Taktiker
04.07.2002, 01:41 |
ja, der Sozialstaat muß weg! Thread gesperrt |
ein Klassebeitrag aus dem Systemfehlerforum, der wohl wieder mal säuberlich ignoriert wird von der Neoliberalen-Fraktion hier. Nicht anders als mein Beitrag heute vormittag als Antwort auf die abstruse Erkenntnis eines R.Deutsch, wir lebten abgeblich in einem sozialistischen Wirtschaftsraum.
Führt es Euch zu Gemüte und denkt noch mal nach, ob wir wirklich in der sozialistischsten aller Welten leben und was das alles soll mit dem elenden"Sozialklimbim" (O-Ton Deutsch). Wahrscheinlich sinnlos, das hier zu präsentieren, da sich die Wohlstandsfettsäcke mit ihren zynischen Armenausrottungsphantasien auch hier breit gemacht haben. Viel Spaß bei der Überwindung des"sozialistischen Wohlfahrtsstaates"!
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I. Ende der Erwerbsarbeit??
Seit über 20 Jahren erleben wir das Phänomen der Massenarbeitslosigkeit. Sie hat allen konjunkturellen Zwischenhochs zum Trotz in dem Maße zugenommen wie die Anzahl normaler, versicherungspflichtiger Arbeitsverhältnisse zurückgegangen ist. Die Gründe hierfür liegen nicht im Eigenverschulden der von Arbeitslosigkeit Betroffenen, wie uns die öffentliche Meinung glauben machen möchte, sondern in der Tatsache, dass die sog. reguläre Vollzeitarbeit ausstirbt. Der breiten Ã-ffentlichkeit wird diese Tatsache bis heute verschwiegen. Meinungsmachende Monopolmedien und sich volkstümlich anbiedernde Politiker schüren stattdessen Vorurteile gegenüber den Betroffenen. Beispiel: Das Kanzler- Unwort, es gebe kein Recht auf Faulheit. Man treibt auf diese Weise geschickt den Keil zwischen die Noch-Lohnabhängig Beschäftigten und die davon"Freigesetzten". Die Ausgrenzung sozial Schwacher wird auf die Spitze getrieben, die Mehrheit der Hilfsempfänger als"Sozialschmarotzer" beschimpft.
Um mit diesen unsinnigen Vorurteilen aufzuräumen, genügt ein Blick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Große Konzerne und Unternehmen verschmelzen ("fusionieren") miteinander, d.h. sie legen Abteilungen zusammen. Zwangsläufig werden Stellen überflüssig und abgebaut. Rationalisierung als Folge von technischem Fortschritt und Computerisierung führt zu weiterem Personalabbau. Viele kleine und mittlere Betriebe gehen ein, weil sie dem durch die Fusionen erhöhten Konkurrenz- und Kostendruck nicht gewachsen sind. Konzerne, die verschmelzen, können nicht nur auf Personal, sondern auch auf einen nicht geringen Teil ihrer Zulieferer verzichten. Diese sind zumeist von einem Hauptauftraggeber abhängig. Springt der ab, kommt das einem Todesurteil gleich. Zehntausende Firmenpleiten Jahr für Jahr sprechen für sich. Somit sinkt die Zahl regulärer Beschäftigungsverhältnisse auch hier, während andererseits ungeschützte Beschäftigung, Scheinselbstständigkeit, Zeit- und Leiharbeit wachsen, letztere neuerdings mit freundlicher Unterstützung von Arbeitsämtern und Gewerkschaften.
Gesamtgesellschaftlich ist dies gleichbedeutend mit sinkenden Einkommen und zunehmender Verarmung immer größerer Teile der Bevölkerung. Vollbeschäftigung ist Illusion. Experten haben errechnet, dass min. 30 % des jetzt noch beschäftigten Personals in Produktion und Dienstleistung im Grunde überflüssig sind. Innerhalb dieses Jahrzehnts wird allein bei Handel, Banken und Versicherungen jeder zweite Beschäftigte entbehrlich. Die hoch gelobte wie hoch überschätzte Computerbranche hat inzwischen ebenfalls ihre Bruchlandung auf dem Boden der Tatsachen erfahren. Die Pleitewelle hat unzählige kleine Internetfirmen erreicht und massig"Zukunfts"-Arbeitsplätze vernichtet. All dies passt ins Bild einer sich immer rasanter entwickelnden Weltwirtschaft, die einer Grundtendenz unterworfen ist: Eine schrumpfende Zahl miteinander verschmelzender Großkonzerne beherrscht immer größere Anteile des Weltmarktes. Entsprechend dünner wird die Luft für Kleinunternehmen und Mittelständler. Neue (reguläre) Arbeitsplätze- Fehlanzeige (außer in den Computern der Arbeitsämter)!!
II. Sinn und Zweck der Lohnarbeit
Die Erwerbsarbeit macht sich daran, das Zeitliche zu segnen. Kaum jemand will es wahrhaben. Stattdessen wird großes Gejammer angestimmt und lauthals nach Arbeit geschrien. Die Frage, wem und was diese Arbeit dient, wird ausgeblendet. Sie lässt sich leicht beantworten, wenn man sich einige Zahlen zu Gemüte führt: In Deutschland gibt es allein 7-8 Billionen Euro Vermögen an Geld- und Sachwerten, allerdings völlig ungleich verteilt: Mind. die Hälfte davon gehört ganzen 3 %!
Weltweit besitzen ein paar hundert Milliardäre mind. soviel wie die Hälfte der Menschheit (3Mrd). Unternehmen, die Stellen abbauen oder dieses ankündigen, können in der Regel mit steigenden Börsenkursen rechnen.
In dem Maße wie der Reichtum privilegierter Minderheiten wächst, vergrößert sich auf der anderen Seite die Armut unter der großen Mehrzahl der Menschen. Auch in den vermeintlich so reichen Industrieländern. Auf Grund drastisch sinkender Löhne spielt es dabei immer weniger eine Rolle, ob man lohnabhängig beschäftigt ist oder nicht. Millionen von"working poor" (arbeitende Arme) in den USA, aber auch in Europa, unterstreichen dies. Sie verrichten schlecht bezahlte Arbeit, weniger für sich selbst, weniger für soziale Zwecke, als vielmehr für die Gewinne großer Konzerne und die Rendite reicher Aktionäre. Arbeiten für die Bereicherung ohnehin schon Reicher.
Nichts anderes macht seit je her den Charakter der Lohnarbeit im Kapitalismus aus. Soziale Interessen dürfen sich mit den Krümeln begnügen, die beim Backen des kapitalen Wohlstandskuchens unter den Tisch fallen. Für die meisten Menschen auf diesem Globus ist das zu wenig und es wird immer weniger. Der vielbeschworene Markt regelt alles...zu Gunsten derjenigen, die die größten Marktanteile auf sich vereinigen: Banken, Konzerne, Versicherungen. Der Schrei nach Arbeit kommt dem Schrei nach der Vergrößerung von deren Profit gleich. Für die kleinen Leute bedeutet das: Geringere Einkommen, miesere Arbeits- und Lebensbedingungen, zunehmende Verelendung. Für die Weltwirtschaft heißt das: Ausfall der Massenkaufkraft, Krisen, Kriege.
III. Europäisches Sozialstaatsmodell
Der Abbau regulärer Beschäftigung ist das Todesurteil für den Sozialstaat nationaler Prägung. Die Sozialversicherungssysteme leben von Beitragszahlungen aus regelmäßigen Erwerbseinkommen. Doch je mehr Arbeitsplätze abgebaut werden, desto mehr Beitragszahler gehen den Sozialkassen verloren. Die Folge sind Kürzungen sozialer Leistungen wie Rente, Arbeitslosengeld und Sozialhilfe einerseits wie die Erhöhung der Versicherungsbeiträge andererseits. Dieser Prozeß ist unumkehrbar, die endgültige Auflösung der bereits schwer ausgehöhlten Sicherungssysteme absehbar.
Es hat keinen Zweck, dem verbleichenden Patient Sozialstaat nachzuweinen. Eher sollten Überlegungen und Anstrengungen unternommen werden, etwas Neues, Besseres, Sinnvolleres an seine Stelle zu setzen. Nachdem sich mehrere europäische Staaten durch die Einführung einer gemeinsamen Währung enger aneinander gebunden haben, gilt es ein europäisches Sozialstaatsmodell zu entwickeln, ein europaweites soziales Netz zu knüpfen, das der Entwicklung der Arbeitswelt hin zu mehr ungeschützter Beschäftigung Rechnung trägt. Und zwar in dem es jedem Menschen ein Mindesteinkommen garantiert, das nicht an die rückläufige reguläre Lohnarbeit gekoppelt ist, die ohnedies vorrangig kapitale Interessen bedient. Mit anderen Worten: Die gesamtwirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung macht die Einführung einer Grundsicherung, eines"Existenzgeldes" zwingend erforderlich.
Dieses finanziert jedem Menschen das, was er an Mindestbedarf zum Leben braucht: Kleidung, Essen, Dach überm Kopf. Unabhängig von irgendwelcher bezahlten Beschäftigung. Diese kann er ausüben, wenn er zusätzlich Geld verdienen möchte. Arbeit verliert so ihren zwanghaften Charakter. Sie ist nicht länger Pflicht, die man ausüben muss, sondern Recht, von dem man Gebrauch machen kann. Auf der Grundlage eines Existenzgeldes lässt sich die verbliebene Erwerbsarbeit besser aufteilen. Modelle zur Arbeitszeitverkürzung und Teilzeitarbeit können endlich greifen. Es kommt zu einer gerechteren Verteilung des gesellschaftlich erarbeiteten Reichtums.
Ein weiterer schwerwiegender Vorteil: Die milliardenverschlingende Bürokratie der Arbeitslosen- Armuts- und Rentenverwaltung entfällt. Bestehende Ansprüche an das alte System werden mit dem Existenzgeld verrechnet.
IV. Zwei Haupt-Einwände gegen ein Existenzgeld
1)"Jemandem einfach so Geld geben ohne Gegenleistung? Nie und nimmer!" Frage: Welche Gegenleistung erbringen reiche Aktionäre, die ohne einen Finger krumm zu machen, in Ruhe zuschauen können, wie ihr Vermögen wächst?"Unternehmerisches Risiko" oder"soziale Verantwortung" werden nach unten abgewälzt. Das Kosten-Nutzen- Denken, das den Menschen zur reinen Verwertungseinheit herabstuft, klammert diejenigen aus, die von ihm profitieren, ohne ihm selbst unterworfen zu sein. Es fängt die Kleinen, die Großen läßt es laufen.
Selbiges trifft auf die neoliberale Auffassung zu, der Sozialstaat sei ein"Wohlfahrtsstaat" oder eine"soziale Hängematte".
Wenn hier jemand von öffentlicher Wohlfahrt lebt und sich in der Matte räkelt, sind es Allianz, Deutsche Bank, Daimler- Chrysler und Konsorten. Sie bereichern sich an gesellschaftlicher Arbeit, lassen ihre Gewinne von der Steuer befreien, während sie ihre Verluste auf die Allgemeinheit abwälzen und ihre Auslandsgeschäfte durch Hermes-Bürgschaften absichern. Obendrein kassieren sie Subventionen in Milliardenhöhe. Sie sind die größten Nutznießer eines extrem ungerechten Wirtschaftssystems. Sie sind die wahren Sozialschmarotzer.
Angesichts dieser Tatsache ist es nur recht und billig, wenn sie in Zukunft die höchsten Beiträge zur Finanzierung eines Existenzgeldes leisten.
2)"Schön und gut. Aber wer wird noch arbeiten wollen, wenn der Lebensunterhalt auch ohne Arbeit gesichert ist?" Antwort: Alle. Weil man freiwillig eher bereit ist, etwas mit und für andere zu tun, als unter dem Zwang, seinen Lebenunterhalt verdienen zu müssen. Wie ist sonst die hohe Zahl ehrenamtlicher Tätigkeiten zu erklären, die viele neben ihrem festen Beruf ausüben? Experten haben errechnet, dass allein in Deutschland die Umwandlung von Ehrenämtern in feste Anstellungen beinahe 1 Million Vollzeitarbeitsplätze brächte.
Es gibt keinen Menschen, der nicht in irgendeiner Form bereit wäre, etwas für andere zu tun. Die sog. Faulheit bezieht sich auf den zwanghaften Charakter heutiger Arbeit. Sie ist eine Erfindung des Kapitalismus, der neben materieller Armut auch jede Menge geistig-seelisch- moralisches Elend im Überfluss produziert.
Wo Profit das Maß aller Dinge ist, interessieren soziale Belange nur am Rande. So kommt es, dass zwei Drittel unverzichtbarer gesellschaftlicher Arbeit unbezahlt bleiben. Darunter fallen Kindererziehung, Altenbetreuung und- pflege, Haushaltsführung, Renovierungsarbeiten usw. Es häufen sich Klagen über Schwarzarbeit.
Dabei besteht die eigentliche"Schattenwirtschaft" aus der eben genannten Arbeit, ohne die die Gesellschaft nicht existieren könnte. Ein Existenzgeld würde solche Tätigkeiten endlich halbwegs angemessen honorieren. Es würde Schwarzarbeit überflüssig machen, weil jeder/jede genügend Einkommen hätte. Es würde die Kaufkraft der Bevölkerung erhöhen, die Nachfrage ankurbeln und die Entwicklung der Wirtschaft in eine sinnvolle Richtung lenken: Jobs könnten dort entstehen, wo man sie wirklich braucht: Im Umweltbereich und im sozialen Tätigkeitsfeld. Andere Branchen, die wenig zur Verbesserung menschlicher Lebensbedingungen beitragen und einzig privatem Gewinnstreben nützen, würden wegbrechen: Rüstung, Kernenergie, Luxusmüll, Unterhaltungskitsch. Nicht zu vergessen: Der gesamte Werbesektor, der vornehmlich die Aufgabe hat, bei Verbrauchern künstliche Bedürfnisse nach überflüssigen Produkten zu erwecken. Die Arbeit, die in den genannten Bereichen geleistet wird, ist bei näherem Hinsehen nichts weiter als eine ungeheure Verschwendung von Zeit, Energie und Material.
