---- ELLI ----
09.08.2002, 10:26 |
Meldungen am Morgen Thread gesperrt |
~ Nach Angaben der Dienstleistungsgesellschaft Verdi fehlen in Deutschland derzeit
mehr als 200.000 Ausbildungsplätze. So äußert die stellvertretende Verdi-Vorsitzende
Mönig-Raane: „Während die Bundesanstalt für Arbeit die Zahl der
fehlenden Lehrstellen mit rund 100.000 beziffere, müsse in Wirklichkeit mit der
doppelten Zahl gerechnet werden.“
~ Die deutsche Industrieproduktion konnte nach einem Rückgang um 1,6 % gg. Vm. im Mai um 1,7% gg.
Vm. im Juni zulegen. Die Angaben dürften zudem noch nach oben korrigiert werden. Die
Investitionsgüterproduktion nahm um 3,4% gg. Vm. zu und auch die Konsumgüter konnten um 1,4% gg.
Vm. zulegen. Im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich wurde jedoch mit Ausnahme der
Energieproduktion bei allen Komponenten ein negatives Wachstum berichtet. Die schwachen Zahlen bei
den Auftragseingängen und die ungünstige Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt dürften in den
kommenden Monaten eine anhaltend schwache Produktionsentwicklung in Deutschland nach sich ziehen.
~ Die Europäische Kommission senkte ihre Prognosen für das Konjunkturwachstum in Euroland in Q3
leicht auf eine Bandbreite von 0,6% - 0,9% gg. Vq. Zuvor lagen die Prognosen zwischen 0,7% - 1,0% gg.
Vq. Entsprechend den Ergebnissen des EU-Modells für das BIP erwartet die Kommission für dieses Jahr
damit noch eine Konjunkturerholung. Für das zweite Quartal rechnet sie mit einem Wachstum zwischen
0,3 und 0,6% gg. Vq. Gleichzeitig hat sie das BIP-Wachstum in Q1 bei 0,3% gg. Vq. bestätigt.
~ Das schwedische BIP-Wachstum in Q2 betrug 0,6% damit leicht über den Erwartungen.
Die Zahlen für Q1 wurden in erster Linie auf Grund niedriger Importe von 0,3% auf 0,5% gg. Vq. nach oben
revidiert. Das Wachstum in H1 2002 war damit robuster als bisher angenommen.
~ Die Erzeugerpreise in den USA fielen um 0,2% gg. Vm. (Juni 0,1% gg. Vm.) und blieben damit hinter den
Erwartungen zurück. Grund hierfür waren sinkende Preise für Lebensmittel und ein moderater Anstieg der
Energiepreise um nur 0,1%. Überraschend war jedoch, dass die Kerninflation um 0,3% gg. Vm. zurückging
(Juni 0,2%). Das Thema Deflation bleibt damit aktuell. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gingen um
15.000 auf 376.000 zurück. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt generiert damit nicht genügend
Einkommenswachstum für eine Konjunkturbeschleunigung.
~ Vom insolventen US-Telekomkonzern WorldCom wurden weitere Fehlbuchungen in
Höhe von 3,3 Milliarden USD eingeräumt. Dies hatte eine Überprüfung der Bilanzen
bis zurück ins Jahr 1999 ergeben. Bereits im Juni waren Fehlbuchungen in Höhe
von 3,85 Milliarden USD entdeckt worden.
~ Nach Angaben eines Beraters des US-Verteidigungsministeriums sind die USA auf
ein alleiniges militärisches Vorgehen gegen den Irak vorbereitet, erwarten jedoch
Unterstützung von Großbritannien.
~ Heute endete auch die Sitzung der japanischen Notenbank, die beschloß ihre Geldpolitik unverändert
fortzusetzen. Da die Leitzinsen schon so niedrig sind, wie sie wohl nur sein können, ist dies auch nicht
verwunderlich.
~ Der IWF erwartet für das laufende Jahr eine aufgrund der anhaltenden Konjunkturrisiken
schrumpfende japanische Wirtschaft. Wie aus einem IWF Bericht hervorgeht
wird mit einem Minus von 0,5% gerechnet. Darüber hinaus rechnet der Währungsfonds
mit einer anhaltenden Deflation.
~ Das von einer Finanzkrise gebeutelte Uruguay erhält vom Internationalen Währungsfonds
(IWF) und der Weltbank ein Darlehen in Höhe von 1,1 Milliarden USD.
Darüber hinaus hat die Inter-Amerikanische Entwicklungsbank dem Land bereits am
Vortag einen Kredit über 500 Millionen USD eingeräumt. Mit den Geldern soll ein
von den USA gewährter Überbrückungskredit zurückgezahlt werden. Dieser war zur
kurzfristigen Stützung des Bankensystems vorgesehen.
