patrick
16.07.2002, 16:33 |
FRAGE: würde ein irakkrieg den dollar nicht anfangs erstmal stärken???? (owT) Thread gesperrt |
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Emerald
16.07.2002, 16:36
@ patrick
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Re: FRAGE: würde ein irakkrieg den dollar nicht anfangs erstmal stärken???? (owT) |
Radio Eriwan meint:
Der Dollar muss nicht stärker werden, weil nicht gut für Amerikaner -
Irak - Krieg ist nur gut für Ablenkung zuhause.
Bush steht"in the Shit", Cheney is a Kid, und Greenspan sucht den Kitt.
Also Dollar kann auch auf 1.20 fallen zum Euro weil gut für Amerika.
God bless you.
Emerald.
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Wal Buchenberg
16.07.2002, 17:32
@ Emerald
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Re: FRAGE: Was würde durch einen Irakkrieg erreicht? |
Hallo,
die Frage, ob der Dollar durch den Irakkrieg nicht Auftrieb bekommt, ist durchaus berechtigt. Aber sie ist nur Teil der Frage, was denn die USA durch einen Irakkrieg erreichen können (vielleicht auch erreichen wollen).
In dem Economist-Papier zum Irak-Krieg (wurde hier von mir in Auszügen engl.-dt. gepostet, sind einige Antworten darauf enthalten:
1. Der Irak ist militärisch ein schwacher Gegner, der schon mal besiegt worden ist. Ein militärischer Sieg bringt Pluspunkte für den schwachen Präsidenten Bush. Der nichts vorzuweisen hat. Der also nach Erfolgsmeldungen schaffen muss.
2. Der Irak sitzt auf den zweitgrößten Ã-lvorräten der Welt. Wenn die USA sich durch eine neue willfährige Regierung den Zugang zu diesen Ã-lquellen sichern, dann haben sie (und Europa + Japan!) eine Risikoversicherung gegen den drohenden Umsturz in Saudi-Arabien. Dort droht dasselbe, was im Iran passiert ist.
3. Ein siegreicher Krieg gegen den Irak verdoppelt und verdreifacht die Rolle, die heute Israel spielt als Dorn im arabischen Fleisch. Die USA etablieren sich mitten im Nahen Osten als koloniale Macht.
Ich finde, das sind ziemlich lohnenswerte Ziele für einen imperialistischen Krieg.
Das Risiko, das die USA damit eingehen ist folgendes:
Bisher hatten die USA eine Weltteilung: In Europa und den angrenzenden Regionen, zu denen auch der Nahen Osten gehört, hatten die USA auf"Dollarimperialismus" gesetzt, also auf"weiche" Herrschaftsmethoden.
In anderen Regionen (Lateinamerika, Afrika und Asien) nutzten die USA auch"Kanonenboot-Imperialismus". Ein Angriff auf den Irak wäre (nach dem Golfkrieg) der Beweis, dass Bomben als US-Waffen den Dollar als Waffe abgelöst haben.
Für Europa wäre auch die Zeit der Scham vorbei. Vorgeblich hatte Europa den alten kolonialen Methoden abgeschworen. Mindestens seit dem Balkankrieg ist wieder militärisches Eingreifen angesagt.
Wir gehen rauen und hässlichen Zeiten entgegen.
Gruß Wal Buchenberg
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Emerald
16.07.2002, 17:40
@ Wal Buchenberg
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Re: FRAGE: Was würde durch einen Irakkrieg erreicht? |
der bekannte deutsche Publizist Scholl-Latour kommt zu ebendiesen Schlüssen.
Offensichtlich ist hier die israel. Rolle offenkundig und in den letzten
6 - 12 Monaten mit der Bush-Regierung im Einzelnen besprochen und geplant.
Während die Amis an sichere Oel-und Gas-Vorräte gelangen, erhält Israel
Handlungs-Freiheiten bei seinen Nachbarn. Abzuklären wäre in diesem Puzzle
noch, wer wem was schuldet wenn alles abläuft wie geplant, aber man kann
in der Tat davon ausgehen, dass hier die Stoss-Richtung USA-Isreal mit
vereinten Kräften, wesentlich ohne Europa, ablaufen wird.
Interessant wird die Zeit nach diesen kriegerischen Scharmützel in etwa
Mitte 2003, wenn Amerika die Europäer einmal mehr als Quantité négligable
behandeln wird.
Emerald.
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