Die Einführung eines Existenzgeldes würde dieser Verschwendung Einhalt gebieten. Wo der Lebensunterhalt von vornherein gesichert ist, kann niemand mehr gezwungen werden, ihn mit sinnlosen, überflüssigen oder sogar für Umwelt und Gesundheit schädlichen Arbeiten zu verdienen.
V. Höhe und Finanzierung des Existenzgeldes
1) Wie hoch soll das Existenzgeld sein? Wie setzt sich die Finanzierung zusammen?
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Sozialhilfeinitiativen (BAG-SH) hat 1998 ein schlüssiges Konzept vorgelegt. Für den Grundbedarf einer Person setzt man pauschal 1500 DM monatlich an. Miete und Heizkosten werden extra berechnet, weil sie von Wohnung zu Wohnung unterschiedlich hoch sind. Berechnungsgrundlage ist der Mietspiegel der jeweiligen Kommune. Im Bundesdurchschnitt lag der Mietspiegel 1998 bei 500 DM. Nach Einführung des Euro sind hier unter Berücksichtigung von Preis- und Mietsteigerungen 300 Euro anzusetzen. Die Mietspiegel der Kommunen können im Einzelnen darüber oder darunter liegen. In jedem Fall gibt es Wohngeld bis zur Höhe des kommunalen Mietspiegels. Liegt die Miete einer Wohnung darüber, trägt der Mieter den Differenzbetrag selbst.
Nun zum eigentlichen Existenzgeld. Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung können hier inzwischen 800 Euro pro Monat und Person veranschlagt werden. Dieser Betrag gliedert sich wie folgt auf:
1) Ernährung u. Dinge des täglichen Bedarfs: 260 Euro + Energie: 40 Euro = 300 Euro
2) Krankenversicherung: 110 Euro + Gesundheit: 30 Euro = 140 Euro
3) Soziales (Kultur, Sport, Hobby, Bildung etc.): 100 Euro + Urlaub: 60 Euro + Mobilität: 60 Euro = 220 Euro
4) Bekleidung: 80 Euro + Instandhaltung: 60 Euro = 140 Euro
1) 300 Euro + 2) 140 Euro + 3) 220 Euro + 4) 140 Euro = (nach Adam Riese) 800 Euro.
Je nach persönlichem Bedarf kann natürlich umgeschichtet werden. Die Gesamtkosten des Existenzgeldes betragen pro Person jährlich 12 mal 800 Euro = 9600 Euro. Bei 82 Mill. Einwohnern ergibt dies für Deutschland einen Gesamtbedarf an Grundsicherung von 787,2 Mrd. Euro. Hinzu kommen rund 180 Mrd. Euro Wohnkosten (unter Berücksichtigung privaten Wohneigentums, bei dem Vermieter-Profite entfallen). In der Summe ergibt sich ein Gesamtkostenvolumen von 967,2 Mrd. Euro.
2) Woher das Geld nehmen?
Vorstellbar ist eine gemeinsame Finanzierung aller Euro-Länder. Im Modell der BAG-SH kommt weitgehend der Bund für Wohn- und Existenzgeld auf. Die Finanzierung besteht aus drei Säulen:
A. Bisherige Sozialtransfers werden in den Haushalten von Bund, Länder und Kommunen umgeschichtet. Sozialleistungen wie Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe, Bafög, Kinder- u. Erziehungsgeld sowie bisheriges Wohngeld entfallen genauso wie der dazugehörige Aufwand an Bürokratie und Verwaltung. 1997 betrugen die Gesamtkosten hier rund 650 Mrd. Euro. Der größte Teil dieser Aufwendungen wird zur Finanzierung des Existenzgeldes herangezogen.
B. Einen weiteren Teil decken die bisherigen
Sozialversicherungsbeiträge ab. Ich meine allerdings, dass sich die Beiträge um einiges kürzen lassen, zumal der Anteil der Krankenversicherung bereits im Existenzgeld enthalten ist. Da das Existenzgeld eine Art Grundrente darstellt, können auch die Rentenbeiträge entsprechend reduziert werden.
C. Auf alle Nettoeinkommen, gleich welcher Art u. Höhe, wird eine 50% ige Abgabe ("Take-half") erhoben. Sie ist zweckgebunden und keine Steuer! Bei der Besteuerung werden die Lohnsteuerklassen auf Klasse 1 für alle umgestellt. Jede/r wird als Einzelperson besteuert, weil auch jede/r als Einzelperson Existenzgeld erhält. Die Steuern bleiben in der jetzigen Höhe und Progression erhalten, damit der Staat weiter seinen öffentlichen Aufgaben nachkommen kann. Um Steuerausfälle zu vermeiden, sollten Schlupflöcher mittels Regelungen auf europäischer Ebene geschlossen werden.
Wie hat man sich das Ganze konkret vorzustellen? Beispiel:
Jemand mit einem mittleren Brutto-Jahreseinkommen von 39.000 Euro zahlt hiervon rund ein Drittel Steuern und Sozialabgaben, also 13.000 Euro. Von den verbliebenen 26.000 Euro netto wandert die Hälfte in den Existenzgeldtopf, d.h. nochmals 13.000 Euro. Zu den restlichen 13.000 Euro erhält er 9600 Euro Existenzgeld plus die Kosten der Unterkunft. Unterm Strich bleiben mindestens 26.000 Euro zum Leben u. allem, was dazugehört! Bezieher sehr hoher Einkommen werden stöhnen, weil ihnen weniger Vermögen zum Anhäufen bleibt. Leben werden sie deshalb nicht schlechter. Viel wichtiger ist: Wer nur ein geringes oder gar kein Einkommen hat, wird nicht länger ausgegrenzt und in die Armut abgedrängt. Die lange geforderte Umverteilung von oben nach unten findet endlich statt. Die entsprechende Stärkung der Massenkaufkraft kurbelt zudem die Wirtschaft an.
VI. Alles Utopie?
Sicher: Die Einführung eines Existenzgeldes für alle setzt tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen verbunden mit einem radikalen Bewusstseinswandel voraus. Unter den jetzigen Verhältnissen scheint sie schwer durchsetzbar. Als Forderung einer europaweiten sozialen Bewegung gegen Ausgrenzung, Armut und ungeschützte Beschäftigung ist sie jedoch durch und durch legitim. Außerdem: Was ist die Alternative? Vollbeschäftigung läßt sich nur noch statistisch erreichen. Die Löhne sinken mehr und mehr, die Arbeit für den Kapitalprofit wird immer mieser, die Schädigung unserer Gesundheit und unserer Umwelt immer gravierender. Sollen wir seelenruhig zuschauen,wie der ganze Globus vor die Hunde geht?
Die"Arbeiterklasse" = Gewerkschaftsbasis wird es nicht richten. Zumindest nicht allein. Sie ist genauso im Schrumpfen begriffen wie der Arbeitsmarkt.
Nichtsdestoweniger sind wir überzeugt: Dieses ruinöse, ungerechte Gesellschaftssystem namens Kapitalismus ist ein abgestorbener Baum, der eines Tages fallen wird, weil wir ihn fällen werden. Die Erkämpfung eines Existenzgeldes für alle ist der erste Schritt dahin.
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Baldur der Ketzer
04.07.2002, 08:23
@ Taktiker
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Re: Wohlstandsfettsäcke und taktierende Sonstige |
Hallo, Taktiker,
da hast Du Dich wieder ganz fein geoutet.
> ob wir wirklich in der sozialistischsten aller Welten leben
tja, kommt auf den Blickwinkel an; ein Nordkoreaner würde sich freuen, zweifellos, aber ein Schweizer sagte mir mal, //ihr Deutschen seid doch Arschlöxxxx, laßt Euch doch den Schmarrn nicht gefallen, wobei er m.E. Recht hat//
Ein Augenarzt nimmt ja auch blinde und einäugige Patienten nicht als den Normalfall an, obwohl er in seiner Praxis besonders viele davon haben wird im Vergleich zur Straße
>da sich die Wohlstandsfettsäcke mit ihren zynischen Armenausrottungsphantasien auch hier breit gemacht haben.
Na, toll - Junge, vielleicht liegt es daran, daß Du nicht hinguckst, wie die von Dir hier anwesenden sogenannten Wohlstandsfettsäcke zu ihrer Kohle kamen: ich kann Dir das verraten:
- stehe frühmorgens auf, am besten so gegen 14.00 Uhr
- mach das Fenster auf
- stell Dir einen Teller hin
- und warte, bis die gebratenen Tauben zum Fenster rein auf Deinen Teller fliegen - diese Reichen machen das nämlich so.
Im Gegensatz zu Dir müssen sie nämlich nix tun, sie gucken einfach zum Fenster raus.
Sie haben, im Gegensatz zu Dir, nie was gelernt, und als Du auf die Diplomprüfung gebüffelt hast, haben diese reichen Fettsäcke Müßiggang betrieben..............usw.
Aus Dir spricht lediglich Neid, Klassenkampf und Illusion.
Nimm den Wohlstandsfettsäcken alles weg (versuchs mal.....), und verteile alles um, einen Monat lang 10.000 Euro Bürgergeld für alle, prima.
Dann muß Dein Wohlstandsfettsack vielleicht den Müll selber zur Deponie fahren, aber nach diesem Monat gibts dann halt 80 Millionen Arbeitslose. Frei nach Photo Porst.
Im übrigen schließe ich mich Galiani an, der hat schon alles notwendige zusammengafßt damals.
>, dass die sog. reguläre Vollzeitarbeit ausstirbt.
vollkommener Blödsinn, einfach ins Blaue hinein aufgestellt
> schüren Vorurteile gegenüber den Betroffenen.
ach, wie niedlich, das glaubst Du doch selbst nicht
>Große Konzerne und Unternehmen verschmelzen ("fusionieren") miteinander, zwangsläufig werden Stellen überflüssig und abgebaut.
es ist normalen Menschen weithin bekannt, daß nicht die großindustrie, sondern mittelständische Firmen den Löwenanteil an Arbeitsplätzen schaffen bzw. anbieten
Zum ganzen Rest möchte ich Dir nur eines zusammenfassen: spiel doch mal selber Arbeitgeber. Geh zum Arbeitsamt und suche irgendjemanden, den Du fiktiverweise brauchst, dessen Leistung DU aus Deiner Tasche bezahlen mußt, dessen Risiko der Arbeitseffizienz Du ganz alleine trägst. Und dann schaust Du Dir an, welchen Unterschied es gibt zwischen Deiner Vorstellung und dem Bewerber.
Es mag Ausnahmen geben, aber die Lebenserfahrung aller hier im Forum anwesenden Arbeitgeber wird eindeutig sein.
Ich nehme mir heraus zu behaupten, Dir fehlt einfach die Lebenserfahrung, was diese andere Seite der Medaille betrifft.
Und ich gebe gerne zu, daß mir die Lebenserfahrung von Kreuzberg fehlt, da bin ich gar nicht scharf drauf.
Es läuft letztlich auf den Kernpunkt hinaus: entweder, wer die Chose zahlt, schafft an, oder, es muß einen sozialen Mindestlevel geben, der unter allen Umständen aus den Taschen derer, die die Kohle erwirtschaftet haben, gewaltsam herausgepreßt und umverteilt werden muß.
Und wenn man jetzt noch den Punkt sucht, wo dieser Level sein sollte (Bürgergeld, Wohnung mit recht auf soziale Kontakte wie Konzert, Kino etc. oder Suppenküche), dann sind wir wieder in der Politik:
Freiheit oder Sozialismus.........SIC!
(dafür, daß eine Partei diesen Spruch mal zu Wahlzwecken mißbraucht hat, kann ich nichts, ich wähle diese Brüder auch nicht)
Gruß an die PDS-Spree vom Baldur
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Popeye
04.07.2002, 09:03
@ Taktiker
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Umverteilung ist Diebstahl |
Hallo Taktiker,
natürlich läßt sich jedes Thema polemisieren (siehe Titel dieses Beitrages), Erkenntnisgewinn bringt es regelmäßig selten. Auch will Dir niemand Dein sozialistisches Weltbild nehmen. Aber wenn Du reflektierte Antworten auf solche Beiträge erwartest, stößt diess - zumindest bei mir - auf inneren Widerstand. Wir wissen alle zu wenig, und das Wenige, das wir zu wissen glauben, ist wahrscheinlich falsch. Aber es ist ein Basis von der aus"man" (die Gesellschaft) sich weiterentwickeln kann. Mit Polemik ist dies sicher nicht möglich.
Hier einige Grundlagen:
Wohlfahrtstheorie
Arbeitsmarkttheorie
Gruß Popeye
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Baldur der Ketzer
04.07.2002, 09:13
@ Taktiker
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Re: pure Hetze bar jeden Fakten, bar jeder Vernunft |
> dass die sog. reguläre Vollzeitarbeit ausstirbt.
reine Behauptung, Unsinn
>Das Kanzler- Unwort, es gebe kein Recht auf Faulheit.
was ist an dieser Feststellung unzutreffend? Forderst Du dieses Recht?
>Große Konzerne und Unternehmen verschmelzen
dort nur sehr geringe Beschäftigung im vergleich zur sonstigen Wirtschaft, dort entstehen nicht die derzeitigen 6 Mio Arbeitslosen
>Viele kleine und mittlere Betriebe gehen ein, weil sie dem durch die Fusionen erhöhten Konkurrenz- und Kostendruck nicht gewachsen sind.
nee, weil ihnen der Verbrecherstaat die Luft abschnürt, weil nix mehr bleibt, um eine flaue Zeit durchzustehen
>Experten haben errechnet, dass min. 30 % des jetzt noch beschäftigten Personals in Produktion und Dienstleistung im Grunde überflüssig sind.
wenn ich schon das Wort Experten höre - Experten in die Prodfuktion! Dummschwätzer im Wolkenkuckucksheim.....
>Innerhalb dieses Jahrzehnts wird allein bei Handel, Banken und Versicherungen jeder zweite Beschäftigte entbehrlich.
Na, und wie viele Millionen neue Unvermittelbare sind das dann?
