R.Deutsch
03.07.2002, 08:58 |
Das Gewaltmodell ist längst abgelöst vom Betrugsmodell - @dottore Thread gesperrt |
Lieber dottore,
den allerdicksten Baum im Walde hast Du noch nicht entdeckt, obwohl wir alle schon die ganze Zeit darum kreisen.
Sklaven im Steinbruch konnte man noch durch Aufseher und Peitsche zur Leistung zwingen. Aber mach das mal mit einem Programmierer. Den kannst Du nur mit Betrug und Täuschung dazu bringen, Tag und Nacht umsonst für Dich zu arbeiten, etwa mittels stock options.
Das Tributsystem, das auf Gewalt (Abgabepflicht) gestützt war, ist längst abgelöst von einem Tributsystem, das auf Betrug gestützt wird (fiat money).
Aber genau deshalb gibt es auch Hoffnung. Gegen Tribut durch Gewalt kann man sich kaum wehren, solange die andere Seite die stärkeren Batallione hat. Aber gegen Tribut durch Betrug können wir uns wehren und zwar durch Aufklärung. Wenn der Betrügertrick durchschaut wird und deshalb nicht mehr funktioniert, bricht die Macht zusammen, wie wir jetzt beim Dollar und beim Gold beobachten können. Der Staat kann keinen Tribut mehr fordern (in Argentinien werden Finanzbeamte verprügelt), die Gesellschaft organisiert sich selbst (Schattenwirtschaft).
Lass uns gemeinsam ein Buch schreiben, in dem gezeigt wird, wie Tribut durch Gewalt von dem viel raffinierteren Tribut durch Betrug (Staatsverschuldung) abgelöst wurde und wie dieses System durch freien Handel und friedlichen Austausch (Liberalismus) abgelöst werden kann, was letztlich auf das aktive Organisieren einer wettbewerbsorientierten Schattenwirtschaft (Tauschringe, alternatives Privatgeld etc.) hinausläuft. Radikale Steuersenkung, mit anschließendem Staatsbankrott, wie es die FDP vorschlägt:-) scheint ein sinnvoller Weg zu sein.
Die Teile des Puzzles liegen ja alle schon vor. Sie müssen nur noch zu einem Bild (einem Buch) zusammengefügt werden. Den Titel: „Legales Falschgeld“ habe ich schon mal geschützt.
Gruß
R
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Ecki1
03.07.2002, 09:13
@ R.Deutsch
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Re: Wie soll die Gewalt organisiert sein? |
Hallo Reinhard
Diese Idee finde ich sehr sympathisch. Aber wie soll man verhindern, dass nach Auflösung des Betrugsmodells wieder das Gewaltmodell Einzug hält? Die Waffen sind ja nach wie vor in Umlauf und es können auch jederzeit ohne grösseren Aufwand welche hergestellt oder beschafft werden.
Wenn sich also jeder selbst bewaffnet, rein zu Verteidigungszwecken natürlich, wie verhindert man räuberische Zusammenschlüsse?
Fragen über Fragen. Wahrscheinlich braucht`s halt doch einen Staat (auch zur Durchsetzung von Vertragsverhältnissen), den man aber wirkungsvoll am Wuchern hindern muss. Eine völlig privatisierte Gewalt führt zum Recht des Stärkeren und somit auch wieder zur Tributpflicht (Schutzgeld).
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apoll
03.07.2002, 09:22
@ R.Deutsch
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Re: Das Gewaltmodell ist längst abgelöst vom Betrugsmodell - @dottore |
>Lieber dottore,
>den allerdicksten Baum im Walde hast Du noch nicht entdeckt, obwohl wir alle schon die ganze Zeit darum kreisen.
>Sklaven im Steinbruch konnte man noch durch Aufseher und Peitsche zur Leistung zwingen. Aber mach das mal mit einem Programmierer. Den kannst Du nur mit Betrug und Täuschung dazu bringen, Tag und Nacht umsonst für Dich zu arbeiten, etwa mittels stock options.
