicht handeln. Ich denke da zählen keine Vorstellungen, sondern nur Fakten.
Gruß Wal
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Standing Bear
16.02.2002, 10:48
@ Wal Buchenberg
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Re: Keine Goldpreisinterventionen? Glaube ich nicht! owT |
>>>Hi,
>>>abgesehen davon, dass mir Goldpreismanipulationen niemals eingeleuchtet hatten, da es bei einem so kleinen Markt absolut nullissimo bringt, den auch noch zu"manipulieren" (dann ist das Gold halt wech und Schluss)...
>Hallo dottore,
>das ist wohl ein kleiner geistiger Aussetzer: je kleiner ein Markt ist, desto einfacher und mit desto weniger Einsatz ist der Preis zu beeinflussen. ("Manipulation" ist das m. E. nur, soweit illegale oder illegitime Mittel eingesetzt werden. Das gilt für Gold wie auch für Diamanten/De Boor).
>Ich denke, dass sich z.B. die westlichen Notenbanken absprechen, wer wieviel auf dem Goldmarkt interveniert (Goldverkäufe).
>Aber ehrlich gesagt, ich habe noch nicht kapiert, warum die Notenbanken den Goldpreis absolut immer tief halten sollen/wollen. Platin oder Diamanten - erst recht Uran - sind um einiges teurer, ohne dass die Welt deswegen aus den Fugen gerät. Entweder hat Gold keine Geldfunktion mehr, dann ist sein Preisverhältnis zu anderen Waren (und zum Papiergeld) piepegal, oder Gold hat doch noch eine wirkliche Geldfunktion, das müsste man aber mal erklären. Um Wünsche, Hoffnungen oder Erinnerung an Gold als Geld kann es sich nicht handeln. Ich denke da zählen keine Vorstellungen, sondern nur Fakten.
>Gruß Wal
"...oder Gold hat doch noch eine wirkliche Geldfunktion,....." Das ist es, Wal. Und deshalb haben sie Angst und sehen das Gold nicht als x-beliebigen Rohstoff.
Gruß
J.
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dottore
16.02.2002, 10:49
@ JüKü
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
>>Hi,
>>abgesehen davon, dass mir Goldpreismanipulationen niemals eingeleuchtet hatten, da es bei einem so kleinen Markt absolut nullissimo bringt, den auch noch zu"manipulieren" (dann ist das Gold halt wech und Schluss)...
Hi JüKü,
Manipulationen sind was anderes als Interventionen. Aber davon abgesehen, haben wir doch diese Lage:
1. Einige ZBs haben Gold physisch abgegeben (zumeist mit dem Argument,"mehr" aus ihren Aktiva zu machen). Dieses Gold haben entweder andere ZBs gekauft oder Governments oder Fat Cats. Tendenziell hat dies den Goldpreis gedrückt.
2. Andere ZBs haben ihr Gold behalten (ob tatsächlich und physisch, wird bestritten, spielt aber faktisch auch keine Rolle, denn sonst Punkt 1.). Einer Antwort auf die Frage, warum sie denn noch ein so"barbarisches Relikt" in ihren Bilanzen lassen, sind sie ausgewichen. Oder die Antworten liefen auf Unsinn hinaus, von wegen"Urvertrauen" oder"man kann nie wissen" oder"keine schlafenden Hunde wecken", o.ä.
3. Unsteitig scheinen die Lease-Operationen gewesen zu sein, woran beide, die Halter und die Leaser profitierten, vorausgesetzt, der Markt geht stetig nach unten. Dies setzt wiederum 1. voraus (was eine"konzertierte Aktion" gewesen sein kann, aber nicht sein muss). Oder eben einen per saldo so oder so fallenden Markt. Beim Drehen des Marktes - siehe jetzt - wird's natürlich kritisch. Denn dann gibt's Verluste, speziell am Derivatemarkt. Zahlreiche große Adressen jaulen bereits laut.
4. Dass Gold als"Anlageobjekt" in Zeiten der Börsenmanie (1982-2000) keinen großen Appeal hatte, versteht sich von selbst. Von daher ist ein tendenziell fallender Preistrend nicht ungewöhnlich. Andere haben ihre Häuser beliehen, um in Aktien zu gehen, und andere eben ihr Gold verkauft.
5. Das auf Baisse am Goldmarkt spekulieren und diese zu verstärken, ist auch ganz normal, ist wie massierte Leerverkäufe am Aktienmarkt, wo ja auch Aktien"ausgeliehen" werden, damit man sie shorten kann. In der Goldbaisse wird halt Gold entsprechend"behandelt".
6. Nun wird's verzwickt. Im Ernst glaubt kein Mensch mehr an eine Wiederkehr eines Goldstandards, also eine öffentlich-rechtliche Remonetarisierung des Goldes. Allerdings gibt es einige (sehr wenige), die daran glauben, dass Gold als etwas, mit dem man anderes eintauschen kann,"bleibt", während nicht täglich fällige Forderungen crashen und nur noch mit Verlust in etwas, womit man sich was kaufen könnte, gewechselt werden können. Und es gibt andere (etwas mehr), die damit rechnen, dass sich das Papiergeld (als täglich fällige Forderung, egal ob verbucht oder als Banknote) wieder in einer Inflation verflüchtigen wird, wie schon so oft in der Geschichte.
