immer offenkundiger wird kolportiert, dass die Deutschen, ähnlich oder sogar
verstärkt ihren Landsleuten eine Amnesty für die Rückführung von unversteuerten
Vermögenswerten aus dem Ausland offerieren. Luxembourg, Liechtenstein und die
Schweiz warten der Dinge die da (nach dem 22.September 2002), folgen sollen:
Ein weiteres Argument, weshalb der Euro eher stärker notieren könnte?
Emerald.
Aus Schweizer Bankenkreisen verlautet allerdings, dass der italienischen Steueramnestie so gut wie keine Mittelabflüsse aus der Schweiz folgten. Aus gutem Grund: Die Geschichte zeigt, dass nach Steueramnestien stets Versuche folgten, die Effizienz der Steuerbehörden zu steigern. Diese Anstrengungen überwiegen in der Regel gegenüber Bemühungen, die Staatsausgaben zu begrenzen. Hierzu passt auch die ständige Videoüberwachung der Autokennzeichen am Grenzübergang Chiasso. Sollte die Regierung quasi als Begleitmassnahme auch noch die Steuersätze erhöhen oder Schlupflöcher stopfen, so wird ein reuiger Steuerflüchtling eventuell seinen Reue-Entschluss bereuen. Also bleibt die Reaktion auf die Steueramnestie dünn, ein klares Misstrauensvotum gegen die Absicht einer verschwendungssüchtigen Regierung, ihre Einnahmeseite zu verbessern, ohne der Glaubwürdigkeit halber geeignete Massnahmen auf der Ausgabenseite zu ergreifen.
Ich erwarte für den Fall einer deutschen Amnestie wie im italienischen Fall höchstens spärliche Mittelrückflüsse, also keine amnestiebedingte Stärkung des Euro.
Gruss: Ecki
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