Hirscherl
27.03.2002, 12:46 |
Earnings und Optionen für Mitarbeiter Thread gesperrt |
Wie Greenspan bereits 1999 in einer Rede anmerkte, sei es problematisch daß Optionen für Mitarbeiter"nicht in den Büchern aufgeführt werden müssten". Konkret bedeutet dies, das normale Gehälter von den Einnahmen einer Firma natürlich als Ausgaben abgezogen werden, Aktienoptionen jedoch nicht. Dadurch sehen die Earnings größer aus als sie in Wirklichkeit sind.
Ist das ein Problem? Ja, ein großes Problem. 20 % aller US-Mitarbeiter (Studie von Watson Wyatt) erhalten Aktienoptionen. In einer anderen Studie im Jahr 1998 über Microsoft ergab sich daß aus dem ausgewiesenen Gewinn von 4.5 Mrd. ein Verlust von 18 Mrd. geworden wäre, müsste der Konzern die ausgegebenen Optionen als Gehälter verbuchen.
Eine Studie der FED wies jedoch darauf hin, daß ein Selbst-Regulations Mechanismus wirksam sei: je mehr Geld für Optionen ausgegeben wird, desto weniger Geld steht für Dividenden zur Verfügung, und daher sinkt der Aktienkurs. [Voraussetzung wäre aber ein perfekter Markt. Wissen alle Investoren von diesen Aktien-Optionen? Sehen viele nicht nur auf die manipulierten Earnings? Wieso hat Microsoft noch nie eine Dividende bezahlt - Rücklagen für den Tag, an dem Mitarbeiter Optionen einlösen?]
Das größte Problem wäre aber ein langer Bärenmarkt. Mitarbeiter würden Aktien-Optionen nicht mehr als Teil ihres Gehalts akzeptieren und stattdessen ein höheres Gehalt erhalten. Dies würde aber direkt auf die Earnings niederschlagen. Lobbyisten wollen deshalb um jeden Preis verhindern, daß Aktienoptionen künftig in den Büchern als Ausgaben aufgerführt werden müssen.
Grüße,
Tom
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Herbi, dem Bremser
27.03.2002, 16:19
@ Hirscherl
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Re: Earnings und Optionen für Mitarbeiter |
>Wieso hat Microsoft noch nie eine Dividende bezahlt..
Moin Tom,
zu deiner fast schon rhetorischen Fragestellung habe ich vor Jahren eine"begründende Erläuterung" gelesen:
- Gewinne unterliegen einer Steuer - und wech ist das Geld!
- Dividenden unterliegen einer Steuer - und wech ist dein Geld!
- Keine Gewinne unterliegen keiner Steuer
- Übriggebliebenes sofort investieren u.a. in Forsch&Ent bringt allen Beteiligten den größten Profit
- Den Aktienpreis niedrig halten, damit statt McFast, Kinogang oder Disneyland eher ein, zwei oder drei Aktien gekauft werden
So kam das (Wintel) Half-Splitting auf und jeder Mitarbeiter hat, sofern er hat, aus einer Aktien, Option oder einem Vorzug, zwei zum ca. halben Preis gemacht (bekommen). Immer wieder. Bei dem einen 13 Mal, bei dem anderen 12 Mal.
Hast du schon mal Dividenden amerikanischer Papiere reinvestiert?
Das lohnt sich bei 1-7 Cent/Quartal minus 20% Quellensteuer ja fast gar nicht ;-)
Gruß
Herbi
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