6. Der Ausstieg aus Forderungen mit späteren Fälligkeiten (deren Kurse sinken, wobei allerdings als Zuckerl immense Renditen locken können, deren Eingang in cash allerdings fraglich bleibt) und der Umstieg in Gold läuft letztlich auf die Frage hinaus, wieviel von der Forderung bleibt und dies in Bezug auf den sich dann ergebenden Goldpreis, wobei dieser dann wiederum in Bezug zu den Preisen der Waren gesetzt werden muss, die ich wirklich haben will bzw. dann brauche. Man spiele das anhand des Beispiels für 10.000 € Argentinier zu 30 % (Kurs) zu kaufen oder Gold zum Marktpreis 300 durch. Werden die Argentinier dank IWF doch zu 100 % bedient (was wieder die Frage aufwirft: wann?) müsste Gold, um bei dieser Spekulation mitzuhalten, sich bis zum Zeitpunkt X mehr als verdreifacht haben, also über 1000 $ stehen (wobei dann wieder die Frage nach dem $-Kurs eine Rolle spielt. Denn Argentinier zu 100 und Gold zu 1000, jeweils in $ helfen mir noch nicht weiter).
7. Der Umstieg von täglich fälligen Forderungen (inkl. Banknoten) in Gold setzt eine andere Überlegung voraus: Kann ich mir mit diesen Forderungen, dann, wenn ich die Waren brauche, mehr kaufen als mit dem bis dahin möglicherweise gestiegenen (oder auch nicht gestiegenen) Gold oder nicht.
8. Es gibt nun die berühmte Grauzone, über die endlos spekuliert werden kann und die ein Belassen der später fälligen Forderungen zu 100 % ebenso voraussetzt wie eine Null-oder Nahe-Null-Inflation (oder auch Deflation), beides bezogen auf alle Waren außer Gold. Steigt Gold - aus welchen Gründen auch immer - mehr als beide (bei später fälligen Forderungen müssten die p.a.-Zinsen von zwischen 4 und 6 % eingerechnet werden, bei täglich fälligen müsste Gold die Preisentwicklung der anderen Waren, egal ob die steigen oder fallen, immer überkompensieren) dann liegt der Goldhalter vorn.
9. Dann macht Goldhorten Sinn, wobei aber der Goldhort, da er letztlich eine Ersparnis darstellt, sich bei der Entsparung bis zum letzten Gramm, das dann entspart würde, immer besser stellen müsste, und zwar bezogen auf die Preise der Waren, um die es mir letztlich geht, als Papier und das, was ich mir an Waren dafür kaufen kann, in jeglicher Form.
10. Nun wird der Goldpreis nicht in einem Warenkorb gemessen (alle mich interessierenden Waren außer Gold), sondern in Forderungen (zumeist täglich fällige, inkl. Banknoten, aber auch später fällige, da Gold auch auf Termin gehandelt wird und Contango und ähnlich - in der Regel zinsabhängige - Terminpreisbildungsfaktoren berücksichtigt werden müssen). Es macht wenig Sinn, sich am in Forderungen gemessenen steigenden Goldpreis zu freuen, wenn man letztlich das Gold erst in diese Forderungen wechseln und dann die Waren kaufen will, um die es geht. Denn die Validität der Forderungen zu einem späteren Zeitpunkt ist nicht abschätzbar.
11. Aus diesem Dilemma versucht man durch einen Gold=Geld-Ersatzlösung herauszufinden, siehe die Goldtausch-Ringe (e-Gold usw.). Auch dies läuft letztlich - nur unter Weglassen des Forderungs-Umweges - auf die Frage hinaus: Wird Gold, gemessen in anderen Waren (wobei sich jeder letztlich seinen individuellen Warenkorb konstruieren müsste - was werde ich"später" wirklich brauchen?) mehr von diesen Waren mir beschaffen können oder nicht.
12. Sich"nur" am steigenden Goldpreis zu erfreuen, ist also ein Kurzfrist-Phänomen. Es kommt einzig und allein darauf an, ob ich mir mit meinem Gold dann, wenn ich die Waren brauche, mehr davon beschaffen kann (und dies obendrein auch noch gefahrlos) oder nicht.
13. Da mit weiteren schweren Erschütterungen der Finanz(= Forderungs)-Märkte zu rechnen ist, machen Vergleiche Gold/Forderungen heute wenig Sinn, zumal das Wegbrechen von Forderungen bekanntlich die Nachfrage insgesamt negativ beeinflussen dürfte. Mit weniger"Geld" (= Forderungen aller Fristigkeiten) kann kaum"mehr" gekauft werden, wobei noch hinzukommt, das eine steigende (wie zu beobachten) Anfälligkeit der Forderungsketten die Schafffung neuer Forderungen ("new credits") eher erschweren als erleichtern dürfte (Die bekannte Implosion der Kreditmärkte).
14. Gewiss gibt es starke Interessen, die an der Aufrechterhaltung der Forderungsketten interessiert sind und die deshalb gern hinausposaunen, dass Gold niemals eine"Anlagealternative" sein kann, weil sie damit gleichzeitig erklären müssten, dass sie schon selbst nicht mehr an die Validität der Forderungsketten glauben.
15. Der Markt scheint nun dieses zu unterlaufen (Japan besonders deutlich). Das Publikum glaubt nicht mehr an die Forderungsketten und versucht, statt in Forderungen, deren Schicksal immer ungewisser wird, in Gold zu"sparen". Wer dies tut, muss aber dann das ganze Forderungsphänomen komplett ausblenden und sich ausschließlich auf die Frage konzentrieren (siehe oben): Gibt es für mein Gold zu den Entnahmezeitpunkten X, Y, Z, usw. mehr für mich selbst relevante Waren oder nicht?
Wer diese Frage positiv beantworten kann, ist fein raus. Ich kann es leider nicht.
Gruß
d.