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R.Deutsch
09.08.2002, 11:02
@ ---- ELLI ----
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Re: Hurra Hurra die Rettung die ist da |
Jetzt bekommt jeder soviel Geld wie er braucht (Brasilien 30 Milliarden, Uruquai 1,5 etc.). Die Stabilitätskriterien werden aufgeweicht (Subventionen, Stütze, Rettung etc.) egal wer die Wahl gewinnt. Endlich hört man auf die Sachverständigen (Krugmann, Lafontaine etc.) und alle bekommen Geld in die Hand, damit sie kaufen können (Autos kaufen keine Autos).
Ich verstehe gar nicht, warum man nicht schon längst darauf gekommen ist. Am Geld muss der Aufschwung ja nun wirklich nicht mehr scheitern. Hoffe doch, dass man Argentinien jetzt auch ein Geld gibt und allen anderen auch. Interessenten bitte melden. (Dottore Achtung - die wollen Dein Geldhäufchen wertloser statt wertvoller machen:-))
Gruß
RD
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Cosa
09.08.2002, 11:55
@ ---- ELLI ----
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Re: Erzeugerpreise |
<ul> ~ Die Erzeugerpreise in den USA fielen um 0,2% gg. Vm. (Juni 0,1% gg. Vm.) und blieben damit hinter den
>Erwartungen zurück. Grund hierfür waren sinkende Preise für Lebensmittel und ein moderater Anstieg der
>Energiepreise um nur 0,1%. Überraschend war jedoch, dass die Kerninflation um 0,3% gg. Vm. zurückging
>(Juni 0,2%). Das Thema Deflation bleibt damit aktuell. </ul>
Sinkende Lebensmittelpreise sollen neben den Energiepreise ausschlaggebend gewesen sein? Die Lebensmittelpreise sind lediglich um -0,1% gesunken.
Hab dann wohl gestern was anderes gelesen. Wer immer das geschrieben hat, soll mir dann doch bitte erklären, warum die Erzeugerpreise ohne Autos keine und in der Kernrate -0,1% an Veränderung gezeigt haben. Der Rückgang vor allem in der Kerninflation ist damit zum Teil erklärbar und nicht mehr ganz so überraschend. Klingt ja als fallen die Preise vom Himmel.
Originaltext: Excluding passenger cars and light trucks, the index for finished goods
would have shown no change and the index for finished goods other than
foods and energy would have decreased 0.1 percent in July.
Da wurde wohl einiges übersehen oder wo liegt der Fehler meinerseits?
Gruss
Cosa
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--- ELLI ---
09.08.2002, 12:46
@ Cosa
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Re: Erzeugerpreise |
><ul> ~ Die Erzeugerpreise in den USA fielen um 0,2% gg. Vm. (Juni 0,1% gg. Vm.) und blieben damit hinter den
>>Erwartungen zurück. Grund hierfür waren sinkende Preise für Lebensmittel und ein moderater Anstieg der
>>Energiepreise um nur 0,1%. Überraschend war jedoch, dass die Kerninflation um 0,3% gg. Vm. zurückging
>>(Juni 0,2%). Das Thema Deflation bleibt damit aktuell. </ul>
>Sinkende Lebensmittelpreise sollen neben den Energiepreise ausschlaggebend gewesen sein? Die Lebensmittelpreise sind lediglich um -0,1% gesunken.
>Hab dann wohl gestern was anderes gelesen. Wer immer das geschrieben hat, soll mir dann doch bitte erklären, warum die Erzeugerpreise ohne Autos keine und in der Kernrate -0,1% an Veränderung gezeigt haben. Der Rückgang vor allem in der Kerninflation ist damit zum Teil erklärbar und nicht mehr ganz so überraschend. Klingt ja als fallen die Preise vom Himmel.
>Originaltext: Excluding passenger cars and light trucks, the index for finished goods > would have shown no change and the index for finished goods other than > foods and energy would have decreased 0.1 percent in July.
>Da wurde wohl einiges übersehen oder wo liegt der Fehler meinerseits?
>Gruss
>Cosa
Die Quelle war die Dt. Bank und im Zweifelsfall haben die eh keine Ahnung ;-) Ich habs einfach übernommen, sorry.
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ingobert
09.08.2002, 14:30
@ R.Deutsch
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infla vs. defla: sehe ich genauso |
Entweder der Staat kann Geld/Schulden erzeugen oder er kann es nicht. mein momentaner Kenntnisstand ist: er kann. Und er macht es auch, sieht man ja hier. privat werden Geld/schulden vernichtet, staatlicherseits werden Geld/schulden erzeugt. ergo: Stagflation bis zum st. Nimmerleinstag.
Der Geldschein als thesaurierendes wertpapier fürs Portemonnaie? Das funktioniert nicht...und wenn, dann nur sehr sehr kurz...defla ist ein sich selbst beschleunigender Prozess...
gruß, ingo
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