KEEP-COOL
26.07.2002, 12:00 |
10 % Kürzung der Raffinerieverarbeitung in Japan Thread gesperrt |
Dieser Trend wird sich noch verstärken - daher ist eher von schwächeren Rohölpreisen auszugehen.
Viele Grüße
K C
07/26 04:18
Nippon Oil to Cut August Processing 10% Year-on-Year (Update2)
By Miho Yoshizaki
Tokyo, July 26 (Bloomberg) -- Nippon Oil Corp., Japan's top crude oil refiner, said it plans to cut processing by 10 percent in August from a year ago because of falling fuel oil sales as power stations shift to cheaper natural gas and coal.
The Tokyo-based company plans to process 4.4 billion liters next month (893,000 barrels a day). Nippon Oil said in a statement it expects Japan's demand for fuel oil used to fire boilers, known as type-C heavy oil, to fall 60 percent to about 450 million liters this month (91,000 barrels a day) from July 2001.
``It has no choice but to cut processing because fuel oil demand from electric power companies is so awful,'' said Hirofumi Kawachi, an energy company analyst at Mizuho Investors Securities Co., who rates Nippon Oil ``neutral plus.'' ``It can't reduce production of only type-C oil in the process of crude oil refining.''
Japan's crude oil imports slumped 10 percent in June, dragging first-half figures to the lowest in 12 years as the third recession in a decade cut demand and some power plants switched to natural gas.
Oil imports by the world's second-biggest oil consumer fell 9.6 percent in the first half to an average 3.91 million barrels a day, the finance ministry said. That's lower than any half-year period since 1990, according to trade ministry figures. June imports dropped twice as much as analysts expected to 3.19 million barrels a day, the lowest since April 1991.
Japan's crude oil imports are likely to decline by 5 percent this year, from 4.28 million barrels a day last year, according to a Bloomberg survey of four oil analysts. The Ministry of Economy, Trade & Industry, which oversees the oil industry, will release its June import data later this month.
Nippon Oil shares fell to the lowest price since Feb. 8, dropping 24 yen, or 4.3 percent, to 534.
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nasdaq
26.07.2002, 19:43
@ KEEP-COOL
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Nachfragerückgang = Rohölpreisrückgang??? |
Wieso sind die Preise dann zwischen 1998 und jetzt so stark angestiegen?
Asienkrise, Russlandkrise, Lateinamerkiakrise, Europa und US Wachstumseinbruch...
Den Preis für Ã-l muss man anders bewerten. OPEC schafft es den Preis eingeschränkt zu kontrollieren und der Marktanteil von OPEC ist nach dem Auflösen der Sowjetunion ja noch dramatisch gestiegen.
Normalerweise müsste der Preis heute schon tiefer stehen. Die Lager sind voll bis zum Rand.
Aber politische Instabilitäten und rückläufige/niedrige Investitionen im Bereich der Exploration lassen den Ã-lpreis sicherlich noch eine ganze Weile oben halten (das er steigt darauf würde ich im Moment auch nicht zu stark wetten). Ausserdem gibt es eine gewisse Basisnachfrage nach Ã-l, die nicht ganz so elastisch ist wie die von Krafwerken, die zwischen Gas, Ã-l und Kohle switchen können. Die Anhebung der Preise wirkt also bis zu einem gewissen Maße Umsatzstützend"Monopolpreis"!
Deshalb will mir noch nicht ganz einleuchten, warumm eine rückläufige Nachfrage zu niedrigeren Preisen führen soll und in den 70ern hat man ja gesehen, inwieweit eine Volkswirtschaft wie die USA ihren Ã-lverbrauch managen können (nämlich nicht gerade sehr gut...)
Grüße
Andreas
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---- ELLI ----
26.07.2002, 21:38
@ nasdaq
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Re: Nachfragerückgang = Rohölpreisrückgang??? / Bravo!.... |
>Wieso sind die Preise dann zwischen 1998 und jetzt so stark angestiegen?
>Asienkrise, Russlandkrise, Lateinamerkiakrise, Europa und US Wachstumseinbruch...
Die Fundis werden nie begreifen, dass zwischen Preisen/Kursen und"Fundamentals" kein Zusammenhang besteht.
Ecki hat es kürzlich schön beschrieben: Es gibt Phasen von Scheinkorrelationen, und da gewinnen die Fundis immer Oberwasser und sagen"siehste". Die übrige - meiste - Zeit ignorieren sie die nicht vorhandene Korrelation.
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KEEP-COOL
26.07.2002, 23:50
@ nasdaq
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Re: Nachfragerückgang = Rohölpreisrückgang??? |
Hallo Andreas
Der Ã-lpreis wird durch verschiedene Einflüsse bestimmt.
Der Preisanstieg in den vergangenen Jahren war maßgeblich durch die Förder- und Preisdisziplin der OPEC Staaten möglich. Wie wir wissen, hatte der Rohölpreis vor dem"Zusammenraufen" der OPEC ein Preisniveau von ca. 10 $/b erreicht, was zu erheblichen Einnahmeeinbußen bei den Förderländern geführt hatte.
Die Verbraucherländer hatten seinerzeit den Preisverfall sehr gelassen hingenommen - Einsparmaßnahmen wurden vernachlässigt. Schließlich kostete Energie kaum etwas. Benzinfressende Autos wurden gekauft(z.B. Geländewagen waren große Mode).
Bei 10 $/b lag der Rohölpreis je nach Fördergebiet z. T erheblich unterhalb der Explorations- und Förderkosten. Es mußte also etwas geschehen.
