>Rene: Urlaub in Polen - hast Du mal gefragt. Ich denke Du kannst auf die
>Währungswechselskurse getrost pfeifen. Natürlich ist einiges billiger, aber
>leider gibt es in Polen immer noch die Unsitte, für solvente Gäste aus dem
>Westen, für Übernachtungen höhere Preise zu verlangen, als für Einheimische.
Haben dort ein Häuschen, daher kein Prob.
>Einerseits kann ich die Leute verstehen, anderseits ist es Diskriminierung.
>Generell hat Polen dafür jede Menge Sehenswürdigkeiten - Städte wie Krakow,
>Gdansk, Poznan - allerdings viel billiger ist die Turistik nach Polen nicht.
Stimmt. Die Preise (leider nicht die Verdienste habe sich schon dem EU Raum gut angepaßt)
>Dann hast Du noch gefragt, ob in polnischen Foren Krisenszenarien bzw. Vorbereitungen geben wird. Nun - darauf kann ich Dir auch antworten (zugleich
>diese Unsitte in westdeutschen Medien, daß durch die Osterweiterung neue
>potentielle Käufer hinzukommen.
Das habe ich nicht begriffen. Was genau willst Du damit sagen?
>Nun in Polen zu überleben ist für einen Bevölkerungsanteil von sagen wir 50%
>nach wie vor ein Kunstwerk. Wer sich auf schlichte Arbeit verläßt - kommt damit
>nicht ganz über die Runden.
Doch es geht, wenn beide Eheleute arbeiten, keine Kinder haben und keine Miete zahlen müssen;-))
Das muß festgehalten werden.
>Durch den Beitritt Polens zu EU erwarte ich für Polen eher noch eine größere
>Verschlechterung (auch dann, wenn die Gottes Hand die deflationäre Depression
>verhindert).
Sehe ich für das Land genau so. Wer ins Ausland arbeiten gehen kann, dessen persönliche Lage sollte sich nicht verschlechtern (was aber passiert im Rentefall??)
>EU drängt in den Rahmen der Erweiterungen auf strikte Reduzierung der Kohleförderung (Polen förderte früher etwa 200 Millionen Tonnen - heute sind es nur noch 96 Millionen Tonnen - was der Kohleförderung Deutschlands, Frankreichs,
>Spaniens und England entsprechen soll). Es soll sich noch mal vierteln, das ist
>die ungeschriebene Vorgabe der EU.
Ja aber ich habe noch keien Angebote für EU oder gar australische Kohle gesehen. Nur die einheimische Kohle für ca. 500 PLN/to
>Anderseits sollen Agrarsubventionen für Polen zwar natürlich von der EU kommen,
>allerdings ist das Auswahlverfahren, für förderungswürdige Landwirtschaften
>derart an den Haaren gezogen - das höchstwahrscheinlich nur einige Holländer
>mit Landfläche von etwa 700 ha - in den Genuß dieser Förderung kommen werden.
>[b]Also wenn Schröder mir solche"Vorteile" präsentieren würde in meinem Haus,
>würde ich ihm mit einem Arschtritt rauswerfen und Hausverbot aussprechen.
Ich höre oft pl-Radio und da geht es wegen den Subventionen hoch her. Die Seite der EU ist auch zu verstehen, dass Subventionen nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen.
>Da fährt Polen mit den Produkten die sie herstellen kann und mit dem Warentausch mit Weißrußland, Ukraine und Rußland generell besser.
Kenne einige Leute, die billigst Gemüse aus Litauen einführen um es auf dem pl-Markt zu verkaufen. Der größte Kostenfaktor sind die Wege- und Bestechungsgelder an der Grenze und bei der russ. Polizei.
>EU macht tatsächlich Platz für eigene Produkte, und all das mit Hilfe der
>hochgelobter Sicherheit wegen der Bedrohung aus dem Osten. Einige hier träumen davon, daß angeblich den Leuten dort was geschenkt wird. Ha!, ha!, ha! kann ich dazu nur sagen. Das was geschenkt wird, wird sofort wieder in den Reich zurückfließen. Unschön aber wahr.
Leider habe ich das System noch nicht voll durchschaut. Ich werde mal Nachhilfe nehmen, wenn ich wieder in PL bin.
>Diese Schriftstücke machen mich derart wütend, daß ich jedem EU Bürokraten am besten ein Baum in den Hintern stecken würde, wenn ich könnte.
>Was bleibt also den Polen übrig - ist genau das, was stellenweise nicht mehr
>vorhanden war, in Osten Polens jedoch immer zum Alltag gehörte - Improvisation,
>Handel und schwarze Geschäfte (wobei die letzten auch von den Finanzämtern
>drastisch verfolgt werden. Wer nicht angemeldeter Gewerbe nachgeht, soll von diesem Jahr an, kein"Süppchenanspruch" haben (Synonym für Sozialhilfe).
>Es geht also auch dort deutlich herab, aber - ich kenne Polen zu gut, und kann
>nur so viel sagen: diese und jedwede andere Regierung kann unternehmen was sie will.
Ist wie in D. Eine Auswechselung der Regierung wird sich nur unwesentlich bei Bauer K auswirken.
Am Überleben wird man uns nicht hindern, jedenfalls solange wir noch laufen können. Zu Not kocht man eben Suppe aus Resten an dem Messer.
>Haben wir sowieso schon immer gemacht.
Teile deine Meinung, das Polen vielleicht sogar die besseren Überlebenskünstler sind (ausgehend von gleichen Bedingungen).
>Ich zum Beispiel habe bereits für mich beschlossen, wenn es dort tatsächlich
>so schwer wird, werde ich einen Teil meiner Grundstücke den Menschen zur Verfügung stellen, dort können sie dann das anbauen was sie wollen.
>Davon habe ich reichlich übrig. Und eine Aufschrift werde ich mir auch noch gönnen - wer mit Auslandswaren dort Handel betreibt, hat auf diesem Grundstück keinen Zutritt.
Warum diese Einschränkung? Gibt es da einen sachlichen Grund?
>Polen haben grundsätzlich dann zueinander gefunden, wo es wirklich schwer war, und ich glaube diese Zeiten stehen uns wieder ins Haus. Kein Problem.
>Bereits jetzt haben einige Unternehmer angefangen günstig an charitative Vereine zu spenden.
Auch hier verstehe ich den Hintergrund nicht ganz, warum günstig spenden?
Nochmals dank und Gruss
Rene - ab Freitag wieder in NSZ.
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