> In Deutschland gibt es allein 7-8 Billionen Euro Vermögen an Geld- und Sachwerten, allerdings völlig ungleich verteilt: Mind. die Hälfte davon gehört ganzen 3 %!
Jawollja, die Reichen enteignen und alles an die ausgebeuteten Opfer ausschütten, dann gehts zur Sonne, zur Freiheit empor.....
Bei Gleichverteilung hättest Du bei 80 Mio im Land 94.000 Euro pro Nase. Das ist nicht viel, ein EFH kostet ja schon 200 bis 700.000, und viele haben ihr Leben lang gespart, um das Häuschen abzuzahlen.
Kauf mal eine winzige Hütte in München, weil Du dort arbeitest. Die kostet mehr als ein Palast in Bremerhaven oder ein ganzer Landkreis im Oderbruch ;-).
So, jetzt rechnen wir weiter: 3% also, d.h. mal Faktor 33, die Wohlstandsfettsäcke haben pro Nase also 2.8 Mio.Euro zur Verfügung. Jetzt fahr mal durch ein Industriegebiet und schau Dir die Hallen an, was die wohl kosten werden.......und dann überlege, wie wahnsinnig viel es ist, wenn ein Fabrikant 100.000 Bargeld hat, 2 Autos, und seine Firma 2.5 Mio wert ist.
Toll! Auf zum Klassenkampf, die Fahne hoch, das Tor brecht auf, jetzt nimmt die Revolution neuen Lauf, trallala.... ;-(((
>Weltweit besitzen ein paar hundert Milliardäre mind. soviel wie die Hälfte der Menschheit (3Mrd).
Erschlagen? Vergesellschaften?
>Sie verrichten schlecht bezahlte Arbeit, weniger für sich selbst, weniger für soziale Zwecke, als vielmehr für die Gewinne großer Konzerne und die Rendite reicher Aktionäre. Arbeiten für die Bereicherung ohnehin schon Reicher.
Super. Kommintern? Manuilsky? Oder bloß Wagenknecht?
Warum für die reichen Säcke buckeln? Kündigt doch, Leute, und laßt den reichen Säcken ihren Dreck selber machen- warum arbeitet eigentlich jemand unter diesem Zwang? Nach ein paar Tagen steht der Reiche in einer leeren Firma.......hahahaha palimpalim
> europaweites soziales Netz zu knüpfen, das der Entwicklung der Arbeitswelt hin zu mehr ungeschützter Beschäftigung Rechnung trägt.
....
Super, UdSER.....
>Dieses finanziert jedem Menschen das, was er an Mindestbedarf zum Leben braucht: Kleidung, Essen, Dach überm Kopf. Unabhängig von irgendwelcher bezahlten Beschäftigung. Diese kann er ausüben, wenn er zusätzlich Geld verdienen möchte. Arbeit verliert so ihren zwanghaften Charakter. Sie ist nicht länger Pflicht, die man ausüben muss, sondern Recht, von dem man Gebrauch machen kann.
Pogo-Partei, Recht auf Vollsuff, Freibumsen für alle, es lebe Anarchopop, Kiffen statt kaufen, wir dürfens versaufen, Alles für alle, es lauthals erschalle, Tataaaaa.
Find ich gut, wo gehts los? *kopfschüttel*
>Weil man freiwillig eher bereit ist, etwas mit und für andere zu tun, als unter dem Zwang, seinen Lebenunterhalt verdienen zu müssen.
Blümchen für alle, ach, wie putzig, ich wette, das hat eine Kindergärtnerin aus Marzahn verfaßt....
>würden wegbrechen: Rüstung, Kernenergie, Luxusmüll, Unterhaltungskitsch.
nicht zu vergessen, es würde auch kein Zahnweh mehr geben, der Müll trägt sich selber runter, und Tante Paula wäre wieder normal statt hysterisch
>Der gesamte Werbesektor,...nichts weiter als eine ungeheure Verschwendung von Zeit, Energie und Material.
genau, früher reichte auch ein Trabbi 601, um von A nach B zu kommen, wofür braucht es da was anderes?
Ich denke, es reicht.
Für das Pamphlet ist ja mein Mülleimer noch zu schade.
Fassungslos, der Baldur
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kingsolomon
04.07.2002, 09:26
@ Taktiker
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Re: wer dran glaubt, solls umsetzen, ABER |
bittschön
a) nur mit Freiwillgen
b) fangt bei Null an
c) zäunt euer Gebiet ein, gegen Eindringlinge von aussen.
Wenn das Modell so toll und überzeugend ist, sollte es ja auch von Grund
auf funktionieren.
Natürlich muss man daran glauben, dass die Ost-Staaten nicht deswegen zusammengebrochen sind, weil sie bankrott waren.
Und natürlich, Norkorea lässt grüssen, ein paar Millionen Hungertote,
muss man schon mal in Kauf nehmen, für den Sieg der reinen Lehre(?)
Nee Leute, ohne mich, da lass ich mich lieber weiter als Angestellter
von den bösen Schmarotzern ausplündern.
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Euklid
04.07.2002, 09:43
@ Baldur der Ketzer
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Re: Wohlstandsfettsäcke und taktierende Sonstige |
Bei allem Wohlwollen ein Bürgergeld von 800 Euro je Kopf ist geradezu eine Forderung aus dem Paradies.
Ich kenne beides und zwar das Angestelltenleben (ca 20 Jahre,sowie das Selbständigsein 14 Jahre)
Das mit dem Aufbau des Selbständigsein hätte ich mir ersparen können bei 800 Eurosen pro Kopf.
Nehmen wir mal eine Familie mit 4 Köpfen (2 Kinder und 2 Erwachsene)dann wären das ja 3200 Eurosen im Monat.
Und jetzt lieber Taktiker erzähl mir mal bitte der Reihe nach wer soviel verdient,denn das ist netto über DM 6000 jeden Monat.
Da käme ich glatt auf den Gedanken eine Zusatzfrau für mich und einen Zusatzmann für meine Frau zu integrieren in die Großfamilie denn dann würden wir ja schon über eine Nettokaufkraft verfügen die über 9000 DM im Monat liegt.
Die paradoxe Situation daß dann die vierköpfige Familie ein höheres Nettoeinkommen als mind 80% der heutigen Familien hat und gleichzeitig keine Steuern zahlt und diejenigen die arbeiten bei geringeren Bezügen auch noch Steuern abdrücken sollen ist so absurd daß jede weitere Überlegung von vorneherein scheitern muß.
Und wer bitte schön soll dann das Bürgergeld aufbringen.
Heute bringt die Masse des sogenannten Mittelstands (Bürger mit Einkommen zwischen 80000 bis 150000 DM) den Löwenanteil der Sozialversicherungen und Steuern auf.
Deine Vorstellungen sind mit dem Paradies wahrlich kompatibel.
Die Forderung von 800 Euro je Kopf ist absurd.
Warum braucht man überhaupt Urlaub wenn man nicht arbeitet?
Ist der Stress so groß daß man vom Nichtstun unbedingt Abstand gewinnen muß?
Wenn die Steuern so bleiben sollen lieber Taktiker dann zahlen nicht die angeblich Reichen denn die sind schon längst weg hier.Die juckt das nicht.
Die Nichtarbeit muß immer von den arbeitenden Menschen bezahlt werden.
Eine Forderung daß die Reichen bezahlen sollen ist sowieso absurd da diese genügend Möglichkeiten haben hier ihre Zelte abzubrechen und in irgend eine Villa ziehen dort wo die Sonne öfter als hier scheint.
Deine Wünsche führen zu einem Staatsgebilde daß wir gerade vor ein paar Jahren untergehen sahen.
Nur daß dann der große Bruder fehlt der die Zeche für die Mißwirtschaft übernommen hat.
Gruß EUKLID der alles andere als ein Neoliberaler aber auch kein Kommunist ist.
Ich fühle mich als Mensch der Mitte der von realisierbarem ausgeht und nicht von Utopia.
Bevor ich zustimmen würde daß einfach pauschal Bürgergeld bezahlt wird von meinen Steuern dürfte ich darum bitten alle in Arbeit zu bringen und damit meine 50-60 Stundenwoche auf 40 Stunden reduzieren können.
Nur die hohen Ausgaben des Staates machen es mir unmöglich jemanden einzustellen der alleine an Sozialkosten jährlich 40 000 DM kostet.
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Baldur der Ketzer
04.07.2002, 09:56
@ Euklid
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Re: wer zahlt das Bürgergeld? Na, der Staat druckts einfach |
Hallo, Euklid,
vielleicht muß das Bürgergeld gar keiner zahlen, weil es ja der Staat zahlt, und der kann es sich doch drucken, es dient ja den gemeinen Interessen....
also, Notenpresse anschmeissen, und schon läufts.
*sichwindetundkringeltvornichtglaubenkönnen*
das sind dann die echten blähenden Landschaften, da zerreißts Dich vor lauter Schwachsinn
beste Grüße vom Baldur
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Euklid
04.07.2002, 10:52
@ Baldur der Ketzer
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Re: wer zahlt das Bürgergeld? Na, der Staat druckts einfach |
>Hallo, Euklid,
>vielleicht muß das Bürgergeld gar keiner zahlen, weil es ja der Staat zahlt, und der kann es sich doch drucken, es dient ja den gemeinen Interessen....
>also, Notenpresse anschmeissen, und schon läufts.
>*sichwindetundkringeltvornichtglaubenkönnen*
>das sind dann die echten blähenden Landschaften, da zerreißts Dich vor lauter Schwachsinn
>beste Grüße vom Baldur
Pardon Baldur!
Leider habe ich das Posting auf deinen Artikel losgelassen anstatt auf den Verursacher Taktiker.
Irgendwie war ich scheinbar geistig nicht ganz da.Ich bitte um Entschuldigung!!
Aber in deiner Cleverniss hast Du das ja selbst festgestellt auf wen es gemünzt war.
Mit einer solchen Einstellung des nur noch Forderns wird unsere Republik enormen Schaden erleiden.
Ich habe den Eindruck daß de facto noch viele glauben daß hier im Westen die gebratenen Tauben direkt in den geöffneten Mund fliegen.
Besten Gruß EUKLID der ganz nah an der Realisierung seiner Gedanken dran ist.
Die 2 Jahre werde ich jetzt noch überstehen bevor ich den Kram hier in die Mülltonne jage und der Republik ade sage.
Von wegen der junge EUKLID;-) mit seinen 52 Jahren werkelt die Woche 50-60 Stunden während andere die Forderung von Bürgergeld stellen.
Ohne mich kann das Experiment noch viel besser ablaufen;-)
Ich mache hier ganz einfach Arbeitsplatz für Selbständige frei;-)
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Taktiker
04.07.2002, 11:36
@ Popeye
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Re: Umverteilung ist Diebstahl |
Hi Pop-Ei!
Es ging mir weniger um die am Schluß konstruierten Modelle, sondern mehr um die einleitenden Passagen des Textes. Es ist doch wirklich wahnwitzig, dass die Beschimpfung der Arbeitslosen gerade da einsetzt, wo wirklich Beschäftigte zu Hunderttausenden aus ihren Stellungen geworfen werden. Die wollen gar keine Freizeit zugewinnen oder faul sein, sondern arbeiten. Aber sie dürfen nicht.
Gerade kicken Worldcom und HP weltweit wieder zweistellige Prozentraten ihrer Belegschaft. Und? Sind das die Jungen und Hungrigen, die da entlassen werden. Ganz sicher werden zuerst die Älteren gefeuert. Die Schlaumeier, welche meinen, jeder könne arbeiten, wenn er wolle, sollen doch selber die Buletten für 5€/h wenden oder Straße fegen gehen, anstelle auf abnorm bezahlten Managerposten solche Streiche wie den Voicestream-Kauf oder den milliardenteuren Erwerb der UMTS-Lizenzen zu landen.
Diejenigen, welche angesichts der Massenentlassungen von Faulenzern, Sozialklimbim, Arbeitsscheuen und Parasiten reden, sind selbst die allergrößten Schmarotzer, die zwar das Gehalt von 10 einfachen, aber fähigen Leuten auf sich vereinen, aber dumm wie Brot sind.
In diesen Wochen und Monaten werden Millionen von intelligenten, fähigen, engagierten, einfachen Arbeitern und Angestellten rigoros auf die Stra0e getreten. Aber eine Minderheit bornierter und vor Geld schon platzender Dummköpfe behauptet, diese seien ja selbst daran schuld.
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Taktiker
04.07.2002, 11:48
@ Baldur der Ketzer
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Re: pure Hetze bar jeden Fakten, bar jeder Vernunft |
>>Große Konzerne und Unternehmen verschmelzen
>dort nur sehr geringe Beschäftigung im vergleich zur sonstigen Wirtschaft, dort entstehen nicht die derzeitigen 6 Mio Arbeitslosen
Du begreifst offenbar sehr wenig, Baldur! Mit den Fusionen sterben auch die Zulieferer und ergo rauschen auch Kleinbetriebe den Bach runter.
>>Viele kleine und mittlere Betriebe gehen ein, weil sie dem durch die Fusionen erhöhten Konkurrenz- und Kostendruck nicht gewachsen sind.
>nee, weil ihnen der Verbrecherstaat die Luft abschnürt, weil nix mehr bleibt, um eine flaue Zeit durchzustehen
Tut mir leid, Dich kann man kaum noch ernst nehmen! So ein blanker Unsinn! Die Abgabenbelastungen haben sich in den vergangenen 5 Jahren nicht in dem Maße erhöht, dass daran ganze Industriezweige zugrundegehen müssen. Das ist doch ein demaßener Schwachsinn, Baldur! WORAN gehen denn diese Betriebe kaputt? An den Steuersätzen? Sind die soviel anders als in den 80ern? An Kostensteigerungen für Nebenkosten wie Müll, Wasser, Grundsteuer? Und die Kleinunternehmen konnten ihre Marge nicht soweit erhöhen, um die paar Märker mehr aufzufangen? Lächerlich, Baldur, diese"Argumentation"!
Solange Du nicht einsiehst, wie verbrecherisch und hochparasitär dieses kapitalistische Wirtschaftssystem ist und dass wir überhaupt in einem solchen leben, und das in ungekannter Hochblüte, solange wirst Du erfolglos herumirren auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten.
