drooy
26.06.2002, 19:29 |
@Euklid: Bitte nochmal das Matherätsel detailliert, wenn Du so gut wärst, denn: Thread gesperrt |
Habe immer davon geträumt, Mathe zu beherrschen- wie der arme Schlucker mit der Nase an der Schaufensterscheibe, der so gerne möchte, aber nicht kann!
Ich trainiere gerade mein Hirn etwas mit solchen Spielchen, damit die letzten
grauen Zellen nicht auch noch nach aussen wachsen und habe die Lösung einfach probiert.
Danke!
DROOY
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Euklid
26.06.2002, 20:11
@ drooy
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Re: @Euklid: Bitte nochmal das Matherätsel detailliert, wenn Du so gut wärst, denn: |
>Habe immer davon geträumt, Mathe zu beherrschen- wie der arme Schlucker mit der Nase an der Schaufensterscheibe, der so gerne möchte, aber nicht kann!
>Ich trainiere gerade mein Hirn etwas mit solchen Spielchen, damit die letzten
>grauen Zellen nicht auch noch nach aussen wachsen und habe die Lösung einfach probiert.
>Danke!
>DROOY
Also 1/3 mal x + 1/2 mal y + 2 mal z = 30 (1.Gleichung)
x + y + z = 30 (2.Gleichung) entspricht der Summe der Tierchen
x = Spatzen
y = Wildtauben
z= Tauben
Bis hierhin dürfte keiner ein Problem haben.
Die 2.Gleichung umgestellt ergibt z= 30-(x+y). 2z sind dann 60-(2x+2y)
Dieser 2z - Wert wird jetzt in die 1.Gleichung ganz oben eingesetzt.
Das ergibt folgendes 1/3 mal x + 1/2 mal y +60 - (2x+2y) = 30
Jetzt wird der Schotter etwas vereinfacht und es bleibt am Schluß folgendes stehen 30 = 5/3 mal x + 3/2 mal y
Da wir nur ganzzahlige Lösungen haben dürfen kommt jetzt unser Freund Diophantos zu Ehren denn das ist quasi wie eine 3.Gleichung
Jetzt werden die Brüche weggeschafft denn die stören nur bei ganzzahligen Lösungen.
Es wird die linke und rechte Seite der Gleichung einfach mit 6 erweitert was die Gleichung ja nicht ändert.
Dann wird 180 = 1ox + 9y
Und jetzt ist es ganz einfach da ja nur ganzzahlige Lösungen gesucht sind.
Wenn wir die 10x mit Zahlen von 1-10 belegen sehen wir sofort daß nur bei x=9 der Rest der von 180 für y bleibt eine Neunerzahl sein kann.
z.B wenn man x=2 setzt würde ja bleiben 180 = 20+9y und da 160 ja niemals eine Neunerzahl sein kann geht es eben nur mit x=9 denn dann sieht die Gleichung ja so aus:180 = 90 + 9y,sodaß y=10 errechnet werden kann.
Und z findet man dann wenn x und y bekannt ist einfach aus der Gleichung
x+y+z = 30. Daraus folgt sofort z= 30- (x+y) = 30-(9+10) =11
Ich hoffe daß dies ausführlich genug war denn Didaktik war noch nie meine Stärke!
Gruß EUKLID
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drooy
26.06.2002, 20:26
@ Euklid
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Herzlichen Dank! (owT) |
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Campo
26.06.2002, 20:35
@ Euklid
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Re: @Euklid: Bitte nochmal das Matherätsel detailliert, wenn Du so gut wärst, denn: |
....
>Dann wird 180 = 1ox + 9y
>Und jetzt ist es ganz einfach da ja nur ganzzahlige Lösungen gesucht sind.
>Wenn wir die 10x mit Zahlen von 1-10 belegen sehen wir sofort daß nur bei x=9 der Rest der von 180 für y bleibt eine Neunerzahl sein kann.
aber ist dies nicht genau wie probieren? Also so, wie man es auch von Anfang an ohne Formeln hätte machen können. Von der absoluten zahl her war es mit 30 ja noch übersichtlich genug. Es fehlt bei 3 Unbekannten einfach noch die dritte Gleichung. Oder, anders gefragt: wie drückt man die dritte Gleichung mathematisch aus, wenn x und y nur ganzzahlig sein können?
