Baldur der Ketzer
21.07.2002, 22:33 |
hatten wir das schon? Fundsache mal wieder zu Japan Thread gesperrt |
JAPAN vor dem BANKROTT!
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[ Geldcrash-Retten Sie Ihr Vermögen ]
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Geschrieben von NT am 20. Juli 2002 12:33:51:
Rudi Dornbusch ist Professor für Wirtschaft und internationales Management am Massachusetts Institute of Technology
Er schreibt(ZITAT):
"Japan steht vor dem Bankrott, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das volle Ausmaß zu Tage tritt."
Hier die wichtigsten Indikatoren:
* Das Wachstum ist im Durchschnittgleich Null. Ein nachhaltiger Aufschwungblieb trotz wiederholter politischerStützungsversuche und einer gesunden Weltwirtschaft aus.
* Das Haushaltsdefizit ist Jahr für Jahr enorm (im Schnitt über 6% des BIP).
* Die Staatsverschuldung stieg auf weitüber 100%, schwebende Vorsorgeverpflichtungen betragen weitere 150%des BIP. Die Summe ist nicht nur die höchste aller OECD-Länder, sondern die höchste schlechthin.
* Die Zeche bezahlen die Privathaushalte:
* Riesige Vermögenseinbußen, Stellenabbau durch Restrukturierungen, rückläufiges Bevölkerungswachstum. Die Haushalte haben das Vertrauen in die Zukunft verloren und legen mehr auf die hohe Kante.
* Die Gesamtkapitalrendite der Unternehmen ist erschreckend tief, die massiven Langfristinvestitionen der letzten 30 Jahre generieren nur geringe Erträge, und die Struktur des Finanzsystems ist auf eine Wirtschaft mit hohen Wachstumsraten ausgerichtet. Bei niedrigen Zuwachsraten führt dies zum allgemeinen Bankrott, vor allem von nationaltätigen Unternehmen. Ein Investitionsaufschwung bleibt definitiv aus.
* Auch die Regierung bringt nichts zu Stande: Wegen der Einteilung der Wahl-bezirke, die den reformfeindlichen ländli-chen Regionen die Mehrheit verschafft,sitzt die Liberaldemokratische Partei(LDP) fest im Sattel und verzichtet auf umwälzende Wirtschaftsreformen.
* Sowohl Privatwirtschaft wie auchöffentlicher Sektor leiden seit Jahren unter fehlender Transparenz. Jeden Tag kommen neue ungedeckte Schulden undVorsorgeverpflichtungen oder Not leiden-de Kredite zu Tage.
Dem Bankensystem fehlen eine angemessene Kapitalbasis und Aufsichtsbehörde. Zudem laufen die Banken wegen ihrer substanziellenAktienbestände Gefahr, durch einenweiteren Einbruch des Nikkei zu Fall zukommen. Die staatlichen Garantien für die Banken sind angesichts der sinkendenBonität nichts wert.Was ist schief gelaufen?
Es gibt kaum ein Land, in dem härter gearbeitet, mehr gespart oder investiert wird. Alles umsonst? Tatbestand ist, dass die unpro-duktiven Investitionen und die ohne jeglichen Sinn für Produktivität gewährten Bankkredite ein irreparables Loch in die Leistungsbilanz gerissen haben.
Überall sonst würde dies Empörung auslösen. In Japan ist die dafür verantwortliche Regierung zwar unbeliebt, wird aber doch regelmäßig wiedergewählt. Angesichts Stagnation und Deflationwäre es undenkbar, keine wirksamenwirtschaftspolitischen Maßnahmen zur Konjunkturankurbelung zu ergreifen. In Wirklichkeit wurde jeder politische Ansatz verpfuscht.
Der Aderlass begann mit dem von der Zentralbank forcierten Einbruch der Aktien. Das Schatzamtreagierte auf diesen erfolgreichen Steuer-impuls mit Steuererhöhungen, die dasWachstum im Keim erstickten. ZehnJahre später fragt man sich, ob dieZentralbank die Notenpresse anwerfenwird, um den Yen zu drücken und dieSchulden aus der Welt zu schaffen. Diesist aber eher unwahrscheinlich.
Wahrscheinlicher ist, dass Japans Wachstum weiterhin stagnieren, die Schulden steigen und die Bilanzen sich verschlechtern werden.
Die schwache Wirtschaft wird den letzten gut funktionierenden Unternehmen den Gnadenstoß versetzen, und japanische Anleger werden nach wie vor Staatsanleihen mit Renditen weit unter dem internationalen Marktwert halten.
