silvereagle
17.08.2002, 20:47 |
@Burning_Heart: 'Keine Macht für niemanden' - aber wie da hinkommen? Thread gesperrt |
-->Hallo Burning_Heart,
die Überschrift"Keine Macht für niemand", die unterschreibe ich sofort. Jedoch, wie Du dann weiterdenkst, da hab ich so meine Zweifel... Du schreibst also:
Man muss der Macht das wichtigste nehmen - das Geld.
Die - wie immer alles entscheidende - Frage bei einem solchen"praktisch-materiellen" Ansatz lautet nun: Wer soll"ihr" denn das Geld wegnehmen? Darauf kann es wohl nur zwei vernünftige Antworten geben: Entweder die"Macht" nimmt es sich selbst weg (hmmm...), oder Du brauchst eine noch mächtigere Gegenmacht, um dies"durchzusetzen"...
In beiden Fällen bliebe alles beim Alten. Schlimme Geschichte, die sich immer wieder wiederholt. Und sich dabei auch noch jedes Mal selbst toppt.
Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, würde es gar nicht viel benötigen: Man müsste sich"nur"
1.) von den materiellen Verlockungen des herrschenden Systems trennen (wohl die schwierigste Übung!),
2.) sich in freiwilligen Gemeinschaften aufs Land zurückziehen, und
3.) drittens auf völlige Eigenwirtschaft umstellen. Allenfalls kann man von Gemeinschaft zu Gemeinschaft mit Gold und Silber oder auch Gogos ein Tauschsystem etablieren, aber das wäre mE nur eine Draufgabe.
Sollte dies Schule machen, kann man sich leicht ausrechnen, wie schnell es mit der Illusion der"Macht" vorbei wäre... ;-)
Man muss deshalb nicht wie die Quäker das Spätmittelalter konservieren oder einer altmodischen Glaubensrichtung beitreten ;-). Aber es sollte doch irgendwie einen höheren Sinn haben (z.B. die natürliche Gleichwertigkeit aller Menschen zu leben).
Materielle Ziele und Sehnsüchte müssen nicht verdammt werden; aber wenn sie der Hauptgrund für eine solche Emanzipation von der"Macht" sind, dann wird man wohl - siehe oben - schon an Punkt 1.) scheitern! ;-) Der zu zahlende Preis wäre einfach zuuu hoch... ;-)
Die"Macht" beherrscht nun mal die Materie!"Sie" hat erkannt, dass dies ein Werkzeug ist (sic!), mit welchem sich hervorragend ihre wahren Ziele umsetzen lassen. Und folglich hat sie die Herrschaft über die Materie monopolisiert - zu ihren Gunsten. Wobei das Gewalt- und Waffenmonopol mE wichtiger als das Geldmonopol einzuschätzen ist, aber das ist ein anderes Kapitel.
Leider ist auch der Silberadler ein viel zu verkommener Materialismus-Abhängiger (gerade wieder ein Steak verspeist - hmmm, lecker!) und obendrein ein viel zu großer Angsthase, so dass auch ich gegenwärtig über die erste Hürde (Punkt 1.) nicht hinaus komme.
Aber ich arbeite an mir... ;-)
Gruß, silvereagle
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Turon
17.08.2002, 21:28
@ silvereagle
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Ist doch alles falsch ;) |
-->Hallo Silvereagle!
Du erinnerst Dich doch sicher an das"Keine Macht den Drogen" Logo.
Es hat mich immer ein wenig gestört an dieser"Wunschdemonstration"
der Träger.
Nun eigentlich - wenn ich mir die Politik anschaue, sollte man einfach den Spieß umdrehen: "...Keine Drogen der Macht...".
Dann würde höchstwahrscheinlich auch,"Keine Macht, Niemandem"
von sich aus selbstverständlich sein.
Gruß
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silvereagle
17.08.2002, 21:39
@ Turon
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Ja... |
--> > [...] Nun eigentlich - wenn ich mir die Politik anschaue, sollte man einfach den Spieß umdrehen: "...Keine Drogen der Macht...".
Dann würde höchstwahrscheinlich auch,"Keine Macht, Niemandem"
von sich aus selbstverständlich sein.