>z.B wenn man x=2 setzt würde ja bleiben 180 = 20+9y und da 160 ja niemals eine Neunerzahl sein kann geht es eben nur mit x=9 denn dann sieht die Gleichung ja so aus:180 = 90 + 9y,sodaß y=10 errechnet werden kann.
>Und z findet man dann wenn x und y bekannt ist einfach aus der Gleichung
>x+y+z = 30. Daraus folgt sofort z= 30- (x+y) = 30-(9+10) =11
>Ich hoffe daß dies ausführlich genug war denn Didaktik war noch nie meine Stärke!
>Gruß EUKLID
Gruß
Campo
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LenzHannover
26.06.2002, 20:36
@ Euklid
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War ok, wollte zwar gleich meckern, weil die 3 Gleichung fehlte...:-) (owT) |
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Euklid
26.06.2002, 20:45
@ Campo
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Re: @Euklid: Bitte nochmal das Matherätsel detailliert, wenn Du so gut wärst, denn: |
>....
>>Dann wird 180 = 1ox + 9y
>>Und jetzt ist es ganz einfach da ja nur ganzzahlige Lösungen gesucht sind.
>>Wenn wir die 10x mit Zahlen von 1-10 belegen sehen wir sofort daß nur bei x=9 der Rest der von 180 für y bleibt eine Neunerzahl sein kann.
>aber ist dies nicht genau wie probieren? Also so, wie man es auch von Anfang an ohne Formeln hätte machen können. Von der absoluten zahl her war es mit 30 ja noch übersichtlich genug. Es fehlt bei 3 Unbekannten einfach noch die dritte Gleichung. Oder, anders gefragt: wie drückt man die dritte Gleichung mathematisch aus, wenn x und y nur ganzzahlig sein können?
>>z.B wenn man x=2 setzt würde ja bleiben 180 = 20+9y und da 160 ja niemals eine Neunerzahl sein kann geht es eben nur mit x=9 denn dann sieht die Gleichung ja so aus:180 = 90 + 9y,sodaß y=10 errechnet werden kann.
>>Und z findet man dann wenn x und y bekannt ist einfach aus der Gleichung
>>x+y+z = 30. Daraus folgt sofort z= 30- (x+y) = 30-(9+10) =11
>>Ich hoffe daß dies ausführlich genug war denn Didaktik war noch nie meine Stärke!
>>Gruß EUKLID
>Gruß
>Campo
Die dritte Gleichung ist einfach die Voraussetzung der Ganzzahligkeit nach Diophantos.
Und diese dritte Gleichung kann nicht angeschrieben aber glasklar ausgenutzt werden denn deswegen habe ich die Brüche ja weggeschafft weil mit Brüchen schlecht Ganzzahligkeit hergestellt werden kann.
Am Schluß die Erweiterung deswegen mit der Zahl 6 damit die Brüche völlig entfallen.
Es gibt aber diophantische Gleichungen die mehrere zusammengehörende Lösungstripel haben.(also quasi mehrere Lösungspaare)
Wenns nicht klar ist bitte die Stelle benennen wo es klemmt.
Gruß EUKLID
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Uwe
26.06.2002, 21:04
@ Campo
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Re: @Euklid: Bitte nochmal das Matherätsel detailliert, wenn Du so gut wärst, denn: |
>....