Weshalb? Weil sie bei allen anderen Anlagen (US-Dollar, US-Aktien, Euro, Emerging Markets und Immobilien) starke Verluste hinnehmen mussten und sie bisher nur die japanischen Staatsanleihen nicht enttäuscht haben.
Doch was geschieht, wenn Haushalte und Banken sehen, wie die Erträge außerhalb Japans durch den kränkelnden Yen gesteigert werden? Panische Flucht wäre die Folge. Und dann fiele das japanische Finanzsystem wie ein Kartenhaus in sich zusammen und würde Welthandel und internationale Finanzmärktemit sich in die Tiefe reißen.
Kann die Entwicklung rückgängig gemacht werden?Nein, aber vielleicht könnte die Situation entschärft werden, wenn Japan die nochbis vor kurzem bestehenden Kapital-kontrollen wieder einführen würde.Wenn schon der Exstar Japan Schiff-bruch erleidet, könnte es dann den USAnicht ähnlich ergehen?
Unter Umständen sind der fallende Nasdaq, die Schuldenprobleme und das sinkende Verbraucher-vertrauen erste Warnsignale. Fing es1990 in Japan nicht genau so an?
http://www.syz.net/docs/crisis.pdf
aus dem Geldcrashforum
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Emerald
21.07.2002, 22:43
@ Baldur der Ketzer
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Re: hatten wir das schon? Fundsache mal wieder zu Japan |
>JAPAN vor dem BANKROTT!
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>[ Geldcrash-Retten Sie Ihr Vermögen ]
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>Geschrieben von NT am 20. Juli 2002 12:33:51:
>Rudi Dornbusch ist Professor für Wirtschaft und internationales Management am Massachusetts Institute of Technology
schön und gut Professor Dornbusch, aber wenn man in Amerika lebt und lehrt,
müsste er längstens hier verlängern und schreiben bzw. lehren, dass das
von ihm so trefflich beschriebene Finanz-Debakel"Japan-Syndrom" längstens
in Amerika angekommen ist. Mit der Turbo-Verstärkung allerdings, dass die
Amis alle überschuldet sind im Unterschied zu den sparwütigen Japanern,
haben die Amerikaner ausser Schulden auf Haus, Kreditkarte und Bank-Konto
kaum etwas unter der Matratze.
Mal sehen wer da schneller über den Gehsteig im Rinnstein landet. Ich wette
es ist Amerika und nicht Japan.
Emerald.
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---- ELLI ----
21.07.2002, 22:46
@ Baldur der Ketzer
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Re: hatten wir das schon? / Dornbusch, der Quatschkopf.... |
Mit dem Japan-Bankrott hat er natürlich Recht ;-)
Hier andere schlaue Zitate von ihm:
~ 28.08.01, Handelsblatt: Dornbusch:"Zwischen Weihnachten 2001 und Weihnachten 2002 rechne ich mit einem Wachstum der US-Wirtschaft von 3,0 bis 3,5 %.“
~"Die Angst vor einer Rezession ist typisch europäisch - aber unbegründet. Streichen Sie deshalb das Wort Rezession einfach aus Ihrem Sprachschatz. Es wird sie in den USA nicht mehr geben. Die US-Wirtschaft strotzt vor Kraft." (Interview vom 10.12. in Euro).
Und nun, Herr Dornbusch?
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Ecki1
22.07.2002, 11:47
@ ---- ELLI ----
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Re: ''Anwerfen der Notenpresse zur Schuldenbeseitigung'' |
Ausserdem beseitigt die Notenbank durch das"Anwerfen der Notenpressen" (Monetarisierung der Staatsschuld) keinen einzigen Yen Schulden, wie in diesem Forum schon oft genug erläutert wurde, da ohne vorangegangene in Yen lautende Verschuldung überhaupt kein Yen in Verkehr kommmen kann.
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Euklid
22.07.2002, 12:18
@ Ecki1
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Re: ''Anwerfen der Notenpresse zur Schuldenbeseitigung'' |
>Ausserdem beseitigt die Notenbank durch das"Anwerfen der Notenpressen" (Monetarisierung der Staatsschuld) keinen einzigen Yen Schulden, wie in diesem Forum schon oft genug erläutert wurde, da ohne vorangegangene in Yen lautende Verschuldung überhaupt kein Yen in Verkehr kommmen kann.
Bitte in dieser schwierigen Zeit sich nicht unbedingt mehr darauf verlassen daß Notenbankgeld nur gegen Schuldtitel ausgegeben werden darf.
Es könnte hochoffiziell lauten: Die Regierungen der westlichen Länder sind übereingekommen 0,5 mal BIP über die Notenanken zinslos dem Staat zur Verfügung zu stellen um Arbeitsplätze zu schaffen und die Verschuldung zu verrngern.