Viel Spaß bei der Reform dieses Systems hin zur größtmöglichen Effizienz. Wir werden noch viel Freude dabei haben. Mach uns effizient, Bruder! Gib uns den totalen Markt, gib uns Transparanz und Freiheit, Freiheit, einen jeden möglichst ungestraft über den Tisch ziehen zu können. Das meinst Du doch, oder?! Widerlich!
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Taktiker
04.07.2002, 11:56
@ Baldur der Ketzer
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Immer die gleiche Leier vom Neid |
Die richtig fetten Geldsäcke haben ihr Geld nicht mit harter Arbeit gemacht, sondern mit Betrug und Beschiß. Bestes Beispiel: Die hochgeilen Millionenabfindungen für die Nieten von Vivendi oder Worldcom und all den anderen Leichen.
...oder die Vorstandsgehälter in den Topetagen der Großkonzerne. Dort sitzen sie aber nicht, die Jungs, die früh aufstanden und die Ärmel hochkrempeln.
Die Leute, von denen Du schreibst, die aufopferungsvoll ihr kleines Geschäft hochpäppelten, die sind selbst die Geschnittenen jetzt. Von DENEN spreche ich gar nicht, wenn ich"Wohlstandsfettsäcke" brandmarke. Diese Mittelständler sind nämlich heutzutage oft alles andere als wohlhabend. Kenne einige von denen. Die sind genauso verarscht von diesem System!
Und wo Du so schwärmst von der Aufopferung der Mittelständler. Was ist mit den vielen Arbeitnehmern, die genauso mit Engagement ackerten und früh aufstanden, um bis abends zu arbeieten? Die haust Du kalt in die Pfanne als Faulenzer!
Ich schlafe maximal 6h, meistens 5, nicht selten nur 4h. Den Rest des Tages schufte ich, und das mit Qualität und Erfolg, mein Freund. Ich muß mir von Dir die Leier von Neid und Faulenzertum nicht anhören, klar?! Das Band ist zerschnitten, Du bist für mich gestorben!
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Euklid
04.07.2002, 12:10
@ Taktiker
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Re: pure Hetze bar jeden Fakten, bar jeder Vernunft |
>>>Große Konzerne und Unternehmen verschmelzen
>>dort nur sehr geringe Beschäftigung im vergleich zur sonstigen Wirtschaft, dort entstehen nicht die derzeitigen 6 Mio Arbeitslosen
>Du begreifst offenbar sehr wenig, Baldur! Mit den Fusionen sterben auch die Zulieferer und ergo rauschen auch Kleinbetriebe den Bach runter.
>>>Viele kleine und mittlere Betriebe gehen ein, weil sie dem durch die Fusionen erhöhten Konkurrenz- und Kostendruck nicht gewachsen sind.
>>nee, weil ihnen der Verbrecherstaat die Luft abschnürt, weil nix mehr bleibt, um eine flaue Zeit durchzustehen
>Tut mir leid, Dich kann man kaum noch ernst nehmen! So ein blanker Unsinn! Die Abgabenbelastungen haben sich in den vergangenen 5 Jahren nicht in dem Maße erhöht, dass daran ganze Industriezweige zugrundegehen müssen. Das ist doch ein demaßener Schwachsinn, Baldur! WORAN gehen denn diese Betriebe kaputt? An den Steuersätzen? Sind die soviel anders als in den 80ern? An Kostensteigerungen für Nebenkosten wie Müll, Wasser, Grundsteuer? Und die Kleinunternehmen konnten ihre Marge nicht soweit erhöhen, um die paar Märker mehr aufzufangen? Lächerlich, Baldur, diese"Argumentation"!
>Solange Du nicht einsiehst, wie verbrecherisch und hochparasitär dieses kapitalistische Wirtschaftssystem ist und dass wir überhaupt in einem solchen leben, und das in ungekannter Hochblüte, solange wirst Du erfolglos herumirren auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten.
>Viel Spaß bei der Reform dieses Systems hin zur größtmöglichen Effizienz. Wir werden noch viel Freude dabei haben. Mach uns effizient, Bruder! Gib uns den totalen Markt, gib uns Transparanz und Freiheit, Freiheit, einen jeden möglichst ungestraft über den Tisch ziehen zu können. Das meinst Du doch, oder?! Widerlich!
Probier doch mal Dich als Kleinunternehmer durchzuschlagen wenn es denen so gut geht.
Ich habe mich jetzt 12 Jahre am Markt gehalten und es war kein Zuckerschlecken.
Man hat mir auch nicht Hunderte von Millionen in Den Ars... geblasen wie der Eigentümerin Quandt mit ihrem BMW-Werk in Ostdeutschland.
Auch meinen Vater habe ich nicht angepumpt weil ich 2 Kinder hatte und wohl selbst dafür die Verantwortung trage.
Existenzstart mit Null Mark in der Firma.
Es hat geklappt aber ich frage mich ob Du diesen Job auch so machen würdest wie ich ihn mache.Soweit ich weiß bist Du in der Softwarebranche und wenn ich diese mit dem Bau vergleiche in der ich mein Brot verdienen muß dann könnte es Dir theoretisch nur besser gehen als mir.
Manche Kröte habe ich geschluckt und Sonn und Feiertage gearbeitet um dem Betrieb ein wirtschaftliches Fundament zu geben.
Mein Betrieb hat keine Mark Schulden und alle Investitionen sind bezahlt.
Ein einziger Angestellter könnte mich aber ruinieren denn die 40000 DM an Sozialkosten fallen an ob Dir das in den Kram paßt oder nicht.
Ich muß ihn bezahlen ob ich Arbeit habe oder nicht.
Und wenn er mich mit Gehalt 100 000 DM einschließlich der Sozialkosten erleichtert aber nur für 50 000 DM arbeitet?
Das hängt zwar nicht am Mitarbeiter, aber an der Sozialgesetzgebung daß ich mich in meinem kleinen Büro unnötigerweise 50-60 Stunden je Woche schinden muß während andere nach Bürgergeld oder 35 Stunden-Woche rufen.
Ich würde Dir raten diesen Job als Selbständiger zu gehen und nicht nur zu reden.Es geht auch ohne Kapital,denn man muß ja nicht gleich eine BASF aufbauen wollen.
Im Bereich der Dienstleistungen gibt es genügend Möglichkeiten auch ohne Kapital eine Firma zu gründen.
Deine Vorstellungen sind absurd und nur in Utopia realisierbar oder meinst Du die Gesellschaft nimmt es hin daß die Einen arbeiten und die Anderen sich einen freudigen Tag machen können?
800 Euro je Person wären eine fabelhafte Entwicklung und es fehlen dann nur noch 10 Kinder die anschließend die Leier ihrer Eltern übergangslos sehen und das gleiche natürlich später auch wollen.Geld ohne Arbeit und im Fordern die größten das ist die Medizin die wir zum Untergang brauchen;-)
Gruß von EUKLID der fassungslos ob solcher Forderungen ist,aber es klaglos hinnehmen würde.Aber garantiert nicht mehr mit 60 Stunden die Woche sondern ebenfalls mit 0 Stunden.
Und mal schauen wer für uns dann so blöd ist die Brötchen zu backen und frühmorgens aufsteht.
Das sind die Rezepte für Bückware und Spielgeld.
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Euklid
04.07.2002, 12:18
@ Taktiker
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Re: Immer die gleiche Leier vom Neid |
>Die richtig fetten Geldsäcke haben ihr Geld nicht mit harter Arbeit gemacht, sondern mit Betrug und Beschiß. Bestes Beispiel: Die hochgeilen Millionenabfindungen für die Nieten von Vivendi oder Worldcom und all den anderen Leichen.
>...oder die Vorstandsgehälter in den Topetagen der Großkonzerne. Dort sitzen sie aber nicht, die Jungs, die früh aufstanden und die Ärmel hochkrempeln.
>Die Leute, von denen Du schreibst, die aufopferungsvoll ihr kleines Geschäft hochpäppelten, die sind selbst die Geschnittenen jetzt. Von DENEN spreche ich gar nicht, wenn ich"Wohlstandsfettsäcke" brandmarke. Diese Mittelständler sind nämlich heutzutage oft alles andere als wohlhabend. Kenne einige von denen. Die sind genauso verarscht von diesem System!
>Und wo Du so schwärmst von der Aufopferung der Mittelständler. Was ist mit den vielen Arbeitnehmern, die genauso mit Engagement ackerten und früh aufstanden, um bis abends zu arbeieten? Die haust Du kalt in die Pfanne als Faulenzer!
>Ich schlafe maximal 6h, meistens 5, nicht selten nur 4h. Den Rest des Tages schufte ich, und das mit Qualität und Erfolg, mein Freund. Ich muß mir von Dir die Leier von Neid und Faulenzertum nicht anhören, klar?! Das Band ist zerschnitten, Du bist für mich gestorben!
Du bist ein sehr extremer Mensch der in entscheidenden Situationen immer wieder scheitern muß weil Du selbst (obwohl Du es gut meinst) zu viele Emotionen in Dinge legst die man leider ohne jede Emotion betrachten muß.
Ich muß Dir das leider sagen aber man muß sich wenigstens halbwegs im Griff haben.
Der Angriff auf Baldur ist völlig unnötig und überzogen.
Du kannst mich jetzt als nächstes Opfer in die Pfanne hauen.
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
04.07.2002, 12:19
@ Taktiker
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Re: Umverteilung ist Diebstahl |
Hallo,
>Die wollen gar keine Freizeit zugewinnen oder faul sein, sondern arbeiten. Aber sie dürfen nicht.
Tja, wenn die Arbeitsgesetze so sind, daß man lieber niemanden dazunimmt, braucht man sich nicht zu wundern, daß brauchbare Leute keinen Job kriegen, obwohl er frei ist.
Das ist aber nicht das vom Geldsack geschaffene Problems, sondern das Deines Sozialistenstaates.
>Diejenigen, welche angesichts der Massenentlassungen von Faulenzern, Sozialklimbim, Arbeitsscheuen und Parasiten reden, sind selbst die allergrößten Schmarotzer, die zwar das Gehalt von 10 einfachen, aber fähigen Leuten auf sich vereinen, aber dumm wie Brot sind.
Gut, daß es Leute wie Dich gibt, denn ihr seid nicht dumm wie Brot.
Leider scheint man Eure Fähigkeiten total zu unterschätzen, das Potential, das da schlummert, mag ich mir gar nicht vorstellen.
>In diesen Wochen und Monaten werden Millionen von intelligenten, fähigen, engagierten, einfachen Arbeitern und Angestellten rigoros auf die Stra0e getreten.
so, so, dann stell halt Du sie an und schaff allmonatlich die Löhne ran, los doch, ist doch für jemanden mit Innerglänz ganz einfach
>Aber eine Minderheit bornierter und vor Geld schon platzender Dummköpfe behauptet, diese seien ja selbst daran schuld.
Na, dann nenn mal so einen geplatzten Dummi...
Gruß, Baldur
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PuppetMaster
04.07.2002, 12:27
@ Taktiker
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Re: Eigentum ist Diebstahl (owT) |
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Taktiker
04.07.2002, 12:31
@ Euklid
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Re: pure Hetze bar jeden Fakten, bar jeder Vernunft |
Hi Euklid,
na gerade das beklagt doch der Autor ebenso wie Du: dass die Produktivitätsgewinne den Großen in den Arsch geblasen werden! Bürgschaften, Subventionen, Null-Steuern, während am Sockel der Pyramide abgegriffen wird.
Wie bei einem Pyramidenspiel gehen die untersten Ebenen völlig leer aus, aber auch die mittleren Ebenen werden immer stärker geschröpft. Im Ergebnis häuft sich der Besitz immer weiter in der Spitze an....Und währenddessen hauen und stechen die Betrogenen untereinander um die verbliebenen Krümel. Schwerreich oder CEO von IBM ist hier im Board niemand, aber wir sorgen uns darum, dass ein Nachbar das abgreifen könnte, was wir an kärglichem Rest noch einbehalten dürfen.
Der Baldur gönnt zwar seinem Nachbar keinen Zentimeter, sondern überläßt die Akkumulation lieber den fetten Herrschaften weit über ihm. Fein, dass wir uns so alle gegeneinander ausspielen lassen. Wie in einem echten Pyramidenspiel eben, wo die Knoten neben uns auf derselben Ebene unsere größten Konkurrenten auf der Suche nach den"Even greater Fools" sind, währenddessen sich die Initiatoren ganz oben die Hände ob solcher Aufopferung unsererseits reiben.
Wir müssen entscheiden, ob wir gesamtgesellschaftlich Fortschritte machen wollen, oder ob wir das System des individuellen Jeder-gegen-alle so weiter machen wollen. Noch wälzen sich die mittleren Ebenen dieses Pyramidenspiels in Zuversicht, ihr persönliches Rennen gewinnen zu können.
Es gibt ja noch ein paar Ebenen unter uns, die für uns die Zeche zahlen. Z.B. die genügsamen Billiglohnarbeiter heute schon oder die Entlassenen von morgen, welche wieder für großartige Gewinne der verbliebenen Konzernkraken sorgen werden, und damit zur Aufhellung unseres Depots beitragen (so wir long"beteiligt" sind wie der gemeine Wohlstandsbürger).
Aber unweigerlich wird eine neue Runde des Pyramidenspiels unter den verbliebenen Anwesenden gestartet und was wird da wohl passieren? Ich kenne kein Pyramidenspielchen, welches alle Anwesenden gleichzeitig reich gemacht hätte bzw. nach Stagnation wieder auflebte. Drum suchen die neoliberalen Reformer leider vergebens nach einer Lösung. Im Gegenteil: Sie meinen, man müßte den Durchsatz in der Pyramide verbessern, das Medium reiner machen. Als wenn sich dadurch die Natur des Spiels verändern würde.
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JÜKÜ
04.07.2002, 12:35
@ Euklid
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Re: Immer die gleiche Leier vom Neid / @Taktiker |
[Euklid:]
>Du bist ein sehr extremer Mensch der in entscheidenden Situationen immer wieder scheitern muß weil Du selbst (obwohl Du es gut meinst) zu viele Emotionen in Dinge legst die man leider ohne jede Emotion betrachten muß.