>>Dann wird 180 = 10x + 9y
...wie von EUKLID beschrieben, vielelicht ein wenig"eleganter" und ohne"probieren":
<font color=red>
Gleichung nach x auflösen liefert:
10x = 180 - 9y
beide Gleichungsseiten durch 10 dividieren liefert:
x = 18 - (9/10)*y
Hier wird klar, dass y nur für die Zahl y=10 zum ganzzahligen Ergebnis für den Subtrahenden auf der rechten Gleichungsseite führt, sodass x sich zu einem ganzzahligem Wert größer als Null errechnen läßt, nämlich x = 18 - 9 = 9
Die weiteren ganzzahligen Lösungen für den Subtrahenden (Y = n*10 für n=-N...-1, 2....+N) führen zu ganzzahligen Lösungen, die nicht in die Bedingungen der Vorgaben passen (negative Anzahl von Tieren oder aber übergroße Anzahl), vorausgesetzt, der Käufer wählt von allen drei Arten eine Menge > 0 aus, denn für x=0; y=20; z=10, läßt sich ebenfalls die Lösung finden, nur dass ich dann keine Spatzen habe ("juristisch" in der Aufgabe m.E. nicht klar Formuliert, dass ich von jeder Sorte eine Menge > 0 haben muß ):
0+20+10=30
0*(1/3)+20*(1/2)+10*(2)=30
</font>
Ansonsten wie von EUKLID beschrieben
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JÜKÜ
26.06.2002, 21:11
@ Uwe
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Re: Au Mann, Uwe.......... / juristische Definition à la Ziegen....... |
jetzt hast du aber in einer Wunde gestochert ;
>("juristisch" in der Aufgabe m.E. nicht klar Formuliert...
In Zukunft bitte Aufgaben juristisch klar formulieren, damit es nicht wegen Definitionsfragen so einen traurigen Abgang wie dottore´s gibt.
Scheiß Spiel.
Uwe: nicht falsch verstehen, war nur ein guter Aufhänger.
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Euklid
26.06.2002, 21:26
@ drooy
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Re: Literaturhinweis |
Es gibt eine Literatur die diese Art von Gleichungen unter die Lupe nimmt:
Und zwar:Die Auflösung von Gleichungen in ganzen Zahlen (Diophantische Gleichungen)
Die Zahlentheorie untersucht im wesentlichen die arithmetischen Eigenschaften der natürlichen Zahlen,also der ganzen positiven Zahlen,und gehört zu den ältesten Teilgebieten der Mathematik.Eines der zentralen Probleme der (im 19.Jahrhundert entstandenen) sog. analytischen Zahlentheorie ist die Verteilung der Primzahlen in der Folge der natürlichen Zahlen.
Das Problem der Verteilung der Primzahlen in der Folge der natürlichen Zahlen besteht darin,zu untersuchen,nach welchen Gesetzmäßigkeiten die Anzahl der Primzahlen unterhalb einer gewissen Zahl N anwächst,falls diese Zahl N immer größer wird.Die von Gauß 1777-1855 vermutete Beziehung wurde Ende des 19.Jahrhunderts von Hadamard und De La Vallee - Poussin bewiesen.
Das erste Ergebnis in dieser Richtung finden wir schon bei Euklid 4.Jh vor Christi.
Es handelt sich um den Beweis der Tatsache daß es unendlich viele Primzahlen gibt.Das zweite Resultat nach Euklid lieferte in der 2.Hälfte des 19.Jahrhunderts der große russische Mathematiker Tschebyscheff.
Eine andere wesentliche Aufgabe der Zahlentheorie ist die Darstellung ganzer Zahlen als Summe ganzer Zahlen eines bestimmten Typus,z.B die darstellung der ungeraden Zahlen als Summen dreier Primzahlen.Diese letztere Problem die sogenannte Goldbachsche Vermutung wurde erst 1937 von dem bedeutendsten derzeitigen Vertreter der Zahlentheorie,dem sowjetischen Mathematiker Winogradow gelöst.
Die Ermittlung der ganzzahligen Lösungen algebraischer Gleichungen mit ganzen Koeffizienten und mehr als einer Unbekannten ist eines der schwierigsten Probleme der Zahlentheorie.
Das Problem die ganzzahligen Lösungen von Gleichungen zu finden,ist nur bis zu Gleichungen zweiten Grades mit zwei Unbekannten vollständig gelöst.
Für Gleichungen höheren als zweiten Grades mit zwei oder mehr Unbekannten ist nicht nur das Problem,alle ganzzahligen Lösungen zu ermitteln,sehr schwierig,sondern schon die wesentlich leichtere Aufgabe,festzustellen,ob endlich viel oder unendlich viele Lösungen existieren.
