Ricoletto
05.06.2002, 23:51 |
Frage zum Langfristchart (seit 1344) Gold... Thread gesperrt |
... was war der Grund, weshalb die kaufkraft 1919 so niedrig war?
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JüKü
05.06.2002, 23:54
@ Ricoletto
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Re: Frage zum Langfristchart (seit 1344) Gold... |
>... was war der Grund, weshalb die kaufkraft 1919 so niedrig war?
Vielleicht eher 1923? Hyperinfla.
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McMike
06.06.2002, 00:11
@ Ricoletto
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Re: Frage zum Langfristchart (seit 1344) Gold... |
Nach WK1 lief sehr viel Gold aus GB nach USA (Kriegsschulden), was dort eine ENORM hohe Inflation erzeugte!
gruss mcmike
@JÜKÜ
Hab´heut´erst gemerkt, dass da was nicht stimmt.
Wäre nett, wenn man die Summe für die nächsten Monate verrechnet, da ich scheinbar keinen Zugang ins Abo hab´.
Das Dingens mit dem Ktzo. regel ich, sorry.
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JüKü
06.06.2002, 00:15
@ McMike
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Re: Frage zum Langfristchart (seit 1344) Gold.../ @McMike |
>@JÜKÜ
>Hab´heut´erst gemerkt, dass da was nicht stimmt.
>Wäre nett, wenn man die Summe für die nächsten Monate verrechnet, da ich scheinbar keinen Zugang ins Abo hab´.
>Das Dingens mit dem Ktzo. regel ich, sorry.
Ich weiß nicht, was du meinst, aber Rosi hoffentlich. Sie wird sich melden.
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Ricoletto
06.06.2002, 00:16
@ JüKü
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nöö, 1919... hier |
;-)
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JüKü
06.06.2002, 00:23
@ Ricoletto
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Re: nöö, 1919... hier |
>;-)
Stimmt, steht da. KA = keine Ahnung, Mal dottore fragen ;-(
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Wal Buchenberg
06.06.2002, 09:10
@ Ricoletto
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Re: Niedriger Goldpreis 1919 |
Niedriger Goldpreis 1919
Hallo Ricoletto,
wie gesagt ich bin kein Fachmann wie dottore, ich kann also nur eine ungefähre Antwort geben, aber in den Wirtschaftsgeschichten sind folgende Faktoren zu finden:
1. Gold war im Krieg zwangsbewirtschaftet. Ein- und Ausfuhr war in vielen Ländern verboten. Die Notenbanken versuchten den Goldbesitz zu monopolisieren. Die deutsche Reichsbank z.B. kaufte während aller Kriegsjahre noch Gold auf und vergrößerte ihre Goldreserven.
2. Das Geldvolumen wurde aufgebläht, die Regierungen machten zunehmend Schulden, die durch nichts gedeckt waren.
3. Um die desolate Lage der Staatsfinanzen und der eigenen Währung vor der Ã-ffentlichkeit zu verbergen und um weiter kreditwürdig zu scheinen, intervenierte z. B. die deutsche Reichsregierung mehrfach am Devisenmarkt, um den Kurs der Mark zu stützen. Das gelang überraschend gut.
Außerdem wurde zwangsweise Höchstpreise im Großhandel festgesetzt. Dazu heißt es u.a.:
“Die Preisindizes zeigen den kombinierten Effekt von inflationärem Druck und staatlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen. Ceteris paribus wurde der Preisanstieg statistisch um so stärker gedämpft, je mehr kontrollierte Preise in den Index einbezogen wurden und je mehr der Staat Preiskontrollen einführte.“ (G. Hardach, dtv-Geschichte der Weltwirtschaft im 20. Jahrhundert, Band 2, 185.)
4. Bei Gold war sowohl Angebot wie Nachfrage zwangsbewirtschaftet. Die Preise konnten sich daher nicht frei nach Marktgesetzen bilden. Dass selbst die Akteure in den oberen Etagen der Illusion der falschen Preissignalen erlagen, wurde daran deutlich, dass bei der späteren Kursfestsetzung des Pfunds zum Gold realistische Maßstäbe verloren hatte, und dieser Kurs nicht gehalten werden konnte. „Tatsächlich vermochte man nach dem Weltkrieg weder das multilaterale Gleichgewicht noch den scheinbar mühelos funktionierenden Goldstandard der Vorkriegszeit zu restaurieren.“ (G. Hardach, dtv-Geschichte der Weltwirtschaft im 20. Jahrhundert, Band 2, 298.)
Moral: Die Notenbanken und der Staat können auf Kosten des Volkes die Ausplünderung durch Steuern und Geldentwertung lange Zeit - viel zu lange - verschleiern. Letztlich trüben sich auch die"Wirtschaftlenker" ihren eigenen Blick.
Gruß Wal Buchenberg
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NewJo
06.06.2002, 09:18
@ Ricoletto
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1918-33 |
Vielleicht findest Du hier eine Antwort auf Deine Frage.
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/innenpolitik/inflation/index.html
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Dimi
06.06.2002, 10:13
@ Ricoletto
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Re: Frage zum Langfristchart (seit 1344) Gold... - WK I Inflation |
>... was war der Grund, weshalb die kaufkraft 1919 so niedrig war?
Gold war durchgehend 20,67 USD. Die Inflation war (CPI-Stand, nicht Änderung):
1916.01,10.4
1916.02,10.4
1916.03,10.5
1916.04,10.6
1916.05,10.7
1916.06,10.8
1916.07,10.8
1916.08,10.9
1916.09,11.1
1916.01,11.3
1916.11,11.5
1916.12,11.6
1917.01,11.7
1917.02,12
1917.03,12
1917.04,12.6
1917.05,12.8
1917.06,13
1917.07,12.8
1917.08,13
1917.09,13.3
1917.01,13.5
1917.11,13.5
1917.12,13.7
1918.01,14
1918.02,14.1
1918.03,14
1918.04,14.2
1918.05,14.5
1918.06,14.7
1918.07,15.1
1918.08,15.4
1918.09,15.7
1918.01,16
1918.11,16.3
1918.12,16.5
1919.01,16.5
1919.02,16.2
1919.03,16.4
1919.04,16.7
1919.05,16.9
1919.06,16.9
1919.07,17.4
1919.08,17.7
1919.09,17.8
1919.01,18.1
1919.11,18.5
1919.12,18.9
1920.01,19.3
1920.02,19.5
1920.03,19.7
1920.04,20.3
1920.05,20.6
1920.06,20.9
1920.07,20.8
1920.08,20.3
1920.09,20
1920.01,19.9
1920.11,19.8
1920.12,19.4
Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics
Gruß, Dimi
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R.Deutsch
06.06.2002, 10:17
@ Ricoletto
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Re: Gute Frage! |
Hallo Ricoletto,
der Goldpreis 1919 war fixiert und die Inflation hat zunehmend die reale Kaufkraft von diesem fixierten Preis weggefressen. Das gleiche Phänomen hast Du bei der zweiten Zacke nach unten. Zunehmende Inflation vor der Freigabe des Goldpreises 1976 hat die reale Kaufkraft abgeknabbert.
Gruß
R
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R.Deutsch
06.06.2002, 10:31
@ R.Deutsch
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Re: Gute Frage - Nachtrag |
Das ist übrigens auch der Grund für die dritte Zacke nach unten auf dem Langfristchart (sehr interessant).
Der Preis ist diesmal allerdings nicht `gesetzlich` fixiert, sondern manipulativ. Also kann man wieder die gleiche Preisexplosion erwarten, wenn die Preisfixierung (Preismanipulation) aufgehoben wird.
Gruß
RD
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