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JLL
16.02.2002, 13:28
@ dottore
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
Hallo dottore,
irgendwie scheint es mir um die Frage zu gehen, ob Gold ein geeignetes Wertaufbewahrungsmittel ist, bzw. allgemeiner, was zu einem gegebenen Zeitpunkt für eine gegebene Dauer das geeignetste Wertaufbewahrungsmittel ist.
Aus meiner Sicht gibt es mehrere Probleme:
1. Die Waren die ich wirklich haben will, oder BRAUCHE:
Ich kann heute prinzipiell nicht wissen, welche Waren ich in 10 Jahren wirklich will, noch was sie dann kosten werden. Sowohl meine Lebenssituation, als auch meine Bedürfnisse und die Marktpreise zur Befriedigung meiner Bedürfnisse sind in stetem Fluss. Allerdings erscheint mir diese Frage auch insofern nicht problematisch zu sein, als ich ein möglichst abstraktes und vielseitiges Wertaufbewahrungsmittel finde. Problematisch wird es jedoch dann, wenn die Waren, die ich künftig wirklich haben will oder BRAUCHE, sich besser entwickeln als jedes"Wertaufbewahrungsmittel", diese aber gleichzeitig keine oder nur eine sehr eingeschr%E,,,,,,,, haben (z.B. gesunde Nahrungsmittel, sauberes Trinkwasser). Gerade das BRAUCHEN ist kritisch, da es bei den Nachfragern zu einer geringen Preiselastizität der Nachfrage führen wird. Hier käme dann als Wertaufbewahrungsmittel vielleicht die Anschaffung und Absicherung der entsprechenden Produktionsfaktoren in Betracht (Bauernhof, Kartoffelacker, Hühner, Brunnen, Schrotflinte etc.).
2. Mögliche Wertaufbewahrungsmittel:
Neben der oben schon angesprochenen Verderblichkeit, die der Wertaufbewahrungsfunktion entgegensteht, sind für mich insbesondere die Liquidität und allgemeine Akzeptanz der potentiellen Wertaufbewahrungsmittel die entscheidenden Kriterien. Ersteres, da ich mich im Falle einer Fehlallokation rasch und ohne große Kosten anpassen können möchte, letzteres da mir ein Wertaufbewahrungsmittel, von dem nur ich weiß, nicht wirklich weiter hilft, wenn ich die Waren, die ich haben will, eintauschen möchte. All diese Ein- und Abschätzungen sind im Zeitablauf dynamisch und die Frage wie eng oder weit ich den Kreis der potentiellen Wertaufbewahrungsmittel stecke, hängt neben meinem ganz persönlichen Weltbild nicht zuletzt auch vom Grad meiner ebenso persönlichen Paranoia ab. Gold, ist alleine aufgrund seiner Historie, immer ein Element in meinem persönlichen Wertaufbewahrungsmittel-Universum, es ist aber nie das einzig mögliche Element. Wenn es das wäre, könnte ich mir Punkt 3 sparen.
3. Konkrete Auswahl eines (besser: mehrerer) Wertaufbewahrungsmittels:
Hier liegt der eigentliche Knackpunkt. Das Universum möglicher Wertaufbewahrungsmittel ist bei den meisten Leuten ja gar nicht so extrem strittig, haarig wird es da, wo ich die konkrete zukunftsgerichtete Auswahl treffen muss. Da ich festgestellt habe, dass ich durch eigene Überlegungen regelmäßig in die Irre geleitet werde, suche ich einen Mechanismus, dem ich die Auswahl der in der jeweiligen Situation bestgeeigneten Wertaufbewahrungsmittel anvertrauen kann. Für mich ist das Grundkonzept der relativen Stärke eine ebenso einfache, wie geniale Idee um diesen Prozess emotionslos voranzubringen. Meine Gold-Investments wurden rein durch dieses Konzept ausgelöst, zum halben Gold-Bug wurde ich eigentlich erst danach. Es geht mir hier nicht um Wertmehrungen, sondern immer noch um die schlichte Wertaufbewahrung. Ich denke aber, dass dieser Ansatz eine große Hilfe bei der Lösung dieser Aufgabe ist. Allein schon deshalb, da sich viele Dinge in Trends bewegen, die weder"über Nacht" beginnen, noch"über Nacht" enden. Natürlich, Strukturbrüche können einen auch hier auf dem falschen Fuß erwischen (deshalb ist Diversifizierung ein MUSS und sei man noch so überzeugt von einer Sache), aber oft genug kündigen sich selbst Strukturbrüche schon im Vorfeld an, solange man nur die Zahlen ansieht.
Im Ergebnis mogle ich mich natürlich um den Entwurf und die Festlegung auf ein eigenes Zukunftsbild/-szenario herum. Dennoch denke ich, dass dies ein halbwegs gangbarer Weg ist.
Viele Grüße
JLL
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Euklid
16.02.2002, 13:58
@ JLL
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
>Hallo dottore,
>irgendwie scheint es mir um die Frage zu gehen, ob Gold ein geeignetes Wertaufbewahrungsmittel ist, bzw. allgemeiner, was zu einem gegebenen Zeitpunkt für eine gegebene Dauer das geeignetste Wertaufbewahrungsmittel ist.
