Oldy
16.02.2002, 22:24 |
Was tun? Thread gesperrt |
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Endlich fangen einige der Goldbugs und auch Dottore hier auf dem Forum an sich Gedanken zu machen, was man für die erträumten 2,000 Dollar, die man vielleicht einmal für seine Unze Gold bekommen wird, wirklich kaufen kann. Als ich die Zusammenhänge mit meinem V80 darstellte verstand jeder nur Bahnhof. 1979 hätte der damals hohe Goldpreis kaum einen Einfluß auf die Warenpreise, weil Gold eben nicht mehr Währungsmetall war. Die Steigerung bis etwa 280 war nur eine Wiederherstellung der alten Relation zum Dollarwert und die darüber hinausgehende Spekulationsblase wurde dann ja auch bald aufgestochen.
Da sind nur so einige Zahlen aus meiner Erinnerung und ich erhebe keinen Anspruch auf Genauigkeit und bin auch zu faul und uninteressiert sie nachzuprüfen.
Nur so ungefähr war Gold 1971 35 oder vielleicht auch schon 42 Dollar wert in einem Dollar der seit 1945 beim selben Goldpreis von 26 Milliarden auf über 200 Milliarden verwässert worden war. Daß hier bei erzwungener Freigabe des Goldpreises ein Anlauf für eine Goldspekulation gegeben war, ist wohl klar. Es war auch klar, daß einmal in Gang gesetzt die Spekulation höher gehen würde. Was ursprünglich etwa 8 fache Unterbewertung gegen der Dollar war, also bei etwa 280 Dollar ein Ende hätte finden müssen, ging dann auch bis 850.
Als 1980 die Spekulationsblase platzte fiel Gold auch auf diesen Preis zurück. Nun ist inzwischen der Dollar weiter verwässert worden und wir sind bei 580 Milliarden Bargeldmenge. Der Goldpreis müßte, alle andere Voraussetzungen gleich bleibend also eigentlich wieder bei etwa 850 sein. Sind aber die Voraussetzungen gleich geblieben? Eben nicht! Erstens sind wir nun nicht 8 fach unter der sogenannten Goldkonstante sondern nur dreifach und zweitens sind wir schon viel weiter von einer Möglichkeit eine Goldwährung wieder einzuführen entfernt als jemals. Damit ist eine zusätzliche Nachfrage nach Gold für Währungszwecke, welche den Goldpreis hochtreiben könnte, sehr fraglich.
Das heißt nicht, daß eine Goldspekulation nicht möglich ist, aber sie ist keinesfalls eine derart sichere Sache als sie 1971 war. Der Goldpreis ist zwar nach unten manipuliert aber keinesfalls so tief, wie er 1971 war. Da ist also zweimal Luft auch nach unten. Bis zum 8 fachen einmal. Das wäre ein Goldpreis bei etwa 105 Dollar und zweitens bei der Erkenntnis, daß es nie wieder eine Goldwährung geben wird. Da ist die Luft nach unten noch größer.
Tut mir leid. 850 real und durch Spekulation wie 1979 noch höher getrieben bis vielleicht sogar 2000 ist eine Möglichkeit, aber es ist ein Hasardeurspiel, das ich diesmal nicht mehr spielen würde. Damals war ich noch jünger aber das ist es nicht allein. Das Risiko mit der Luft nach unten war damals kaum gegeben. Es war auch selbst damals gar nicht mehr so leicht Käufer für Gold und Silber bei Höchstpreisen zu finden und das wird diesmal genau so sein. Wer damals den richtigen Zeitpunkt zum Absprung verpaßte, ging Pleite, wie viele meiner damaligen Konkurrenten, von denen viele viel reicher waren als ich. Die Gier nach Spekulationsgewinnen würde auch diesmal viele zu Bagholdern werden lassen.
Das heißt nun nicht, daß es unsinnig ist, etwas Gold, wenn man keine Schulden hat oder gar für einen Goldkauf eingehen müßte, als Sicherheit in Natura und kleinen Stückelungen zu halten. Man muß sich nur darüber klar sein, daß man eventuell viel weniger an wirklich wichtigen Gütern, wie Lebensmittel für seinen Gegenwert bekommen kann als heute.