>Das Tributsystem, das auf Gewalt (Abgabepflicht) gestützt war, ist längst abgelöst von einem Tributsystem, das auf Betrug gestützt wird (fiat money).
>Aber genau deshalb gibt es auch Hoffnung. Gegen Tribut durch Gewalt kann man sich kaum wehren, solange die andere Seite die stärkeren Batallione hat. Aber gegen Tribut durch Betrug können wir uns wehren und zwar durch Aufklärung. Wenn der Betrügertrick durchschaut wird und deshalb nicht mehr funktioniert, bricht die Macht zusammen, wie wir jetzt beim Dollar und beim Gold beobachten können. Der Staat kann keinen Tribut mehr fordern (in Argentinien werden Finanzbeamte verprügelt), die Gesellschaft organisiert sich selbst (Schattenwirtschaft).
>Lass uns gemeinsam ein Buch schreiben, in dem gezeigt wird, wie Tribut durch Gewalt von dem viel raffinierteren Tribut durch Betrug (Staatsverschuldung) abgelöst wurde und wie dieses System durch freien Handel und friedlichen Austausch (Liberalismus) abgelöst werden kann, was letztlich auf das aktive Organisieren einer wettbewerbsorientierten Schattenwirtschaft (Tauschringe, alternatives Privatgeld etc.) hinausläuft. Radikale Steuersenkung, mit anschließendem Staatsbankrott, wie es die FDP vorschlägt:-) scheint ein sinnvoller Weg zu sein.
>Die Teile des Puzzles liegen ja alle schon vor. Sie müssen nur noch zu einem Bild (einem Buch) zusammengefügt werden. Den Titel: „Legales Falschgeld“ habe ich schon mal geschützt.
>Gruß
>R
...richtig, aber dann muß auch das Fundament des Betrugs geschleift werden, das
Zentralbanksystem!!
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apoll
03.07.2002, 09:30
@ Ecki1
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Re: Wie soll die Gewalt organisiert sein? |
>Hallo Reinhard
>Diese Idee finde ich sehr sympathisch. Aber wie soll man verhindern, dass nach Auflösung des Betrugsmodells wieder das Gewaltmodell Einzug hält? Die Waffen sind ja nach wie vor in Umlauf und es können auch jederzeit ohne grösseren Aufwand welche hergestellt oder beschafft werden.
>Wenn sich also jeder selbst bewaffnet, rein zu Verteidigungszwecken natürlich, wie verhindert man räuberische Zusammenschlüsse?
>Fragen über Fragen. Wahrscheinlich braucht`s halt doch einen Staat (auch zur Durchsetzung von Vertragsverhältnissen), den man aber wirkungsvoll am Wuchern hindern muss. Eine völlig privatisierte Gewalt führt zum Recht des Stärkeren und somit auch wieder zur Tributpflicht (Schutzgeld).
...ja,es braucht einen Staat, dieser aber soll Diener der Bürger sein und nicht
Obrigkeitsstaat.Erst mit der Gründung der Fed(Zentralbank)1913 wurde der Grund-
stein für den allmächtigen Bundesstaat gelegt und der Möglichkeit der Staatsver-
schuldung und Einführung der progreßiven Einkommensteuer;warum wohl wurde der
preußische Staat aufgelöst?
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R.Deutsch
03.07.2002, 10:48
@ Ecki1
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Re: Wie soll die Gewalt organisiert sein? |
Hallo Ecki,
Du schreibst:
Wenn sich also jeder selbst bewaffnet, rein zu Verteidigungszwecken natürlich, wie verhindert man räuberische Zusammenschlüsse?