Jeder gebildete Mensch wüßte was dann danach kommt.
Allerdings stelle ich die Frage in den Raum ob man das unbedingt veröffentlichen müßte.
Wir würden das nur merken über ein Ansteigen der Inflation und zwar mit Zeitverzögerung.
Gerechtfertigt würde das damit daß zur Abwehr schwerer wirtschaftlicher Schäden alle Länder gemeinsam an einem Strang ziehen oder gezogen haben.
Ich bin da nicht so gutgläubig zu unterstellen daß in Notzeiten alles nach geltendem Recht geht.Die Zulässigkeit ergibt sich im Nachhinein durch absolute Notwendigkeit um einen Zusammenbruch zu verhindern.
Gruß EUKLID
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Ecki1
22.07.2002, 13:08
@ Euklid
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Re: ''Anwerfen der Notenpresse zur Schuldenbeseitigung'' |
Wir würden das nur merken über ein Ansteigen der Inflation und zwar mit Zeitverzögerung.
Nein. Die Zinskurven und Metallmärkte reagieren auf zinslose Überbrückungskredite der Notenbank an die Regierung sofortigst, da sich derartige Transaktionen nicht lange geheim halten lassen.
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Euklid
22.07.2002, 14:35
@ Ecki1
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Re: ''Anwerfen der Notenpresse zur Schuldenbeseitigung'' |
>Wir würden das nur merken über ein Ansteigen der Inflation und zwar mit Zeitverzögerung.
>Nein. Die Zinskurven und Metallmärkte reagieren auf zinslose Überbrückungskredite der Notenbank an die Regierung sofortigst, da sich derartige Transaktionen nicht lange geheim halten lassen.
Ja laß sie doch reagieren!Könnte es nicht gewollt sein?
Dann gibts Inflation und Zinserhöhung.
Rentieren sich dann Sachwerte?
Weiß man dann endlich daß Geld auf die hohe Kante und Aktien vorerst nichts mehr bringen?
Die Bauindustrie freut sich schon jetzt über negative Realzinsen. Und das Gold erst Recht.
Am besten 8% Inflation und 9% Zinsen.
Und da die 8% hedonisch gemessen werden sind es tatsächlich dann vieleicht 9%.
der Realzins vor Finanzminister ist dann negativ.
Ist das nicht traumhaft für eine Investition.?
Dann wissen manche vielleicht mal wieder daß es außer Hedge Fonds und Aktien noch etwas gibt.
Am besten zur Bewältigung der Hochkonjunktur am Bau sämtliche Anal ysten und Fondsmanager als Hilfsarbeiter beschäftigen damit sie auch die reale Welt besser einschätzen lernen.
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Ecki1
22.07.2002, 15:54
@ Euklid
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Re: ''Anwerfen der Notenpresse zur Schuldenbeseitigung'' |
Hallo Euklid
Offenbar bist Du guter Spekulant, aber arbeitest in einer Dauerkrisenbranche. Könnte man da nicht aus der Not eine Tugend machen?
fragt sich Ecki1
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dottore
22.07.2002, 16:36
@ Ecki1
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Re: Rechtslage und Varianten dazu: |
>Wir würden das nur merken über ein Ansteigen der Inflation und zwar mit Zeitverzögerung.
>Nein. Die Zinskurven und Metallmärkte reagieren auf zinslose Überbrückungskredite der Notenbank an die Regierung sofortigst, da sich derartige Transaktionen nicht lange geheim halten lassen.
Abgesehen davon: Lt. Maastricht (Völkerrecht, absolut verbindlich) unmöglich. Sog. Kassenkredite gab früher mal.
Staat könnte nur die italienische Variante spielen: Begebung einer tier-2-Anleihe. Die nimmt einen Staats-Bank direkt auf (KfW oder so). Die reicht Titel an die ZB weiter und das Geld an seinen Dienstherrn. Geht auch über Spread-Varianten, da die Zinssatzvereinbarung zwischen Staat und Staatsbank frei. Ã-zdemir im großen Stil.
Aber: ZB hat keinen Kurs für den Titel - wie ihn also als Pfand reinnehmen? Zu Pari?
Zins läuft gesplittet: einmal Staatsbank an ZB, zum zweiten Staat gegen Staatsbank. ZB-Inkasso kann Staat wieder als ZB-Gewinn kassieren. Aber womit den Zins an die Staatsbank zahlen? Also? Nächsten Titel!
Wird in Japan als weitere Variante gerade durchdekliniert. Hilft auf Dauer logo nicht.
Gruß!
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