Die Auflösung von Gleichungen in ganzen Zahlen hat nicht nur theoretisches Interesse;solche Gleichungen kommen bisweilen auch in der Physik vor.
Gruß EUKLID
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Euklid
26.06.2002, 21:30
@ Uwe
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Re: @Euklid: Bitte nochmal das Matherätsel detailliert, wenn Du so gut wärst, denn: |
>>....
>>>Dann wird 180 = 10x + 9y
>
>...wie von EUKLID beschrieben, vielelicht ein wenig"eleganter" und ohne"probieren":
><font color=red>
>Gleichung nach x auflösen liefert:
>10x = 180 - 9y
>beide Gleichungsseiten durch 10 dividieren liefert:
>x = 18 - (9/10)*y
>Hier wird klar, dass y nur für die Zahl y=10 zum ganzzahligen Ergebnis für den Subtrahenden auf der rechten Gleichungsseite führt, sodass x sich zu einem ganzzahligem Wert größer als Null errechnen läßt, nämlich x = 18 - 9 = 9
>Die weiteren ganzzahligen Lösungen für den Subtrahenden (Y = n*10 für n=-N...-1, 2....+N) führen zu ganzzahligen Lösungen, die nicht in die Bedingungen der Vorgaben passen (negative Anzahl von Tieren oder aber übergroße Anzahl), vorausgesetzt, der Käufer wählt von allen drei Arten eine Menge > 0 aus, denn für x=0; y=20; z=10, läßt sich ebenfalls die Lösung finden, nur dass ich dann keine Spatzen habe ("juristisch" in der Aufgabe m.E. nicht klar Formuliert, dass ich von jeder Sorte eine Menge > 0 haben muß ):
>0+20+10=30
>0*(1/3)+20*(1/2)+10*(2)=30 >
></font>
>Ansonsten wie von EUKLID beschrieben
Große Klasse UWE!!!!
Das war Spitze.
Ich wußte doch daß dies den Statiker nicht ruhen läßt!
Gruß EUKLID (hast Du noch genügend zu tun?)
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HB
26.06.2002, 23:03
@ Euklid
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Mathe Spass |
Hier eine Seite zum Thema:
>>Habe immer davon geträumt, Mathe zu beherrschen- wie der arme Schlucker mit der Nase an der Schaufensterscheibe, der so gerne möchte, aber nicht kann!
>>Ich trainiere gerade mein Hirn etwas mit solchen Spielchen, damit die letzten
>>grauen Zellen nicht auch noch nach aussen wachsen und habe die Lösung einfach probiert.
>>Danke!
>>DROOY
<ul> ~ Mathe-Spass</ul>
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Campo
26.06.2002, 23:43
@ Euklid
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Re: @Euklid: Bitte nochmal das Matherätsel detailliert, wenn Du so gut wärst, denn: |
>>>....
>>>>Dann wird 180 = 10x + 9y
>>
>>...wie von EUKLID beschrieben, vielelicht ein wenig"eleganter" und ohne"probieren":
>><font color=red>
>>Gleichung nach x auflösen liefert:
>>10x = 180 - 9y
>>beide Gleichungsseiten durch 10 dividieren liefert:
>>x = 18 - (9/10)*y
>>Hier wird klar, dass y nur für die Zahl y=10 zum ganzzahligen Ergebnis für den Subtrahenden auf der rechten Gleichungsseite führt, sodass x sich zu einem ganzzahligem Wert größer als Null errechnen läßt, nämlich x = 18 - 9 = 9
>>Die weiteren ganzzahligen Lösungen für den Subtrahenden (Y = n*10 für n=-N...-1, 2....+N) führen zu ganzzahligen Lösungen, die nicht in die Bedingungen der Vorgaben passen (negative Anzahl von Tieren oder aber übergroße Anzahl), vorausgesetzt, der Käufer wählt von allen drei Arten eine Menge > 0 aus, denn für x=0; y=20; z=10, läßt sich ebenfalls die Lösung finden, nur dass ich dann keine Spatzen habe ("juristisch" in der Aufgabe m.E. nicht klar Formuliert, dass ich von jeder Sorte eine Menge > 0 haben muß ):
>>0+20+10=30
>>0*(1/3)+20*(1/2)+10*(2)=30
>>
>></font>
>>Ansonsten wie von EUKLID beschrieben
>
>Große Klasse UWE!!!!
