rodex
02.07.2002, 17:47 |
Verleihungen an Hedge-Fonds Thread gesperrt |
Hallo.
Im aktuellen SPIEGEL lese ich, dass es unter Banken und Fondsgesellschaften in Mode kommt, Aktien gegen geringe Gebühr an Hedge-Fonds zu verleihen. Der Fonds UniEuroStoxx50 beispielsweise hat rund 30% seiner Bestände, 1 Milliarde EUR, verliehen.
Da frage ich mich ernsthaft, ob das überhaupt legal sein kann. Schliesslich gibt es Leute, die kaufen Fonds statt Zertifikaten, weil Fonds einfach sicherer sind. Bei Zertifikaten hat man das Emittentenrisiko. Bei Fonds hat man ein sicheres Sondervermögen.
Zumindest glauben alle daran, dass das Sondervermögen sicher ist. Wenn nun aber ein Fonds 30% seiner Bestände verleiht, und der Hedge-Fonds verspekuliert sich, und geht pleite, dann sind diese 30% doch weg, oder? Der Hedge-Fonds hat sie schliesslich weiterverkauft, da wird man sie kaum zurückbekommen.
Kennt sich jemand damit aus, und kann beurteilen, ob das ein reales Risiko ist? Der SPIEGEL-Artikel erwähnt nicht, dass darin ein Risiko liegen könnte.
Rodex
<center>
<HR>
</center> |
Emerald
02.07.2002, 17:54
@ rodex
|
Re: Verleihungen an Hedge-Fonds |
wenn der Hedge-Fonds belly-up gehen sollte, haftet die Bank für den Ausfall.
Hat der Kunde sein Einverständnis für die Ausleihung gegeben (viele Banken
haben dies in die Allg.Geschäftsbedingungen aufgenommen, ohne die Kunden zu
informieren) dann könnte es eng werden.
Am besten der Bank per Einschreibe-Brief mitteilen, dass eine Ausleihe an
Dritte nicht in Frage kommt. Dann sollte nichts schief gehen können.
Emerald.
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
02.07.2002, 18:12
@ rodex
|
Re: Verleihungen an Hedge-Fonds |
>Hallo.
>Im aktuellen SPIEGEL lese ich, dass es unter Banken und Fondsgesellschaften in Mode kommt, Aktien gegen geringe Gebühr an Hedge-Fonds zu verleihen. Der Fonds UniEuroStoxx50 beispielsweise hat rund 30% seiner Bestände, 1 Milliarde EUR, verliehen.
>Da frage ich mich ernsthaft, ob das überhaupt legal sein kann. Schliesslich gibt es Leute, die kaufen Fonds statt Zertifikaten, weil Fonds einfach sicherer sind. Bei Zertifikaten hat man das Emittentenrisiko. Bei Fonds hat man ein sicheres Sondervermögen.
>Zumindest glauben alle daran, dass das Sondervermögen sicher ist. Wenn nun aber ein Fonds 30% seiner Bestände verleiht, und der Hedge-Fonds verspekuliert sich, und geht pleite, dann sind diese 30% doch weg, oder? Der Hedge-Fonds hat sie schliesslich weiterverkauft, da wird man sie kaum zurückbekommen.
>Kennt sich jemand damit aus, und kann beurteilen, ob das ein reales Risiko ist? Der SPIEGEL-Artikel erwähnt nicht, dass darin ein Risiko liegen könnte.
>Rodex
Dazu hat vor einigen Monaten Mal jemand was gepostet. Nämlich, dass Banken Aktien aus Kunden-Depots verleihen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Müsste ich Mal raussuchen.
<center>
<HR>
</center> |
Koenigin
02.07.2002, 18:27
@ JüKü
|
hat Bernie gemeint, letzte Woche in der Schweiz rausgekriegt |
>Dazu hat vor einigen Monaten Mal jemand was gepostet. Nämlich, dass Banken Aktien aus Kunden-Depots verleihen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Müsste ich Mal raussuchen.
zu haben. Er hatte doch Angst gehabt, den namen zu nennen und hatte ganz geheimnisvoll getan.
Das stand in seinem Tagesticker und ist - meine ich - erst eine (gute ) Woche her.
adios
hasta luego
d.k.
