<l>Im Laufe des heutigen Tages werden Couponzahlungen auf deutsche Bundesanleihen
(10 und 30 Jahre) im Volumen von rund 6,9 Mrd. EUR fällig. Nach Bundesbankschätzung
sind davon knapp 15% in ausländischer Hand. Somit wäre ein Kapitalabzug
aus der Eurozone von etwa 1 Mrd. EUR möglich.
~ Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist nach Informationen der Bild-Zeitung im
Juni nur leicht auf knapp 3,93 Mio. gesunken. Im Vergleich zum Mai sind 20.000
weniger ohne Beschäftigung. Der unbereinigte Wert ist damit der höchste Juni-Wert
seit drei Jahren. Die statistisch bereinigte Zahl klettert auf 4,042 Mio.
~ Die deutschen Einzelhandelsumsätze sind im Mai um 0,8% gg. Vm. zurückgegangen. Ohne Kraftfahrzeuge
und Tankstellen beträgt der Rückgang um 0,2% gg. Vm..
~ Die Haushaltslage Italiens ist erheblich schlechter als bislang angenommen. Das
Defizit des vergangenen Jahres liegt nach der am Mittwoch vorgestellten Neubewertung
von Eurostat offenbar mit 2,2 % des BIP um 0,56 Prozentpunkte höher als
ausgewiesen. Der Chef von Eurostat spricht nach Angaben des Handelsblattes sogar
davon, Italien habe „mit unerlaubter Buchführung seinen Haushalt frisiert“.
Dabei wurden Einnahmen aus der staatlichen Lotteriegesellschaft unzulässig gebucht
und Immobilien überteuert an Staatsunternehmen verkauft.
~ Die niederländische Wirtschaft ist in Q1/02 um 0,1% gg. gg. Vj. gewachsen. Positiv zum
Wirtschaftswachstum trugen höhere öffentliche Ausgaben bei. Der Beitrag des Außenhandels, der stark
von der konjunkturellen Lage in Deutschland abhängig ist, verringerte sich wegen rückläufiger Exporte im
Vergleich zum Vq.
~ Der Euroland Reuters Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen ist im Juni von 52,1 im Mai auf 52,9
geklettert. Wie beim Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist das Bild für die einzelnen
Länder sehr gemischt. Einem Anstieg in Deutschland und Frankreich steht ein Rückgang in Spanien und
Italien gegenüber.
~ Die Euroland Erzeugerpreise sind im Mai gg. Vm. unverändert geblieben und wiesen gg. Vj. einen
Rückgang von 0,9% auf. Dieser Trend sollte sich im kommenden Monat fortsetzen.
~ In Großbritannien ist der Reuters Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen zum ersten Mal seit Ende
letzten Jahres gefallen (von 56,8 im Mai auf 54,9 im Juni). Die Weltmeisterschaft und die Thron-Jubiläums-Feier
könnten die Konsumenten vor den Fernsehgeräten gehalten haben und somit die Nachfrage nach
Dienstleistungen verringert haben. Beunruhigend ist allerdings die hohe Zahl der Stornierungen von
Neuaufträgen und die erwarteten schwächeren privaten Konsumausgaben.
~ Die Times berichtet, dass Premierminister Blair das britische EWU-Referendum
eventuell bis nach der Wahl in 2005 verzögern will und damit auf großen Zuspruch
in seinen Reihen stößt. Die sei vor allem wahrscheinlich, wenn die Abstimmung im
Parlament aufgrund der unsicheren Beurteilung des Fünf-Punkte-Tests verschoben
werde.
~ Erwartungsgemäß hat die Norges Bank die Leitzinsen um 50Bp angehoben. Der „tightening bias“, die
Neigung in der näheren Zukunft, die Zinsen abermals anzuheben, wurde beibehalten. Der norwegischen
Zentralbank dürfte vor allem der anhaltende Inflationsdruck, aufgrund des hohen Lohnwachstums,
beunruhigen.
~ In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 382.000, ein 15-Monatstief, gefallen.
~ Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das US-Dienstleistungsgewerbe ist im Juni
überraschend stark auf 57,2 Punkte (nach 60,1 im Mai) gesunken. Dennoch hat die
Geschäftstätigkeit in diesem Sektor den fünften Monat in Folge zugenommen, was
durch Indexwerte über der 50 Punkte-Marke ausgedrückt wird. Während Erwartungs-
und Preisindex auf eine anhaltende Expansion bei moderatem Preisdruck
deuten, lässt die Teilkomponente der Beschäftigung einen beschleunigten Stellenabbau
befürchten.
~ Wie erwartet sind die US Auftragseingänge im Mai um 0,7% gg. Vm. gestiegen. Die immer noch sehr
niedrigen Lagerbestände sprechen gegen ein abermaliges Abgleiten in eine Rezession in H2.
~ Notenbankgouverneur Hayami warnt, dass übermäßige Kursschwankungen des Yen
der Erholung der japanischen Wirtschaft schaden.
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