Klar, ohne"Drogen" (im weitesten Sinne) auch keine"Macht"... Die Drogen sind aber seeeehr verführerisch, wenn ich an das Steak von vorhin denke... ;-) Umdenken wäre gefragt...
Gruß, silvereagle
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Burning_Heart
18.08.2002, 00:34
@ silvereagle
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Re: @Burning_Heart: 'Keine Macht für niemanden' - aber wie da hinkommen? |
-->Du könntest dich wahrscheinlich noch von deinem Luxus trennen,aber die anderen Menschen zeigen dir nen Vogel weil sie gar nicht wissen was los ist.Es ist wie an der Börse.Der Markt hat immer recht,egal wo er hin geht.Und die Menschen entscheiden sich eben für Macht-Geld-Luxus-Krieg,Unterdrückung,Ausbeutung...
So ist das mit uns.Die Vergangenheit zeigt,das wir uns immer für diese Seite entschieden haben,also wird das auch wohl so bleiben.
Die Macht ist in uns drin und wir brauchen Aufklärung und Gesetze(also eine neue Macht),die uns davor schützen.Wir brauchen für alles Gesetze,weil wir uns sonst selbst den Hals umdrehen,und am dringendsten bei diesem wichtigen Thema.Aber nicht über den Weg-Politik;da hocken nämlich die grössten Freunde der Macht.Staatsschulden gehören sowieso sofort verboten.Soll die ZB doch arbeiten um an ihr selbstgedrucktes Geld zu kommen,dann schmeissen die am Monatsende zusammen und stecken es den Hilfsbedürftigen in die Tasche; )
Aber Gesetze GEGEN die Macht(Schulden,Monopole...) wäre doch gar nicht so schlecht oder.Ist wie eine longshort Position-sie hält sich selbst im Gleichgewicht.
tschüss
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Saint-Just
18.08.2002, 21:20
@ silvereagle
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Re: @Burning_Heart: 'Keine Macht für niemanden' - aber wie da hinkommen? |
-->Hallo,
>Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, würde es gar nicht viel benötigen: Man müsste sich"nur"
>1.) von den materiellen Verlockungen des herrschenden Systems trennen (wohl die schwierigste Übung!),
Lieber nicht.
>2.) sich in freiwilligen Gemeinschaften aufs Land zurückziehen, und
>3.) drittens auf völlige Eigenwirtschaft umstellen. Allenfalls kann man von Gemeinschaft zu Gemeinschaft mit Gold und Silber oder auch Gogos ein Tauschsystem etablieren, aber das wäre mE nur eine Draufgabe.
Und wenn dann die 'Macht' vorbeikommt und etwa eine einkommens- oder auch ertragsunabhängige Kopfsteuer (oder bei Steuerverweigerung den Kopf) verlangt?
Gruss
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Euklid
18.08.2002, 21:34
@ Saint-Just
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Re: @Burning_Heart: 'Keine Macht für niemanden' - aber wie da hinkommen? |
-->>Hallo,
>>Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, würde es gar nicht viel benötigen: Man müsste sich"nur"
>>1.) von den materiellen Verlockungen des herrschenden Systems trennen (wohl die schwierigste Übung!),
>Lieber nicht.
>>2.) sich in freiwilligen Gemeinschaften aufs Land zurückziehen, und
>>3.) drittens auf völlige Eigenwirtschaft umstellen. Allenfalls kann man von Gemeinschaft zu Gemeinschaft mit Gold und Silber oder auch Gogos ein Tauschsystem etablieren, aber das wäre mE nur eine Draufgabe.
>Und wenn dann die 'Macht' vorbeikommt und etwa eine einkommens- oder auch ertragsunabhängige Kopfsteuer (oder bei Steuerverweigerung den Kopf) verlangt?
>Gruss
Der kriegt dann seine Kopfsteuer denn das Land ist verschwiegen.
Mit dem Kopf in die Gülle und versaufen lassen.Deckel drauf und die Maden machen den Rest.
Kampfhund dem man mal zur Abwechslung den Maulkorb runter nimmt wäre auch eine Möglichkeit.Immer dezent und freundlich natürlich mit der Staatsgewalt umgehen.
