mguder
01.03.2002, 17:14 |
@alle Thread gesperrt |
Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich habe zwei Fragen, die nichts mit Ziegen zu tun haben, aber vielleicht sind sie ja trotzdem interessant. Es geht um die Begriffe"Verschwörungstheorie" und"Antiamerikanismus". Diese Begriffe werden in den Medien und in der Ã-ffentlichkeit oft benutzt, insbesondere als sog. Totschlagargumente, um jegliche Diskussion von vorneherein als absurd abzulehnen. Aber was bedeuten sie eigentlich?
1. Was ist eine Verschwörungstheorie?
2. Was ist Antiamerikanismus?
Wenn es keine klare Definition für diese Begriffe gibt, sind sie auch nicht als Argument zu gebrauchen.
Also, hat jemand eine klare Definition der beiden Begriffe?
Danke im Voraus.
Gruß
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apoll
01.03.2002, 17:20
@ mguder
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Re: @alle |
>Hallo liebe Forumsteilnehmer,
>ich habe zwei Fragen, die nichts mit Ziegen zu tun haben, aber vielleicht sind sie ja trotzdem interessant. Es geht um die Begriffe"Verschwörungstheorie" und"Antiamerikanismus". Diese Begriffe werden in den Medien und in der Ã-ffentlichkeit oft benutzt, insbesondere als sog. Totschlagargumente, um jegliche Diskussion von vorneherein als absurd abzulehnen. Aber was bedeuten sie eigentlich?
>1. Was ist eine Verschwörungstheorie?
>2. Was ist Antiamerikanismus?
>Wenn es keine klare Definition für diese Begriffe gibt, sind sie auch nicht als Argument zu gebrauchen.
>Also, hat jemand eine klare Definition der beiden Begriffe?
>Danke im Voraus.
>Gruß
...mit dem Begriff Theorie versuchen gewisse Kreise von der Tatsache der Verschwörung abzulenken, bzw.diese in´s Lächerliche zu ziehen, so sind sie eben
die politischen Falschspieler!
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Wal Buchenberg
01.03.2002, 18:41
@ mguder
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Woher kommen Verschwörertheorien? |
Statt, dass ein Gott im Hintergrund die Strippen zieht, ists bei den Verschwörungstheorien ein Menschenclub (wahlweise die Freimaurer, die Jesuiten, die Juden, die Mafia, das Finanzkapital und und und...)
Genaueres dazu:
Thesen zum Ursprung der Verschwörungstheorien
Gruß Wal
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mguder
01.03.2002, 19:29
@ Wal Buchenberg
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Re: Woher kommen Verschwörertheorien? |
>Statt, dass ein Gott im Hintergrund die Strippen zieht, ists bei den Verschwörungstheorien ein Menschenclub (wahlweise die Freimaurer, die Jesuiten, die Juden, die Mafia, das Finanzkapital und und und...)
>Genaueres dazu:
>Thesen zum Ursprung der Verschwörungstheorien
>Gruß Wal
Sorry Wal, aber die Frage lautete: Was ist eine Verschwörungstheorie?
Es geht mir zunächst um eine saubere Definition, da das Thema ansonsten in Beliebigkeit ausartet.
Gruß
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monopoly
01.03.2002, 19:50
@ mguder
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Zufälle gibts: Dieses Wochenende: Tag der offenen Tür bei den Basler Freimaurern |
http://www.freimaurerei.ch/logen/basel/fm1.htm#Veranstaltungen
Tage der offenen Tür
1. - 3. März 2002 Die Basler Freimaurer geben Einblick in eine lebendige Gemeinschaft.
Drei Tage der"offenen Tür" im Logengebäude"Zum Neuen Venedig" am Byfangweg 13 in Basel
Freitag, 1. März 2002 von 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr
Samstag, 2. März 2002 von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr
Sonntag, 3. März 2002 von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr
In kleinen, geführten Gruppen kann man die Räumlichkeiten besichtigen, eine kleine Ausstellung betrachten und in unserem Café bei einer Erfrischung zusammensein.
Vortrag Samstag, 2. März 2002 von 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr
in der Aula der Museen Augustinergasse 2 in Basel
Vortrag von Louis Ribaux (ausgezeichnet mit dem Anerkennungspreis der Stadt St. Gallen):
"Die Freimaurerei - eine lebendige Gemeinschaft"
Gelegenheit zur Diskussion
Matinée Sonntag, 3. März 2002 von 11.00 Uhr bis 12.00 Uhr
im Logengebäude am Byfangweg 13 in Basel
Matinée mit dem Jaros-Quartett. Streichquartette der Klassik
Da bekommst du sicher Infos aus dem Hauptquartier der Weltverschwörer ;-)
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http://www.baz.ch/invoke.cfm?ObjectID=FBC9AD38-FB13-4593-8483311AF004A535&method=displayFull&
Die behutsame Ã-ffnung einer geschlossenen Bruderschaft
Am Menschen arbeiten «wie am rauen Stein» und auf immaterielle Werte bauen wie Humanität, Toleranz, individuelle Entfaltung und Brüderlichkeit: Ist das Ideengebäude der freimaurerischen Bewegung noch zeitgemäss? Die sechs Basler Freimaurerlogen geben am übernächsten Wochenende mit Tagen der offenen Tür Einblick in ihre Gemeinschaft.
Blick ins Innere des Freimaurertempels im Logengebäude der Basler Freimaurer. Fotos Dominik Labhardt
Rechtlich besteht sie aus Vereinen, und laut Lexikon erstreben deren Mitglieder die Entfaltung der Persönlichkeit, Hilfsbereitschaft und Achtung vor dem Menschen jeden Standes, alles im Geiste von Humanität und Toleranz: Hohe Ideale kennzeichnen die internationale Bewegung der Freimaurerei. Ihre Ursprünge hat sie in den einstigen Dombauhütten. Mit ihrer von dort stammenden Symbolwelt, in deren Zentrum Hammer, Zirkel und Winkelmass stehen, sieht sie sich als Baukunst am Individuum und an der Menschheit - undogmatisch, aber anspruchsvoll.
Aufbauend auf den Graden des Lehrlings, des Gesellen und des Meisters vermitteln rituelle Arbeiten in den Logen spirituelle Erfahrungen. Über das Ritual und die daraus gewonnenen geistigen Erlebnisse schweigt der Freimaurer. Man bewahrt sich hier die Intimität des Eingeweihten. Ritualerlebnisse sind nicht rational erklärbar, und man will durch Diskretion falschen Vorstellungen vorbeugen. Sonst gibt es im Vereinsleben der Logen nichts Geheimes. Man pflegt die Freundschaft unter Gleichgesinnten, arbeitet in der Selbstsuche und im Gedankenaustausch innerhalb der Gemeinschaft wie nach aussen an der Förderung der maurerischen Werte, findet sich an geselligen und kulturellen Anlässen. Am besten trifft wohl eine französische Definition das Wesen der Freimaurerei: «Une société pas secrète, mais discrète».
Die bald dreihundertjährige Geschichte der Bruderschaft (es gibt längst auch gemischte und Frauenlogen) zeigt allerdings ein weit weniger harmonisches Bild. Es ist geprägt von zum Teil selbstverschuldeten Missverständnissen, Vorurteilen und Anfeindungen gegen die Maurerei. Von ihrer Glaubenstoleranz fühlte sich vor allem die katholische Kirche angegriffen; Päpste schleuderten den Bannstrahl in wechselnder Heftigkeit. Galt der Bund der Logen nicht gleich als Satanskult, musste er als Sündenbock für alles Mögliche herhalten, beargwöhnt der Sektiererei mit pseudosakralen Tempelriten oder im Ruch einer konspirativen Geheimgesellschaft, die mit dunklen Machenschaften eine Weltverschwörung anzettelt. Totalitäre Regimes haben die Freimaurerei verboten, bis hin zur Verfolgung durch die Nationalsozialisten.