>Aus meiner Sicht gibt es mehrere Probleme:
>
>1. Die Waren die ich wirklich haben will, oder BRAUCHE:
>Ich kann heute prinzipiell nicht wissen, welche Waren ich in 10 Jahren wirklich will, noch was sie dann kosten werden. Sowohl meine Lebenssituation, als auch meine Bedürfnisse und die Marktpreise zur Befriedigung meiner Bedürfnisse sind in stetem Fluss. Allerdings erscheint mir diese Frage auch insofern nicht problematisch zu sein, als ich ein möglichst abstraktes und vielseitiges Wertaufbewahrungsmittel finde. Problematisch wird es jedoch dann, wenn die Waren, die ich künftig wirklich haben will oder BRAUCHE, sich besser entwickeln als jedes"Wertaufbewahrungsmittel", diese aber gleichzeitig keine oder nur eine sehr eingeschr%E,,,,,,,, haben (z.B. gesunde Nahrungsmittel, sauberes Trinkwasser). Gerade das BRAUCHEN ist kritisch, da es bei den Nachfragern zu einer geringen Preiselastizität der Nachfrage führen wird. Hier käme dann als Wertaufbewahrungsmittel vielleicht die Anschaffung und Absicherung der entsprechenden Produktionsfaktoren in Betracht (Bauernhof, Kartoffelacker, Hühner, Brunnen, Schrotflinte etc.).
>
>2. Mögliche Wertaufbewahrungsmittel:
>Neben der oben schon angesprochenen Verderblichkeit, die der Wertaufbewahrungsfunktion entgegensteht, sind für mich insbesondere die Liquidität und allgemeine Akzeptanz der potentiellen Wertaufbewahrungsmittel die entscheidenden Kriterien. Ersteres, da ich mich im Falle einer Fehlallokation rasch und ohne große Kosten anpassen können möchte, letzteres da mir ein Wertaufbewahrungsmittel, von dem nur ich weiß, nicht wirklich weiter hilft, wenn ich die Waren, die ich haben will, eintauschen möchte. All diese Ein- und Abschätzungen sind im Zeitablauf dynamisch und die Frage wie eng oder weit ich den Kreis der potentiellen Wertaufbewahrungsmittel stecke, hängt neben meinem ganz persönlichen Weltbild nicht zuletzt auch vom Grad meiner ebenso persönlichen Paranoia ab. Gold, ist alleine aufgrund seiner Historie, immer ein Element in meinem persönlichen Wertaufbewahrungsmittel-Universum, es ist aber nie das einzig mögliche Element. Wenn es das wäre, könnte ich mir Punkt 3 sparen.
>
>3. Konkrete Auswahl eines (besser: mehrerer) Wertaufbewahrungsmittels:
>Hier liegt der eigentliche Knackpunkt. Das Universum möglicher Wertaufbewahrungsmittel ist bei den meisten Leuten ja gar nicht so extrem strittig, haarig wird es da, wo ich die konkrete zukunftsgerichtete Auswahl treffen muss. Da ich festgestellt habe, dass ich durch eigene Überlegungen regelmäßig in die Irre geleitet werde, suche ich einen Mechanismus, dem ich die Auswahl der in der jeweiligen Situation bestgeeigneten Wertaufbewahrungsmittel anvertrauen kann. Für mich ist das Grundkonzept der relativen Stärke eine ebenso einfache, wie geniale Idee um diesen Prozess emotionslos voranzubringen. Meine Gold-Investments wurden rein durch dieses Konzept ausgelöst, zum halben Gold-Bug wurde ich eigentlich erst danach. Es geht mir hier nicht um Wertmehrungen, sondern immer noch um die schlichte Wertaufbewahrung. Ich denke aber, dass dieser Ansatz eine große Hilfe bei der Lösung dieser Aufgabe ist. Allein schon deshalb, da sich viele Dinge in Trends bewegen, die weder"über Nacht" beginnen, noch"über Nacht" enden. Natürlich, Strukturbrüche können einen auch hier auf dem falschen Fuß erwischen (deshalb ist Diversifizierung ein MUSS und sei man noch so überzeugt von einer Sache), aber oft genug kündigen sich selbst Strukturbrüche schon im Vorfeld an, solange man nur die Zahlen ansieht.
>Im Ergebnis mogle ich mich natürlich um den Entwurf und die Festlegung auf ein eigenes Zukunftsbild/-szenario herum. Dennoch denke ich, dass dies ein halbwegs gangbarer Weg ist.
>Viele Grüße
>JLL
Dies ist genau auch meine Intention! Unsere Gedanken sind völlig gleich.Auch ich verspreche mir nichts von einer Goldpreisaufwertung sondern minimal den Erhalt meiner Kaufkraft und mehr will ich eigentlich nicht erreichen und bin dann voll zufriedengestellt.Wird es etwas mehr dann werde ich es nicht ablehnen;-)
Gruß EUKLID
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JüKü
16.02.2002, 14:18
@ dottore
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie / Dankf für die umfassenden Gedanken (owT) |
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Zardoz
16.02.2002, 14:21
@ JLL
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
Vielleicht kann der heutige Goldmechanismus am ehesten mit einem Pumpspeicherkraftwerk verglichen werden: Wird wenig Strom gebraucht und der Preis ist niedrig, wird Wasser mittels Stromeinsatzes in einen höhergelegenen Speichersee gepumpt. Wird viel Strom gebraucht und der Preis ist hoch, wird mit dem gespeicherten Wasser zusätzlicher Strom erzeugt.
Was aber geschieht, wenn"Strombugs" sich des Ganzen bemächtigen und das Wasser für"schlechte Zeiten" im Speicher lassen? Es steht in Spitzenverbrauchszeiten für die Stromerzeugung nicht zur Verfügung, der Preis in diesen Zeiten wird noch höher. Und der Preis in verbrauchsarmen Zeiten entsprechend noch niedriger, da der Kunde Pumpspeicherkraftwerk ja ausfällt.
Würde in der Analogie bedeuten, Inflation und Deflation werden heftiger, je weniger Gold gehandelt wird.
Nur mal so dahin gedacht...