>Ich muß Dir das leider sagen aber man muß sich wenigstens halbwegs im Griff haben.
>Der Angriff auf Baldur ist völlig unnötig und überzogen.
>Du kannst mich jetzt als nächstes Opfer in die Pfanne hauen.
Dem kann ich nur zustimmen. Wenn ich deine impulsive Art, Taktiker, nicht kennen würde, gäbe es jetzt eine dunkelgelbe Karte. Aber Impulse mag ich ja ;-)
Trotzdem, bleibe bitte sachlich.
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Baldur der Ketzer
04.07.2002, 12:37
@ Taktiker
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Re: widerlich contra verbrecherisch |
Hallo,
>Du begreifst offenbar sehr wenig, Baldur! Mit den Fusionen sterben auch die Zulieferer und ergo rauschen auch Kleinbetriebe den Bach runter.
die Kleinbetriebe werden von allen in die Zange genommen, denn sie haben keine Lobby. Nur ist die Frage des Zentraleinkaufs von Fusionierten nur ein Ram im Vergleich zum Lopez-Effekt, der durch die bloße Marktmacht existiert.
Die Fusionitis ist doch gleichzeitig der Anfang vom Ende dieser Dinosaurier, die krepieren am eigenen Gewicht.
Siehe Porsche, so gehts besser.
>>>Viele kleine und mittlere Betriebe gehen ein, weil sie dem durch die Fusionen erhöhten Konkurrenz- und Kostendruck nicht gewachsen sind.
>>nee, weil ihnen der Verbrecherstaat die Luft abschnürt, weil nix mehr bleibt, um eine flaue Zeit durchzustehen
>Tut mir leid, Dich kann man kaum noch ernst nehmen! So ein blanker Unsinn! Die Abgabenbelastungen haben sich in den vergangenen 5 Jahren nicht in dem Maße erhöht, dass daran ganze Industriezweige zugrundegehen müssen. Das ist doch ein demaßener Schwachsinn, Baldur! WORAN gehen denn diese Betriebe kaputt? An den Steuersätzen? Sind die soviel anders als in den 80ern? An Kostensteigerungen für Nebenkosten wie Müll, Wasser, Grundsteuer?
Du kriegst Deinen Lohn echt im Geschenkpapier.
Bevor überhaupt ein Gewinn anfällt, muerst mal einen erzielen.
Davon sind die meisten weit weg.
Du hast unnütze Kosten, die Dir vom Verbrecherstaat aufgezwungen werden, daß Dir hören und sehen vergeht.
Steuersätze runter, dafür Bemessungsgrundlage verbreitern, AfA-Sätze ins Unendliche ausdehnen, Spielrän, so funktioniert das.
Aber das kannst Du nicht wissen, wenn man Dir das nicht so macht jeden Tag. Frag mal einen Unternehmer, der erzählts dir.
>Und die Kleinunternehmen konnten ihre Marge nicht soweit erhöhen, um die paar Märker mehr aufzufangen? Lächerlich, Baldur, diese"Argumentation"!
Nein, dann kommt der Käuferstreik, weil die Semmel 10 Cent mehr kostet, aber der kann kosten, was er will, da motzt keiner auf den Trittihn...
>Solange Du nicht einsiehst, wie verbrecherisch und hochparasitär dieses kapitalistische Wirtschaftssystem ist und dass wir überhaupt in einem solchen leben, und das in ungekannter Hochblüte, solange wirst Du erfolglos herumirren auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten.
Nee, ich hab sie gefunden. Aber ohne zu schmarotzen.
>Viel Spaß bei der Reform dieses Systems hin zur größtmöglichen Effizienz. Wir werden noch viel Freude dabei haben. Mach uns effizient, Bruder! Gib uns den totalen Markt, gib uns Transparanz und Freiheit, Freiheit, einen jeden möglichst ungestraft über den Tisch ziehen zu können. Das meinst Du doch, oder?! Widerlich!
Weißt Du, früher hätte man Dir sagen können, Junge, dann geh doch rüber zu Erich.
Es gibt nur entweder Freiheit oder Sozialismus. Und wenn Du meinst, mit einem Neo-Honneckerismus Deine MitmenCHen zu beglücken, dann wirst Du eine Mauer errichten müssen um das Ausbeutungslager herum.
ES ist noch viel widerlicher, wenn sich jemand unverfroren hinstellt und jemandem, der gerade abends hundemüde von der Arbeit zu seiner Familieheimgekommen ist, dreckig, verschwitzt, geschafft, befiehlt: so, jetzt leer mal Deine Taschen aus, die Hälfte nehm ich jetzt mit und gebe sie dem Egon, weil der Bürgergeld braucht, damit er nicht arbeiten gehen muß wie Du, sonst kann er sich nicht selbstverwirklichen - und wenn es Dir nicht paßt, hau ich Dich in den Knast.
Das ist nicht widerlich, das ist verbrecherisch.
Gruß vom Baldur
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Baldur der Ketzer
04.07.2002, 12:46
@ Taktiker
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Re: Immer die gleiche Leier vom Taktiker |
Nochmal, Taktiker,
ich bin nicht empfindlich.
Du hast MItglieder dieses Boardes als solche Wohlstandssäcke bezeichnet, komm jetzt nicht mit dem Edgar bronfman ;-) und seinem Vivendi. Den habe ich hier noch nie schreiben sehen.
Ich wüßte auch nicht, daß Kopper, Breuer, Schrempp, wen haben wir noch, Bsirske, Aaron Sommer, und wie sie alle heißen, hier am Board mitmachen. Da wären Deine Angriffe an der richtigen Stelle.
Du hast Frust, und drehst Dich deswegen im Kreis wie ein Hund, der sich in den Schwanz zu beißen versucht. Aber davon kriegste bloß nen Drehwurm ;-)
Ich schau Dir gerne zu beim Drehen und denk mir meinen Teil.
Leb wohl ;-)
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Kasi
04.07.2002, 12:51
@ Euklid
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Sozialismus vs. Kapitalismus 150te Runde |
Tach zusammen,
ich lese mit Interesse diesen Thread und wundere mich etwas, daß die Sache gleich wieder so polarisiert. Klar ist die Forderung nach Bürgergeld stuss. Alleine der Gedanke, daß man das Recht auf etwas hat, ohne etwas dafür getan zu haben ist Stuss aber ja auch systematisch über die Jahre anerzogen.
Sicher ist die Sache mit den Wohlstandsfettsäcken übertrieben, aber mal ganz im Ernst... wenn ich mich umsehe, sehe ich genügend Dinge, von denen ich kotzen könnte. Machen wir mal den Fernseher an und sehen die ganzen überbezahlten Knallchargen aus Sport, Film, Fernsehen, Werbung, Banken etc., von unseren Managern ganz zu schweigen. Leute, deren Arroganz hier oft genug genannt wird. Die gibt es plötzlich nicht mehr?? Ich habe schon genausoviele hart arbeitende Mittelständler gesehen, wie unfähige Spinner, die sich über Wasser halten, indem sie sich vom Arbeitsamt gefördert Rentner an den Empfang setzen oder Praktikanten ausbeuten oder Azubis Arbeiten lassen ohne sie anzulernen. Unfähigkeit ist wahrhaftig weit verbreitet in der deutschen Wirtschaft, die ich in meinem kurzen Leben kennengelernt habe. Da sitzen so oft Leute, die nicht oder nur halb wissen, womit sie ihr Geld verdienen.
Wenn da jemand um jeden Pfennig und jede Arbeitsminute handelt und das dicke Haus in Blankenese mit allem was dazugehört pflegt und sich für"Unternehmensberatung" von alten Bekannten in Firma X und Y dick bezahlen läßt für Plattitüden wie"lächeln am Telefon", die der Azubi vorher aus dem Internet zieht... stimmt da alles?? Auf wessen kosten geht das? Zuerst jawohl auf Kosten des Arbeiters, der dann weg muß um das verprasste Geld für den Shareholder Value auszugleichen.
Nee, hier stimmt nicht mehr viel. Die Umverteilung ist doch in vollem Gange und genauso verquer wie der Sozialhilfeempfänger, der noch nie gearbeitet hat aber meint Anspruch auf Urlaub zu haben, ist der Unternehmer, der seinen laden an die Wand fährt mit dem Anspruch, daß jemand ihm für seine Unfähigkeit noch Kohle gibt um weiterzumachen.
Das System ist schuld daran, ebenso wie jeder der ohne zu zögern die Gesellschaft auspresst für seinen Kontostand und Halbjahresurlaub. Und das tun nun mal die meisten. Diese Kämpfe Links/Rechts, Kapitalist/Sozialist, Die/Wir verstehe ich nicht mehr. Wozu der ganze Scheiß, wenn Darwin am Ende doch recht hat?
Am Wochenende lief ein sehr empfehlenswerter Film namens"American History X", der mich ziemlich nachdenklich gemacht hat, da er ziemlich radikal diese Schwarz/Weiß/Links/Rechts/Wir/Die-Sache behandelt hat. Es ist traurig, daß es immer so laufen muß, aber es ist nunmal so viel einfacher, einen Sündenbock zu haben, egal mit was für dummen Argumenten. Amerika macht es ja vor mit dem"We need someone to hate"-Ding. Aber was nun??
Kasi
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Taktiker
04.07.2002, 12:55
@ Baldur der Ketzer
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>Leb wohl ;-)
Aber zu gern.
Den Zynismus, mit dem auf den Verlierern dieses System rumgetrampelt wird, muß ich mir nicht zueigen machen.
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André
04.07.2002, 13:14
@ Taktiker
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Re: @ Taktiker: Statt allenthalben Zynismus oder Utopie bitte praktikable |
Vorschläge, die rundum stichhaltig sind.
Hier will niemand eine Neuauflage der DDR, in welcher allen alles gehört und niemand etwas.
Habe noch gut den Spottvers, den mir ein NVA-Offizier zitierte im Ohr über die DDR-Wohltaten. Er begann
"morgens um acht
ist die Arbeit gemacht"
Hohes Bürgergeld hat z.B. zur Folge: explosionsartige Einwanderung,
allgemeiner Leistungs- und Produktivitätsabfall.
Kenne durchaus"Aussteiger" und bewußte"Halbaussteiger" in nächster Umgebung
und weiss nicht mal, ob die nicht sehr wohl"recht haben" mit ihrem Verhalten!
In mancher Hinsicht haben diese (dann zumeist Unverheirateten und Kinderlosen) viel mehr vom Leben 2 1/2 Monate Hawai, mal 4 Tage die Woche durchaus 10 Std. Arbeiten, dann wieder 14 Tage Snowboarden, etc.pp. zwar uraltes Auto und einfach wohnen, aber eine total der Leistungsgesellschaft entgegengesetzte Lebensauffassung und das bereits seit über 12 Jahren durchgängig. In einem Fall wenigstens fast alles selbst erwirtschaftet ohne Staat, aber Bürgergeld zusätzlich, das wäre großartig.
[b]
Genau auch der"prima" Vorschlag, alle Arbeitslose werden"Beschäftigte" der Arbeitsverwaltung Nürnberg. Statistik ist stimmig geworden über Nacht und
dann gehts im Schnellschritt in Richtung DDR.
Wo sind die realisierbaren Alternativen
frei von pervertiertem Humanismus oder Sozialismus?
Wir hier im Board sind überwiegend der Auffassung,
es kann nur Hilfe zur Selbsthilfe geben
und ohne Eigenleistung und Eigenverantwortung (=die negative Seite der persönlichen Freiheit) eines Jeden, hat ein wie auch immer geartetes Sytem keinen Bestand.
Jedes System - auch das mit der relativ größten individuellen Freiheit -
scheitert in dem Masse als die Zahl der Schmarotzer am System die kritische Masse überschritten hat. Das ist bei uns derzeit der Fall, dank der maßlosen Egozentrik und des Wachstums und der Regulierungswut des öffentlichen Molochs seit Anfang der 60er Jahre. Noch schlechter organisierte Systeme (UdSSR, DDR) erwischt es halt früher.
Also bitte positive Alternativen aufzeigen und nicht nur gegebene Mißstände, die wir alle ohnehin verabscheuen, den Befürwortern eines Systems mit größtmöglichem Freiheitsspielraum, unterjubeln!!!
MfG
A.
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Euklid
04.07.2002, 13:23
@ Kasi
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Re: Sozialismus vs. Kapitalismus 150te Runde |
>Tach zusammen,
>ich lese mit Interesse diesen Thread und wundere mich etwas, daß die Sache gleich wieder so polarisiert. Klar ist die Forderung nach Bürgergeld stuss. Alleine der Gedanke, daß man das Recht auf etwas hat, ohne etwas dafür getan zu haben ist Stuss aber ja auch systematisch über die Jahre anerzogen.
>Sicher ist die Sache mit den Wohlstandsfettsäcken übertrieben, aber mal ganz im Ernst... wenn ich mich umsehe, sehe ich genügend Dinge, von denen ich kotzen könnte. Machen wir mal den Fernseher an und sehen die ganzen überbezahlten Knallchargen aus Sport, Film, Fernsehen, Werbung, Banken etc., von unseren Managern ganz zu schweigen. Leute, deren Arroganz hier oft genug genannt wird. Die gibt es plötzlich nicht mehr?? Ich habe schon genausoviele hart arbeitende Mittelständler gesehen, wie unfähige Spinner, die sich über Wasser halten, indem sie sich vom Arbeitsamt gefördert Rentner an den Empfang setzen oder Praktikanten ausbeuten oder Azubis Arbeiten lassen ohne sie anzulernen. Unfähigkeit ist wahrhaftig weit verbreitet in der deutschen Wirtschaft, die ich in meinem kurzen Leben kennengelernt habe. Da sitzen so oft Leute, die nicht oder nur halb wissen, womit sie ihr Geld verdienen.