Da es kaum möglich sein wird eine Deflationskrise, wie damals 1930 bis 1939 auszudehnen, braucht man also nicht mehr so lange Zeiträume einzukalkulieren. Diesmal wird so eine Krise schneller zu einem Krieg führen. Im Prinzip ist es ja sogar schon geschehen. Selbst ohne Deflation und nur bei Stagflation.
Geld oder besonders Geldguthaben sind also mit Vorsicht zu behandeln. Guthaben können, wie Argentinien gerade gezeigt hat über Nacht gesperrt werden. Stagflation bedeutet ja, daß trotz weiter gehender Geldverwässerung Krisenstimmung herrscht. Da ist es schon besser auf Zinsen zu verzichten und etwa drei Monate Bedarf dauernd als Bargeld zu halten und nicht damit zu warten, bis die Sache offenkundig wird. Das war in Argentinien eigentlich schon lange klar aber der verschuldete Mittelstand hatte kaum Möglichkeiten dafür Bargeld zu halten.
Also Gold für den Gegenwert der Bedürfnisse einiger Monate, Bargeld detto und wirkliche Güter ebenso neben einer Standortauswahl für die Behausung an einem sicheren Platz außerhalb von Ballungszentren ist alles was man persönlich tun kann, um über die Runden zu kommen.
Ich persönlich versuche ja etwas mehr zu tun und hoffe es zu schaffen bevor die leeren Geschäftslokale hier die noch offenen überwiegen. Derzeit ist es noch nicht ganz so weit und es sind nur etwa ein Drittel geschlossen. Das gilt übrigens sogar für die Banken. Da hat auch eine von dreien geschlossen.
Gruß Oldy
P.S. Die Chart zeigt, daß die Kaufkraft der Währungen ab 1980 für einige Jahre recht rapid nachließ und das sogar in den Industiestaaten. Zur gleichen Zeit fiel aber auch der Goldpreis von 850 auf 300. Gold wurde damit in seiner Kaufkraft gegenüber den Waren noch viel weniger wert als das Geld. Zum Weinen für die Goldbugs.:-(
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McMike
16.02.2002, 22:33
@ Oldy
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Hmmmmmmmmm |
Aber suf Gogo´s zu spekulieren bringt zur Zeit auch nix!
Zur Zeit zahlt man mir mehr für mein Gold und meine Minen!
Also meine Kaufkraft ist ZUR ZEIT auf jeden Fall grösser, als wie wenn ich nichts getan hätte und lethargisch (Oldy, damit bist nicht du gemeint:)) vor mich hin gegrübelt hätte!
gruss mcmike
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Oldy
17.02.2002, 01:16
@ McMike
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Re: Hmmmmmmmmm |
>Aber suf Gogo´s zu spekulieren bringt zur Zeit auch nix!
>Zur Zeit zahlt man mir mehr für mein Gold und meine Minen!
>Also meine Kaufkraft ist ZUR ZEIT auf jeden Fall grösser, als wie wenn ich nichts getan hätte und lethargisch (Oldy, damit bist nicht du gemeint:)) vor mich hin gegrübelt hätte!
>gruss mcmike
$$$ mcmike, Du scheinst nicht ganz zu verstehen, was ich versuche zu erklären Gogos oder nicht Gogos. Ich wußte damals, was mit dem Gold los war und nützte die Gelegenheit. Solltest Du bisher an Gold und Minen bei dem Auf und Ab verdient haben, hast Du Glück gehabt, sonst nichts.
Ob Du bei der kommenden möglichen Goldpreissteigerung etwas verdienen wirst, wage ich zu bezweifeln.
Ich habe versucht den Unterschied von damals zu heute aufzuzeigen. Damals, als der Vietnamkrieg die Aufgabe der Goldpreisbindung zum Dollar erzwang war der Dollar schon im Verhältnis zum Goldpreis viel mehr verwässert. (8 bis 10fach gegen ein Gold, bei dem der Währungsbedarf noch nicht ganz abgeschrieben war) Heute sind es nur etwa 3 mal und der Goldaberglaube ist außer bei einigen Goldbugs viel schwächer. Damals war auch die Nachfrage nach Gold für Schmuck wesentlich höher. Frage jetzt einen Juwelier darüber.