Zardoz
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R.Deutsch
16.02.2002, 14:38
@ dottore
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
Lieber dottore,
ich glaube Du machst es Dir zu schwer. Ich will mal versuchen eine einfachere Kette zu konstruieren
1.) Geld ist heute ausschließlich mit Zukunftsversprechen"gedeckt"
2.) Das Versprechen ist nicht definiert - es bezieht sich nicht auf eine reale Leistung (hier irrt Luschi)
3.) Das Versprechen gilt mit Lieferung eines weiteren Versprechens als erfüllt (gesetzliches Zahlungsmittel)
4.) Durch diese Konstruktion wurden viel mehr Versprechen abgegeben, als jemals real erfüllt werden können
5.) Dies zeigt sich jetzt und die nicht haltbaren Versprechen werden gestrichen (Enron, Argentinien, Japan etc.)
6.) Die Schulden werden ausgebucht - die zugehörigen Forderungen werden wertlos und können nicht mehr als Tauschmittel dienen.
7.) Ich gehe in ein Tauschmittel (Gold+Silber), dass nicht wertlos wird (weil es keine Schuld ist) und erhalte damit meine Tauschbereitschaft (Liquidität)
8.) Die relative Wertverschiebung zwischen verbleibenden Forderungen, Gold und sonstigen Gütern lässt sich kaum abschätzen. Sie wird auf alle Fälle zum Nachteil von Forderungen ausfallen
9.) Gold ist im Kreise der sonstigen Güter wahrscheinlich fair bewertet, was man am Herstellpreis pro Unze ablesen kann
10.) Dollar, Euro etc. werden wahrscheinlich gegen Gold dramatisch abgewertet, vielleicht auf 5000 Dollar pro Unze
Gruß
R
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Zardoz
16.02.2002, 14:45
@ R.Deutsch
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Nachgefragt |
>Lieber dottore,
>ich glaube Du machst es Dir zu schwer. Ich will mal versuchen eine einfachere Kette zu konstruieren
>1.) Geld ist heute ausschließlich mit Zukunftsversprechen"gedeckt"
>2.) Das Versprechen ist nicht definiert - es bezieht sich nicht auf eine reale Leistung (hier irrt Luschi)
>3.) Das Versprechen gilt mit Lieferung eines weiteren Versprechens als erfüllt (gesetzliches Zahlungsmittel)
>4.) Durch diese Konstruktion wurden viel mehr Versprechen abgegeben, als jemals real erfüllt werden können
>5.) Dies zeigt sich jetzt und die nicht haltbaren Versprechen werden gestrichen (Enron, Argentinien, Japan etc.)
>6.) Die Schulden werden ausgebucht - die zugehörigen Forderungen werden wertlos und können nicht mehr als Tauschmittel dienen.
>7.) Ich gehe in ein Tauschmittel (Gold+Silber), dass nicht wertlos wird (weil es keine Schuld ist) und erhalte damit meine Tauschbereitschaft (Liquidität)
>8.) Die relative Wertverschiebung zwischen verbleibenden Forderungen, Gold und sonstigen Gütern lässt sich kaum abschätzen. Sie wird auf alle Fälle zum Nachteil von Forderungen ausfallen
>9.) Gold ist im Kreise der sonstigen Güter wahrscheinlich fair bewertet, was man am Herstellpreis pro Unze ablesen kann
>10.) Dollar, Euro etc. werden wahrscheinlich gegen Gold dramatisch abgewertet, vielleicht auf 5000 Dollar pro Unze
>Gruß
>R
Reinhard, wenn Gold derzeit fair bewertet sein sollte, wäre dann nicht eine mehr als 10fache Preissteigerung gegen Dollar/Euro nur möglich, wenn man gleichzeitig einen Ausfall von mehr als 90% aller derzeitigen Forderungen in Dollar/Euro erwartet?
Nice day,
Zardoz
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black elk
16.02.2002, 15:28
@ R.Deutsch
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
...Dollar, Euro etc. werden wahrscheinlich gegen Gold dramatisch abgewertet, vielleicht auf 5000 Dollar pro Unze...
Lieber Dr. Silverman,
geh mal nach draußen an die Luft, die Sonne scheint und es ist schön.
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R.Deutsch
16.02.2002, 15:33
@ Zardoz
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Re: Nachgefragt |
Reinhard, wenn Gold derzeit fair bewertet sein sollte, wäre dann nicht eine mehr als 10fache Preissteigerung gegen
Dollar/Euro nur möglich, wenn man gleichzeitig einen Ausfall von mehr als 90% aller derzeitigen Forderungen in
Dollar/Euro erwartet?
[b]Ja - klar. Das ist wohl das Mindeste, was man von einem ordentlichen Crash erwarten kann
Gruß
R
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R.Deutsch
16.02.2002, 15:35
@ Zardoz
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Re: Nachgefragt |
Reinhard, wenn Gold derzeit fair bewertet sein sollte, wäre dann nicht eine mehr als 10fache Preissteigerung gegen
Dollar/Euro nur möglich, wenn man gleichzeitig einen Ausfall von mehr als 90% aller derzeitigen Forderungen in
Dollar/Euro erwartet?
[b]Ja - klar. Das ist wohl das Mindeste, was man von einem ordentlichen Crash erwarten kann
Gruß
R
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R.Deutsch
16.02.2002, 15:37
@ black elk
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
>...Dollar, Euro etc. werden wahrscheinlich gegen Gold dramatisch abgewertet, vielleicht auf 5000 Dollar pro Unze...
>Lieber Dr. Silverman,
>geh mal nach draußen an die Luft, die Sonne scheint und es ist schön.
[b]na gut - 2000
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black elk
16.02.2002, 15:46
@ R.Deutsch
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
scheint und es ist schön.