<center>
<HR>
</center>
|
JüKü
02.07.2002, 18:33
@ Koenigin
|
Re: hat Bernie gemeint, letzte Woche in der Schweiz rausgekriegt |
>
>>Dazu hat vor einigen Monaten Mal jemand was gepostet. Nämlich, dass Banken Aktien aus Kunden-Depots verleihen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Müsste ich Mal raussuchen.
>zu haben. Er hatte doch Angst gehabt, den namen zu nennen und hatte ganz geheimnisvoll getan.
>Das stand in seinem Tagesticker und ist - meine ich - erst eine (gute ) Woche her.
>adios
>hasta luego
>d.k.
Nein, ich meine etzwas von vor mehreren Monaten. Du weißt doch, das Forum ist immer schneller ;-). Ich suche nachher Mal.
<center>
<HR>
</center> |
rodex
02.07.2002, 18:56
@ JüKü
|
Re: Verleihungen an Hedge-Fonds |
>Dazu hat vor einigen Monaten Mal jemand was gepostet. Nämlich, dass Banken
>Aktien aus Kunden-Depots verleihen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Müsste ich
>Mal raussuchen.
Ich kann mich erinnern. Die Credit Suisse oder so hatte ihren Kunden eine entsprechende Änderung der Geschäftsbedingungen zukommen lassen. Dabei ging es aber direkt um Kundendepots. Der SPIEGEL aber berichtet ueber Fondsmanager, die Aktien ihrer Fonds verleihen. Und die Union-Investment scheint da mit den 30% verliehenen Aktien keine Ausnahme zu sein. Damit arbeitet der Fondsmanager a) gegen seine Kunden, weil durch Verleihungen an Shorter der Kurs gedrueckt wird und b) riskiert er den Verlust der verliehenen Aktien, wenn der Hedge-Fonds pleite geht. Ich halte das fuer hoechst brisant, das ist so kaum einem klar.
Rodex
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
02.07.2002, 19:00
@ rodex
|
Re: Verleihungen an Hedge-Fonds / genau, das wars..... |
>>Dazu hat vor einigen Monaten Mal jemand was gepostet. Nämlich, dass Banken
>>Aktien aus Kunden-Depots verleihen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Müsste ich
>>Mal raussuchen.
>Ich kann mich erinnern. Die Credit Suisse oder so hatte ihren Kunden eine entsprechende Änderung der Geschäftsbedingungen zukommen lassen. Dabei ging es aber direkt um Kundendepots. Der SPIEGEL aber berichtet ueber Fondsmanager, die Aktien ihrer Fonds verleihen. Und die Union-Investment scheint da mit den 30% verliehenen Aktien keine Ausnahme zu sein. Damit arbeitet der Fondsmanager a) gegen seine Kunden, weil durch Verleihungen an Shorter der Kurs gedrueckt wird und b) riskiert er den Verlust der verliehenen Aktien, wenn der Hedge-Fonds pleite geht. Ich halte das fuer hoechst brisant, das ist so kaum einem klar.
>Rodex
Das macht die Suche sicher einfacher. Ich komme aber erst später dazu.
<center>
<HR>
</center> |
apoll
02.07.2002, 19:39
@ JüKü
|
Re: Verleihungen an Hedge-Fonds / genau, das wars..... |
>>>Dazu hat vor einigen Monaten Mal jemand was gepostet. Nämlich, dass Banken
>>>Aktien aus Kunden-Depots verleihen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Müsste ich
>>>Mal raussuchen.
>>Ich kann mich erinnern. Die Credit Suisse oder so hatte ihren Kunden eine entsprechende Änderung der Geschäftsbedingungen zukommen lassen. Dabei ging es aber direkt um Kundendepots. Der SPIEGEL aber berichtet ueber Fondsmanager, die Aktien ihrer Fonds verleihen. Und die Union-Investment scheint da mit den 30% verliehenen Aktien keine Ausnahme zu sein. Damit arbeitet der Fondsmanager a) gegen seine Kunden, weil durch Verleihungen an Shorter der Kurs gedrueckt wird und b) riskiert er den Verlust der verliehenen Aktien, wenn der Hedge-Fonds pleite geht. Ich halte das fuer hoechst brisant, das ist so kaum einem klar.