Fragen über Fragen. Wahrscheinlich braucht`s halt doch einen Staat (auch zur Durchsetzung von Vertragsverhältnissen), den man aber wirkungsvoll am Wuchern hindern muss. Eine völlig privatisierte Gewalt führt zum Recht des Stärkeren und somit auch wieder zur Tributpflicht (Schutzgeld).
Das ist alles längst ausdiskutiert (Hobbes, Locke etc.) wir müssen uns dieses Freiheitswissen nur wieder neu aneignen, das durch den sozialistischen Wohlfahrtsstaat in den letzten 100 Jahren verschüttet wurde. Wir waren schon viel weiter! Natürlich muss das Zentralbanksystem geschleift werden, denn das ist das Herz des Betrugssystems.
Gruß
R
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Taktiker
03.07.2002, 11:09
@ R.Deutsch
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Re: Wie soll die Gewalt organisiert sein? |
Du schreibst:
> wir müssen uns dieses Freiheitswissen nur wieder neu aneignen, das durch den sozialistischen Wohlfahrtsstaat in den letzten 100 Jahren verschüttet wurde.
Man kann die Probleme natürlich nicht lösen, wenn man schon die derzeitige Wirtschaftsform nicht korrekt zuordnen kann. Haben Sie denn mal in einem sozialistischen System gelebt? Wohl nicht.
Wir haben ein geradezu perfide auf Profitinteressen ausgerichtetes Wirtschaftssystem und die Perfidie hat sich deutlich sichtbar in den letzten Jahren gesteigert. Gut zu erkennen am Privatisierungswahn bei Post, Bildungswesen, Krankenhäusern, ja sogar hoheitlichen Aufgaben.
Wir sind nach aktueller Entwicklung nicht mehr weit davon entfernt, selbst die Rechtsprechung als eigenständige AG auszulagern. Die Arbeitsämter wurden ja schon (ganz in Ihrem Sinne) in sklavenhaltende"Job-Center" umgewandelt. Zum Wohle des Kapitals.
Wer also diese Zustände als sich ausbreitenden"sozialistischen Wohlfahrtsstaat" beschreibt, wird die Probleme nicht lösen können, denn er scheitert schon an der Ist-Analyse.
Wer Betrugssysteme verhindern will, muß den Menschen disziplinieren. Aber da bei Neoliberalen schon die Nennung des Wortes"Disziplin" kalten Angstschweiß hervorruft, werden die das Problem eher verschärfen. Man sieht ja, wohin die ganze wirtschaftliche"Liberalisierung" geführt hat: Es war eine einzige Aufforderung zum Betrug! Wer Selbstverantwortlichkeit eines jeden fordert, kann nicht ausblenden, dass er damit Hyänen von der Leine läßt, die sich bei der erstbesten Gelegenheit auf wehrlose Lämmer stürzen.
Deswegen wirken die Heilsvorstellungen der Neoliberalen hier mit jedem Tag skurriler. Man kann nur noch bitter lachen darüber.
Aber was erlaube ich mir eigentlich, gegen den großen Reinhard Teutsch zu polemisieren, der sogar einen Karl Marx locker in die Tasche stecken kann!
Ich verneige mich...
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Ecki1
03.07.2002, 12:43
@ R.Deutsch
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Re: Wie soll die Gewalt organisiert sein? |
Hallo Reinhard
Du schreibst:
Das ist alles längst ausdiskutiert (Hobbes, Locke etc.) wir müssen uns dieses Freiheitswissen nur wieder neu aneignen, das durch den sozialistischen Wohlfahrtsstaat in den letzten 100 Jahren verschüttet wurde. Wir waren schon viel weiter! Natürlich muss das Zentralbanksystem geschleift werden, denn das ist das Herz des Betrugssystems.
Stimmt. Ich wollte ja auch nicht das Rad neu erfinden. Aber auf solche wieder aufkeimenden Freiheitsgedanken wird man sich dringend stützen müssen, denn die Systemdiskussionen werden sicherlich lärmig.
Gruss: Ecki
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