Doch in dieses (Zerr-)Bild passen die Leistungen nicht: Zu den Vordenkern der Aufklärung zählten Freimaurer. Ihr Gedankengut von Freiheit und Brüderlichkeit fand sich in den Losungen der Französischen Revolution wieder. Und im Liberalismus des 19. Jahrhunderts wirkten Freimaurer als herausragende politische Köpfe. Bedeutende Schriftsteller, Musiker, Wissenschaftler und Staatsmänner waren Mitglieder einer Loge, und im Zusammenhang mit der Freimaurerei stehen nicht wenige ihrer kulturellen Werke.
Prinzip Verschwiegenheit
Das Verhältnis der Ã-ffentlichkeit zu den Logen ist heute entkrampfter geworden, auch dort, wo es um die Verschwiegenheit des inneren Bereichs geht. Vorurteile halten sich dennoch hartnäckig. Vielen ist die Symbolwelt aus den geheimgehaltenen Berufskulten der mittelalterlichen Steinmetzen fern. Skepsis erwächst auch aus der Vorstellung von exklusiven Männerzirkeln innerhalb eines elitären Bildungsbürgertums. Wie sollen durch Nichtwissen zementierte Vorurteile abgebaut werden, ohne die Diskretion aufgeben zu müssen, die zum Wesen der Freimaurerei gehört? Einen interessanten Schritt unternehmen die sechs Basler Logen mit drei Tagen der offenen Tür (vgl. Kasten). Sie wenden sich «an jeden nachdenklichen Zeitgenossen», in der Überzeugung, dass Freimaurerei ohne Dogma und Ideologie, ohne Ansehen von Stand, Rasse, religiöser Bindung oder politischer Ausrichtung zeitlos gültige Ideale besitzt, die gerade in einer modernen Welt verantwortungsvolles Handeln zu fördern helfen.
Wie kam die Freimaurerei nach Basel? Die «freemasons», die Steinmetzen in England und vor allem Schottland, entwickelten aus dem mittelalterlichen Dombauhüttenwesen Logengesellschaften, die nicht nur ihre hoch entwickelte Baukunst durch Berufskodices schützten, sondern immer mehr auch eigenes Brauchtum pflegten; sittliche Verhaltensnormen der angesehenen Metzen verbanden sich mit spekulativen Ritualen, und schon im 17. Jahrhundert wurden Nicht-Maurer in die Logen aufgenommen. Als eigentliches Gründungsdatum der Freimaurerei gilt der 24. Juni 1717, als sich die vier Londoner Logen zur ersten Grossloge zusammenschlossen. Schon bald griff die Bewegung aufs Festland über und wuchs, zunächst vor allem in Frankreich, rasch an; ebenso war sie in Genf und im Waadtland früh stark. Zürich und Basel folgten.
Erste Nachrichten von einer Basler Loge gehen ins Jahr 1744 zurück. Es folgten Gründungen wie «a Libertate» und «Zur vollkommenen Freundschaft». 1808 wurde «Zur Freundschaft und Beständigkeit» ins Leben gerufen; als eigentliche Basler Mutterloge ist sie heute noch beständig. Aus ihrer Mitgliedschaft entstand 1922 «Zum Fels am Rhein». In der Zeit der Bedrohung durch die Frontisten wurde 1932 «Osiris» gegründet. Jünger sind «Panta Rhei» (1967), «Zur Dreiländerecke» (1971) und «Zu den Sieben Rosen» (1989). Insgesamt zählen die sechs Basler Logen heute rund 220 Mitglieder, ihr Zentrum ist das 1891 eingeweihte Logenhaus «Zum Neuen Venedig».
Bund ohne Dogma
Die Freimaurer bilden zwar weltweit einen Bund, präsentieren sich jedoch ihrem undogmatischen Selbstverständnis entsprechend nicht einheitlich, weder im Ritual und den Systemen von Graden und Hochgraden noch in der esoterischen Ausrichtung und der gesellschaftlichen Stellung. Es gibt keine zusammenhängende Organisation und keine übergreifende Hierarchie. Das Zentrum für die maurerische Arbeit bildet die einzelne Loge, der auf Zeit gewählte «Meister vom Stuhl» ist ihr Vorsitzender. Innerhalb des Staates gehören die Logen einer Grossloge an, die vom gewählten Grossmeister geleitet wird. Angesichts der Heterogenität des Weltbundes und der Bedeutung der einzelnen Loge erstaunt es nicht, dass die Freimaurerei gerade in der Schweiz stark regional ausgeprägt ist und war. Gegen eine Zersplitterung verstärkten sich jedoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts hierzulande die Bemühungen um eine Einheit unter einer Dachloge (wogegen zunächst vor allem Basler und Zürcher Freimaurer aus Unabhängigkeitsgründen antraten). 1844 aber wurde dann die schweizerische Grossloge «Alpina» gegründet, die seither die Johannis-Maurerei der drei klassischen Grade der «regulären» Freimaurerlogen im Lande vertritt; der Schweizer «Alpina» gehören heute über siebzig Logen mit etwa 4000 Mitgliedern an.
Manchen «Profanen» mutet die Freimaurerei mit ihren Bräuchen, Symbol- und Wertegebäuden antiquiert und anachronistisch an. Wir fragten den Basler Freimaurer Hans-Martin Linde. Der Musiker - Flötist, Dirigent und bis zur Pensionierung Lehrer an der Musikakademie - ist seit elf Jahren Mitglied der Loge «Zum Fels am Rhein», war vier Jahre lang Meister vom Stuhl und fungiert als Sprecher der Kommission für die bevorstehenden Tage der offenen Tür (den Sprecher kannten im Übrigen auch die Maurer in den einstigen Bauhütten; er hiess damals «Parlier», woraus sich die Berufsbezeichnung des «Polier» auf dem Bau entwickelte).
Linde hält vor allem den Rückgriff auf historische Abgrenzungen innerhalb der Freimaurerei für überholt. «Anachronistisch ist, wer heute noch das maurerische Gebaren des 19. Jahrhunderts pflegt.» Im Gegensatz dazu zeichneten sich gerade die Logen in Basel und in der Schweiz durch eine liberale, unorthodoxe Haltung aus; es gebe deshalb auch Kontakte zu anders ausgerichteten Bruderschaften, wie etwa dem nicht theistischen «Grand Orient de France». Im Zeichen der Offenheit steht auch die Beteiligung einer Frauenloge an den Tagen der offenen Tür in Basel. Abgrenzungen widersprächen zudem dem hoch gehaltenen Toleranzgedanken. Was könnten heute Beweggründe für einen Logenbeitritt sein? Nach Lindes Worten dient die offene Tür nicht der Werbung um neue Mitglieder (Freimaurer werben nicht an, eine gewisse Verjüngung in manchen Logen wäre allerdings erwünscht). Vielmehr geht es um die Selbstdarstellung einer Gemeinschaft, die in einer materialistisch geprägten Zeit ein geistiges Gegenüber von zeitlosen Werten anstrebt und für Suchende Wege aufzeigt, wie Linde sagt. Eine Gemeinschaft als Plattform des Gedankenaustauschs, wo man Freundschaften schliesst, wo man neben dem Berufsalltag über Dinge diskutiert, die ausserhalb der Schlagworte von Geschäft, Leistung und Tempo liegen, wo Gespräche über Lebensziele stattfinden, «einfach in der Dreiheit der Grundfragen: Woher komme ich? Wo stehe ich? Wohin gehe ich?».
Linde schildert das Logenleben als Stätte vielfältiger Begegnung. Sieben bis acht Mal im Jahr trifft man sich zu den rituellen Arbeiten. Daneben gibt es Anlässe wie Vorträge, Ausflüge und kulturelle Veranstaltungen in Begleitung der Partnerinnen. Ein Wochenabend ist Logenabend, «und der ist bei mir heilig». Geselligkeit kommt also auch im Freimaurer-«Verein» nicht zu kurz. Nicht zuletzt, betont Linde, sei die Möglichkeit freien geistigen Austauschs in einem toleranten Wertsystem, wie das die Loge bietet, in einer durchrationalisierten Welt hoch einzuschätzen, ebenso die Möglichkeit, nach eigenem Entscheid Intimität und persönliches Geheimnis zu bewahren gegenüber der totalen Informationsgesellschaft mit ihren gläsernen Menschen.
