Josef
16.08.2002, 13:16 |
Geld aus dem NICHTS?? Thread gesperrt |
-->Geld aus dem NICHTS??
Gestern hatte ich einen Disput mit einem Volkswirt (Keynesianer), der behauptete die
Notenbanken koennten Geld aus dem Nichts schaffen, indem sie Geld drucken.
Geeicht durch dieses Forum sagte ich, das seien Schulden, konnte aber leider nicht entsprechend argumentieren.
Diese Frage hat ja dottore nun geklaert, aber ich kann die entsprechenden Stellen nicht finden. Gibt es darueber auch schon Literatur?
(Unter"Foren-Suche" kann ich nichts finden)
Kann mir jemand einen Hinweis geben?
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--- ELLI ---
16.08.2002, 13:48
@ Josef
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Re: Geld aus dem NICHTS?? |
-->>Geld aus dem NICHTS??
>Gestern hatte ich einen Disput mit einem Volkswirt (Keynesianer), der behauptete die
>Notenbanken koennten Geld aus dem Nichts schaffen, indem sie Geld drucken.
>Geeicht durch dieses Forum sagte ich, das seien Schulden, konnte aber leider nicht entsprechend argumentieren.
>Diese Frage hat ja dottore nun geklaert, aber ich kann die entsprechenden Stellen nicht finden. Gibt es darueber auch schon Literatur?
>(Unter"Foren-Suche" kann ich nichts finden)
>Kann mir jemand einen Hinweis geben?
In den dottore-Sammlungen findest du dazu Einiges. Oder im Buch UMBRUCH.
Die Notenbank schafft gar nichts, sondern der Kreditnehmer schafft Geld. Die Notenbank (und dazwischen die Bank) re-agiert nur. Die Banken wiederum können schon Geld schaffen ("ich gebe dir einen Kredit und du gibst mir einen, und die Titel reichen wir bei der ZB ein").
Wenn die ZB angeblich Geld druckt und damit welches schafft, was macht sie dann damit? Verschenken? Oder WER kriegt es? So lange sie nur druckt, ist es übrigens kein Geld, sondern Papier.
Es kriegt der, der NEUE Schulden macht.
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Aldibroker
16.08.2002, 13:56
@ Josef
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Re: Geld aus dem NICHTS?? |
-->Hallo Josef,
banal gesprochen wird unter richtiger Anwendung der Gesetze alles verbucht und nicht erst seit Erfindung der doppelten Buchführung gilt der Glaubenssatz: Wo Forderungen sind, gibt es auch in entsprechender Höhe Schulden. Selbst wenn Du als Unternehmer Deiner GmbH mit der Absicht in Deine Kasse greifst es wieder hereinzulegen und Dir als Privatperson für ein paar Tage etwas in Deinen Geldbeutel steckst, ist das ein buchhalterisch relevanter Vorgang. Die GmbH hat als juristische Person eine Forderung an Dich armen Schlucker (Schuldner)als Privatperson. Selbst wenn du nie die Absicht hast, es zurückzuzahlen, bleibt immmer noch die Buchung einer Privatentnahme aus der Kasse. Natürlich fangen die Bilanzmanipulationen genau hier an und hören bei Enron, Wordcom... sicher noch nicht auf. Auch die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ist nicht frei von Fehlern, aber das was im Kleinen verbucht wurde, wird auch im Großen verbucht. Unter legalen Umständen kann nicht einfach Geld gedruckt werden und in keiner Buchführung erscheinen. Wir müssen die Buchführungskette nur weiterverfolgen, von der GmbH, zur Sparkasse, zum Refinanzierungsinstitut, bis zur geldausgebenden Stelle (Notenbank). Als treu glaubende Anhänger einer korrekten Buchführung stellen wir uns eben vor, dass niemand auf die Idee käme, Geld zu drucken, ohne es auch zu verbuchen. Deshalb gibt es auch kein Schwarzgeld *g*
Gruss Aldi
Im Großen ist das nicht anders.
>Geld aus dem NICHTS??
>Gestern hatte ich einen Disput mit einem Volkswirt (Keynesianer), der behauptete die
>Notenbanken koennten Geld aus dem Nichts schaffen, indem sie Geld drucken.
>Geeicht durch dieses Forum sagte ich, das seien Schulden, konnte aber leider nicht entsprechend argumentieren.
>Diese Frage hat ja dottore nun geklaert, aber ich kann die entsprechenden Stellen nicht finden. Gibt es darueber auch schon Literatur?
>(Unter"Foren-Suche" kann ich nichts finden)
>Kann mir jemand einen Hinweis geben?