>Das war Spitze.
[b].... da schließe ich mich doch glatt an. <b/>
Gruß
Campo
PS: Ein Floh, der auf der Erde eine Latte mit der Höhe von 1 m überspringt, überspringt auf dem Mond eine Latte mit Höhe 6 m. Klar! Ein Sechstel Anziehungskraft! Ein Hochspringer, der auf der Erde eine Latte von 2 m überspringt, überspringt auf dem Mond eine Latte, die so ungefähr bei 7,50 m hängt. Warum kann er auf dem Mond nicht höher springen? Warum nicht auch das 6fache, wie der Floh?
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Uwe
27.06.2002, 01:38
@ JÜKÜ
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@JÜKÜ @Theo Stuss und am Thema Interessierte....... |
JÜKÜ: [i]
Re: Au Mann, Uwe.......... / juristische Definition à la Ziegen.......
Text:jetzt hast du aber in einer Wunde gestochert ;
>("juristisch" in der Aufgabe m.E. nicht klar Formuliert...
In Zukunft bitte Aufgaben juristisch klar formulieren, damit es nicht wegen Definitionsfragen so einen traurigen Abgang wie dottore´s gibt.
Scheiß Spiel.
Uwe: nicht falsch verstehen, war nur ein guter Aufhänger.
------------------------------------------------------[/i]
Nein, Jürgen,
da werde ich nichts „falsch“ verstehen, Deine Anmerkung habe ich so aufgefasst, wie Du sie gemeint hast.
Handelt es sich hier um eine klare mathematische Aufgabe mit zu jedem Zeitpunkt eindeutigen, drei Ergebnissen {18 Spatzen; 0 Wildtauben; 12 Tauben}/{9 Spatzen; 10 Wildtauben; 11 Tauben}, so war es beim"Ziegenproblem" ein Wahrscheinlichkeitsproblem, dass für jeden Einzelfall nur zu einer Lösungsmenge { ja ; nein }führt, unabhängig vom vorherigen Ergebnis, was eben, so habe ich es verstanden, die von dottore und Euklid dargestellte Sicht war (P.S. mag nicht recht glauben, das baisser aus dem systemfehlerboard dottore ist).
Genau dies ist aber auch das Problem von"Mathematik und Wahrscheinlichkeiten an der Börse", wenn man denn dieses Geschäft nur von dieser Seite betreiben würde, und ich komme damit, ehe ich eine neuen Ziegendiskussion anfange, auf das vor Kurzem hier von Theo Stuss Vorgetragene bezüglich Elliott-Wellen: Zyklen und Wahrscheinlichkeiten, denn gerade an der Börse wird man m.E. nur zu deutlich belehrt, dass jede nächste Bewegung ein rauf oder runter liefern kann, Statistik und Wahrscheinlichkeit hin oder her.
Wenn also Theo (...Hallo Theo: Ich danke Dir für Deine Anmerkungen in Deinen Beiträgen 125989ff und hoffe, mit ein wenig mehr Zeit, in eine Diskussion eintreten zu dürfen) fragt, ob Statistiken über das Erreichen von Fibonacci-Zielen bzw. mit welcher Abweichung diese Ziele erreicht werden, existieren, so kann ich leider darauf keine Antwort geben, da ich keine kenne, gleichzeitig würde ich aber, in Anbindung an den obigen Gedanken aus dem"Ziegenproblem", eine solche Statistik, bei der Bewertung des nächsten aktuellen Kursziel als wenig hilfreich erachten: Es kann erreicht werden oder eben nicht; wie oft hat dies bestimmt schon jeder erlebt, der diese Marken beobachtet.
Hinzu kommt, dass das Handeln nach Fibonaccigrößen entkoppelt von der Elliottwave-Analyse ist, da es bei der Elliottwellenanalyse auf Muster ankommt und in zweiter Linie auf Proportionen der Einzelwellen zueinander. Als Hilfsmittel dienen dabei Fibonaccirelationen, die sich in jedem Fall dem Muster unterordnen und nicht das Muster bestimmen.