>[b]na gut - 2000
Na, wenn die Sache mit Silber so sicher gewesen wäre, dann müßtest du dich nicht als Unternehmer rumplagen. Mal im Ernst ich habe zwar weder 'Die Geldfalle' noch 'Umbruch' gelesen..deine Argumentation ist schon ganz gut. Worauf ich abziele ist eine einseitige Sichtweise: Edelmetalle sind der Retter in der Not. Es gibt zwar häufig einfache Lösungen für komlexe Fragestellungen, aber oft sind diese einfachen Lösungen auch nur temporär. Ich will eigentlich darauf hinaus, daß weder Bibeldeutungen (Armageddon, Apokalypse, Daniel,..) noch Finanzcrash (Gold, Silber,..) DIE Ideologie darstellen welche uns rettet.
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Elliott-Waves
16.02.2002, 16:32
@ black elk
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
> scheint und es ist schön.
>>na gut - 2000
>Na, wenn die Sache mit Silber so sicher gewesen wäre, dann müßtest du dich nicht als Unternehmer rumplagen. Mal im Ernst ich habe zwar weder 'Die Geldfalle' noch 'Umbruch' gelesen..deine Argumentation ist schon ganz gut. Worauf ich abziele ist eine einseitige Sichtweise: Edelmetalle sind der Retter in der Not. Es gibt zwar häufig einfache Lösungen für komlexe Fragestellungen, aber oft sind diese einfachen Lösungen auch nur temporär. Ich will eigentlich darauf hinaus, daß weder Bibeldeutungen (Armageddon, Apokalypse, Daniel,..) noch Finanzcrash (Gold, Silber,..) DIE Ideologie darstellen welche uns rettet.
- Gold/Silber hat Tausende Jahre als Werterhaltung gedient
- Gold/Silber sind seit über 20 Jahren in einer Baisse
- 2000$ sind das Minimum aus EW-Sicht
- Hugh, ich habe gesprochen ;-)
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dottore
16.02.2002, 17:43
@ R.Deutsch
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
>Lieber dottore,
>ich glaube Du machst es Dir zu schwer. Ich will mal versuchen eine einfachere Kette zu konstruieren
>1.) Geld ist heute ausschließlich mit Zukunftsversprechen"gedeckt"
Nein. Du kannst Dir sofort etwas dafür kaufen. Du musst nicht auf die Zukunft warten. Für die Käufe, die Du in Zukunft tätigen willst, brauchst Du in Zukunft entweder Einkommen oder (falls nicht!) Forderungen, die dann bei Fälligkeit zu"Geld" werden, für die es dann noch etwas zu kaufen gibt. DARIN liegt das Problem.
>2.) Das Versprechen ist nicht definiert - es bezieht sich nicht auf eine reale Leistung (hier irrt Luschi)
Nein, Luschi irrt nicht. Das"nicht definiert" bezieht sich nur auf nicht konkret definierte Waren.
>3.) Das Versprechen gilt mit Lieferung eines weiteren Versprechens als erfüllt (gesetzliches Zahlungsmittel)
Schon richtig. Aber mit der täglich fälligen Forderung (= Geld, nimm Banknoten oder Sichtguthaben) kannst Du Dir jetzt alles kaufen, was Du willst. Jede mit Preis ausgezeichnete Ware ist ein rechtsverbindliches Angebot. Du musst nur"ja" sagen und schon hast Du sie.
>4.) Durch diese Konstruktion wurden viel mehr Versprechen abgegeben, als jemals real erfüllt werden können
Auch das ist richtig. Es bezieht sich aber auf in Zukunft fällige Forderungen und dass die nicht erfüllt werden können, ist völlig klar. Was aber nicht klar ist: Wann und in welcher Form werden die Forderungen uneinbringlich und/oder wertlos (= kannst Dir also nichts mehr dafür kaufen).
>5.) Dies zeigt sich jetzt und die nicht haltbaren Versprechen werden gestrichen (Enron, Argentinien, Japan etc.)
Auch richtig. Aber das läuft doch darauf hinaus, in welchem Tempo ich in welche Forderungen umsteige, die dann jeweils bei Fälligkeit zu"Geld" werden, womit ich mir was kaufen kann. Bis die USA ihr AAA verlieren und T-Bills nicht mehr notiert werden (= keinen Kurs mehr haben und ergo auch nicht mehr zu"Geld" werden können), vergeht noch Zeit, wie viel weiß ich nicht.
>6.) Die Schulden werden ausgebucht - die zugehörigen Forderungen werden wertlos und können nicht mehr als Tauschmittel dienen.
Auch klar. Aber das hilft mit bei der Beurteilung des Umfangs und des Tempos des Uneinbringlichwerdens nicht weiter. Japan kann Morgen fallieren oder auch erst in Jahren, von der"Notenpresse" ganz abgesehen.
>7.) Ich gehe in ein Tauschmittel (Gold+Silber), dass nicht wertlos wird (weil es keine Schuld ist) und erhalte damit meine Tauschbereitschaft (Liquidität)
Es ist kein Tauschmittel, sondern ein Tauschgegenstand. Sein"Wert" basiert nicht auf seiner Funktion, drei Rinder in vier Schafe umrechnen zu können. Sein Wert basiert auf einer sich immer weiter perpetuierenden Nachfrage, die nicht Nachfrage nach einem Tauschmittel sein kann, weil für die"Erleichterung" von Tauschoperationen niemand Edelmetall braucht.
