Popeye
19.08.2002, 12:40 |
Macht, Abgaben und Schenken Thread gesperrt |
-->Die Ereignisse seit der Flutkatastrophe haben doch einigen Stoff zum Nachdenken angeschwemmt. Ob es sich nun um die vielen, auch ortsfremden, freiwilligen Helfer in den Flutgebieten handelt oder um die freiwilligen privaten Spenden, die menschliche Anteilnahme oder die Hilfediskussion hier im Forum: Altruismus lebt!
Ist Hilfe im Unglück ein elementares menschliches Bedürfnis? Oder doch nur ein weitläufiges Kalkül: Man könnte vielleicht auch einmal die freiwillige Hilfe anderer benötigen?
Wie dem auch sei, hat mich doch ein Aspekt besonders nachdenklich gemacht. Dies auch vor dem Hintergrund der bemerkenswerten Diskussion um die Themen Macht, Abgaben, Geld (und einiges mehr), die vor kurzem hier im Forum stattfand.
Jeder, der diese Diskussion verfolgt hat, mußte erkennen wie lange schon und wie intensiv dieser Moloch Staat in unser persönliches Leben eingreift. Und nun wird sogar erkennbar wie der Staat seine Krakenarme selbst um unser spontanes Bedürfnis anderen zu helfen geschlungen hat, es einengt und kanalisiert.
Nein, verboten ist es noch nicht zu schenken und Hilfe zu leisten. Aber wie geschenkt wird, das bestimmt weitgehend der Staat mit einem Wust an Regeln, die kaum noch ein einzelner Steuerzahler versteht. Schlimmer, diese Regeln beeinflussen und verändern unser Denken.
Natürlich darf geschenkt werden, aber bitte nicht zu viel! Sonst fordert"Väterchen Staat" seinen"fairen" Anteil (Schenkungssteuer). Noch komplexer werden die Regeln für die plausibelste Form des Schenkens, die Erbschaft, die nun auch vom Verfassungsgericht neu sortiert werden müssen.
Andererseits macht der Staat Schenkungen an die richtigen"Gemeinnützer" und politische Parteien (gegen eine Spendenbescheinigung)"billiger". Da lohnt sich schenken dann richtig! Hilfeleistung von Mensch zu Mensch ist wohl moralisch suspekt und somit nicht gemeinnützig. Da darf sich das Hilfeleisten dann auch nicht lohnen.
Für mich ist es beängstigend in welchem Ausmaß Mitgefühl, Altruismus und Solidarität durch ein Netz sinnloser steuerlicher Regeln kanalisiert, ja pervertiert wird.
Haben wir das wirklich so gewollt?
Popeye
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silvereagle
19.08.2002, 13:02
@ Popeye
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Haben wir das wirklich so gewollt? |
-->Hallo Popeye,
sehr schöner Text. Besonders die Rolle des Zwingherrn (="Staat") hast Du mE sehr anschaulich herausgearbeitet. Hier wird - wie ich schon länger versuche, darauf hinzuweisen -"Gemeinschaft" bestenfalls pervertiert, ja in Wahrheit verhöhnt. Man muss sich davon verabschieden, zu glauben, eine Gemeinschaft könne"von oben verordnet" werden. Spätestens mit den jetzigen Erlebnissen sollte dies klar geworden sein.
Ohne Freiwilligkeit kann es keine Gemeinschaft geben; wer selbst keinen Beitrag leistet, kann auch nicht dazugehören. So ist das nun mal, und es wäre auch gar nicht schwer, dies zu erkennen. Wenn man sich nur von der allgegenwärtigen Lüge und Illusion befreien könnte...
Du schreibst:
"Haben wir das wirklich so gewollt?"
Die Antwort lautet"Nein", denn dieses"wir" existiert gar nicht. Es wurde zwar mit allen Mitteln (Gewalt, Lüge und Täuschung) versucht, herzustellen. Das Ergebnis ist freilich deprimierend. Dieses WIR muss erst entwickelt werden. Solange aber die erwähnten Lügen vom EINZELNEN nicht als solche zur Kenntnis genommen werden, kann ER zu diesem WIR leider nicht das Geringste beitragen.
Somit wird wahre Gemeinschaft immer sehr leicht von der Fälschung zu unterscheiden sein. Und das macht doch Hoffnung, oder? ;-)
Gruß, silvereagle
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Zardoz
19.08.2002, 13:04
@ Popeye
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Re: Macht, Abgaben und Schenken |
-->>Haben wir das wirklich so gewollt?
>Popeye
Lieber popeye,
wie silvereagle schon häufiger und - wie ich finde, zu Recht - bemerkt hat, gibt es in dem von Dir angesprochenen Zusammenhang nur ein"wir": Die absolutistische Macht. Aber keine Gruppe von Menschen, deren gemeinsame Willensäußerung hier hinterfragt werden könnte.
Macht hat nur ein Interesse: Machterhalt. Und dazu muß sie Abgaben erheben und gegenseitige direkte Hilfe diskreditieren.
Nice day,
Zardoz
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Zardoz
19.08.2002, 13:19
@ silvereagle
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Re: Haben wir das wirklich so gewollt? |
-->>Die Antwort lautet"Nein", denn dieses"wir" existiert gar nicht. Es wurde zwar mit allen Mitteln (Gewalt, Lüge und Täuschung) versucht, herzustellen. Das Ergebnis ist freilich deprimierend. Dieses WIR muss erst entwickelt werden. Solange aber die erwähnten Lügen vom EINZELNEN nicht als solche zur Kenntnis genommen werden, kann ER zu diesem WIR leider nicht das Geringste beitragen.