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JüKü
01.03.2002, 19:54
@ monopoly
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Re: Zufälle gibts: Dieses Wochenende: / Na, wer da nicht hingeht! |
Endlich"vor Ort" nach der Weltdiktatur fragen.
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mguder
01.03.2002, 20:12
@ monopoly
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recht hübsch, aber immer noch keine Antwort auf meine Frage |
Ist die Frage denn so schwer zu verstehen?
Gruß
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Jochen
01.03.2002, 20:32
@ mguder
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Re: @alle |
>1. Was ist eine Verschwörungstheorie?
So auf die Schnelle gefunden:http://www.uni-muenster.de/PeaCon/conspiracy/AlleseineVerschw%F6rung.htm
Alles eine Verschwörung
Florian Rötzer 07.12.98
Eine Theorie der Verschwörungstheorien
Verschwörungen und Gerüchte sind eines der Lebenselexiere des Cyberspace. Sagt man jedenfalls. Hier würde man für jeden Wahn und für jede Schnapsidee Anhänger finden, kann die gesamte Paranoia zumindest ihren Ausdruck finden und ungehindert zirkulieren. Manche finden das bedrohlich und denken wohl, es sei besser, wenn das alles im Geheimen bliebe. Doch vielleicht ist das Internet nur eine große virtuelle Couch, auf der die Phantasien in aller Ã-ffentlichkeit ausgebrütet werden - und mitunter dadurch an Kraft verlieren.
Verschwörungen und die geheimen Intrigen, die hinter verschlossenen Türen ausgebrütet werden, haben die Menschen freilich immer fasziniert - und die Hollywoodindustrie lebt mehr oder weniger von dieser Art Geschichten. Daß einzelne, Gruppen oder Organisationen die Herrschaft über die Welt oder zumindest über ein Land übernehmen, gehört zur Grundschicht unserer paranoiden Bewußtseins und nahezu zu jeder Religion, schließlich kennt jede Religion irgendeine Art von Oberkontrolleur der irdischen Dinge. Da wird einem die Paranoia schon mit der Muttermilch vermittelt. Anstatt komplexe Zusammenhänge analysieren zu müssen, in die jeder verwickelt und oft genug Mittäter ist, sind Verschwörungen eine schöne Komplexitätsreduktion - und dadurch auch bildschirmtauglich. Sie erfüllen die Welt mit Sinn, geben allem eine Bedeutung - und es gibt einen Schuldigen. Das hat Verschwörungstheorien, wenn sie große Teile der Bevölkerung erfassen - in Deutschland gab es gegenüber den Juden Anschauungsbeispiele genug -, in bluttriefende Praxis verwandelt. Wenn das Böse ausgelöscht wäre, würde die Erde in aller Unschuld erstrahlen. Aber leider haben es Verschwörungen so an sich, daß sie in Labyrinthe führen. Stets reiht sich eine Vermutung an die andere. Man muß kriminalistisch tätig werden, doch scheinen, wenn man sich einmal ins Labyrinth begeben hat, die Indizien für die Verschwörungstheoretiker stets im Überfluß vorhanden zu sein.
Wer nicht an die Intrigen und Aktionen der Geheimdienste, an eine weltweite Verschwörung, an geheime Versuche oder gar an UFOs oder Aliens glaubt, kann dasselbe auch mit etwas kühleren Versionen bedienen. Beispielsweise mit der Memetik, die letztlich auch nichts anderes ist als eine Verschwörungstheorie der Meme, die sich den Geist der Menschen unterjochen und ihn infizieren, um zu überleben.
Schwierig ist freilich, daß es auch tatsächlich Verschwörungen gibt, und daß viele der Machtspiele im Geheimen ablaufen. Und für eine Theorie der Verschwörungstheorien, wie sie Daniel Pipes jetzt mit"Verschwörung. Faszination und Macht des Geheimen" vorgelegt hat, ist es noch schwieriger, nicht plötzlich allzuviel unter diese Kategorie zu subsumieren und einen falschen Gegensatz aufzubauen. In diese Falle scheint der mit einer allzugroßen und undifferenzierten Kommunistenaversion versehene amerikanische Journalist getappt zu sein. Mit Logik kann man Verschwörungstheorien nicht beikommen, denn sie versuchen gerade, logisch zu argumentieren. Spuren von Realem und Vernünftigem sind in ihnen meist enthalten. Es kommt darauf, welche Ausgangsdaten, deren Wahrheit gerade umstritten ist und an die man glaubt oder nicht glaubt, in die logische Maschinerie eingespeist werden. Oft genug kommen Verschwörungstheorien im wissenschaftlichem Gewand daher - und für gesellschaftlich Marginalisierte sind sie einfach verführerisch, weil sie einen Teil ihrer Lebenswelt scheinbar erklären. Allerdings brauchen auch gesellschaftlich herrschende Kräfte Verschwörungstheorien, um ungeliebte Kritik besser und mit einem legitimen Anstrich ausschalten zu können, während man gleichzeitig mit der wachsenden Überwachung für das Weiterleben von Verschwörungstheorien sorgt.
Man wird viele abstruse Belege von Verschwörungstheorien in Pipes Buch finden. Schließlich stammt er aus einem Land, das, zumindest was die westliche Welt im Hinblick auf Verschwörung angeht, an der Spitze steht - und auch manche Präsidentschaftskandidaten kennt, die es zwar wie Pat Buchanan oder Perot nicht geschafften haben, aber immerhin eine paranoide Strömung zum Ausdruck bringen. Mit John F. Kennedys Ermordung hat man denn auch eine mythische Gestalt, die schließlich, wie viele Amerikaner noch immer glauben, Opfer einer groß angelegten Verschwörung gewesen sein könnte. Milizinäre in den USA glauben gerne, daß die schon die Regierung ihres Staates unterwandert sei und demnächst das Land von fremden Mächten überrollt wird. Schwarze Amerikaner fanden es offenbar attraktiv, daß Drogen oder Aids eine Maßnahme des CIA, also des weißen Amerika, sein könnten, um sie zu schwächen. Die Verteidiger von O. J. Simpson konstruierten eine Verschwörtungstheorie, nach der die Polizei diesen in eine Falle gelockt hatte, um ihm den Mord an seiner Frau in die Schuhe zu schieben.
Meist sind jedoch, wie Pipes zurecht sagt, die von Verschwörungstheorien unterstellten Machenschaften viel zu kompliziert, um im Geheimen wirklich ausgeführt werden können. Daß ein Staatsstreich geplant wird, so Pipes, sei annehmbar, nicht aber eine im voraus geplante Französische Revolution. Zumal wenn man die Geschichte als eine gigantische Verschwörung ansehe, es keine Zufälle und Dummheiten gebe, sei dies ein untrügliches Zeichen für einen Verschwörungstheoretiker. Für Pipes ist die Idee, daß eine Einzelperson oder eine Organisation durch heimliche Machenschaften die Welt unter Kontrolle zu bringen suche, geschichtlich entstanden: mit dem Beginn der bürgerlichen Revolutionen und kulminierend im Faschismus und Kommunismus mit Hitler, Lenin, Stalin und Mao, mit den Anfängen des Antisemitismus bei den Kreuzzügen und den Geheimbünden (Tempelritter). Besonders Verschwörer würden dazu neigen, ihre geheimen Aktionen durch Verschwörungstheorien zu rechtfertigen.