Und ich glaube eben, dass wir uns auf die Suche nach einem Letztnachfrager nach Gold begeben müssen und das war in der Geschichte (siehe Vortrag) letztlich immer der Staat (Machterhalt, Gewaltmonopol). Fragt der kein Gold mehr nach und ist Gold kein Tauschmittel, sondern ein Tauschgegenstand, muss ich fragen: Wer gibt mir für Gold wann wie viel und warum?
>8.) Die relative Wertverschiebung zwischen verbleibenden Forderungen, Gold und sonstigen Gütern lässt sich kaum abschätzen. Sie wird auf alle Fälle zum Nachteil von Forderungen ausfallen
Auch richtig. Da der Goldpreis aber in fälligen Forderungen (= Geld) ausgedrückt wird, ist zu fragen: Was definiert den Goldpreis noch, wenn schließlich alle Forderungen erloschen sind?"Papiergeld" kanns dann nicht mehr sein. Also müssten dann andere Waren den Goldpreis definieren. Aber welche? Und zu welchem Kurs (Gewichtseinheit, Qualität usw.).?
>9.) Gold ist im Kreise der sonstigen Güter wahrscheinlich fair bewertet, was man am Herstellpreis pro Unze ablesen kann
Die Herstellkosten spielen keine Rolle. Es kommt auf den Verkaufspreis an, der realisiert wird. Es geht also darum: Kostet ein Kilo Gold"später als heute" einen Kleinwagen oder zwei oder nur einen halben?
>10.) Dollar, Euro etc. werden wahrscheinlich gegen Gold dramatisch abgewertet, vielleicht auf 5000 Dollar pro Unze
Das ist ein Märchen, das sich nur bewahrheiten würde, wenn es einen neuen Goldstandard gibt. Davon ist nicht auszugehen. Sollte es eine Hyperinflation geben, dann spielt der absolute Goldpreis keine Rolle, sondern es muss gefragt werden: Wieviel Waren, deren Preise ebenfalls inflationiert sind, gibts vor der Hyperinfla, während und danach.
Waren A, B, C immer relativ zur Ware Gold.
Gruß
d.
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dottore
16.02.2002, 18:07
@ JLL
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Re: Gold - meine offen eingestandene Aporie, hier: |
Hi JLL,
besten Dank.
Alles sehr bedenkenswert und richtig, nr kurz daher dazu:
>1. Die Waren die ich wirklich haben will, oder BRAUCHE:
>Ich kann heute prinzipiell nicht wissen, welche Waren ich in 10 Jahren wirklich will, noch was sie dann kosten werden.
Ich weiß das ziemlich genau, liegt aber am Alter. Der Warenkorb verkleinert sich mit zunehmenden Jahren. Also konkret: Werden Spaghetti, Ketchup, Kaffee, Milch, Brot, Landwein, Kleidung, Schuhe, Eintrittskarten ins Schwimmbad, Bücher, Heizöl, Papier, Telefon, öffentliche Zwangsabgaben, Rasierzeug, Taxis, Gehstock, Müssli, Zeitungen, TV, Medikamente, Arztbesuch, Benzin, Reisen, kleine Geschenke, u.ä. gegen Gold teurer oder billiger.
>Hier käme dann als Wertaufbewahrungsmittel vielleicht die Anschaffung und Absicherung der entsprechenden Produktionsfaktoren in Betracht (Bauernhof, Kartoffelacker, Hühner, Brunnen, Schrotflinte etc.).
Stimmt, aber mit zunehmendem Alter lässt die Arbeitskraft leider nach. Also muss Eigenarbeit durch Fremdarbeit ersetzt werden. Wird Fremdleistung gegenüber Gold teurer oder billiger?
>
>2. Mögliche Wertaufbewahrungsmittel:
>Gold, ist alleine aufgrund seiner Historie, immer ein Element in meinem persönlichen Wertaufbewahrungsmittel-Universum, es ist aber nie das einzig mögliche Element. Wenn es das wäre, könnte ich mir Punkt 3 sparen.
Gut. Wieviel dann vom heute verfügbaren Vermögen? 10 %, 50 %, 100 %?
>
>3. Konkrete Auswahl eines (besser: mehrerer) Wertaufbewahrungsmittels:
>Für mich ist das Grundkonzept der relativen Stärke eine ebenso einfache, wie geniale Idee um diesen Prozess emotionslos voranzubringen. Meine Gold-Investments wurden rein durch dieses Konzept ausgelöst, zum halben Gold-Bug wurde ich eigentlich erst danach. Es geht mir hier nicht um Wertmehrungen, sondern immer noch um die schlichte Wertaufbewahrung.
Gut. Aber genau dort setzen meine Zweifel an. Würde sich der Goldpreis garantiert 1: 1 zu den anderen Preisen halten, die für Waren gelten, die für jeden persönlich relevant sind, wäre die Rechnung einfach: Alles ins Gold und schön einteilen, wie viel davon p.a. ausgegeben werden können. Mit einer"Reserve" natürlich (Unvorhergesehenes plus a bisserl zum Vererben).
Jedenfalls besten Dank nochmals und nicht minder herzliche Grüße
d.
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Wal Buchenberg
16.02.2002, 20:16
@ dottore
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Gold in der Krise - keiner weiß eine Antwort. Ist das deine Antwort dottore? (owT) |
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dottore
17.02.2002, 00:08
@ Wal Buchenberg
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Re: Nein, ICH habe keine Antwort, vermute aber, ich bin nicht der einzige |
Lieber Wal,
Du argumentierst immer so schnell. Lass' es doch langsam angehen!
Jedem ist vermutlich klar, dass die ganze Sache schief geht. Vielleicht wissen einige, wann (XERXES vermutet, es kann nicht mehr lange dauern, und ich kann dem nicht widersprechen: fallen ganz große Adressen geht's ratzfatz).