Fundamental, wovon die Elliotter nicht viel halten, ist also eine Verdreifachung des derzeitigen Goldpreises drinnen, aber was das dem Dollar antun würde, kannst Du Dir selber ausdenken. Wie willst Du dann Deine Gewinne beim Gold realisieren? Ja, Du bekommst, wenn Du auf dem Höhepunkt der Goldspekulation Käufer dafür findest vielleicht viele Dollars für Dein Gold - aber was bekommst Du dann für die Dollars und Du kannst weder Gold noch Papier essen.
Ich könnte jetzt schon wetten, daß Du, wie alle anderen Goldbugs dann glauben wirst, daß der Goldpreis noch weiter steigen wird. Das taten diejenigen damals auch, die mir mein Gold abkauften. Die meisten davon gingen dann Pleite und ich, der ich bei 0 im Jahre 1971 angefangen hatte, kaufte mir vom Erlös 1980 Haus und Motorhome in Canada und genoß meine Leben mit meiner Frau bis ich dann nach 14 weiteren Jahren auch eine Pension bezog. Für mich haben sich die 8 Jahre damals gelohnt und ich kann davon auch noch wirklich 104 Jahre Lebensalter erreichen (was ich vorhabe:-)) ohne finanzielle Sorgen zu haben. Da sind auch noch bei allen frugalem Lebenswandel ein oder zwei Europaurlaube pro Jahr drinnen und für meine Erben wird ein schuldenfreies Haus übrig bleiben. Frugal, wie ich bin, freue ich mich schon darauf, daß ich überall hier ab nächstem Jahr gratis die Skilifte benützen kann.
Obwohl mir die Krankenversicherung hier nur 125 Dollar im Jahr kostet, versuche ich auch den Ärzten und dem Krankenhaus zu entkommen, so gut es geht und bin gerade dabei mir eine energetische Wasseraufbereitungsanlage zu bauen.
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dottore
17.02.2002, 10:06
@ Oldy
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Re: Deine V80 kannste vergessen |
>Endlich fangen einige der Goldbugs und auch Dottore hier auf dem Forum an sich Gedanken zu machen, was man für die erträumten 2,000 Dollar, die man vielleicht einmal für seine Unze Gold bekommen wird, wirklich kaufen kann.
Was heißt"auch". Diese Gedanke habe ich mir schon immer gemacht und immer so dargestellt. Meine Meinung, dass es nur einen"wirklichen" Goldpreis gibt, die Existenz der USA dann noch vorausgesetzt, lautete seit eh und je: 42,22 $ oz. Das ist zumindest die Preisuntergrenze. Da es eine Preisuntergrenze für andere Waren nicht gibt, ist Gold in einer schweren Krise fraglos eine bessere, da mit einem Garantiepreis ausgestattete Ware. Alle anderen Preise (in $) können auf oder nahe null fallen.
Deine ganze V80-Berechnung taugt nichts, da wir seit 1980, wie die Kurven schön zeigen, eine Phase der Disinflation hatten (= abnehmende Inflaraten). Und fürs Gold taugt die V80-Sache schon überhaupt nichts, da sie nichts anderes besagt als dass es in der Disinflation wg. der dann sinkenden Zinsen (die Kurse für T-Bonds haben sich mehr als verdoppelt!!!), alternative Anlagen attraktiver macht und deshalb der Goldpreis sinkt, wenn die Preise schwächer steigen, weil dann die Finanztitel stärker steigen müssen.
Jeder, der bei Verstand ist, steigt dann halt aus Gold aus und in Festverzsinliche oder Aktien ein.
Außerdem widerlegt der aktuelle Goldpreis die V80 total. In den USA haben wir sinkende Erzeugerpreise, in zahlreichen €-Länder auch und der Goldpreis? Steigt sowohl in $ als auch in €. In Japan haben wir sogar fallende Konsumentenpreise und der Goldpreis (in Yen) mach was? Er steigt sogar ziemlich stark!
Vergiß' es also."Zum Weinen für die Goldbugs.:-(" gibt's z.Zt. gar nichts. Im Gegenteil, sie lachen, lachen, lachen!
Gruß
d.
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