Die Freimaurer haben nach Pipes das Verschwörungstheorem erst richtig in Gang gebracht. Auch wenn sie kaum wirkliche Verschwörungen und offiziell auch nicht auf den Umsturz der Gesellschaft ausgerichtet waren, so haben die neuen Communities und die wachsende Kommunikation dennoch das bürgerliche Gedankengut besser und schneller verbreitet und somit zur Durchsetzung der Aufklärung beigetragen. Was in manchen Ländern wie Großbritannien nur reformerisch war, erhielt unter den despotischen Regierungen des Absolutismus einen revolutionären Klang. Erst die unter der Führung von Adam Weishaupt in Bayern entstandenen Illuminaten waren tatsächlich ein Geheimbund, der allerdings schnell zerschlagen wurde. Vor und während der Französischen Revolution wuchsen die Ängste vor Komplotten irgendwelcher Verschwörungen:"Paradoxerweise gewann das Verschwörungsdenken gerade in einer zeit an Auftrieb, als es an Glaubwürdigkeit verlor. Vor der Französischen Revolution wurde die Gesellschaft zahlenmäßig von wenigen Menschen beherrscht, so daß es nicht schwer war, Komplotte durchzuführen. Durch die Ideologie und Beteiligung der Massen am politischen Leben hatten sie nun eine viel geringere Wahrscheinlichkeit, und das Aufkommen der Marktwirtschaft reduzierte ihre Möglichkeiten noch weiter."
Möglicherweise besetzt Religion das paranoide Bewußtsein, und wo sie abnimmt, steigt die Verschwörung an. Allerdings sind auch Demokratien nicht frei von"Verschwörungen", während die Marktwirtschaft mit Kartellen oder Monopolen durchaus auf ökonomischen Gebiet Möglichkeiten bereitstellt. Zumindest eine"säkuläre" Variante liegt sogar der liberalen Theorie zugrunde, die im Aufklärungszeitalter als eine Art gigantisches Geschichtstheater zur Durchsetzung des Wohlstands und des Fortschritts entstand: Ohne daß die Menschen es wollen oder auch gegen ihren Willen sind die Akteure eines geheimen und unsteuerbaren Mechanismus, dem man den schönen Namen einer"unsichtbaren Hand" gegeben hatte. Auf diese"Verschwörung" setzen bekanntlich noch viele und richten danach die Wirtschaftspolitik aus.
Das demgegenüber blinde Auge von Pipes sieht denn etwa den Marxismus und Leninismus nicht auch als ein Erklärungs-, sondern sehr vereinfachend lediglich als Verschwörungsmodell, bei dem Kapitalisten sich zusammenschließen, um die Arbeiter auszubeuten. Aber solche Einschätzungen sind abhängig von Deutungen oder Ideologien, die selbst wiederum Nähen zu Verschwörungstheorien haben, denn Pipes sagt ja selbst, daß in jeder derartigen Theorie ein Körnchen Wahrheit stecke. Daß"unter amerikanischer Schirmherrschaft sich in Westeuropa demokratische und liberale Institutionen" gebildet haben,"die Bestand hatten und gegen ein operatives Verschwörungsdenken gefeit waren", spricht dann auch von einer Voreingenommenheit, wenn man beispielsweise an den Antikommunismus oder an McCarthy im Kalten Krieg denkt. Gegen 1970 jedenfalls sei die westliche Welt gegen staatsimmanente Verschwörungstheorien einigermaßen gefeit - man könnte allerdings fragen, ob nicht die neuen Strategien gegen Cyberterroristen allmählich die durch die Auflösung der Sowjetunion freigewordene und durch Nordkorea, den Irak oder andere muslimische Staaten oder Organisationen nicht zufriedenstellend gefüllte Position des"Reichs des Bösen" allmählich aufzufüllen beginnen. Jetzt würden von Verschwörungstheorien nur noch Unzufriedene, Neidvolle und Sensible befallen, denen - im Unterschied zum Stalinismus oder Faschismus - die"Macht zum Handeln" fehlt. Ausgewandert allerdings sei dieser europäische Virus jetzt in die nicht-westliche Welt, die sich der Bausteine der Verschwörungstheorien - Antisemitismus oder Antiamerikanismus - bediene, um gegen den Liberalismus und den Modernismus zu Felde zu ziehen.
Wie einseitig oder gewagt auch immer die Theorie der Verschwörungstheorien von Daniel Pipes sein mag, so stimmt sicherlich, daß die Gesellschaft desto"ungesunder" ist, je mehr Verschwörungstheorien in ihr Anklang finden, die schnell in Gewalt und, sofern sie staatstragend werden, in Totalitarismus umkippen können. Ungesund freilich ist ein seltsamer Begriff, man sollte wahrscheinlich eher davon sprechen, daß die Menschen dann zu Verschwörungstheorien neigen, wenn sie Eindruck haben, nicht ausreichend an den gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen partizipieren zu können oder wenn die gesellschaftliche Kluft zwischen Armen und Reichen zu groß ist, wodurch Ängste vor dem weiteren gesellschaftlichen Absturz gerade in der unteren Mittelklasse entstehen. Wem die Zukunft versperrt erscheint oder wer sich machtlos fühlt, wird zur Rationalisierung seiner Ohnmacht eher zu Verschwörungstheorien neigen, die seine Machtlosigkeit widerspiegeln.
Und wenn jetzt, im Zeitalter des Cyberspace, nicht nur Verschwörungstheorien, sondern auch Theorien über Verschörungstheorien Konjunktur haben, dann könnte dies von insgesamt"ungesunden" gesellschaftlichen und machtpolitischen Bedingungen Zeugnis ablegen. Wenn Pipes davon spricht, daß in den reichen westlichen Ländern die Verschwörungstheorien auf der staatlichen Ebene keine Bedrohung mehr darstellen, dann könnte dies überdies aus der"Einsicht" resultieren, daß mit der Globalisierung die Bedeutung und die Macht der Nationalstaaten am Schwinden ist. Selbst die US-amerikanische Sicherheitsstrategie hat dies verinnert, wenn sie über das Thema des Schutzes der nationalen Infrastruktur und den Möglichkeiten des Cyberterrorismus oder der biologischen Kriegsführung dazu führt, daß der Feind nun überall sein könnte, Frieden und Krieg ebenso wie die Grenzen verschwimmen und die Bedrohung durch herkömmliche militärische Apparate geringer geworden ist: eine Gesellschaft im permanenten Alarm- oder Ausnahmezustand wäre wohl auch eine, die für Verschwörungstheorien offen ist.
Daniel Pipes: Verschwörung. Faszination und Macht des Geheimen. Gerling Akademischer Verlag. 359 Seiten. DM 58,-
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Jochen
01.03.2002, 20:37
@ mguder
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Antiamerikanismus |
Versuch einer Definition:
Der Begriff Antiamerikanismus definiert Haltungen, Einstellungen und Bewegungen, die sich gegen das richtet, was als,typisch amerikanisch' definiert bzw. empfunden wird. Antiamerikanismus richtet sich im wesentlichen gegen das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und/oder kulturelle Verhalten der Vereinigten Staaten von Nordamerika (USA) und deren Einstellung gegenüber fremden Kulturen, Länder, Völker, Rechtsansichten und Minderheiten.
Gruß
Jochen
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mguder
01.03.2002, 20:54
@ Jochen
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Danke Jochen, ich schreibe die Definition raus, der Rest ist uninteressant. |
>>1. Was ist eine Verschwörungstheorie?
>
>Verschwörungen und die geheimen Intrigen, die hinter verschlossenen Türen ausgebrütet werden, haben die Menschen freilich immer fasziniert - und die Hollywoodindustrie lebt mehr oder weniger von dieser Art Geschichten. Daß einzelne, Gruppen oder Organisationen die Herrschaft über die Welt oder zumindest über ein Land übernehmen,
Demnach wäre also eine Verschwörungstheorie eine Theorie, daß einzelne, Gruppen oder Organisationen die Herrschaft über die Welt oder zumindest ein Land übernehmen.
Das ist doch schon mal ein Ansatz. Jetzt kann man doch klar sagen, was eine V. ist und was nicht.