>>Rodex
>Das macht die Suche sicher einfacher. Ich komme aber erst später dazu.
...das nennt sich"Security Lending"d..h.ohne schriftlichen Gegenbericht, den die Bank zu bestätigen hat,kann die Bank jederzeit beliebige Werte der Kunden aus den Depots an Dritte ausleihen,---ob die wohl jemals wiederkommen???
<center>
<HR>
</center> |
Eugippius
02.07.2002, 20:54
@ JüKü
|
Re: Verleihungen an Hedge-Fonds / genau, das wars..... |
>>>Dazu hat vor einigen Monaten Mal jemand was gepostet. Nämlich, dass Banken
>>>Aktien aus Kunden-Depots verleihen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Müsste ich
>>>Mal raussuchen.
>[b]Das macht die Suche sicher einfacher. Ich komme aber erst später dazu.<
<ul> ~ Vielleicht hier</ul>
<center>
<HR>
</center> |
JÜKÜ
02.07.2002, 21:00
@ Eugippius
|
Re: Verleihungen an Hedge-Fonds / genau, das wars...../ JA! Danke! oT |
>>>>Dazu hat vor einigen Monaten Mal jemand was gepostet. Nämlich, dass Banken
>>>>Aktien aus Kunden-Depots verleihen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Müsste ich
>>>>Mal raussuchen.
>>[b]Das macht die Suche sicher einfacher. Ich komme aber erst später dazu.<
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/98122.htm[/link]
<center>
<HR>
</center> |
Josef
02.07.2002, 21:50
@ rodex
|
Kann es sein, dass Gelder aus Geldmarktfonds auch an Hedgefonds weiterverliehen |
werden? Laesst sich das verifizieren? Kann man das als Privatanleger verhindern? Weiss jemand wie sich das verhindern laesst?
Das halte ich fuer ziemlich wichtige Fragen.
<center>
<HR>
</center> |
Tombstone
02.07.2002, 23:15
@ rodex
|
i.d.R. kein Risiko, da entsprechende Sicherheiten gegenüberstehen |
Das Risiko ist beschränkt, da die Entleiher im Gegenzug Sicherheiten in mindestens gleicher Höhe stellen (z.B. Anleihen) und nach Rückgabe der entliehenen Papiere dann auch ihre Sicherheiten zurückerhalten.
Wenn man ein Haus kauft, will die Bank ja auch Sicherheiten und nicht anders läuft es bei der WP-Leihe.
Ein bißchen verwundert es schon, daß das im Forum nicht bekannt ist - es scheint hier wenige Banker zu geben.
Tombstone
<center>
<HR>
</center> |
rodex
03.07.2002, 05:46
@ Tombstone
|
Re: i.d.R. kein Risiko, da entsprechende Sicherheiten gegenüberstehen |
>Das Risiko ist beschränkt, da die Entleiher im Gegenzug Sicherheiten in mindestens gleicher Höhe stellen (z.B. Anleihen) und nach Rückgabe der entliehenen Papiere dann auch ihre Sicherheiten zurückerhalten.
>Wenn man ein Haus kauft, will die Bank ja auch Sicherheiten und nicht anders läuft es bei der WP-Leihe.
>Ein bißchen verwundert es schon, daß das im Forum nicht bekannt ist - es scheint hier wenige Banker zu geben.
Ja, klar. Ich bezweifle nicht, dass ich als Privatperson Sicherheiten ohne Ende vorlegen muesste, wenn ich Leerverkaeufe taetigen wollte. Aber Hedge-Fonds? Die sind doch eigentlich bekannt fuer ihre massiven Hebelwirkungen, weil alles mit Krediten laeuft, der Eigenkapitalanteil minimal ist, und allenfalls Wertpapiere als Sicherheiten hinterlegt werden. Da werden schonmal 200 Milliarden Dollar mit 4 Milliarden Dollaer Eigenkapital bewegt, sicherlich wird das alles abgesichert sein. Deshalb gab es auch nie spektakulaere Pleiten von Hedge-Fonds wie den LTCM.
Rodex
<center>
<HR>
</center> |