Euklid
06.04.2002, 11:25 |
Economist Immobilienpreisindex Thread gesperrt |
Die Veränderung der Immobilienpreisindexe nominal und real zeigen höchst unterschiedliche Ergebnisse und sind meine ich höchst interessant.
Zuerst die Immobilenpreisindexe von 1980 bis 2001.
Zuerst die Nominalzahlen und dahinter die Realzahlen in %
Spanien 726% 124%
Irland 451 95
England 389 89
Niederlande 181 66
Belgien 140 23
USA 158 20
Frankreich 155 15
Japan 52 15
Kanada 152 13
Italien 343 13
Australien 213 10
Schweden 183 6
Deutschland 33 -21
Weltindex 148 19
Hurra Deutschland ist Weltmeister in der Wertvernichtung noch vor Japan.
Wer hätte das gedacht?
Jetzt wird mir auch klar warum die Deutsche Bank so geil auf den Konkurs von Holzmann ist vor allen Dingen hatte man ja maßgebliche Leute im Aufsichtsrat die von alledem nichts gewußt haben will!
Man ist scharf auf die Wende im Immobilienmarkt da Deutschland sehr weit unten ist.
Und jetzt die Zahlen für das Jahr 2001 also ganz aktuell
Spanien 15,4 11,4
Irland 14 8,6
England 10,5 8,5
Niederlande 8,7 4,0
Belgien 5,6 3,0
USA 8,6 5,6
Frankreich 6,9 5,1
Japan -4,1 -3,6
Kanada 2,7 0,2
Italien 7,9 5,0
Australien 11,2 6,6
Schweden 7,9 5,3
Deutschland 1,6 -0,9
Weltindex 5,4 3,2
Aktuell ist hier Japan der Weltmeister und sofort hinterher gleich Deutschland.
Die Befürchtung der Gegner der Währungsunion hatten also Recht daß die Sachwerte in Deutschland wegen der Wachsweichwährung Euro am meisten leiden.
Die Zahlen belegen das ganz deutlich.
Das Zinsniveau kommt allen vorherigen Schwachwährungsländern zugute und für Deutschland ist es bei weitem zu hoch.
Allein in diesem Jahr -0,9 % Realverlust und dazu noch der Zins zur Finanzierung.Diese Rechnung kann für keinen Bauherrn aufgehen.
Aber wir scheinen jetzt in der Nähe der Talsohle wenn man sich die letzten 20 Jahre anschaut.Gold kauft man ja auch nicht wenn es besonders teuer sondern billig ist.
Witzig ist vor allen Dingen daß zwar die Nominalerhöhung von 33% in den letzten 20 Jahren da ist aber tatsächlich -21% Realverlust schon entstanden sind,während Japan sogar in den letzten 20 Jahren immerhin real noch 15% im Plus steht,und nominal immerhin noch 52% Seigerung hatte.
Also würde das bedeuten daß Deutschland egentlich in der deflationären Entwicklung schon weiter ist als Japan,zumindest im Bereich der Immobiliensachwerte.
Jetzt kommt es darauf an ob der Dreh zur Inflationsperiode gelingt.Sollte dieser gelingen wäre die Gold und Immobilieninvestition in Deutschland die beste Investition.
Anders sieht es in Spanien aus,denn wenn die Ausländer (Deutsche,Schweizer,Holländer und Briten) hier mehr knausern dann knallt der Markt.
Die diesjährigen Steigerungen von real 11,4 und nominal 15,4% sprechen eine überdeutliche Sprache.
Gruß EUKLID
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Euklid
06.04.2002, 11:46
@ Euklid
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Re: Economist Immobilienpreisindex |
Gleichzeitig frage ich mich wieso Politfuzzys von einer Besteuerung des Wertzuwachses reden.Der Realverlust von -21% soll wohl besteuert werden?
Natürlich rechnet es sich für den Staat besser mit Nominalzahlen zu arbeiten.
Da stehen wenigstens die +33% zur Verfügung.