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Aldibroker
16.08.2002, 14:11
@ --- ELLI ---
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Re: Geld aus dem NICHTS?? |
-->Im übrigen druckt nicht nur die von der Notenbank beauftragte Firma, sondern auch viele Falschgeldhersteller. Je nach Lebensdauer einer Währung werden die Scheine auch nicht viel schlechter *g*. Die Ami´s haben ja schon Sorge, dass ein Großteil der umlaufenden Scheine nicht von der FED in Auftrag gegeben wurden. Solange die Qualität der Herstellung stimmt und die genügend kriminelle Energie vorhanden ist, wird auch die Schuldenbuchung ausbleiben. Dennoch hinter jeder Schuldenbuchung steht auch eine Forderungsbuchung. Nicht die Höhe der Schuldenbuchung, sondern die Bedienbarkeit zu den ausgehandelten Bedingungen entscheidet darüber, wie diese vertragsgemäß ausgebucht wird, prolongiert wird oder ganz oder teilweise ausfällt.
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marsch
16.08.2002, 14:24
@ Josef
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Re: Geld aus dem NICHTS?? (owT) |
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<ul> ~ Vielleicht hilft der weiter?</ul>
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Euklid
16.08.2002, 15:02
@ --- ELLI ---
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Re: Geld aus dem NICHTS?? |
-->>>Geld aus dem NICHTS??
>>Gestern hatte ich einen Disput mit einem Volkswirt (Keynesianer), der behauptete die
>>Notenbanken koennten Geld aus dem Nichts schaffen, indem sie Geld drucken.
>>Geeicht durch dieses Forum sagte ich, das seien Schulden, konnte aber leider nicht entsprechend argumentieren.
>>Diese Frage hat ja dottore nun geklaert, aber ich kann die entsprechenden Stellen nicht finden. Gibt es darueber auch schon Literatur?
>>(Unter"Foren-Suche" kann ich nichts finden)
>>Kann mir jemand einen Hinweis geben?
>In den dottore-Sammlungen findest du dazu Einiges. Oder im Buch UMBRUCH.
>Die Notenbank schafft gar nichts, sondern der Kreditnehmer schafft Geld. Die Notenbank (und dazwischen die Bank) re-agiert nur. Die Banken wiederum können schon Geld schaffen ("ich gebe dir einen Kredit und du gibst mir einen, und die Titel reichen wir bei der ZB ein").
>Wenn die ZB angeblich Geld druckt und damit welches schafft, was macht sie dann damit? Verschenken? Oder WER kriegt es? So lange sie nur druckt, ist es übrigens kein Geld, sondern Papier.
>Es kriegt der, der NEUE Schulden macht.
Alles ist in Ordnung so wie es dottore auch dargelegt hat.
Nur gegen Schulden entsteht das Geld.
Aber alles bleibt Theorie wenn die EU-Staaten ein Gesetz erlassen, das dies doch erlaubt, als einmalige Sondereinlage in die nationalen Haushalte fließen darf.
Es könnte als nationaler Vorwand vieles dienen z.B. Störung des Wirtschaftsgleichgewichtes oder Kriegsentschädigungen oder was auch immer.
Dieses Geld könnte gedruckt und den Haushalten zugeführt werden.
Und dann ist die schöne Theorie im Eimer und die Defla haut ab mit Tralala.
Was dann kommt ist wohl klar und bedarf keiner Erläuterung.Aber es hängt natürlich mit der Größenordnung des Papiergeldbetrages zusammen.
Gruß EUKLID
PS Was jetzt gilt muß nicht unbedingt morgen früh noch Gültigkeit haben.
Das wird mir zu oft vergessen.
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---- ELLI ----
16.08.2002, 15:50
@ marsch
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Re: Geld aus dem NICHTS?? / Prima Link! mT |
-->Auszug:
Aus all dem sollte ersichtlich werden, dass die Zentralbank die Möglichkeit der Steuerung des Geldwesens, die man glaubt, bei ihr finden zu können, real nicht hat. Es ist dies vielmehr ein Glaube. Und dieser Glaube - und nicht die realen Strukturen sind es, die der Zentralbank einen Einfluss verschaffen. Nicht die rationale Erklärung von Zusammenhängen zeichnen einen Zentralbankchef aus, sondern die gleichsam priesterliche Verbreitung von Glauben und Vertrauen. Insbesondere die US-amerikanischen Zentralbank, die Federal Reserve, repräsentiert durch die Persönlichkeit eines Alan Greenspan, hat hier großen psychologischen Einfluss. Seine Bemerkungen dienen in einer Welt der Gläubigkeit als Ansage, nach der sich der Boulk der Geldspekulanten deshalb ausrichtet, weil alle glaube, dass sich fast alle danach ausrichten - was sich dann in Form der Self-fullfilling prophecy auch als zutreffend herausstellt.
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