>Wenn da jemand um jeden Pfennig und jede Arbeitsminute handelt und das dicke Haus in Blankenese mit allem was dazugehört pflegt und sich für"Unternehmensberatung" von alten Bekannten in Firma X und Y dick bezahlen läßt für Plattitüden wie"lächeln am Telefon", die der Azubi vorher aus dem Internet zieht... stimmt da alles?? Auf wessen kosten geht das? Zuerst jawohl auf Kosten des Arbeiters, der dann weg muß um das verprasste Geld für den Shareholder Value auszugleichen.
>Nee, hier stimmt nicht mehr viel. Die Umverteilung ist doch in vollem Gange und genauso verquer wie der Sozialhilfeempfänger, der noch nie gearbeitet hat aber meint Anspruch auf Urlaub zu haben, ist der Unternehmer, der seinen laden an die Wand fährt mit dem Anspruch, daß jemand ihm für seine Unfähigkeit noch Kohle gibt um weiterzumachen.
>Das System ist schuld daran, ebenso wie jeder der ohne zu zögern die Gesellschaft auspresst für seinen Kontostand und Halbjahresurlaub. Und das tun nun mal die meisten. Diese Kämpfe Links/Rechts, Kapitalist/Sozialist, Die/Wir verstehe ich nicht mehr. Wozu der ganze Scheiß, wenn Darwin am Ende doch recht hat?
>Am Wochenende lief ein sehr empfehlenswerter Film namens"American History X", der mich ziemlich nachdenklich gemacht hat, da er ziemlich radikal diese Schwarz/Weiß/Links/Rechts/Wir/Die-Sache behandelt hat. Es ist traurig, daß es immer so laufen muß, aber es ist nunmal so viel einfacher, einen Sündenbock zu haben, egal mit was für dummen Argumenten. Amerika macht es ja vor mit dem"We need someone to hate"-Ding. Aber was nun??
>Kasi
Es wird ja aber ganz und gar absurd wenn man ein Utopia-Bürgergeld fordert das höher als die Pauschale derjenigen ist die jetzt arbeislos werden und jahrelang treu und brav in die AV einbezahlt haben.
Gerade weil die Sozialhilfe einfach pauschal ausgeschüttet wird sind viele in der Lage mit ein bißschen Arbeit ihren Salär soweit aufzubessern daß sie im Endeffekt mehr haben als diejenigen die arbeiten.
Und mit dem Bürgergeld würde alles noch viel schlimmer kommen als mit der hergebrachten Sozialhilfe.
Wieso gibt es eigentlich Rentner die ein ganzes Leben lang gearbeitet haben und aufgrund der niedrigen Rente,immerhin gibt es eine ganze Menge zwischen 1000 und 1500 DM im Monat am Verzweifeln sein müßten?
Und warum soll derjenige mit Bürgergeld der sein Leben lang nichts in das System einzahlt auch noch mehr haben als ein Rentner der sein Leben lang einbezahlt hat?
Das sind alles kommunistisch angehauchte Utopia-Fantasien die niemals verwirklicht werden können ohne daß der Lumpenstaat in die Knie geht.
Sollte das Wirklichkeit werden bräuchten wir für jeden Bürgergeldler einen Stasi-Spitzel der beobachtet ob derjenige sich nicht mit Schwarzarbeit sein Leben aufbessert und anderen die Arbeitsplätze kaputt macht.
Dieses System hatten wir schon in Ostdeutschland aber manche scheinen sich dies in der Tat wieder zu wünschen.
In einer Zeit in der man nicht mehr weiß ob und wie lange noch überhaupt Renten bezahlbar sind noch ein Bürgergeld draufzusatteln wäre der Oberhammer.
Wie kann man nur auf den Gedanken kommen daß dies überhaupt etwas bewirkt?
Gruß EUKLID
Gruß EUKLID
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Euklid
04.07.2002, 13:31
@ Euklid
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Re: Sozialismus vs. Kapitalismus 150te Runde |
>>Tach zusammen,
>>ich lese mit Interesse diesen Thread und wundere mich etwas, daß die Sache gleich wieder so polarisiert. Klar ist die Forderung nach Bürgergeld stuss. Alleine der Gedanke, daß man das Recht auf etwas hat, ohne etwas dafür getan zu haben ist Stuss aber ja auch systematisch über die Jahre anerzogen.
>>Sicher ist die Sache mit den Wohlstandsfettsäcken übertrieben, aber mal ganz im Ernst... wenn ich mich umsehe, sehe ich genügend Dinge, von denen ich kotzen könnte. Machen wir mal den Fernseher an und sehen die ganzen überbezahlten Knallchargen aus Sport, Film, Fernsehen, Werbung, Banken etc., von unseren Managern ganz zu schweigen. Leute, deren Arroganz hier oft genug genannt wird. Die gibt es plötzlich nicht mehr??
Bis hier hin völlige Übereinstimmung.
Nach meinem Verständnis ist die Sozialhilfe eine Einrichtung für Menschen die krank sind oder durch Unfall und sonstige Dinge des Lebens eventuell im Rollstuhl sitzen müssen und sich nicht selbst helfen können.
Und gerade für diejenigen wird viel zu wenig getan weil zuviele das System aussaugen und am Ende obwohl gesund auch noch Bürgergeld fordern.
Ich fordere für die echt Kranken und Unfallopfer höhere Beträge und es denjenigen zu verweigern und abzunehmen die gesund sind und meinen Bürgergeld beziehen zu müssen.
Gruß EUKLID
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dottore
04.07.2002, 13:32
@ PuppetMaster
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Re: Wer schützt das Eigentum des Diebes? (owT) |
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Baldur der Ketzer
04.07.2002, 13:42
@ Kasi
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Re: Sozialismus vs. Kapitalismus 150te Runde |
Hallo, Kasi,
Du rennst bei mir offene Türen ein, was glaubst Du, was ich von den MöchtegernBesserwissern im Nadelstreifen halte, die noch nie mit eigenem Risiko etwas fertiggebracht haben, aber den Schnabel umso weiter aufreißen?
Nur hat Taktiker konkret auf Teilnehmer dieses Forums abgezielt, und das erfordert schon eine entschiedenen Zurückweisung, finde ich.
Klar hast Du Recht, daß das ganze Angemessenheitsgefüge total durcheinander ist, nicht nur bei Gehältern, bei Erwartungen, auch bei Gerichtsurteilen und Strafmaßen.
Der ganze Laden kocht gerade über, voller Verlust an Bodenhaftung.
Letztlich läuft es doch nur darauf hinaus, ob möglichst wenig dreigeredet werden soll, möglichst wenig abgegriffen, möglichst wenig reglementiert, oder ob wir den gescheiterten Weg des Politbüro-Staates weiter fortsetzen.
Taktiker merkt nicht, daß das Ausmachen einer feindlichen Zielgruppe und deren spätere Bekämpfung mit allen Mitteln, die den Bürgern dienen soll, ein uraltes mieses Rezept ist.
Bourgoisie, Kulaken, Juden, immer eine kleinere Bevölkerungsgruppe, dagegen werden Gesetze erlassen, die nur den Zweck haben, später in diesen Netzen alle zu fassen, auch die, denen man alles als nützlich verkaufen wollte.
So ist es auch jetzt, der böse BinLaden, deswegen müssen jetzt die Kontobewegungen aller Bürger durchgeforstet werden.
Der böse Steuerhinterzieher, der seine Arbeitnehmer um den Lohn prellt, seine fette Wampe abends im Swingerclub auf Geschäftskosten schwingen läßt, sein Geld in Ascona bunkert und als erwiesener Sozialparasit bekämpft werden muß. Das ist doch die Vorgabe, das Haßbild.
Daß Dösköppe irrsinnige Gehälter kriegen, stimmt, nur werden wir davon nicht ärmer, daß die etwas mehr verdienen, mitnehmen können sie ja auch nichts.
Ausnahmen bestätigen die Regeln (ABB, 140 Mio Abfindung etc.), aber da ist auch nicht der Kassierende schuld, sondern die, die es ihm ausschütten.
Verrückte Welt.
Beste Grüße vom Baldur
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Taktiker
04.07.2002, 13:53
@ André
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Mal ganz praktisch |
Hi Andre,
gern bin ich zur Stelle:
>Hier will niemand eine Neuauflage der DDR, in welcher allen alles gehört und niemand etwas.
Wenn man die aktuelle Wohlstandsverteilung auf der Welt sieht, gehörte den Menschen im Sozialismus immer noch etwas, während heute der Masse der Menschen gar nichts mehr gehört, aber sehr wenigen fast alles.
Der Sozialismus gilt zwar vorerst als abgeschafft, aber auch kapitalitische Systeme brachen schon zur Genüge zusammen. Das Modell ist mitnichten diskreditiert. Wenn der Sozialismus vorerst unterging, dann sicher nicht an Massenarmut, Hunger und sozialen Revolten. Diese Phänomene darf man dagegen heute -nach dem Beitritt zum globalen Ausbeutungsmodell- in diesen Ländern beobachten.
>Hohes Bürgergeld hat z.B. zur Folge: explosionsartige Einwanderung,
Ach? Könnte dieses Modell gar so lebenswert erscheinen, dass es attraktiver ist als kapitalistische Ausbeutungssysteme? Das kann natürlich nicht geduldet werden.
>allgemeiner Leistungs- und Produktivitätsabfall.
Und? Wem floß denn der Produktivitätsanstieg bislang zu? Trotz all der wundersamen Produktivität verarmen immer größere Schichten der Weltbevölkerung. Da soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Frieden, solidarisches Miteinander und Freiheit von Ausbeutung in den gängigen Produktivitätsmodellen nicht berücksichtigt werden, wird immer wieder das Schreckgespenst der Unproduktivität an die Wand gemalt. Aber wo geht sie denn hin im Sozialismus, die Produktivität? Verschwindet sie einfach, oder ändert sie nur ihre Nutznießer?
>Kenne durchaus"Aussteiger" und bewußte"Halbaussteiger" in nächster Umgebung
Kenne ich auch einen, der sich reichlich viel Zeit gelassen hat. Du kannst sicher sein, dass wir ihm im Freundeskreis die Hölle heiß gemacht haben. Aber er arbeitet wieder, denn nur die Wenigsten geben sich mit den Almosen zufrieden, die heute an Sozialhilfe gezahlt werden. Dass sich darauf in einer Hängematte ausruhen läßt, halte ich für Unsinn. Wenn es solche gibt, beträgt der Schaden für die Gemeinschaft ein Bruchteil dessen, was durch global organisierte Ausbeutung an Schaden angerichtet wird.
>Genau auch der"prima" Vorschlag, alle Arbeitslose werden"Beschäftigte" der Arbeitsverwaltung Nürnberg. Statistik ist stimmig geworden über Nacht und
>dann gehts im Schnellschritt in Richtung DDR.
Hlate ich genauso für grandios gefährlich. Aber mitnichten zeigt dieses Modell in Richtung Sozialismus! Denn die neuen Sklaven der"Jobcenter" sind billiges Werkzeug für die ohnehin schon Dickgepolsterten. Der Staat baut damit nicht an einer sozialistischen Gesellschaft, sondern sichert die Ausbeutungshierarchien, indem er die gewünschte Konkurrenzsituation der Arbeitskräfte untereinander zementiert und in klingende Münze für die Herrschenden verwandelt. Die Sklavenhaltergesellschaft Kapitalismus konsituiert sich weiter.
>Wir hier im Board sind überwiegend der Auffassung,
>es kann nur Hilfe zur Selbsthilfe geben
>und ohne Eigenleistung und Eigenverantwortung (=die negative Seite der persönlichen Freiheit) eines Jeden, hat ein wie auch immer geartetes Sytem keinen Bestand.
Das ist echte Romantik! Aber sie entspricht dem Credo, welches die"Richest of the Rich" uns gern einpflanzen. Mögen wir uns so lang als möglich strecken, um ihre Profite einzufahren. Die freuen sich ob solcherlei Corpsgeist!
>Jedes System - auch das mit der relativ größten individuellen Freiheit -
>scheitert in dem Masse als die Zahl der Schmarotzer am System die kritische Masse überschritten hat.
Richtig, wie beim Pilotenspiel. Wenns zu groß wird, bricht es zusammen. Jene, die ganz unten am Schluß stehen, finden keine"Greater Fools" mehr. Sind die jetzt schuld daran, dass sie auch noch mitmachen wollten? Man hatte doch einst um sie geworben. Und jetzt sind sie die Schuldigen am Zusammenbruch: die, die ohnehin nichts abkriegen. Denen ganz oben, die das Spiel lostraten, kanns egal sein, denn sie haben längst kassiert. Aber um heil zu bleiben, müssen sie die mittlere Ebene unter sich -die,die ins Straucheln geraten- ablenken. Also lassen sie den Unrat, der sie einst bezahlte, gegeneinander antreten.
Ist das nicht eingängig?
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Kasi
04.07.2002, 14:32
@ Baldur der Ketzer
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Re: Sozialismus vs. Kapitalismus 150te Runde |
Hallo Baldur,
keine Ahnung, auf wen der Text abgezielt hat. Ich habe ihn als allgemein aufgenommen. Ist aber auch egal, denn mir waren die Gegenstimmen, so viel auch davon meine Meinung ist zu einseitig und haben eben unterschlagen, daß der Kapitalismus in der aktuellen Form schon ziemlicher Mist ist und die fetten arroganten Geldsäcke durchaus existent sind.
Das dumme ist eben, daß man schnell einen Sündenbock sucht. Siehe Börsenfieber... sicher sind die Banker, Analysten und das ganze Geschmeis Schweine erster Güte, aber ohne die naive Dummheit von Leuten mit Halbwissen, die ihnen ihr Geld hinterherwerfen ohne zu fragen wo die 1000% Rendite herkommt, hätten die Schweine im Stall bleiben müssen. Genau wie... die Politiker sind schuld, aber dann den wählen, der den utopischsten Paradiesmüll quatscht und den Kontostand der Zielgruppe am meisten erhöht... wie ist ja egal!