Die Erbschaftssteuer wird die größte Umverteilungsaktion der Geschichte werden denn garantiert wird an den Werten der Pauschalen nicht gerüttelt.
Eher werden sie in dem drohenden Staatsbanrott nach unten angeglichen.
Mit einer gesteuerten gemäßigten Inflation kann man hier ganz leicht eine fast totale Enteignung der Hausbesitzer durchführen.
Und da der Maximalsteuersatz obwohl leicht abgesenkt immer weiter nach vorne gezogen wird kommt schon die erste Mark des Verkaufserlöses voll unter den Steuerhammer.
Daher der Rat nur Immobilien für den eigenen Bedarf zulegen weil dies der beste Schutz im Alter ist.Und wenn man es noch timen kann vor dem Ableben verkaufen und vergolden und den Raubrittern einen Strich durch die Rechnung machen.
Und wenn von den Investoren keine Wohnungen mehr gebaut werden was ja jetzt schon geschieht läßt die neue Wohnungsnot sicher nicht mehr lange auf sich warten.Der natürliche Abgang ist groß genug um diese hervorzurufen!
Ich sehe vor meinem geistigen Auge auch das Aus der 10 jährigen Spekulationsfrist.
Gruß EUKLID
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André
06.04.2002, 12:14
@ Euklid
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Re: Immobilienpreisindex - Wie kann das sein??? |
Deutschland nominal + 33%, real - 21% Veränderung des Immobilienpreisindexes
whd. der letzten 10 Jahre.
Die Zahlen sind entweder falsch oder ein Sammelsurium in welchem der
extreme Preisverfall in den neuen Ländern einbezogen wurde, insbesondere der
Verfall von Eigentumswohnungen/"Steuerspar"-Abschreibungs-objekten, die
- so Taxe ich mal 70%-80% Wertverlust gegenüber den damals irrwitzig überteuerten Verkaufspreisen hatten.
Für Westdeutschland sind auf jeden Fall die Zahlen falsch!
Wenn schon angeblich"nur" 33% nominale Preissteigerung in 10 Jahren
und real - 21% dabei rauskommen, müßte die Inflationsrate bei rund 54% gelegen haben, was nicht stimmt. (Auch wenn mathematisch die %-Sätze möglicherweise nicht einfach gegengerechnet werden dürfen, aber mangels näherer Info mal einfach unterstellt).
Deshalb sind die Schlußfolgerungen mit Abstrichen zu versehen!
Aber Deine"Anregung" der Aufhebung der 10-jährigen Spekulationsfrist wie der 2-jährigen für Wertpapiere etc. wird sicher schon lange von den Umverteilern und professionellen Gelschverschwendern erwogen.
MfG
A.
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Euklid
06.04.2002, 13:18
@ André
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Re: Immobilienpreisindex - Wie kann das sein??? |
>Deutschland nominal + 33%, real - 21% Veränderung des Immobilienpreisindexes
>whd. der letzten 10 Jahre.
>Die Zahlen sind entweder falsch oder ein Sammelsurium in welchem der
>extreme Preisverfall in den neuen Ländern einbezogen wurde, insbesondere der
>Verfall von Eigentumswohnungen/"Steuerspar"-Abschreibungs-objekten, die
>- so Taxe ich mal 70%-80% Wertverlust gegenüber den damals irrwitzig überteuerten Verkaufspreisen hatten.
>Für Westdeutschland sind auf jeden Fall die Zahlen falsch!
>Wenn schon angeblich"nur" 33% nominale Preissteigerung in 10 Jahren
>und real - 21% dabei rauskommen, müßte die Inflationsrate bei rund 54% gelegen haben, was nicht stimmt. (Auch wenn mathematisch die %-Sätze möglicherweise nicht einfach gegengerechnet werden dürfen, aber mangels näherer Info mal einfach unterstellt).
>Deshalb sind die Schlußfolgerungen mit Abstrichen zu versehen!
>Aber Deine"Anregung" der Aufhebung der 10-jährigen Spekulationsfrist wie der 2-jährigen für Wertpapiere etc. wird sicher schon lange von den Umverteilern und professionellen Gelschverschwendern erwogen.