Gruß
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mguder
01.03.2002, 21:03
@ Jochen
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Re: Antiamerikanismus |
>Der Begriff Antiamerikanismus definiert Haltungen, Einstellungen und Bewegungen, die sich gegen das richtet, was als,typisch amerikanisch' definiert bzw. empfunden wird. Antiamerikanismus richtet sich im wesentlichen gegen das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und/oder kulturelle Verhalten der Vereinigten Staaten von Nordamerika (USA) und deren Einstellung gegenüber fremden Kulturen, Länder, Völker, Rechtsansichten und Minderheiten.
>Gruß
>Jochen
Hi Jochen, da haben wir doch schon das Problem, denn bei dieser Definition ist alles Antiamerikanismus, was gegen irgendetwas"Typisch" Amerikanisches ist. Genauso wird der Begriff dann nämlich auch benutzt, um jegliche Kritik an Amerika mundtod zu machen. Bedenke mal, ich habe noch nie etwas von Antirussismus, Antiafrikanismus oder Ähnlichem gehört. Ein weiteres Indiz dafür, daß der Begriff Antiamerikanismus ein politischer Kampfbegriff ist, der als Abwehrwaffe gegen jeglich Kritik an den USA dient. Die Schwammigkeit des Begriffs ist voll Beabsichtigt.
Gruß
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Jochen
01.03.2002, 21:10
@ mguder
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Re: Antiamerikanismus |
>>Der Begriff Antiamerikanismus definiert Haltungen, Einstellungen und Bewegungen, die sich gegen das richtet, was als,typisch amerikanisch' definiert bzw. empfunden wird. Antiamerikanismus richtet sich im wesentlichen gegen das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und/oder kulturelle Verhalten der Vereinigten Staaten von Nordamerika (USA) und deren Einstellung gegenüber fremden Kulturen, Länder, Völker, Rechtsansichten und Minderheiten.
>Hi Jochen, da haben wir doch schon das Problem, denn bei dieser Definition ist alles Antiamerikanismus, was gegen irgendetwas"Typisch" Amerikanisches ist. Genauso wird der Begriff dann nämlich auch benutzt, um jegliche Kritik an Amerika mundtod zu machen. Bedenke mal, ich habe noch nie etwas von Antirussismus, Antiafrikanismus oder Ähnlichem gehört. Ein weiteres Indiz dafür, daß der Begriff Antiamerikanismus ein politischer Kampfbegriff ist, der als Abwehrwaffe gegen jeglich Kritik an den USA dient. Die Schwammigkeit des Begriffs ist voll Beabsichtigt.
Nun, Antiamerikanismus ist in bestimmten Kreisen eine angesehene Haltung, dort wird man eher schief angesehen, wenn man Amerika verteidigt.
Auch während der Studentenrevolte war es als Student en vogue, gegen Amerika zu sein.
Daß man diesen Begriff letzlich nie klar definieren kann, liegt meines Erachtens schon im Wort selbst begründet. Wie kann man gegen einen geografischen Begriff sein? Unsinnig.
Es muß also eine Besonderheit in der amerikanischen Gesellschaft sein, gegen die man ist, oder eine Handlung, die jemand stellvertretend für das ganze amerikanische Volk vollzieht.
Gruß
Jochen
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mguder
01.03.2002, 21:14
@ Jochen
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Re: Antiamerikanismus |
>>>Der Begriff Antiamerikanismus definiert Haltungen, Einstellungen und Bewegungen, die sich gegen das richtet, was als,typisch amerikanisch' definiert bzw. empfunden wird. Antiamerikanismus richtet sich im wesentlichen gegen das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und/oder kulturelle Verhalten der Vereinigten Staaten von Nordamerika (USA) und deren Einstellung gegenüber fremden Kulturen, Länder, Völker, Rechtsansichten und Minderheiten.
>
>>Hi Jochen, da haben wir doch schon das Problem, denn bei dieser Definition ist alles Antiamerikanismus, was gegen irgendetwas"Typisch" Amerikanisches ist. Genauso wird der Begriff dann nämlich auch benutzt, um jegliche Kritik an Amerika mundtod zu machen. Bedenke mal, ich habe noch nie etwas von Antirussismus, Antiafrikanismus oder Ähnlichem gehört. Ein weiteres Indiz dafür, daß der Begriff Antiamerikanismus ein politischer Kampfbegriff ist, der als Abwehrwaffe gegen jeglich Kritik an den USA dient. Die Schwammigkeit des Begriffs ist voll Beabsichtigt.
>Nun, Antiamerikanismus ist in bestimmten Kreisen eine angesehene Haltung, dort wird man eher schief angesehen, wenn man Amerika verteidigt.
>Auch während der Studentenrevolte war es als Student en vogue, gegen Amerika zu sein.
>Daß man diesen Begriff letzlich nie klar definieren kann, liegt meines Erachtens schon im Wort selbst begründet. Wie kann man gegen einen geografischen Begriff sein? Unsinnig.
>Es muß also eine Besonderheit in der amerikanischen Gesellschaft sein, gegen die man ist, oder eine Handlung, die jemand stellvertretend für das ganze amerikanische Volk vollzieht.
>
>Gruß
>Jochen
Die Leute, die gegen Amerika sind, benutzen bestimmt niemals den Begriff Antiamerikanismus. Es geht mir nur um den Begriff.
Gruß
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Jochen
01.03.2002, 21:15
@ mguder
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Re: Zusatz+Buchtip |
>>>1. Was ist eine Verschwörungstheorie?
>>
>>Verschwörungen und die geheimen Intrigen, die hinter verschlossenen Türen ausgebrütet werden, haben die Menschen freilich immer fasziniert - und die Hollywoodindustrie lebt mehr oder weniger von dieser Art Geschichten. Daß einzelne, Gruppen oder Organisationen die Herrschaft über die Welt oder zumindest über ein Land übernehmen,
>Demnach wäre also eine Verschwörungstheorie eine Theorie, daß einzelne, Gruppen oder Organisationen die Herrschaft über die Welt oder zumindest ein Land übernehmen.
>Das ist doch schon mal ein Ansatz. Jetzt kann man doch klar sagen, was eine V. ist und was nicht.
Das reicht meines Erachtens nicht. Wir sind uns einig, daß Verschwörungstheorien immer etwas Paranoides anhaftet, vor allem den weltweiten? Dann müßte man die Definition noch ergänzen, z.B. jede Handlung, die irgendwo passiert, wird mit der Verschwörungstheorie VT in Verbindung gebracht und als Ausdruck der Verschwörung gewertet.
Ferner wird jeglicher Einwand, der gegen die VT erhoben wird, als Verschleierung der Verschwörung gedeutet.
Es gibt übrigens ein Buch von R.A.Wilson,"Lexikon der Verschwörungstheorien"; hab es aber nicht gelesen, kann daher nichts über die Qualität sagen. Vielleicht findest du darin etwas.
Gruß
Jochen
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Wal Buchenberg
01.03.2002, 21:41
@ mguder
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Schwer von Begriff? |
>>Statt, dass ein Gott im Hintergrund die Strippen zieht, ists bei den Verschwörungstheorien ein Menschenclub (wahlweise die Freimaurer, die Jesuiten, die Juden, die Mafia, das Finanzkapital und und und...)
>>Genaueres dazu:
>>Thesen zum Ursprung der Verschwörungstheorien
>>Gruß Wal
>Sorry Wal, aber die Frage lautete: Was ist eine Verschwörungstheorie?
>Es geht mir zunächst um eine saubere Definition, da das Thema ansonsten in Beliebigkeit ausartet.
Eine Verschwörungstheorie ist eine Weltauffassung, bei der nicht ein Gott im Hintergrund die Strippen zieht, sondern ein Menschenclub (wahlweise die Freimaurer, die Jesuiten, die Juden, die Mafia, das Finanzkapital und und und...)
Gruß Wal
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mguder
01.03.2002, 21:49
@ Wal Buchenberg
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Re: Schwer von Begriff? |
>>>Statt, dass ein Gott im Hintergrund die Strippen zieht, ists bei den Verschwörungstheorien ein Menschenclub (wahlweise die Freimaurer, die Jesuiten, die Juden, die Mafia, das Finanzkapital und und und...)