Aber ich weiß es leider nicht.
Also muss ich mir Gedanken über alle möglichen Szenarien machen und versuchen, entsprechende Strategien zu basteln. Bisher war's relativ einfach (Börsen-Bubble platzt, man verdient Geld, wie oft genug gepostet). Jetzt aber wie weiter?
Banknoten halten? Täglich fälige Forderungen halten? Drei-Monatsgeld? Auf Venezuela spekulieren (Euro-Anleihen Fälligkeit 2005 bringen 22 %!). Auf Argentinien setzen und warten, dass man die Differenz zwischen den 30 % und den 100 %, die es irgendwann zurück gibt, steuerfrei einstreichen kann (das Finanzministerium in Berlin will das gerade verhindern, nennt so etwas"Finanzderivate" und erklärt die Kursgewinne auch jenseits der Speku-Frist für steuerpflichtig).
Geldmarktfonds, wo sich dann faule Eier drin finden? Doch Gold, aber nicht wissen, wie sich sein relativer Preis entwickeln wird? Auf Inflation, sogar Hyperinflation spekulieren, die sich aber so einfach nicht fabrizieren lässt?
Was helfen mir die schönsten Analysen über"liquidity traps" und andere intellektuelle Hochseilakte? Gar nix. Abgesehen davon, dass ich sie für Unfug halte.
Auf Deflation setzen und also doch einfach Banknoten oder tägliche Fälligkeiten halten (Zins = Preisverfall)? (Ich persönlich rechne mit deflationärem Kollaps, weil sich alle Überschuldungskrisen so entladen haben, bisher in der Geschichte jedenfalls, aber wer weiß es schon mit Sicherheit, wie's diesmal sein wird?).
Doch Augen zu und durch, also Bundeswertpapiere, T-Bonds oder Eidgenössische Anleihen?
Gar nicht mehr drüber nachdenken, weil's eh wurscht ist?
So einfach ist die Chose nicht. Bisher war's leicht: Inflation 70er = Goldpreis-Explosion, Disinflation = Bubble bei Finanz-Assets. Dann muss es kippen, also irgendwann in der"finalen Senkrechten" aussteigen, dann ein Stück weit die Abfahrt mitnehmen.
UND JETZT?
Sind wir wirklich schon in der Baisse (meine Vermutung) oder kommt noch ein finales ATH? Darauf setzen?
Du bist doch so klug: Sag' mir doch, was jemand konkret machen soll.
Bitte keine Heilslehren, von wegen: So werden wir die Welt verbessern. Die Welt ist heute ganz so wie sie ganz konkret ist. Mit dieser Welt muss man klar kommen, jedenfalls so lange man noch auf ihr wandelt.
Und der Schnokus von wegen"Christen haben's gut, das Beste kommt erst noch" mag zwar trösten, hilft aber nicht von JETZT über die nächsten Monaten/Jahre, wenn man davon ausgeht, dass die conditio sine qua non des"Besten", das noch kommen soll, vielleicht erst in zehn oder 20 Jahren eintritt.
Trage bitte vor.
Dankeschön und Gruß
d.
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Dimi
17.02.2002, 00:40
@ dottore
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Goldpreismanipulation - Dottore |
Lieber Dottore,
>Manipulationen sind was anderes als Interventionen. Aber davon abgesehen, haben wir doch diese Lage:
Sind Manipulationen, die unter Mithilfe einer Notenbank getätigt werden, Interventionen?
>3. Unsteitig scheinen die Lease-Operationen gewesen zu sein, woran beide, die Halter und die Leaser profitierten, vorausgesetzt, der Markt geht stetig nach unten. Dies setzt wiederum 1. voraus (was eine"konzertierte Aktion" gewesen sein kann, aber nicht sein muss). Oder eben einen per saldo so oder so fallenden Markt. Beim Drehen des Marktes - siehe jetzt - wird's natürlich kritisch.
Diese Situation bestand Sommer 1993. Schon beim Anstieg damals wurde es kritisch, und das war der Anstoß zur Goldpreismanipulation.
Ein paar Banken, ungedeckt (!) short, ein Milliardenbetrag. Vielleicht nicht unbedingt der größte Verlust, aber er könnte sich ausweiten, und er ist (scheinbar gänzlich) vermeidbar.
Denn in den Bunkern der Treasury liegt das Gold seit Jahrzehnten ungenutzt rum. Also werden die Verleihungen ausgeweitet, um den Preis zu drücken - ein Teufelskreis beginnt.
Gruß, Dimi
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Dimi
17.02.2002, 01:16
@ Wal Buchenberg
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Re: Keine Goldpreisinterventionen? Glaube ich nicht! |
>Aber ehrlich gesagt, ich habe noch nicht kapiert,
Du kapierst sehr schnell
>warum die Notenbanken den Goldpreis absolut immer tief halten sollen/wollen. Platin oder Diamanten - erst recht Uran - sind um einiges teurer, ohne dass die Welt deswegen aus den Fugen gerät. Entweder hat Gold keine Geldfunktion mehr, dann ist sein Preisverhältnis zu anderen Waren (und zum Papiergeld) piepegal, oder Gold hat doch noch eine wirkliche Geldfunktion, das müsste man aber mal erklären.
Im Zentralbankbereich ist Gold Geld. Deswegen ist es kein Zufall, daß sich hier der zweite Grund für die Manipulation findet.
Gruß, Dimi
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Wal Buchenberg
17.02.2002, 08:23
@ dottore
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@dottore: Bin am Thema, melde mich morgen - die Antwort wird dir nicht gefallen! (owT) |
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