Die Eröffnungsrede von Schröder auf seinem Genossenparteitag war heute sehr aufschlußreich. Dem Obergenossen scheint mittlerweile klargeworden zu sein, daß nur eine rigorose Mobilisierung seiner angestammten Wählerschichten ein Septemberdesaster verhindern kann. Für dieses Ziel soll jetzt doch, entgegen früherer Zusagen voll auf Lagerwahlkampf gesetzt werden. Mangels Alternative werden jetzt die Freidemokraten zum großen politischen Gegner aufgebaut, der zu verhindern gilt. Dem Gegner vorzuwerfen, Antisemiten in seinen Reihen zu dulden, darf in diesem Zusammenhang als weitere Verrohung der guten Sitten gewertet werden.
Stoiber scheint bei diesem Spielchen hingegen ein schwerer Fehler unterlaufen sein. Anstatt den Gelben in dieser durch und durch verlogenen Debatte beizuspringen, verhielten sich die Schwarzen weitgehend passiv. Sollten die Rot/Grünen die Anti-FDP-Kampagne so richtig zum Laufen bringen, werden die Schwarzen irgendwann zu erklären haben, warum sie mit den IsraelKritisierern/Antisemiten unbedingt eine Regierung bilden wollen...

Gruß b.


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Das sind doch alles nur Worte und heiße Luft.
Hat Möllemann/FDP denn zum Boykott israelischer Waren aufgerufen? Das wäre wenigstens noch was.
Ich bin erstaunt, wie wichtig hier die"Währung der Politiker" genommen werden, von Leuten, die den Wert echter Währungen sehr gut einschätzen können.
(Im übrigen: Ich werde nicht wählen und finde, Wahlboykott ist die einzige Alternative. Ansonsten werde ich mich zu Parteien - pro oder contra - nicht mehr hier äußeren. Es lohnt nicht.)
Gruß Wal

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Rohren. (s.Leitartikel im Stern vom 29.5.02)
Die FDP wird von den Politikern der beiden grossen Parteien als ueberfluessig
und stoerend empfunden. Man wird versuchen die Partei zu spalten und einen
Keil zwischen Moellemann und Westerwelle zu treiben. Bei einer Spaltung
hat die FDP im Herbst keinerlei Wahlchance mehr.

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>Das sind doch alles nur Worte und heiße Luft.
>Hat Möllemann/FDP denn zum Boykott israelischer Waren aufgerufen? Das wäre wenigstens noch was.
>Ich bin erstaunt, wie wichtig hier die"Währung der Politiker" genommen werden, von Leuten, die den Wert echter Währungen sehr gut einschätzen können.
>(Im übrigen: Ich werde nicht wählen und finde, Wahlboykott ist die einzige Alternative. Ansonsten werde ich mich zu Parteien - pro oder contra - nicht mehr hier äußeren. Es lohnt nicht.)

Hallo Wal,

es gibt noch etwas besseres wie Wahlboykott: das sind sogenannte demokratische Mahnwachen vor den Wahllokalen, Armleuchter aehhh KerzentraegerInnen nicht dabei vergessen.

Aber bitte alles schoen ordentlich, gesittet und im anstaendigen Ablauf, Veranstaltung ggf. zuvor behoerdlich anmelden und genehmigen lassen.

Medial gesteuerte Verlaeumder, die vor allem in grosser Aufmachung von Wahllokalstreikposten oder spiessrutenlaufenden Waehler/Waehlerinnen berichten, am besten sofort mit allen rechtsstaatlich zur Verfuegung stehenden Mitteln verfolgen (lassen).

Gruss vom
Tassie Devil

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> Man wird versuchen die Partei zu spalten und einen Keil zwischen Moellemann und Westerwelle zu treiben.

Glaube ich nicht. Die Beziehung zwischen Möllemann & Westerwelle gilt als ziemlich fest. Eher werden die Alt-FDPler um Genscher ruhiggestellt.

Der"linke" Flügel um Leutheusser-Schnarrenberger ist genau die Zielgruppe, welche die SPD mit ihrer Kampagne anmelken will. Nicht dumm gedacht, denn es könnte ein paar Punkte aus dem schwarzgelben Lager ins rote holen, allerdings nicht mehr als 1,5 bis 2 Prozentpunkte. Schröder braucht allerdings jetzt jede Stimme. Für Stoiber läuft das ganz dumm, denn er verliert gar noch tendenziell nationalistische Wähler an Möllemanns FDP.

Die FDP selbst wird sich nicht spalten. So ein Prozess (wie z.B bei der österr. FPÃ-) dauert außerdem etwas länger. Was die Gelben derzeit links verlieren, holen sie mit dieser PR locker rechts wieder rein, mindestens. Die voraussehbare Medienschelte für Möllemann ist da eine Menge kostenlose Wahl-PR für die SPD. Zudem ein netter Mobilisator für die matten Grünen.

Ich denke, das wars für die Union - im negativen Sinn. Man könnte meinen, Möllemann und Schröder hätten das mit Paul Spiegel vorher ausgekungelt. Möllemann war immer Lautsprecher einer Loslösung von der Union, weshalb das Manöver sinnvoll ist. Wir haben Wahlkampf, weswegen ich die Aktion für nicht zufällig halte. Wer 4 Monate vor der Wahl ein solches Theater anzettelt, führt mehr im Sinn, als sich über Palästina und Scharons Panzer zu zerfetzen. Was sollte Möllemann mit der Karsli-Aktion schon bezweckt haben, wenn Israel schon UNO-Resolutionen locker beiseite schiebt?! Er wußte genau, was er tut! Nicht anders seine Gegenspieler beim ZdJ. Friedman ist zwar CDUler, aber denen tut er damit sicher keinen Gefallen.

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wobei ich nervig finde, dann ggf. als"zu blöd zum Wahlzettel ausfüllen" dargestellt zu werden.

Vielleicht nix in den Umschlag stecken und den Inhalt dem Gewinner zusenden,
wobei die ganze Arbeit, 80% lesen Bild und sind entsprechen blöd

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>wobei ich nervig finde, dann ggf. als"zu blöd zum Wahlzettel ausfüllen" dargestellt zu werden.
>Vielleicht nix in den Umschlag stecken und den Inhalt dem Gewinner zusenden,
> wobei die ganze Arbeit, 80% lesen Bild und sind entsprechen blöd

Trotzdem zaehlt man Dich zu den Teilnehmern bei der Wahl, nicht jedoch die MahnwaechterInnen.

Gruss vom
Tassie Devil

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