~ Die Bemühungen um eine Rettung des von der Insolvenz
stehenden Anlagenbauers Babcock Borsig sind nach
Angaben eines Aufsichtsratsmitglieds des Konzerns so gut wie
gescheitert. Sie sei am Sonntagabend informiert worden, dass es
bei Babcock Borsig mehr oder weniger"Aus" sei, sagte die
externe Arbeitnehmervertreterin im Babcock-Aufsichtsrat,
Hannelore Elze, am Montagmorgen im"Deutschlandfunk". Auf die
Frage, was die Formilierung"mehr oder weniger" bedeute, sagte
Elze:"Eher mehr." Sie gehe davon aus, dass Babcock in die
Insolvenz gehe. Die beiden Banken Commerzbank und
BHF-Bank seien nicht bereit, ihren Beitrag zur Rettung
des Unternehmens zu leisten. Zur Lösung dieses Problems hätte
etwa die Westdeutsche Landesbank deren Anteil übernehmen müssen,
was aber zuviel verlangt wäre, sagte Elze.
~ Die RWE AG prüft nach Zeitungsberichten den Kauf
des Wasserversorgers Gelsenwasser AG, den der Energiekonzern
E.ON abstoßen muss.
~ Die Allianz bereitet einem Bericht der"Financial Times
Deutschland" (Montagausgabe) zufolge eine breit angelegte
Preiserhöhungskampagne für das Gewerbe und kleinere
Industrieunternehmen vor.
~ Nach mehreren deutschen Großbanken und IBM droht
einem Bericht der"Welt am Sonntag" zufolge nun auch
DaimlerChrysler und Siemens eine
Sammelklage von Opfern des südafrikanischen Apartheid- Regimes.
Eine Klage in Milliardenhöhe werde gegen die Unternehmen sowie
mehrere mittelständische Firmen vorbereitet, hieß es. Den
Unternehmen werde vorgeworfen, das Apartheid-Regime mit
Lieferungen an die Polizei und das Militär unterstützt und auch
zum Bau von Atombomben beigetragen zu haben, hieß es weiter.
~ EZB-Mitglied Garganas (Griechenland) bezeichnet die Konjunkturaussichten für die
Eurozone als eingetrübt. Die Ungewissheit über das Tempo und die Stärke des Aufschwungs
in den USA und Europa hätten in den vergangenen Wochen zugenommen.
Er rechne aber weiterhin mit einem Anziehen der Konjunktur im Jahresverlauf.
~ EZB-Chef Duisenberg meldet Zweifel am Erfolg konzertierter Interventionen an. Sein
Hauptziel sei es, die Preise stabil zu halten. IWF-Chef Köhler hatte am Freitag konzertierte
Interventionen zugunsten des Dollar unter Einbeziehung des IWF angeregt.
~ Der steigende Euro-Kurs könnte nach einem Bericht des „Focus“ ein Loch im Bundeshaushalt
verursachen. Grund seien die Exportbeihilfen für die europäischen
Landwirte, die sich am Dollar orientieren. Ein Anstieg des Euro um einen Cent würde
zusätzliche Agrarausgaben von 50 Mio. EUR im Jahr verursachen.
~ In Schweden hat die Riskbank erwartungsgemäß den Repo-Satz bei 4,25% gelassen. Die Aktienmarktschwäche war der
Hauptgrund, der die Bank von einer weiteren Straffung der Geldpolitik abgehalten hat. Es wurde jedoch deutlich gemacht, dass die
Leitzinsen weiter angehoben werden, wenn sich die Konjunktur wie erwartet erholt.
~ In Polen hat Premierminister Miller einen neuen Finanzminister ernannt. Grzegorz Kolodko tritt die Nachfolge von Marek Belka an,
der am Dienstag nach Vorstellung des neuen Budgets zurückgetreten ist. Offiziell aus gesundheitlichen Gründen, doch dürfte
dieser Schritt eher damit zu tun haben, dass es Belka nicht gelungen ist, bei seinen Kabinettskollegen einen strikteren
Haushaltsplan für das kommende Jahr durchzusetzen. Die Märkte befürchten, dass Kolodko trotz gegenteiliger Aussagen eine
expansivere Fiskalpolitik ansteuern könnte, die das Haushaltsdefizit von bisher geplanten 5,5% 2003 noch ausweiten. dürfte.
~ Das US-Unternehmen Reliant Resources hat eine Umsatzkorrektur von 7,9 Mrd.
USD in seinen Büchern angekündigt. Das Wall Street Journal berichtet, dass auch
Merck Umsätze über 12,4 Mrd. USD verbucht hat, die nie entstanden sind.
~ In Japan sind die Maschinenbauaufträge heute morgen um 0,2% gg. Vm. im Mai gestiegen. Erwartet worden war ein Rückgang
um 6%.
~ Finanzminister Shiokawa erklärt, man könne den Wechselkurs nicht künstlich manipulieren.
Man könne es sich aber auch nicht leisten, schnelle Kursveränderungen zu
ignorieren. Die ASEM-Vertreter (Asia-Europe-Meeting) würden damit rechnen, dass
der Dollar zum Yen unter seine September-Tiefs fallen werde.
~ Auch Wirtschaftsminister Takenaka spielt die Entwicklung herunter: Die Konzentration
auf Dollar-Yen sei eine Überreaktion. Es handle sich nur um eine breite Dollar-
Schwäche, gegen andere Währungen habe der Yen nicht nennenswert aufgewertet.
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