Will man nun Elliott-Wellen mit den Mitteln der Spektralanalyse untersuchen, um auch hier Wahrscheinlichkeiten für den Wellengrad zu suchen, so ist der Gedankengang faszinierend, muss aber bis zur Klärung von elementarer Vereinbarung"zurückgestellt" werden.
Eine Spektralananlyse von Kurszeitreihen, mit dem Ziel, Ergebnisse zu relevanten Periodenlängen in dieser Zeitreihe zu finden, ist durchaus möglich, wobei sich für Commodities bzw. rohstoff-/nahrungsmittelabhängige Werte wohl eher signifikante Zyklen entdecken lassen, als bei Indizes, die als Konglomerat vermutlich ihren Zyklus nicht Preis geben könne, da er"verschmiert" ist; jedenfalls habe ich bisher bei Indizes keine Periodenlänge entdecken können, die signifikant genug waren, um die Überprüfung zur Zuverlässigkeit bezüglich der Zeit und Form zu"bestehen". Darüber hinaus erschwert die Veränderung der Zeiten das entdecken von"Langzeitzyklen", die signifikant sind.
Diese Schwierigkeit treten also bei dem mathematischen Ansatz zur Untersuchung von Kurszeitreihen auf. Bei Elliottwellen signalisiert wohl der Name, nach den Zyklenlängen zu suchen.
Rekapituliert: Der Zyklus (=Periode) ist definiert durch die Zyklenphase der Impulsbewegung UND die Zyklenphase der Korrekturbewegung. Seine Periodenlänge ist also in einem"Aufwärtsmarkt" durch den zeitlichen Abstand T zweier signifikanten Tiefpunkte, in einem"Abwärtsmarkt" durch den zeitlichen Abstand T zweier signifikanter Hochpunkte bestimmt.
Mit dieser Zeitgröße lässt sich über T = 2*<font face=symbol>p/w</font> = 1 / f => die Frequenz dieses Zyklus f = 1/T = <font face=symbol>w/(2*p)</font>, also die vermeintliche Anzahl der Schwingungen je Zeiteinheit, darstellen (Abstand zweier Tiefpunkte T = 10Tage = 10*24*60*60 sec = 8,64*10<sup>5</sup> => f = 1,15741*10<sup>-6</sup>).
Wenn ich jetzt recht den Gedanken von Theo verstanden habe, so soll diese Größe, ermittelt aus einem Leistungsspektrum, dazu dienen, den Wellengrad mit einer zu ermittelnden Wahrscheinlichkeit zu bestimmen.
Hierbei tauchen m.E. gleich ein Bündel von Problemen auf, die das Erstellen einer entsprechenden statistischen Auswertung erschwert, wenn nicht gar unmöglich werden lässt. Es beginnt bei den Mustern der Wellen, das einen Zyklus z.B. mit 5-3 (5Impuls-3Korrektur im der untergeordneten Wellengrad) auf einer Wellengradebene, z,B. Wellengrad I, beschreibt. Dieser Zyklus (Impuls und Korrektur) möge, aus Elementen der Wellengradebene I gebildet, eine erste und zweite Welle in dem übergeordneten Wellengrad II sein
Eine Wiederholung dieses Musters (von Ausnahmen wie Ausweitungen, LDT und EDT sei hier nicht die Rede) führt, in derselben Wellengradebene II, mit den Zyklen der Wellengradebene I, zu (5-3)-(5-3), also einer 1-2-3-4.
Doch hier zeigt sich m.E. bereits das Problem: in einem vermeintlichen Impuls ist die Unterwelle 3, in der Regel die am weitesten führende Kursbewegung, womit keine Lösung für die Amplitudengröße für diesen Wellengrad I gefunden werden kann. Anderseits besteht auch mit der gleichen Berechtigung, die Möglichkeit, dass der nächste Zyklus des Wellengrades I die größte Amplitude in diesem Grad liefert, denn es gilt nur, dass die Welle 3 in einem Impuls nicht die kürzeste Welle sein darf.