>>>Genaueres dazu:
>>>Thesen zum Ursprung der Verschwörungstheorien
>>>Gruß Wal
>>Sorry Wal, aber die Frage lautete: Was ist eine Verschwörungstheorie?
>>Es geht mir zunächst um eine saubere Definition, da das Thema ansonsten in Beliebigkeit ausartet.
>Eine Verschwörungstheorie ist eine Weltauffassung, bei der nicht ein Gott im Hintergrund die Strippen zieht, sondern ein Menschenclub (wahlweise die Freimaurer, die Jesuiten, die Juden, die Mafia, das Finanzkapital und und und...)
>Gruß Wal
Hallo Wal,
Diese Definition ist meiner Ansicht nach nicht brauchbar, da sie auf nichts zutrifft. Gleichsetzung von Menschen mit Gott hat nichts mit Verschwörung zu tun. Du musst schon sehr genau definieren, was mit"Strippen ziehen" gemeint ist.
Gruß
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Wal Buchenberg
01.03.2002, 21:54
@ mguder
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Antiamerikanismus kann man nicht definieren, weil es ihn nicht gibt... |
Antiamerikanismus kann man nicht definieren, weil es ihn nicht gibt!
Wieso gibt es keinen Antiamerikanismus?
Kennt ihr jemanden der proamerikanisch ist? Ich nicht!:-).
Wenn es keinen Proamerikanismus gibt, kann es auch kein Gegenteil davon geben. Also gibt es keinen Antiamerikanismus.
wzbw. ;-)
Gruß Wal
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Wal Buchenberg
01.03.2002, 21:56
@ mguder
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Du Schlauberger, dann soll ich noch definieren, was definieren heißt, nein danke (owT) |
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mguder
01.03.2002, 21:57
@ Wal Buchenberg
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Re: Antiamerikanismus kann man nicht definieren, weil es ihn nicht gibt... |
>Antiamerikanismus kann man nicht definieren, weil es ihn nicht gibt!
>Wieso gibt es keinen Antiamerikanismus?
>Kennt ihr jemanden der proamerikanisch ist? Ich nicht!:-).
>Wenn es keinen Proamerikanismus gibt, kann es auch kein Gegenteil davon geben. Also gibt es keinen Antiamerikanismus.
>wzbw. ;-)
>Gruß Wal
Es geht um den Begriff.(Mathematisch gesehen ist der Beweis übrigens nicht sauber ;-) )
Danke
Gruß
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mguder
01.03.2002, 22:01
@ Wal Buchenberg
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Re: Du Schlauberger, dann soll ich noch definieren, was definieren heißt, nein danke (owT) |
Keep Cool,
Deine Definition ist imho nicht sauber, da viel zu allgemein gehalten. Oder kennst Du ein Beispiel, das auf deine Definition passt?
Gruß
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SchlauFuchs
01.03.2002, 22:33
@ mguder
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Re: Antiamerikanismus |
>>Der Begriff Antiamerikanismus definiert Haltungen, Einstellungen und Bewegungen, die sich gegen das richtet, was als,typisch amerikanisch' definiert bzw. empfunden wird. Antiamerikanismus richtet sich im wesentlichen gegen das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und/oder kulturelle Verhalten der Vereinigten Staaten von Nordamerika (USA) und deren Einstellung gegenüber fremden Kulturen, Länder, Völker, Rechtsansichten und Minderheiten.
>>Gruß
>>Jochen
>Hi Jochen, da haben wir doch schon das Problem, denn bei dieser Definition ist alles Antiamerikanismus, was gegen irgendetwas"Typisch" Amerikanisches ist. Genauso wird der Begriff dann nämlich auch benutzt, um jegliche Kritik an Amerika mundtod zu machen. Bedenke mal, ich habe noch nie etwas von Antirussismus, Antiafrikanismus oder Ähnlichem gehört. Ein weiteres Indiz dafür, daß der Begriff Antiamerikanismus ein politischer Kampfbegriff ist, der als Abwehrwaffe gegen jeglich Kritik an den USA dient. Die Schwammigkeit des Begriffs ist voll Beabsichtigt.
>Gruß
Dasselbe gilt übrigens für den Begriff des Antisemitismus. in der Allgemeinheit ist ein Antisemit ein Judenfeind oder sowas. Tatsächlich aber sollen nur etwa 5% der heutigen Juden semitischen Ursprungs sein, der überwiegende Teil ist khasarischen Ursprungs. Hingegen sind aber z.B. die Palästinenster zu fast hundert Prozent semitischen Ursprungs. Wer ist also hier tatsächlich antisemitsch?
ciao!
SchlauFuchs
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black elk
01.03.2002, 22:35
@ SchlauFuchs
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Re: Antiamerikanismus |
Hi Schlaufuchs,
kennst du die 2 Lieblingskinder der Antifa?
§ 130 StGB Volksverhetzung
§ 187 StGB Verleumdung
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André
01.03.2002, 22:38
@ Wal Buchenberg
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Re: Antiamerikanismus=Reaktion auf mangelndes Eigenprofil? |
>Antiamerikanismus kann man nicht definieren, weil es ihn nicht gibt!
>Wieso gibt es keinen Antiamerikanismus?
>Kennt ihr jemanden der proamerikanisch ist? Ich nicht!:-).
>Wenn es keinen Proamerikanismus gibt, kann es auch kein Gegenteil davon geben. Also gibt es keinen Antiamerikanismus.
>wzbw. ;-)
>Gruß Wal
Irrtum, die große Majorität ist pro amerikanisch!
Es gibt in unserer Gesellschaft seit 45 nur unreflektiertes Aufsaugen all dessen, was aus den USA kommt,"gutes" wie"böses".
Die gesamte Sprache, hier im"BOARD", in der Wirtschaft, Mode, Musik,"Wissenschaft", überall ist und wird freiwillig amerikanisiert, wobei vieles unpräziser wird, aber (fast)jeder hält´s für"trendy to be in".
Solange das anhält, und es hält offensichtlich an, die dt. Sprache zu verändern,
scheint jeder"Antiamerikanismus" so sinnvoll, wie das Bekenntnis einer Hetäre zur Tugend d.h. ohne jede innere Substanz.
Antihaltungen sind halt immer schlichtweg zu wenig.
A.
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Euklid
01.03.2002, 22:49
@ Jochen
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Re: Antiamerikanismus |
>>>Der Begriff Antiamerikanismus definiert Haltungen, Einstellungen und Bewegungen, die sich gegen das richtet, was als,typisch amerikanisch' definiert bzw. empfunden wird. Antiamerikanismus richtet sich im wesentlichen gegen das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und/oder kulturelle Verhalten der Vereinigten Staaten von Nordamerika (USA) und deren Einstellung gegenüber fremden Kulturen, Länder, Völker, Rechtsansichten und Minderheiten.
>
>>Hi Jochen, da haben wir doch schon das Problem, denn bei dieser Definition ist alles Antiamerikanismus, was gegen irgendetwas"Typisch" Amerikanisches ist. Genauso wird der Begriff dann nämlich auch benutzt, um jegliche Kritik an Amerika mundtod zu machen. Bedenke mal, ich habe noch nie etwas von Antirussismus, Antiafrikanismus oder Ähnlichem gehört. Ein weiteres Indiz dafür, daß der Begriff Antiamerikanismus ein politischer Kampfbegriff ist, der als Abwehrwaffe gegen jeglich Kritik an den USA dient. Die Schwammigkeit des Begriffs ist voll Beabsichtigt.
>Nun, Antiamerikanismus ist in bestimmten Kreisen eine angesehene Haltung, dort wird man eher schief angesehen, wenn man Amerika verteidigt.
>Auch während der Studentenrevolte war es als Student en vogue, gegen Amerika zu sein.
>Daß man diesen Begriff letzlich nie klar definieren kann, liegt meines Erachtens schon im Wort selbst begründet. Wie kann man gegen einen geografischen Begriff sein? Unsinnig.
