aus der"DIE WELT"
Vor dem Verzehr von Kindergartenkindern wird gewarnt
Zippert zappt
An jedem Tag, den Gott und Rudi Völler werden lassen, weitet sich der Nitrofen-Skandal aus. Man kann sich kaum vorstellen, wie das überhaupt noch möglich sein soll. Erst ist die tückische Substanz im Weizen, dann im Huhn, im Ei, im Rind, im Schwein und jetzt im Kindergartenkind. Vor dem Verzehr von Kindergartenkindern wird jedenfalls gewarnt. Nitrofen hat, ähnlich wie das Weltall, die unheimliche Eigenschaft, sich auszudehnen. Man kann ihm nicht entrinnen. Ganz sicher, das Zeug ist auch in der FDP, die Partei scheint stark verseucht, Westerwelle sieht total krank aus, und Hildegard Hamm-Brücher konnte vor Schwäche nicht einmal mehr austreten.
Jetzt hat Nitrofen auch Korea erreicht. Erste Analysen nach dem Irland-Spiel ergaben: Es befindet sich Nitrofen in unseren Spielern. Mannschaftsarzt Dr. Müller-Wohlfarth erklärte prophylaktisch, der Futterweizen für die Spieler sei in Ordnung. Auch Kindergartenkinder hätten zu keiner Zeit auf dem Speisezettel der Nationalmannschaft gestanden. Jetzt stellt sich nur die Frage, ist zu viel oder zu wenig Nitrofen in den Spielern? Vielleicht gibt es so etwas wie körpereigenes Nitrofen, das wir dringend zum Überleben und zum Toreschießen brauchen. Rudi Völler will jedenfalls nichts übereilen und lehnt Notschlachtungen kategorisch ab.
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