In einem Punkt muß ich dir aber widersprechen. Es kann garnicht angehen, daß wenn jemand irrsinnige Gehälter bekommt, niemand anderes drunter leiden muß. Das sehe ich ähnlich wie an der Börse... der eine verliert, der andere gewinnt und mit Beschiss gewinnt man nun mal schneller und mehr. Wo kommt denn die Kohle her für Herrn Sommer, Schremp oder auch den in meinem letzten Posting angesprochenen Mittelständler, der schön Alte und Azubis staatlich subventioniert aussaugt?? Über Umwege immer aus irgendeiner anderen Tasche, auch wenn eine Zwischenstelle umverteilt. Und ich bleibe dabei... das System ist schuld, aber wenn man in einer Gesellschaft von Menschen lebt (was für mich eine Abhängigkeit voneinander impliziert, also von Kaufleuten ebenso wie von Maurern und Bäckern) und sich für einen verantwortungsbewußten modernen Menschen hält, kann man nicht einfach die Taschen ohne Rücksicht auf Verluste vollmachen und die Schuld dann nur der Politik geben. Das ist ja genauso wie die Nitrofen-Sache, wo es jetzt heißt Schuld sind nur die Politiker, die nicht richtig geprüft haben. Klar, und wenn ich Drogen vertick und nach 10 Jahren erwischt werde ist auch der Staat schuld, weil er mich 10 Jahre gewähren ließ. Nee, das ist zu einfach... die Schuldfrage an der Misere liegt verteilt auf all unseren Schultern, bei einigen mehr, bei anderen weniger.
Kasi
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André
04.07.2002, 15:29
@ Taktiker
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Re: Mal ganz praktisch - von Praxis nichts zu merken |
So unterschiedlich sind Sozialismus und Reinkapitalismus gar nicht!
In beiden Systemen gibt es die Schmarotzer (primär selbstverständlich von oben).
Deshalb sind ja beide Systeme zum Scheitern verurteilt. Und in beiden Systemen geht die Freiheit flöten, bei den Sozialisten halt nur ab origine!
Diese Systeme will man ja auch nicht hier im Forum, sondern ein marktwirtschaftliches System mit strengen Regulierungskreisen.
Dies mit Kapitalismus gleichzusetzen ist schlichtweg eine gewollte Diffamierung, zwecks Brunnenvergiftung, der nicht nur Du aufgesessen zu sein scheinst.
Der Sozialismuswahn endet stets in Stalins Gulak, der Entrechtung der Nichtparteigenossen; der reine Kapitalismus in der Entrechtung der Unvermögenden. Wenn Du zwischen Teufel und Belzebub wählen willst,
wir nicht. Beide sind á priori ungebändigt voll des Übels.
MfG
A
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silvereagle
04.07.2002, 15:42
@ Taktiker
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da fehlt ja noch ein Kommentar vom |
Hallo Taktiker,
find ich klasse, dass Du die Sache hier reingestellt hast. Die Diskussion ist wieder mal sehr lehrreich, ein wahrer Augenschmaus.
Das Ganze erinnert mich an folgende Situation: Da sitzen ein paar Leute im gleichen Boot. Sie stimmen zwar in kaum etwas überein und sind in allen grundsätzlichen Fragen schon aus Prinzip jeweils anderer Meinung, trotzdem sitzen sie im gleichen Boot. Geht ja auch gar nicht anders. Nach und nach merken immer mehr der Insassen, dass Wasser eindringt, und immer höher steigt.
Aber anstatt dem Wassereinbruch unvoreingenommen auf den GRUND zu gehen, beginnt - worin man ja langjährige Erfahrung hat - eine wilde Streiterei samt Schuldzuweisungen. Die einen behaupten, das Schiff fahre zu langsam, und bedrängen die Steuercrew, es müsse das Tempo erhöht werden. Die anderen meinen, es fahre zu schnell, folglich müsse das Tempo gedrosselt werden. Wieder andere meinen, ein paar Insassen seien zu schwer geworden, und folglich müsse man sie erleichtern.
Die einzelnen Gruppen beginnen, sich zu organisieren (trotz heftigen Widerstands der Steuercrew), es entstehen Parteien. Irgendwie setzt sich schliesslich eine Richtung mehr oder minder durch, und legt fest, dass der Großteil der Insassen nun das Wasser wegschöpfen muss, da es zwischenzeitig den meisten bereits bis zum Hals stand. Manche waren sogar schon ertrunken.
Als praktisch alles Wasser entfernt worden war, war man plötzlich wieder glücklich, man pries die Bootsflagge und hatte das Gefühl, eine wahre Gemeinschaft zu bilden.
Dass dies nur eine böse Illusion war, war erst ein paar Jahrzehnte später zu bemerken. Als das Wasser wieder zu steigen begann...
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Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass es sehr wohl"Systemkritiker" gab, welche anmerkten, dass eigentlich etwas GRUNDSÄTZLICHES falsch laufe. Innerhalb dieser Systemkritiker, die aber auch heftig aneinandergerieten, herrschte immerhin Einigkeit, dass der dauernde Wassereinbruch mit dem Loch am Boden des Schiffes zu tun haben müsse. Diejenigen, die behaupteten, man müsse dieses Loch zustopfen und versiegeln, hatten das Problem, dass aus Sicht aller anderen dieses Loch"immer schon da war" und sie sich folglich gar nichts anderes vorstellen konnten. Dennoch erzielte man einige Erfolge, das Loch konnte somit immerhin ein paar Mal verkleinert werden.
Dass es aber nicht und nicht gelang, das Loch zu schliessen, lag aus der Sicht anderer Systemkritiker daran, dass man der Steuercrew die Bohrmaschine abnehmen müsse, um zu verhindern, dass neue Löcher entstehen. Wiederum war dies für die breite Masse der Insassen aber völlig indiskutabel, denn schliesslich hatte die Steuercrew seit jeher das exklusive Recht auf Bohrmaschinen. Dieses Ansinnen war also wiederum ganz einfach"unrealistisch". Zwar konnte in besonderen Krisenzeiten eine Selbstbeschränkung der Steuercrew erreicht werden, von der Bohrmaschine nur unter klar festgelegten Umständen Gebrauch zu machen (z.B. für unaufschiebbare Reparaturarbeiten), und es hielten sich auch beharrliche Gerüchte, dass die Steuercrew über ein eigenes Rettungsboot für den Ernstfall verfüge, dennoch blieb alles beim alten.
Wieder andere waren der Meinung, man müsse das Boot komplett umbauen und die Sitzplätze neu verteilen. Obwohl diese Kräfte ein paar Mal die Oberhand gewannen, änderte sich an den immer wieder aufs neue auftretenden Problemen und Streitereien gar nichts.
Und dann gab es da noch ein, zwei unbedeutende Systemkritiker, welche die Frage stellten, warum eigentlich ALLE im Boot sitzen müssten und warum es den Insassen bei strenger Strafe verboten war, eigene Boote zu bauen. Sie fragten auch, auf welchem Recht die"Autorität" der Steuerungscrew basierte, und kamen schliesslich zu dem Schluss, dass es sich bei der ganzen"Veranstaltung" um eine nahezu perfekte Illusion handeln müsse. Unnötig zu erwähnen, dass dieser Standpunkt viel zu"unrealistisch" und auch beunruhigend war, um einigermassen ernstgenommen zu werden... ;-)
Und wenn sie nicht gestorben sind...
Gruß, silvereagle
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Taktiker
04.07.2002, 16:14
@ André
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Antwort |
Was heißt,"von Praxis nichts zu merken"?
Warum so furchtbar arrogant? Rede ich mit einem großen Medizinmann, der ungewöhnlich weit sehen kann?
Du hättest viel besser mal auf das Pyramidensystem eingehen und widerlegen sollen, warum dieses auf marktwirtschaftliche Systeme nicht passen soll. Oder gelingt Dir das nicht? Da wäre ich mal gespannt. Was Du"Eigenverantwortlichkeit" nennst, ist eine euphemistische Umschreibung von völliger Entsolidarisierung und dem Freibrief für jeden, einen anderen nach Belieben über die Kante ziehen zu dürfen.
Zwar ist bei Dir von"Regeln" die Rede, aber was bitte haben wir heute? Wo Du völlig freie Preisfindung am Markt haben willst, wird jeder Rest sozialen Denkens ausgeschaltet. Ist das so schwer nachzuvollziehen? Kann man das nicht schon längst allerorten beobachten? Gibt es nicht in jüngster Zeit genügend Beispiele für unmenschliche Entwicklungen in Folge ungezügelter Profitgier oder bedingungslosen Effizienzwahns? Wieso gibt es hierauf nie Antworten von den neoliberalen Marktstrategen? Ist es peinlich? Ich fürchte, ja!
Wird das große Pyramidenspiel freundlicher, wenn man ihm den Boden noch fruchtbarer machen will? Ändert sich was am Spielsystem? Oder wollen vielmehr die aus der Mitte der Pyramide endlich mal die"Freiheit", eine eigene Pyramide aufbauen zu können, wo sie selbst ganz oben stehen? Das wäre doch was, oder?!
Welche Triebe des Menschen will man mit noch mehr Markt befeuern, die nicht auf das Aussaugen mindestens zweier anderer abzielen?
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Baldur der Ketzer
04.07.2002, 16:41
@ Kasi
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Re: Knackpunkt der Realitätsferne |
Hallo, Kasi,
Du hast Recht, natürlich zahlt das immer einer; ich wollte nur darauf hinweisen, daß es für eine alte Omma auf Sozialhilfe nicht mal 0,05 Cents ausmachen würde, wenn Aaron Sommer ne Million weniger im Jahr abbekäme.
Meiner Meinung nach krankt das System daran, daß es große Gebilde gibt, die niemandem mehr persönlich gehören, für die niemand zur Verantwortung gezogen werden kann, die quasi sich selbst verwalten, ohne daß es ein unternehmerisches Grundinteresse dahinter gibt.
Beispiel: die großes AGs, nicht im Steubesitz, sondern defacto in Händen von Versicherungen, Banken, die sich hintenrum alle gegenseitig gehören.
Die Kleinaktionäre zählen nichts.
Das ist der realität enthoben, und deswegen gibt es realitätsferne Entscheidungen, schließlich kann man davon ausgehen, daß keiner dieser Herren Manager jemals sein Handwerk gelernt hat, wie das seinerzeit noch der Fall war bei Niefer von Mercedes-Benz: er hat dort als Lehrling gelernt.
Kaum ein Unternehmer würde seinem Manager zweistellige Millionengehälter zubilligen, weil er weiß, wie sauer das Geld erst mal verdient werden muß.
Dieses Wissen kann man bei bestimmten Herrschaften aus Banken- und Versicherungskreisen (Schule-Abi-Uni-Bank/unten, Bank/mitte, Bank/oben, Bank/ganzoben) nicht annehmen. keine realwirtschaftlichen Bezüge, keine solche Ausbildung.
Da dampfredet es sich locker über das Geld von Eigentümern, die man nie zu Gesicht kriegen wird.
Solange der Allfinanzsektor diesen absolut unangreifbaren, allseits verflochtenen Stellenwert innehat, setzt sich dieses Problem wohl fort.
Nur, indem Du die Vorstandsköppe durch Volksfronträte (Taktiker) ersetzt, wird es nur noch abstruser.
Beste Grüße vom Baldur
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Taktiker
04.07.2002, 16:50
@ Baldur der Ketzer
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Re: Knackpunkt der Realitätsferne |
>Nur, indem Du die Vorstandsköppe durch Volksfronträte (Taktiker) ersetzt, wird es nur noch abstruser.
Na wenigstens hätten dann alle was zu beißen und die leitenden Kader hätten den Hintergrund, was von der Arbeit zu verstehen, die sei da regeln. So war das nämlich im verpönten volksfrontalen Sozialismus üblich.
Aber das kann ja nicht gewünscht sein, denn wo kämen wir hin, wenn die Produzierenden über die Verwendung ihrer Gewinne mitreden dürften!? Ich vergaß ja: Dann gibts ja gar keinen Grund mehr, zu produzieren!
Wir haben Glück, dass die Menschheit nicht an Unterversorgung abgestorben ist, bevor das globale marktwirtschaftliche Modell uns zu beglücken begann.
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PuppetMaster
04.07.2002, 16:52
@ dottore
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Re: Wer schützt das Eigentum des Diebes? |
der staat bzw. die rechtsordnung, im hintergrund das gewaltmonopol.
der spruch"eigentum ist diebstahl" stammt m.w. von gandhi.
ich glaube sogar daran, aber das ist mehr eine philosophische
haltung als eine realpolitische:)
nackt kommen wir auf die welt und mitnehmen können wir nichts.
willkommen zurück übrigens!
gruss
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Popeye
04.07.2002, 17:10
@ PuppetMaster
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Re: Wer schützt das Eigentum des Diebes? Proudhon, siehe Link |
>der staat bzw. die rechtsordnung, im hintergrund das gewaltmonopol.
>der spruch"eigentum ist diebstahl" stammt m.w. von gandhi.
>ich glaube sogar daran, aber das ist mehr eine philosophische
>haltung als eine realpolitische:)
>nackt kommen wir auf die welt und mitnehmen können wir nichts.
>willkommen zurück übrigens!
>gruss
<ul> ~ http://www.geschichte.2me.net/bio/cethegus/p/proudhon.html</ul>
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André
04.07.2002, 17:46
@ Taktiker
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Re: Antwort - Nicht mit Schlagworten |
>Was heißt,"von Praxis nichts zu merken"?
>Warum so furchtbar arrogant? Rede ich mit einem großen Medizinmann, der ungewöhnlich weit sehen kann?
Begriffsinhalte sollte man nicht a priori pervertieren, sonst erübrigt sich die Diskussion. Das hat mit Arroganz nichts zu tun.
>Du hättest viel besser mal auf das Pyramidensystem eingehen und widerlegen sollen, warum dieses auf marktwirtschaftliche Systeme nicht passen soll. Oder gelingt Dir das nicht? Da wäre ich mal gespannt.
Wovon redest Du jetzt???
Statt zum Punkt, auf eine neue Baustelle?
Was Du"Eigenverantwortlichkeit" nennst, ist eine euphemistische Umschreibung von völliger Entsolidarisierung und dem Freibrief für jeden, einen anderen nach Belieben über die Kante ziehen zu dürfen.
Sinnpervertierung! Eigenverantwortlichkeit heißt ganz gewiß nicht das Fehlen von Nächstenliebe! Wenn es da gebricht, hilft auch der Zwang auf Dauer nicht weiter.