Doch setzen wir eine einfache Impulswelle an die bisherigen Wellen des Grades I an und wir erhalten (5-3)-(5-3)-(5-3). Unvermittelt haben wir hier für den Wellengrad II die Zyklenphase des Impuls (5-3-5-3-5) beendet und befinden uns auch mit der letzten 3 bereits in der Korrekturphase des Wellengrades II. Die letzte Unterwelle eines Impuls und die erste Unterwelle einer Korrektur bilden eine Zyklus, wobei beide Wellen sich 5teilig unterteilen können.
Schließlich wird, da wir uns nun in der Korrekturphase befinden, eine „Korrekturzyklus“, gebildet aus den Wellen (3-5) des Wellengrads I, an die bisherigen drei Zyklen des Wellengrades I angehangen.
Der gesamte Zyklus des übergeordneten Wellengrades II besteht also aus den aneinander geketteten vier Zyklen der Wellengradebene I: (5-3)-(5-3)-(5-3)-(3-5) und bildet so wieder einen Zyklus der Wellengradebene II, der Bestandteil für die übergeordnete Wellengradebene III sein wird.
Unabhängig von den Besonderheiten der Korrekturformationen (ZigZag, Flat, Triangle, kombinierte Korrekturmuster, Verbindungswellen) ist keinesfalls von einer zeitlichen"Gleichlängigkeit" der Zyklen eines Grades auszugehen, da prinzipiell gilt: ein Impuls bzw. eine Korrektur (Zyklenphasen) brauchen die Zeit, die sie zur Ausbildung braucht. Das psychologische Element einer Welle (Zyklenphase) macht sich sowohl in der Zeit als auch in der"Amplitude", dem Kursausschlag, bemerkbar, sodass in ein und demselben Wellengrad unterschiedlichste Frequenzen, in jedem Fall aber unterschiedliche Amplituden, zu erwarten sein werden.
Elliott ist meiner Definition nach der"Einstein" der Analysen, wenn es um die Zeitbetrachtung geht, da Zeiten, die für die Wellenausbildung benötigt werden, relativ zu sehen sind, was den Versuche, eine Spektralanalyse auf Elliottwellen anzuwenden, nicht erfolgversprechend erscheinen lässt.
Eigentlich wollte ich nur sagen, das (Börsen-)Handeln jedes Mal aufs Neue die Entscheidung JA oder NEIN abverlangt, egal welche Statistiken und Wahrscheinlichkeiten ermittelt wurden.
Gruß
Uwe
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Uwe
27.06.2002, 01:50
@ Euklid
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Re: @Euklid:.... |
EUKLID: [i]...(hast Du noch genügend zu tun?)[/i]
Genug zu tun? Berlin ist"vollgebaut", da kann man allein schon dadurch ausgelastet sein, seine Dienstleitung an die Bauherschaft zu bringen .
Aber wenn's recht ist, würde ich mich gerne bei dir telefonisch zum berufl. Erfahrungsaustausch melden, da dieses Thematik doch sehr"Abseits vom Börsenthema" ist.
Gruß und alles Gute
Uwe
P.S.
Das mit"Baissier" sich dottore im Systemfehler-Forum meldet, kann ich nicht recht glauben. scheint eher ein Berlinkenner, wenn nicht gar ein Berliner zu sein, so meine Vermutung.
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PuppetMaster
27.06.2002, 02:08
@ Uwe
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Re: @Euklid:.... |
>P.S.
>Das mit"Baissier" sich dottore im Systemfehler-Forum meldet, kann ich nicht recht glauben. scheint eher ein Berlinkenner, wenn nicht gar ein Berliner zu sein, so meine Vermutung.
hm...taktiker...? gut parodieren kann er ja:)
gruss
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nereus
27.06.2002, 10:13
@ Uwe
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Re: @Euklid:.... - Uwe |
Hallo Uwe!
Du schreibst: Das mit"Baissier" sich dottore im Systemfehler-Forum meldet, kann ich nicht recht glauben. scheint eher ein Berlinkenner, wenn nicht gar ein Berliner zu sein, so meine Vermutung.
Da dürftest Du daneben liegen.
Der Stil ist überdeutlich. Er ist's - wer sonst?
mfG
nereus
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