Wir sind zu handzahm geworden.So wie sich die gerade sich im Aufbau befindliche Diktatur abzeichnet muß man das Spiel wohl oder übel mitspielen.
Alternativ dem Bullen zum Fraß vorwerfen.
Die Leute sind kernig auf dem Land und keine feinen Pinkel wie in der Stadt.
Es gibt auf dem Lande bei Gemeinschaftsaktivitäten genügend Möglichkeiten.
Auch der Zutritt zum Gehöft über eine Brücke wäre nicht schlecht.Unter der Brücke ein paar gefräßige Krokodile mit Piranjas im Graben um das Gehöft wäre nicht zu verachten.Sollen sie mal kommen mit der Poll-Tax.
Bei den heutigen Möglichkeiten mit der Klappbrücke die elektronisch in den Graben abkippt was nicht auf die Brücke gehört ist das kein Problem.
Gruß EUKLID
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silvereagle
18.08.2002, 22:46
@ Saint-Just
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Angst und Kopfsteuer |
-->Hallo Saint-Just,
jetzt bin ich über eine Stunde an der Beantwortung Deines letzten Postings an mich gesessen, und plötzlich erwisch ich eine Tastenkombi, wo alles markiert wird, und mit dem nächsten Tastendruck ist dann natürlich alles weg -"rückgängig" nicht möglich!
Deshalb in aller Kürze: Deine Sichtweise erscheint mir eine sehr ehrenhafte zu sein. Und wenn Du meinst, das Prinzip"Gleichwertigkeit aller Menschen" sofort unterschreiben zu können, sage ich Dir: Dann tun wir es doch einfach! Aber Vorsicht! Wenn Du Dich damit wirklich beschäftigen willst, wirst Du auf Dinge stossen, die Dein Weltbild massiv ins Wanken bringen werden. Ich spreche aus Erfahrung ;-).
>> 1.) von den materiellen Verlockungen des herrschenden Systems trennen (wohl die schwierigste Übung!),
> Lieber nicht.
Siehst Du? ;-) Da fängt es auch schon an. Dennoch behaupte ich: Ohne diesen Punkt keine gelebte Gleichwertigkeit der Menschen. Nur Stückwerk. Einmal der, einmal der andere. Willkür ist ein Synonym für"ohne feste Wurzeln"! Wenn alle Menschen gleichwertig sind, als Menschen, dann ist es letztlich der menschliche Geist, der die Qualität ausmacht, oder? Dementsprechend ist alles Materielle untergeordnet, und dies korrespondiert (nebenbei) mit einigen bemerkenswerten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Umgekehrt: Wenn es"besondere Umstände" erfordern,"Ausnahmen" in welche Richtung auch immer an den Menschen"vorzunehmen", weil dies eben"Sachzwänge" seien, dann ist es mit der Gleichwertigkeit auch schon wieder vorbei. Dazu gehört auch, Unterordnung unter eine Macht"unter gewissen Umständen" zu befürworten, selbst dann, wenn diese Macht auf die aktive Unterordnung gar keinen Wert legt, weil sie diese sonst eben aktiv selbst herstellt... ;-)
Ich bin ja selbst noch lange nicht so weit, durch dieses Tor guten Gewissens zu gehen. Bin mindestens so feige wie alle anderen hier ;-)
> Und wenn dann die 'Macht' vorbeikommt und etwa eine einkommens- oder auch ertragsunabhängige Kopfsteuer (oder bei Steuerverweigerung den Kopf) verlangt?
Sollte ich wirklich so weit sein, Punkt 1.) durchzuziehen, dann wird mir eine solche Drohung wenig Kopfzerbrechen bereiten. Wahrscheinlich würde ich aus Mitleid mit dem armen Steuerfahnder versuchen, den dottore'schen Surplus zu erwirtschaften, und wenn es nicht gelingt, dann kann ich ja doch nichts machen... ;-)
Die EUKLID'sche Methode(Kopf in die Gülle) würde ich aber auch verstehen und nachvollziehen können... ;-)
Klingt alles sehr, seeeehr abgehoben, ich weiss. Only time will tell.
