>Lieber dottore,
>ich würde sie Dir gern aufreihen, die klugen Herrscher, aber es gab wohl keine, was man daran ablesen kann, dass kein Imperium überlebt hat.
>Der Einzige, der mir einfällt, der dem Ideal noch am nächsten kam, ist Friedrich d. Große. Er hatte immerhin die Größe, seinen Geldbetrug anlässlich des 7jährigen Krieges anschließend wieder gut zu machen und zwar durch äußerst sparsame Haushaltsführung statt durch stärkeres Auspressen seiner Untertanen. Er hat am Ende seiner Regierung keine Schulden sondern einen Überschuss in der Staatskasse hinerlassen.
Lieber Reinhold,
kein Wunder, nachdem das Kriegsglück (finanziert durch die Ungeheuerlichkeiten des Herrn Itzig) hold war.
>Grundsätzlich möchte ich aber Deiner neuen Theorie des Tributismus folgende Überlegung entgegenstellen:
>Der Herrscher erzeugt nichts. Er kann nur wegnehmen, von dem, was seine Untertanen erzeugen.
D A S eben ist der große Irrtum! Die Untertanten erzeugen nichts, was man ihnen"anschließend" wegnehmen kann, sondern sie M Ü S S E N etwas erzeugen, damit man es ihnen wegnehmen kann!
Da trennen sich unsere Wege...
>Dumme Herrscher pressen von einem kleinen Kuchen immer größere Stücke ab.
Wodurch der Kuchen ohnehin immer kleiner wird (der nächste jeweils), siehe"Krisenschaukel".
>Kluge Herrscher backen gemeinsam mit ihren Untertanen immer größere Kuchen.
Ein Gemeinsam zwischen Herrscher und Untertanen gibt es ebenso wenig wie ein Gemeinsam zwischen Gläubiger und Schuldner - DAS ist es doch!
>Ob die Untertanen nun mit Gewalt (Sowjetunion) oder mit Betrug (USA) ausgepresst werden, die Staatseinnahmen sind in beiden Fällen niedriger (wie Du selbst schreibst) als in einem friedlich-freiwilligen System (liberale Bürgergesellschaft).
Ja, aber sie bleiben dennoch. Und daraus - aus Zwangsabgaben - folgert alles Elend.
>Wir helfen also auch den Mächtigen, wenn wir klar machen, dass Tributismus kein kluges Verfahren ist.
Aber DAS mach mal klar. Nur ist auch der kleinste Tribut, die minimste Steuer Zwang.
Und damit startet alles. Neue Runde, neues Glück. Diese Runde geht zwar zu Ende (Zielgerade), aber dann kommt die nächste, etwas bescheidenere vielleicht. Und unsere Enkel stehen genau wieder dort, wo unser Großväter auch gestanden haben.
Gruß!
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