von Ronald Gehrt (von mir zur Diskussion reingestellt):

Wer jetzt noch bearish ist...

... begeht einen von der Traderlegende Jesse Livermore schon vor 80 Jahren aufgezeigten Kardinalsfehler: Er passt die Fakten seinen Theorien an - und das kommt meist teuer!

Denken wir drei Monate zurück: Angefacht durch die Rallye seit dem 21. September war der Grundtenor an den Börsen super-bullish - aber die Fakten nicht! Die Konjunkturdaten fielen regelmäßig unter den Erwartungen aus, Gewinnwarnungen waren an der Tagesordnung und viele Titel, die von den Investoren am stärksten gesucht waren, wiesen geradezu astronomische Bewertungen auf. Sprich: Die „Theorien“ waren zwar bullish, die Fakten aber nicht.

Die Strafe folgte auf dem Fuße: Seit Anfang Januar hatten die Signale aller Disziplinen der Technischen Analyse auf dunkelrot geschaltet, doch unverändert wurden - weniger auf Fakten denn auf Hoffnungen basierend - bullishe Parolen herumgereicht, obwohl die Kurse wieder kräftig ins Trudeln geraten waren. Warum?

Weil viele auch erfahrene Investoren es ihrem Aktienbestand gestatten, ihnen die Kopfarbeit abzunehmen. Auch ein Zitat von Livermore! Es besagt nichts anderes, als dass der Mensch dazu neigt, alleine deshalb bullish zu sein, weil er gerade Aktien gekauft hat - völlig egal, was die Fakten sagen. Aber genau dadurch werden die Anleger „blind“ für das, was wirklich geschieht und verpassen mit schöner Regelmäßigkeit den Zeitpunkt zum Ein- und Ausstieg.

Heute stehen wieder viele da und klagen, dass die Kurse viel zu schnell zu weit gelaufen sind. Vor allem aber sind das diejenigen, die ausgerechnet Ende Februar ins Bärenlager gewechselt waren und jetzt ohne Bestände da stehen. Ich sage:

Heute sind Gewinnwarnungen Mangelware, die Wirtschaftsdaten durchweg positiv und die Signale der Chart-, Markt- und Sentimenttechnik klar bullish. Wer die meisten Soldaten hinter sich hat, gewinnt den Krieg - und die meisten Soldaten tragen dieser Tage nun einmal Bullenhörner!

Mit besten Wünschen für eine erfolgreiche Börsenwoche

Ronald Gehrt

13.03.2002
<ul> ~ die Quelle</ul>
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>Wer jetzt noch bearish ist...
>... begeht einen von der Traderlegende Jesse Livermore schon vor 80 Jahren aufgezeigten Kardinalsfehler: Er passt die Fakten seinen Theorien an - und das kommt meist teuer!
>Denken wir drei Monate zurück:...
>...dass die Kurse viel zu schnell zu weit gelaufen sind...

Ja, tun wir das Mal:

~ Der Dow Jones hat seit Anfang Dezember 4,5 % zugelegt (Wow!)
~ Der S&P: NULL
~ Der Nasdaq: MINUS 8 %

War das eine Hausse? Oder eine Rallye?
Guten Morgen, Herr Gehrt.

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>>Wer jetzt noch bearish ist...
>>... begeht einen von der Traderlegende Jesse Livermore schon vor 80 Jahren aufgezeigten Kardinalsfehler: Er passt die Fakten seinen Theorien an - und das kommt meist teuer!
>>Denken wir drei Monate zurück:...
>>...dass die Kurse viel zu schnell zu weit gelaufen sind...
>Ja, tun wir das Mal:
> ~ Der Dow Jones hat seit Anfang Dezember 4,5 % zugelegt (Wow!)
> ~ Der S&P: NULL
> ~ Der Nasdaq: MINUS 8 %
>War das eine Hausse? Oder eine Rallye?
> Guten Morgen, Herr Gehrt.


Wenn man sich in seinem Archiv so betrachtet was der liebe Mann so in den letzten Monaten geschrieben hat, kommt man in den Verdacht er würfelt seine Kommentar aus.... Aber er muss ja alle zwei Wochen was schreiben...

Nix für ungut....

rubens


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ich bin geneigt auszurufen, dass solche Markt-Psychologen schlicht und einfach
vergessen was sie geschrieben haben, und warten im Kopf schon mit dem nächsten
Schönwetter-Phamblet auf.

Es gibt gewisse Journalisten, welche vermutlich einfach etwas daherschreiben,
vielleicht sogar abschreiben, mit der sakrosankten Ueberzeugung, dass die
Leserin und der Leser es bis zum nächsten Male sowieso vergessen haben.

Papier-Korb.

Emerald.


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und reisst Zeilen aus dem Zusammenhang. Ich hoffe mal, dass das so nicht beabsichtigt war.

Er schreibt explizit dass damals die Stimmung superbullish war, und die Kurse trotzdem nicht (naja, zugegeben, so richtig runter sind sie auch nicht). Und das mit dem zu weit gelaufen bezieht sich offensichtlicherweise auf die Tiefen nach dem 11.9.

Bitte nicht ganz so vorschnell antworten,

Jürgen


>>Wer jetzt noch bearish ist...
>>... begeht einen von der Traderlegende Jesse Livermore schon vor 80 Jahren aufgezeigten Kardinalsfehler: Er passt die Fakten seinen Theorien an - und das kommt meist teuer!
>>Denken wir drei Monate zurück:...
>>...dass die Kurse viel zu schnell zu weit gelaufen sind...
>Ja, tun wir das Mal:
> ~ Der Dow Jones hat seit Anfang Dezember 4,5 % zugelegt (Wow!)
> ~ Der S&P: NULL
> ~ Der Nasdaq: MINUS 8 %
>War das eine Hausse? Oder eine Rallye?
> Guten Morgen, Herr Gehrt.


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Hier ist auch noch eine interessante Aussage des Autors Gehrt:

boerse.de: Welche Wirtschaftliche Leistung bewundern Sie am meisten?
R.Gehrt: Die unglaubliche Leistung Alan Greenspans, gegen alle Anfeindungen seinen Kurs zu halten, den ewigen Kreislauf von Wachstum und Inflation zu durchbrechen und Amerika damit in einen langjährigen Aufschwung mit Vollbeschäftigung zu führen.

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