>Es muß also eine Besonderheit in der amerikanischen Gesellschaft sein, gegen die man ist, oder eine Handlung, die jemand stellvertretend für das ganze amerikanische Volk vollzieht.
>
>Gruß
>Jochen
Niemals würde ich auf den Gedanken kommen das amerikanische Volk zu meinen wenn ich eine antiamerikanische Haltung in irgendeiner Sache einnehme.Aus meinem Blickwinkel bezieht sich das immer nur auf die Interessenvertretung und nicht auf das Volk.
Gru´ß EUKLID
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nereus
01.03.2002, 23:12
@ Jochen
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Re: Zusatz+Buchtip - tja.., bei der Puppe in der Puppe weiß man wenigstens.. |
.. aufgrund der Größe noch wer wo hingehört.
Aber wenn die Guten böses tun um gutes zu bewirken und dabei vergessen oder gar nicht wissen das sie von den Bösen nur benutzt werden um eine Achse des Bösen aufzubauen die wiederum auf lange Sicht gutes.. usw... ;-)
Hallo Jochen!
Du schreibst: Wir sind uns einig, daß Verschwörungstheorien immer etwas Paranoides anhaftet, vor allem den weltweiten?
Gut das Du da noch das"weltweit" angehängt hast. Die weite Welt ist in der Tat ein sehr großes Kaliber. ;-)
Paranoid heißt doch geisteskrank oder zumindest geistesgestört wenn ich nicht irre.
Du meinst also das Leute die eine Verschwörung für möglich halten ein bisschen"balla balla" sind.
Dann hätte ich aber gerne mal von Dir gewusst warum es den Straftatbestand des Hochverrrats gibt?
Beim Gebiets-Hochverrat betrifft es Zuwiderhandlung gegen bestehendes staatliches Territorium und bei Verfassungs-Hochverrrat wird versucht die staatliche Ordnung zu untermininieren.
Zumindest wirft man den Angeklagten dies vor.
Bereits die Planung und Vorbereitung vorgenannter Ziele sind strafbar und in diesem Zusammenhang wird der Begriff Verschwörung geradezu inflationär benutzt.
Da ich andererseits einen gewissen Sinn darin erkennen kann, z.B. einen beabsichtigten Regierungssturz"verschwiegen geplant und vorbereitet" einzufädeln und dies nicht halbjährlich zuvor über die Presse der Allgemeinheit zu verkünden, weiß ich eigentlich keinen Grund zu erkennen was an Verschwörungen und den Theorien darüber so geistig"völlig neben der Kappe" sein soll.
Der Gesetzgeber hat eine solche Möglichkeit zumindest bedacht.
Und bei dem Strafmaß ist man nun überhaupt nicht zimperlich, da schlägt man mit aller Gewalt zu.
Entweder verschwinden die Verdächtigen für lange Zeit hinter Gitter oder sie hauchen völlig ihr Leben aus (Todesstrafe).
Also nur reines Kasperle-Theater scheint das dann doch nicht zu sein.
Oder ist viel mehr damit gemeint das es die"einen" Verschwörungen sehr wohl gab, gibt oder geben kann, derweil die"anderen" nur kranke Hirngespinste sind.
Dann würde dies aber etwas mit der Logik hapern, oder sehe ich das jetzt zu eng?
Apropos Logik..
Ich habe mir vor ein paar Stunden drei Spielkarten (rote Neun, karo Neun und Pik-Dame) verdeckt hin- und hergeschoben, mal eine Karte aufgedeckt und dann auch wieder umgedreht usw. und permanent darüber nachgehirnt was denn"wahrscheinlich" sei.
Mein Spatzengehirn blieb schlußendlich bei 50/50 stehen, aber das ist nur meine ganz persönliche und wenig fundierte Meinung.
Da sich jedoch wahre Fronten auf der anderen Seite formiert haben, versuche ich noch immer weiterhin zu verstehen.. aber ich raffe es leider noch nicht.
Was nicht ist kann ja noch werden.
Dies hängt aber nun vielleicht wieder damit zusammen, daß ich zu den Leuten gehöre die Verschwörungen wiederum für außerordentlich wahrscheinlich halten.
Und da diese ja etwas.. nun ja.. nicht ganz auf der Höhe der Zeit sind, kann ich es mir eben leisten zu sagen: halbe-halbe.
Denn ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich..
mfG
nereus
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Standing Bear
01.03.2002, 23:13
@ André
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Re: Antiamerikanismus=Reaktion auf mangelndes Eigenprofil? |
>>Antiamerikanismus kann man nicht definieren, weil es ihn nicht gibt!
>>Wieso gibt es keinen Antiamerikanismus?
>>Kennt ihr jemanden der proamerikanisch ist? Ich nicht!:-).
>>Wenn es keinen Proamerikanismus gibt, kann es auch kein Gegenteil davon geben. Also gibt es keinen Antiamerikanismus.
>>wzbw. ;-)
>>Gruß Wal
>Irrtum, die große Majorität ist pro amerikanisch!
>Es gibt in unserer Gesellschaft seit 45 nur unreflektiertes Aufsaugen all dessen, was aus den USA kommt,"gutes" wie"böses".
>Die gesamte Sprache, hier im"BOARD", in der Wirtschaft, Mode, Musik,"Wissenschaft", überall ist und wird freiwillig amerikanisiert, wobei vieles unpräziser wird, aber (fast)jeder hält´s für"trendy to be in".
>Solange das anhält, und es hält offensichtlich an, die dt. Sprache zu verändern,
>scheint jeder"Antiamerikanismus" so sinnvoll, wie das Bekenntnis einer Hetäre zur Tugend d.h. ohne jede innere Substanz. >
>Antihaltungen sind halt immer schlichtweg zu wenig.
>A.
Du hast es erfaßt, André und deshalb bin ich in dieser Hinsicht froh, in Mitteldeutschland aufgewachsen zu sein, weil ich dadurch nicht amerikanisiert wurde. Und ich achte auch auf die Sprache, was andere auch mal wieder tun sollen - von wegen"good news" etc.
Ahoi!
J.
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beni
01.03.2002, 23:31
@ mguder
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Verschwörungstheorien |
Hallo Leute
Zitat:
Es gibt viele Verschwörungstheorien, aber keine allgemeine Theorie der Verschwörung - was unter anderem damit zu tun hat, dass Verschwörung etwas so Allgemeines, Selbstverständliches ist, dass es dazu gar keine große Erklärung braucht. Dass A und B eine Absprache treffen, um sich gegenüber C einen Vorteil zu verschaffen, gehört auf allen Ebenen des gesellschaftlichen und natürlichen Lebens zur alltäglichen Praxis - und ebenso alltäglich ist es, dass A und B, um ihren Vorteil gegenüber C zu vergrößern, diesen über ihre Absprachen im Dunkeln lassen. Mit dieser geheimen Absprache sind schon alle Ingredienzen einer Verschwörung komplett - ob in der Natur zwei Parasiten einander zuarbeiten, um einen dritten beim Beutemachen auszustechen, ob im Geschäftsleben mit diskreten Absprachen die Konkurrenz ausgetrickst wird, oder in der Politik, wo Nachrichten- und Geheimdienste ebenso unverzichtbar sind wie im Privatleben Klatsch und Intrigen.
Dieses Zitat ist aus einem recht guten Artikel von M. Bröckers der auch die WTC-Conspiracy reihe geschrieben hat/schreibt, in Telepolis
<ul> ~ http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/8169/1.html</ul>
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Jochen
01.03.2002, 23:42
@ nereus
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Re: Zusatz+Buchtip - tja.., bei der Puppe in der Puppe weiß man wenigstens.. |
>Du schreibst: Wir sind uns einig, daß Verschwörungstheorien immer etwas Paranoides anhaftet, vor allem den weltweiten?
>Gut das Du da noch das"weltweit" angehängt hast. Die weite Welt ist in der Tat ein sehr großes Kaliber. ;-)
>Paranoid heißt doch geisteskrank oder zumindest geistesgestört wenn ich nicht irre.