>MfG
>A.
Guten Tag Andre!
Die Quelle dazu ist das Handelsblatt 5.4.2002 also taufrisch!
Vielleicht kann Sheik als Handelsblattmitarbeiter hier die zu Grunde liegenden Zahlenreihen besorgen!
Aber der Entfall der 10 jährigen Spekulationsfrist wollte ich nicht als Anregung verstanden wissen,denn es gibt schon jetzt genügend Fallstricke die selbst nach Ablauf der 10 Jahre eine Versteuerung möglich machen.
Man braucht ja nur zu sagen man hat die Immobilie nur gekauft um sie irgendwann wieder zu verkaufen!
Das reicht schon um jede Gewinnerzielungsabsicht durch zwischenzeitliches Vermieten zu bestreiten!
Dann setzt das Finanzamt zum Todesstoß an!
Wieviele Leute dabei von den bald Prämie erhaltenden Steuerprüfern aufs Kreuz gelegt werden muß sich zeigen!
Ich denke daß die Prämie eigentlich ein Schmerzensgeld für Henker darstellt!
Es soll darüber weghelfen daß man die Bürger ausbeuten muß!
Gruß EUKLID
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El Sheik
06.04.2002, 19:49
@ Euklid
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Link zum Economist-Artikel. (owT) |
<ul> ~ House Prices - Going through the roof ECONOMIST</ul>
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DIRK
07.04.2002, 01:28
@ André
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Re: Immobilienpreisindex - Wie kann das sein??? |
Moin Moin Andre und Euklid,
ist ja auch ein bischen mein Metier und wenn ich so an die Bauherrenmodelle der End´siebziger und Achtziger denke, dann kann es sehr gut sein, daß wir den Peak der Immobilienpreise zu dieser Zeit hatten.
In den neunzigern sind die Preise wohl rasant geklettert, aber nicht vergessen von 80/82 bis 87/88 gings in der Metropolregion Hamburg bis zu 50 %!!! abwärts so daß die Anstiege von deutlich ermäßigtem Niveau erfolgten.
Als Beispiel dieses: Ein Reihenhaus im nördlichen Hamburger Speckgürtel
Baujahr 1982, Erstbezug 1983, Kaufpreis 380.ooo,- DM, Wert heute 360.ooo,- DM
Und dieser Wert heute ist am Markt auch nur zu erzielen, wenn das Haus in einem sehr guten Zustand ist, heißt: Küche, Bäder und Heizung neu.
Wo also ist der Gewinn???
Denkt mal drüber nach, über die ´80iger.
Kann dem Artikel bzgl. Deutschland absolut folgen.
Grüße Dirk
>Deutschland nominal + 33%, real - 21% Veränderung des Immobilienpreisindexes
>whd. der letzten 10 Jahre.
>Die Zahlen sind entweder falsch oder ein Sammelsurium in welchem der
>extreme Preisverfall in den neuen Ländern einbezogen wurde, insbesondere der
>Verfall von Eigentumswohnungen/"Steuerspar"-Abschreibungs-objekten, die
>- so Taxe ich mal 70%-80% Wertverlust gegenüber den damals irrwitzig überteuerten Verkaufspreisen hatten.
>Für Westdeutschland sind auf jeden Fall die Zahlen falsch!
>Wenn schon angeblich"nur" 33% nominale Preissteigerung in 10 Jahren
>und real - 21% dabei rauskommen, müßte die Inflationsrate bei rund 54% gelegen haben, was nicht stimmt. (Auch wenn mathematisch die %-Sätze möglicherweise nicht einfach gegengerechnet werden dürfen, aber mangels näherer Info mal einfach unterstellt).
>Deshalb sind die Schlußfolgerungen mit Abstrichen zu versehen!
>Aber Deine"Anregung" der Aufhebung der 10-jährigen Spekulationsfrist wie der 2-jährigen für Wertpapiere etc. wird sicher schon lange von den Umverteilern und professionellen Gelschverschwendern erwogen.
>MfG
>A.
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