Gruß, silvereagle
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Saint-Just
19.08.2002, 01:41
@ silvereagle
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Re: Angst und Kopfsteuer |
-->Hallo silvereagle,
>Deshalb in aller Kürze: Deine Sichtweise erscheint mir eine sehr ehrenhafte zu sein.
Mit Dank zurück.
>Umgekehrt: Wenn es"besondere Umstände" erfordern,"Ausnahmen" in welche Richtung auch immer an den Menschen"vorzunehmen", weil dies eben"Sachzwänge" seien, dann ist es mit der Gleichwertigkeit auch schon wieder vorbei.
Hier haben wir wohl unsere Hauptdifferenz. Aber genug damit.
>Klingt alles sehr, seeeehr abgehoben, ich weiss. Only time will tell.
Nun, ehrlich gesagt ja, aber es muss schliesslich auch Philosophen geben.
Gruss
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Saint-Just
19.08.2002, 01:55
@ Euklid
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Re: @Burning_Heart: 'Keine Macht für niemanden' - aber wie da hinkommen? |
-->Hunde generell als gefährliche Waffen dann vermutlich verboten. Graben (auch mit Goldfischen) ohne Ausnahmegenehmigung vielleicht jetzt schon?
Gruss
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Euklid
19.08.2002, 08:53
@ Saint-Just
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Re: @Burning_Heart: 'Keine Macht für niemanden' - aber wie da hinkommen? |
-->>Hunde generell als gefährliche Waffen dann vermutlich verboten. Graben (auch mit Goldfischen) ohne Ausnahmegenehmigung vielleicht jetzt schon?
>Gruss
Hunde sind nur auf öffentlichem Gelände mit Maulkorb auszustatten.
Und auch nur die gefährlichen Rassen.
Auf meinem Geläuf kann der tun und lassen was ich ihm hinter Zäunen wohl abgeschirmt gestatte.
Ob Hasso zu der gefährlichen Rasse gehört merkt der Steuereintreiber erst wenn ich Hasso wegen des Steuereintreibers mal die Rationen gekürzt habe.
Aber man ist ja inzwischen abgekommen von den Steuereintreibern denn dafür hat man ja die Außenstellen der Tankstellen neu erfunden.
Das sind ja inzwischen moderne Abkassieranstalten die weitaus mehr Kohle für den Staat einziehen müssen als das Produkt kostet.
Und der Tankwart kann ja nun wahrlich nichts dazu wenn die Obrigkeit ihn dazu auserkoren hat den Buhmann spielen zu müssen.
Alles ganz subtile Methoden.
Dazu gehört auch die Mehrwertsteuer auf jedes Produkt mal mit 7 aber öfter mit 16%.
Der ganze Affenzirkus wird absterben weil zu diesen irrsinnig aufgeblähten Preisen bedingt durch den Staatsapparat sich das niemand mehr leisten kann und mag.
Es hat keinen Sinn in einem System zu arbeiten bei dem man für 1 Stunde Empfang von offizieller Arbeit einen Tag von sich hergeben muß nur weil eine Krake das hohe Lied der sozialen Sicherung singt das bei näherer Betrachtung sich im Nebel auflöst wenn es denn wirklich benötigt wird.
Und mit jedem Tag der Reformen kommt man dem Staatsbankrott ein Stückchen näher.
Ich kenne jetzt schon zig Reformen doch noch keine einzige hat fertiggebracht die Kosten der sozialen Sicherung zu senken.
Es sieht so aus daß nach völliger Einstellung der sozialen Systeme die Belastung der Bürger immer noch nicht gesunken ist.
Aus Scham versteckt man dann die vielen Dinge irgendwo anders und behauptet daß es bei Einführung von Ã-kosteuern nicht mehr soviel regnet.
Gruß EUKLID
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Saint-Just
19.08.2002, 12:18
@ Euklid
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Re: @Burning_Heart: 'Keine Macht für niemanden' - aber wie da hinkommen? |
-->Ich meinte's schon so, wie ich's schrieb, hätte aber vielleicht ein:-) dahintersetzen sollen.
Gruss
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