Der finanzelle Druck der Ã-lförderstaaten und die Einigung und - dies ist wichtig - die Umsetzung einer Preis- und Förderdisziplin der OPEC und der nachlässige Umgang mit billiger Energie bei den Verbrauchern machten den Preisanstieg bis zu 40 $/b in der Spitze möglich.
Der Verbraucher wurde"auf dem falschen Fuß" erwischt, da er kaum Vorratsvorsorge bei fallenden Notierungen getroffen hatte.( Kaufzurückhaltung bei fallenden Preisen.)
Dieses Umfeld führte zu der bekannten Preisrakete - die im Verlauf der folgenden Monate sogar Panikkäufe bei den Verbrauchern auslöste. (die Entwicklung des Preispeaks aus dem 20 $ Bereich bis zu 40 $/b konnte übrigens seinerzeit hier im Board zeitnah verfolgt werden).
Soweit die OPEC weiterhin Disziplin ausübt kann der Preis gehalten werden. Hier besteht offensichtlich bislang noch ein Ã-lpreiskonsens in einem Preisband von 22-28 $/b.
Deine Aufzählung von verschiedenen Krisen führt hier nicht weiter - wie gesagt der Ã-lpreis ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
An Einem kommt man derzeit nicht vorbei - die Raffineriemargen sind zur Zeit lausig, die Kaufneigung der Verbraucher hält sich in Grenzen. Raffinerien ohne Nachverarbeitungsanlagen haben bereits teilweise ihre Raffineriekapazitäten heruntergefahren oder sie haben bereits gänzlich die Produktion eingestellt.
Die Raffineriegrenzanbieter sind bereits identifiziert.
Eine geringere Raffinerieverarbeitung wird die Nachfrage nach Ã-l drosseln und somit wird Preisdruck aufgebaut. Dieses würde die Einnahmen der Förderstaaten schmälern. Entweder gleicht man den Einnahmerückgang über weitere Preiserhöhungen bei geringerer gelieferter Menge aus oder man erhöht die Einnahmen, indem man den Ã-lhahn aufdreht um über das Mehr an gelieferten Barrels den Einnahmeausgleich herbeizuführen.
Ich favorisiere die 2. Variante.
Du sagst der Preis müßte heute schon tiefer liegen - ja das müßte er. Hier wirken die Spannungsfelder Israel und USA/IRAK. -"noch".
Entscheidend für den weiteren Preisverlauf wird die OPEC Disziplin sein.
Hier nenne ich zwei interessante Entwicklungen, die erst kürzlich als Nachricht durch die Presse gegangen sind.
-Nigeria könnte sich von der OPEC lösen (ist zwischenzeitlich dementiert worden)
-Russland, das zu den größeren Förderstaaten gehört ist an einer Ausweitung seiner Ã-llieferungen interessiert (Russland hat sich auch in der Vergangenheit nie längere Zeit an Fördermengebegrenzungen gehalten (Russland ist nicht Mitglied der OPEC) Dieses Verhalten ist auch ein der Ursachen, warum die Russlandkrise anders zu beurteilen ist, als wie Du es vielleicht gemeint hast. Russland ist durch den Rohölpreisverfall in die Krise geschliddert. Hier hat Russland von der konzertierten OPEC Disziplin profitiert.
Venezuela hat größte Schwierigkeiten seinen Staatshaushalt zu decken. Eine Förderausweitung würde sehr hilfreich sein.
Mexico und Saudi Arabien haben immer betont dass sie einen verantwortlichen Part bei der Förderung von Rohöl spielen werden.
Die USA hatten vor Monaten bekannt gegeben, dass sie ihre strategischen Ã-lreserven auffüllen werden. Ich könnte mir gut vorstellen, daß bereits sehr viele barrels in den USA eingelagert worden sind. Auch diese Nachfrage wird stützend auf den Rohölpreis eingewirkt haben.
...und...und und..
lassen wir es dabei.
Du siehst, der Ã-lmarkt hat viele Facetten
Also warten wir ab, was uns die kommenden Wochen bringen.
beste Grüße
K C
>Wieso sind die Preise dann zwischen 1998 und jetzt so stark angestiegen?
>Asienkrise, Russlandkrise, Lateinamerkiakrise, Europa und US Wachstumseinbruch...
>Den Preis für Ã-l muss man anders bewerten. OPEC schafft es den Preis eingeschränkt zu kontrollieren und der Marktanteil von OPEC ist nach dem Auflösen der Sowjetunion ja noch dramatisch gestiegen.
>Normalerweise müsste der Preis heute schon tiefer stehen. Die Lager sind voll bis zum Rand.
>Aber politische Instabilitäten und rückläufige/niedrige Investitionen im Bereich der Exploration lassen den Ã-lpreis sicherlich noch eine ganze Weile oben halten (das er steigt darauf würde ich im Moment auch nicht zu stark wetten). Ausserdem gibt es eine gewisse Basisnachfrage nach Ã-l, die nicht ganz so elastisch ist wie die von Krafwerken, die zwischen Gas, Ã-l und Kohle switchen können. Die Anhebung der Preise wirkt also bis zu einem gewissen Maße Umsatzstützend"Monopolpreis"!
>Deshalb will mir noch nicht ganz einleuchten, warumm eine rückläufige Nachfrage zu niedrigeren Preisen führen soll und in den 70ern hat man ja gesehen, inwieweit eine Volkswirtschaft wie die USA ihren Ã-lverbrauch managen können (nämlich nicht gerade sehr gut...)
>Grüße
>Andreas
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