>Zwar ist bei Dir von"Regeln" die Rede, aber was bitte haben wir heute? Wo Du völlig freie Preisfindung am Markt haben willst, wird jeder Rest sozialen Denkens ausgeschaltet. Ist das so schwer nachzuvollziehen? Kann man das nicht schon längst allerorten beobachten? Gibt es nicht in jüngster Zeit genügend Beispiele für unmenschliche Entwicklungen in Folge ungezügelter Profitgier oder bedingungslosen Effizienzwahns? Wieso gibt es hierauf nie Antworten von den neoliberalen Marktstrategen? Ist es peinlich? Ich fürchte, ja!
[b] Immer schön alles in einen Topf, was hat das derzeitige System noch mit der nach dem 2. WK nur partiell realisierten Marktwirtschaft noch gemein?
Wer den Sozialismus, der im Gulak endet dem Kapitalismus, der im Elend der manipulierten Preise endet vorzieht, mag es tun.
Ideologien jeder Art führen immer ins Unglück.
Wer die Natur mißachtet (auch die menschliche Natur) wird immer Schiffbruch erleiden. Der Sozialismus tut ihr Gewalt an ab origine, ein zügelloser Kapitalismus ad finem.
Deshalb und nur deshalb, wird hier für ein lebenswertes, ein möglichst für alle auf Dauer einen hinreichen großen Freiheitsspielraum gewährendes marktwirtschaftliches System mit festen Regeln gestritten.
In der Natur währet nichts ewig, aber Sozialsysteme, die die Gesetzmäßigkeiten der Natur beachten, könnten schon sehr lange bestehen und das mit voller Akzeptanz der Bürger. Schließlich gibt es auch 1000jährige Eichen!
Aber da hat es keine exponentialfunktionen noch linearfunktionen auf Dauer!
Für heute Ende der Disussion.
A.
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Euklid
04.07.2002, 17:55
@ Taktiker
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Re: Knackpunkt der Realitätsferne |
>>Nur, indem Du die Vorstandsköppe durch Volksfronträte (Taktiker) ersetzt, wird es nur noch abstruser.
>Na wenigstens hätten dann alle was zu beißen und die leitenden Kader hätten den Hintergrund, was von der Arbeit zu verstehen, die sei da regeln. So war das nämlich im verpönten volksfrontalen Sozialismus üblich.
>Aber das kann ja nicht gewünscht sein, denn wo kämen wir hin, wenn die Produzierenden über die Verwendung ihrer Gewinne mitreden dürften!? Ich vergaß ja: Dann gibts ja gar keinen Grund mehr, zu produzieren!
>Wir haben Glück, dass die Menschheit nicht an Unterversorgung abgestorben ist, bevor das globale marktwirtschaftliche Modell uns zu beglücken begann.
Mir ist nicht bekannt daß man in Deutschland nichts zu beißen hat.
Das Gegenteil davon sehe ich meistens.
Asozial und morgens am Kiosk die Rotkäppchen bei minus 10 Grad im Winter oder bei 20 Grad plus im Sommer.
Und der Preis der dafür entrichtet wird, beträgt mindestens das fünffache von dem Preis bei Aldi.
Aber dafür reichts dann nicht mehr um anständig angezogen zu sein.
Die Sozialhilfe deckt alles ab:Und zwar Wohnung,Heizung und Kleidung sowie das Essen.Auch Fernsehen darf man frei schauen ohne Gebühren und Medikamente gibts ohne Zuzahlung.
Aber daß jemand für seinen Schnapskonsum das 5 fache dessen ausgibt was er eigentlich ausgeben müßte und dann noch gerade deswegen in den letzten Lumpen herumlaufen muß hat mit der Gesellschaft hier bei uns wahrlich nichts zu tun.
Diesen Leuten gehört kein Geld auf die Kralle so Leid mir das tut.
Sie wären mit der Suppenküche und einer gepflegten kleinen Wohnung besser dran als mit dem Auszahlen an Geld.
Hoffentlich kommt jetzt nicht wieder irgend jemand daß man ein Recht auf Geld hätte.
Ja das kann man so sehen aber nur für diejenigen die es nicht sinnlos verpulvern und anschließend keine Kohle haben um sich die Seife zu kaufen damit sie nicht muffeln.
Ich weiß die Wahrheit tut weh aber Taktiker Du beschreibst hier ein Deutschlandbild das nicht stimmt.
Es wird schon mehr als genug umverteilt und wer noch mehr will soll dies kriegen,aber dann bitte ohne mich.
Ich bin nach wie vor der Meinung daß aus der Mitte sowohl nach unten als auch nach oben verteilt wird.
Und deswegen gibt es auch keine neuen Arbeitsplätze mehr.
Gruß EUKLID
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Taktiker
04.07.2002, 18:31
@ Euklid
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Re: Knackpunkt der Realitätsferne |
> zu beißen haben
ist im Weltmaßstab gemeint! Schau Dir die Massenarmut in Südamerika oder den USA an. Dagegen war der DDR-Sozialismus ein Schlaraffenland. Die Lage in Deutschland ist innerhalb der G7 noch am wenigsten dramatisch, eben weil wir einen gewissen sozialen Ausgleich haben.
> aus der Mitte nach unten
In Deutschland dürfte die Mitte tatsächlich noch netto an die unteren Schichten auszahlen. Aber im Weltmaßstab? Wie profitieren wir von den Billiglohnländern und was geben wir den Menschen dort zurück? Nicht vergessen die Geschichte vom globalen 100-Seelendorf: Wir hier gehören zu den Top-5 von 100 im Weltmaßstab!
Aber die Top-Industrienationen fransen sozial schon so aus, dass ihre untersten Schichten fast schon mit den billigsten der Billiglohnländer konkurrieren können. Man arbeitet da dran. Ich zahle auch gut Steuern, aber was davon an Sozialausgaben abfällt, dürfte zu 70% an wirklich Bedürftige gehen, denen niemand von uns mehr eine vernünftige Arbeit vermitteln könnte. Was dann noch für"Schmarotzer" abfällt, dürfte ein Witz sein verglichen mit dem, was ich mit meiner Arbeit für die gute Verzinsung des fetten Kapitals der Schwerreichen ableiste. So sind die Relationen. Ein Krümelchen für die"Schmarotzer", aber das Mehrfache meines Arbeitswertes an die Ausbeuter.
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Baldur der Ketzer
04.07.2002, 20:27
@ Taktiker
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1) Fachkenntnis im Sozialismus? 2) Rechts auf Arbeit? 3) Urmenschen=Unternehmer |
Nanu, noch Korrespondenz? ;-)
>> die leitenden Kader hätten den Hintergrund, was von der Arbeit zu verstehen, die sei da regeln. So war das nämlich im verpönten volksfrontalen Sozialismus üblich.
Ich halte das zwar im Großen gesehen für Wunschdenken, aber wenn es Vollkoffer vom Schlage eines Geoffrey Katz (S-Air-Pleitier) gewesen wären, wäre die Sache schon viel früher den Bach runtergegangen.
Die, wie sagt ihr da genau, Werktätigen an der Arbeitsfront ;-) aus der Betriebskampfgruppe oder so, die hatten m.E. oft mehr drauf als die Wessis, weil sie aus nix noch was machen mußten.
Ich habe selbst mal so einen Funktionär kennengelernt, doof waren die sicher nicht, siehe auch Schalck-Golodkowski, aber bei der umgebenden Finsternis machen ein paar Streichholz noch keinen hellen Tag.
Bei Adolf war es meinen Infos nach zumindest anfangs tatsächlich so, daß die maßgeblichen Leute vom Fach waren, die jeweils das Sagen hatten, deswegen ist es aber trotzdem hoppsgegangen, nicht nur des Krieges wegen, auch der Totalität des Ein-Parteien-Staates und der negativen Selektion im Apparat nach oben wegen, den wir heute mal wieder aufziehen sehen ;-( (Blockparteien, Neuauflage).
Und daß auch dort nicht jeder ein solcher Experte war, für den er sich ausgab, zeigt die Rolle eines Göhrings, der zwar m.E. nicht ganz so ein Dödel war, wie man ihn heute hinstellt (immerhin Kampffliefer im 1.WK und preußischer Ministerpräsident), aber die Luftwaffe hat er völlig selbst vernichtet, toll.
Was hilft alles Fachwissen ohne effizient-wirtschaftliche Umgebung? Nix.
>Wir haben Glück, dass die Menschheit nicht an Unterversorgung abgestorben ist, bevor das globale marktwirtschaftliche Modell uns zu beglücken begann.
Nein, nicht doch, der Urzustand ist der des einzelverantwortlichen Familienvaters, Clanführers meinetwegen, Urtyp des Unternehmers, der aus nichts was machen mußte, ohne Hilfe von der sogenannt staatlichen Gemeinschaft zu kriegen - das GING! Ohne jede Umverteilung. Die menschliche Solidarität kann nie erzwungen werden, sondern muß sich entwickeln, und das geht nicht, wenn sie teilweise oder großenteils mit Füßen getreten wird.
Packs nochmal vom Anfang an:
Du möchtest Arbeit als Grundrecht, aber nicht gezwungenermaßen als Pflicht. In jedem Fall bezahlt.
Das setzt voraus, daß jemand anders diesen Lohn bzw. das Bürgergeld für den Empfänger erwirtschaftet. Wer soll dies sein?
Wenn jemand das Recht auf Arbeit beansprucht, muß er dieses GEGEN jemanden tun, gegen den, der ihm den Lohn zahlen soll.
Warum soll jemand einem anderen - ggf. ohne Gegenleistung - etwas zahlen, zumal, wenn er ihn nicht will, nicht beschäftigen kann, den Lohn nicht mindestens wieder reinbekommt?
Weil er muß, oder weil er es nicht merkt durch verschleierte Umverteilung, oder weil gleich alles vergesellschaftet wird, dann gibts Arbeit im VEB, oder meinetwegen im Kibbuz, alles läuft nicht mehr über Private, die es direkt merken, sondern über den Moloch Staat, in dessen Mief alles undurchsichtig wird.
Adolf hat unstreitigerweise die Arbeitslosigkeit beseitigt, die Leute hatten ein Dach überm Kopf und zu essen. Nur, ist die Art und Weise, wie das damals gemacht wurde, heute noch vertretbar und wünschenswert?
Wie sonst, wenn nicht so, sollte eine Vollbeschäftigung denn laufen, wenn nicht der Staat erst alles an sich reißt, um hernach nach eigenem Gutdünken umzuverteilen?
Kinder in die HJ, dann Arbeitsdienst, ABM-Maßnahmen? Alle schaffen für den Führer, für die Heimat, für den Volkskörper, was weiß ich, woher willst Du heute so einen euphorisierenden Gemeinsinn nehmen, den es damals überwiegend gab?
Das Problem ist der Staat, wo es keinen Staat gibt, wächst die bürgerliche Selbstorganisation von selbst wie ein Steinpilz nach warmem Regen.
Ich hab neulich was vom Hagelunwetter geschrieben. Jeder half ungefragt, wo er konnte, da gabs keinen Plan, keine Kostenrechnung, keine Fragerei, es mußte was getan werden, und es wurde ganz ohne Staat erledigt. Nirgends irgendetwas nötig, alles selber machbar, wobei die freiwillige Feuerwehr sicher ein paar Brosamen für den Unterhalt der alten Autos kriegen wird.
Die Lösung kann nie und immer MEHR Staat sein, sondern nur weniger - dann klappts auch wieder mit dem gesunden Menschenverstand unter normalen Leuten auf gleicher Ebene.
Meint der Baldur und grüßt
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Kasi
04.07.2002, 20:29
@ Taktiker
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Re: Knackpunkt der Realitätsferne |
Hallo Taktiker
Ich finde es etwas eigenartig, daß du bei den Fettwänsten von schlechten Absichten ausgehst und bei den armen Schluckern von guten. Weißt du, ich habe tagtäglich viele der gutmütigen ehrlichen Sozialhilfeempfänger um mich rum im Bus sitzen. Was die so reden geht auf keine Kuhhaut. Das Selbstverständnis, daß sie einen Anspruch auf dies, jenes und welches haben ist da scheinbar weit verbreitet. Und wie oft habe ich den Spruch gehört, wie dumm doch die wären, die ackern für ihr Geld.
Wie muß sich das anhören, für jemanden der sein Leben lang geackert und ehrlich seine Steuern bezahlt hat, nachts nicht pennen kann weil die neuen Aso-Nachbarn (oft Polen oder Russen) keine Rücksicht nehmen und für die dann noch Fehlbelegungsabgabe gezahlt werden muß. Und dann sitzen diese Menschen da, kriegen ihre Micker-Rente und müssen sich von denen sowas anhören. Was ist daran sozial??
Ich habe von meiner Mutter gelernt, daß der ehrliche in diesem Land der Dumme ist. Nicht weil sie mich gelehrt hat zu lügen, sondern weil ich gesehen habe wie ehrliche und gutmütige Menschen behandelt werden... Behörden sind da weit voran und leben in der selben Arroganz, nicht wahrhaben zu wollen, daß sie abhängig von den Steuerzahlern sind. Gegenseitige Abhängigkeiten werden irgendwie nicht mehr anerkannt.
Tut mir leid, aber in jeder Gruppe gibt es einen Haufen Schweine... da oben und hier unten, ganz egal wo. Wo ist denn der Unterschied zwischen Sozialhilfe für Leute, die nicht arbeiten wollen und Subventionen für Betriebe, die nicht wirtschaften können??
Kasi
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silvereagle
04.07.2002, 20:41
@ Baldur der Ketzer
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wahre Worte, Baldur... mkT |
Die menschliche Solidarität kann nie erzwungen werden, sondern muß sich entwickeln, und das geht nicht, wenn sie teilweise oder großenteils mit Füßen getreten wird.
DAS ist einer der Schlüssel zur Auflösung der herrschenden dialektischen Verwirrung. Die Tür aufsperren und durchgehen, das muss aber jeder selbst... (wobei von"müssen" natürlich auch keine Rede sein kann ;-))
Herzlichen Dank und Gruß vom silvereagle
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