>Du meinst also das Leute die eine Verschwörung für möglich halten ein bisschen"balla balla" sind.
Mit den Zusatzdefinitionen, die ich gemacht habe, nein. Ich halte nicht jeden, der - in welchem Zusammenhang auch immer - eine Verschwörung vermutet, für paranoid. Für verrückt schon gar nicht, weil das auch etwas anderes als paranoid ist.
>Dann hätte ich aber gerne mal von Dir gewusst warum es den Straftatbestand des Hochverrrats gibt?
>Beim Gebiets-Hochverrat
Auch Landesverrat genannt:-)
>betrifft es Zuwiderhandlung gegen bestehendes staatliches Territorium und bei Verfassungs-Hochverrrat wird versucht die staatliche Ordnung zu untermininieren.
>Zumindest wirft man den Angeklagten dies vor.
>Bereits die Planung und Vorbereitung vorgenannter Ziele sind strafbar und in diesem Zusammenhang wird der Begriff Verschwörung geradezu inflationär benutzt.
>Da ich andererseits einen gewissen Sinn darin erkennen kann, z.B. einen beabsichtigten Regierungssturz"verschwiegen geplant und vorbereitet" einzufädeln und dies nicht halbjährlich zuvor über die Presse der Allgemeinheit zu verkünden, weiß ich eigentlich keinen Grund zu erkennen was an Verschwörungen und den Theorien darüber so geistig"völlig neben der Kappe" sein soll.
Ich meine, die Qualität verschiedener Verschwörungstheorien ist offensichtlich. In dem von dir beschriebenen Fall des Landesverrats wird eine überschaubare Gruppe von Leuten verfolgt und bestraft, denen dann eine Verschwörung nachgewiesen werden kann und: diese Leute leugnen ihre Tat oft gar nicht, z.B. die Rote Armee Fraktion.
Etwas anderes sind z.B. die Stalinschen Verfolgungen, wo eine offensichtliche Paranoia vom Staat ausging.
>Der Gesetzgeber hat eine solche Möglichkeit zumindest bedacht.
>Und bei dem Strafmaß ist man nun überhaupt nicht zimperlich, da schlägt man mit aller Gewalt zu.
>Entweder verschwinden die Verdächtigen für lange Zeit hinter Gitter oder sie hauchen völlig ihr Leben aus (Todesstrafe).
>Also nur reines Kasperle-Theater scheint das dann doch nicht zu sein.
>Oder ist viel mehr damit gemeint das es die"einen" Verschwörungen sehr wohl gab, gibt oder geben kann, derweil die"anderen" nur kranke Hirngespinste sind.
>Dann würde dies aber etwas mit der Logik hapern, oder sehe ich das jetzt zu eng?
Der gesunde Menschenverstand sollte einen ausreichend leiten. Wobei es sicher Grenzfälle gibt. Aber die oben beschriebenen Fälle dürften die Grenzen gut zeigen, hoffe ich.
Zur anderen Frage verweise ich auf Posting 110284, da ist es ausreichend erklärt.
Gruß
Jochen
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SchlauFuchs
02.03.2002, 00:38
@ black elk
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Re: Antiamerikanismus |
>Hi Schlaufuchs,
>kennst du die 2 Lieblingskinder der Antifa?
>§ 130 StGB Volksverhetzung
>§ 187 StGB Verleumdung
Lustig ist auch die MEthode der Antifa, andere zu Verleumden, und dann bei der Klage dagegen zu gewinnen. Dann können sie nämlich schreiben,"Herrn xxx, über den man nach dem Urteil yyy vom zzz sagen darf, er sei ein..."
ciao!
SchlauFuchs
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frogge
02.03.2002, 10:03
@ Standing Bear
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Re: Antiamerikanismus=Reaktion auf mangelndes Eigenprofil? |
>Du hast es erfaßt, André und deshalb bin ich in dieser Hinsicht froh, in Mitteldeutschland aufgewachsen zu sein, weil ich dadurch nicht amerikanisiert wurde. Und ich achte auch auf die Sprache, was andere auch mal wieder tun sollen - von wegen"good news" etc.
>Ahoi!
>J.
da fragt sich ein ostdeutscher (SaAnh) natürlich, wo du aufgewachsen bist?!
grenzgebiet?!
;)
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apoll
02.03.2002, 13:07
@ mguder
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Re: Antiamerikanismus |
>>Der Begriff Antiamerikanismus definiert Haltungen, Einstellungen und Bewegungen, die sich gegen das richtet, was als,typisch amerikanisch' definiert bzw. empfunden wird. Antiamerikanismus richtet sich im wesentlichen gegen das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und/oder kulturelle Verhalten der Vereinigten Staaten von Nordamerika (USA) und deren Einstellung gegenüber fremden Kulturen, Länder, Völker, Rechtsansichten und Minderheiten.
>>Gruß
>>Jochen
>Hi Jochen, da haben wir doch schon das Problem, denn bei dieser Definition ist alles Antiamerikanismus, was gegen irgendetwas"Typisch" Amerikanisches ist. Genauso wird der Begriff dann nämlich auch benutzt, um jegliche Kritik an Amerika mundtod zu machen. Bedenke mal, ich habe noch nie etwas von Antirussismus, Antiafrikanismus oder Ähnlichem gehört. Ein weiteres Indiz dafür, daß der Begriff Antiamerikanismus ein politischer Kampfbegriff ist, der als Abwehrwaffe gegen jeglich Kritik an den USA dient. Die Schwammigkeit des Begriffs ist voll Beabsichtigt.
>Gruß
...prima, demnach ist der sogenannte Antisemitismus ein politischer Kampfbegriff
der als Abwehrwaffe gegen jegliche Kritik an den Juden dient!?
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apoll
02.03.2002, 13:12
@ Wal Buchenberg
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Re: Woher kommen Verschwörertheorien? |
>Statt, dass ein Gott im Hintergrund die Strippen zieht, ists bei den Verschwörungstheorien ein Menschenclub (wahlweise die Freimaurer, die Jesuiten, die Juden, die Mafia, das Finanzkapital und und und...)
>Genaueres dazu:
>Thesen zum Ursprung der Verschwörungstheorien
>Gruß Wal
...es gibt hier einen Gesamtbegriff: Überstaatliche Mächte!Siehe Ludendorff und
seine Schriften,Bücher ect.
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apoll
02.03.2002, 13:20
@ JüKü
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Re: Zufälle gibts: Dieses Wochenende: / Na, wer da nicht hingeht! |
>Endlich"vor Ort" nach der Weltdiktatur fragen.
...ist natürlich Schwachsinn, dieses Kasperltheater der Jonnislogen kannste ver-
gessen,das ist nur für die dumme Masse,homaner Verein, spendet Rollstühle u.s.w.
...Weltdiktatur betreffend muß man an die Hochgradlogen,doch da kommste nicht mal in die Nähe.Hol dir die Literatur beim Anton Schmid Verlag in Durach,dann er
übricht sich dieses Geschreibsel.
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JüKü
02.03.2002, 13:54
@ apoll
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Re: Zufälle gibts: Dieses Wochenende: / Na, wer da nicht hingeht! / @apoll |
Hast du übrigens meine Antwort zum Landhotel Sonnenhof gelesen, das angeblich"alles hat und günstig ist"?
Nix haben die.
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Standing Bear
02.03.2002, 15:15
@ frogge
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Re: Antiamerikanismus=Reaktion auf mangelndes Eigenprofil? |
>
>>Du hast es erfaßt, André und deshalb bin ich in dieser Hinsicht froh, in Mitteldeutschland aufgewachsen zu sein, weil ich dadurch nicht amerikanisiert wurde. Und ich achte auch auf die Sprache, was andere auch mal wieder tun sollen - von wegen"good news" etc.
>>Ahoi!
>>J.
>da fragt sich ein ostdeutscher (SaAnh) natürlich, wo du aufgewachsen bist?!
>grenzgebiet?!
>;)
Hallo Frogge,
ich bin aus der Jenaer Gegend.
Ahoi!
J.
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