>Somit wird wahre Gemeinschaft immer sehr leicht von der Fälschung zu unterscheiden sein. Und das macht doch Hoffnung, oder? ;-)
Schönen guten Tag Silvereagle,
wenn es auch manchmal anders scheinen mag, teile ich doch letztlich Deinen Optimismus. Und sei es nur, weil es sich damit einfach besser leben läßt...
Nice day,
Zardoz
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Saint-Just
19.08.2002, 13:43
@ Popeye
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Re: Macht, Abgaben und Schenken - Ihr kämpft den falschen Kampf |
-->Hallo,
>Jeder, der diese Diskussion verfolgt hat, mußte erkennen wie lange schon und wie intensiv dieser Moloch Staat in unser persönliches Leben eingreift
Ja, der Staat mischt sich in nahezu alle Lebensbereiche ein, vernachlässigt jedoch seine vornehmsten Aufgaben. Aber würdet Ihr das Wasser verdammen, wenn Euch jemand zu ertränken sucht?
Und wenn der Staat geht, wer kommt dann? Was glaubt Ihr?
Gruss
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Zardoz
19.08.2002, 14:15
@ Saint-Just
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Re: Macht, Abgaben und Schenken - Ihr kämpft den falschen Kampf |
-->Lieber Saint-Just,
>Ja, der Staat mischt sich in nahezu alle Lebensbereiche ein, vernachlässigt jedoch seine vornehmsten Aufgaben.
welche könnten denn das wohl sein?
>Aber würdet Ihr das Wasser verdammen, wenn Euch jemand zu ertränken sucht?
Die Analogie verstehe ich leider nicht. Staat = Wasser und"jemand" ="falsche Politiker"?
>Und wenn der Staat geht, wer kommt dann? Was glaubt Ihr?
Der"Staat" ist lediglich ein gedachtes Konstrukt."Der Staat geht" würde bedeuten, die Menschen, die dieses Konstrukt mittels ihrer Vorstellung am Leben erhalten, benötigen ihn nicht mehr. Also eine Erde bevölkert von freien, gleichwertigen Menschen...
Nice day,
Zardoz
>Gruss
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Saint-Just
19.08.2002, 14:45
@ Zardoz
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Re: Macht, Abgaben und Schenken - Ihr kämpft den falschen Kampf |
-->Lieber Zardoz,
>>Ja, der Staat mischt sich in nahezu alle Lebensbereiche ein, vernachlässigt jedoch seine vornehmsten Aufgaben.
>welche könnten denn das wohl sein?
Sicherheit gewährleisten (aber vor den Richtigen) sowie Schaffen und Erhalten von Infrastruktur (Verkehr, Bildung usw.).
>>Aber würdet Ihr das Wasser verdammen, wenn Euch jemand zu ertränken sucht?
>Die Analogie verstehe ich leider nicht. Staat = Wasser und"jemand" ="falsche Politiker"?
'Wasser' = Staat ok. 'jemand zu ertränken sucht' = Missbrauch einer ABSOLUT notwendigen Entität.
>>Und wenn der Staat geht, wer kommt dann? Was glaubt Ihr?
>Der"Staat" ist lediglich ein gedachtes Konstrukt.
Nein, er ist real, noch.
>"Der Staat geht" würde bedeuten, die Menschen, die dieses Konstrukt mittels ihrer Vorstellung am Leben erhalten, benötigen ihn nicht mehr.
Bedeutet das, dass Du nicht meinst, er würde gehen?
>Also eine Erde bevölkert von freien, gleichwertigen Menschen...
Wird es so oder so NIEMALS geben.
Gruss
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Popeye
19.08.2002, 15:24
@ Saint-Just
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Re: Macht, Abgaben und Schenken - Ihr kämpft den falschen Kampf |
-->(Zardoz)>Also eine Erde bevölkert von freien, gleichwertigen Menschen...
(Saint-Just)>Wird es so oder so NIEMALS geben.
Welcher Sklave in Mesopotamien oder Ägypten hätte sich eine Demokratie wie die unsere auch nur vorstellen können?
Welcher Arbeiter im Europa des 18. Jh. hätte von einer Arbeitswelt wie der unseren zu träumen gewagt?
Wer hätte sich 1975 getraut an eine unblutigen Revolution im Ostblock zu denken?
Aufklärung ist der Weg, Freiheit in Verantwortung das Ziel.
Popeye
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Zardoz
19.08.2002, 15:28
@ Saint-Just
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Danke |
-->>Sicherheit gewährleisten (aber vor den Richtigen) sowie Schaffen und Erhalten von Infrastruktur (Verkehr, Bildung usw.).
Aber wer bestimmt, wer die Richtigen sind? Willst Du tatsächlich Sicherheit, beschäftigst Du einen privaten Sicherheitsdienst, einen Housesitter,... und legst Dir letztlich doch eine Waffe zu.
Infrastruktur wurde immer zunächst von privaten Investoren geschaffen: Post, Straßenbahnen, Eisenbahnen, Schulen... das Interesse des Staates an diesen Dingen begann erst, als er erkannte, daß er damit auf's wunderbarste seine Macht und seinen Einfluß vergrößern konnte.
>'Wasser' = Staat ok. 'jemand zu ertränken sucht' = Missbrauch einer ABSOLUT notwendigen Entität.
Absolut notwendig? Wofür? Das Universum existiert auch ohne Staat.
>Nein, er ist real, noch.
Real ist das, was wir aus Ideen machen.
>>"Der Staat geht" würde bedeuten, die Menschen, die dieses Konstrukt mittels ihrer Vorstellung am Leben erhalten, benötigen ihn nicht mehr.
>Bedeutet das, dass Du nicht meinst, er würde gehen?
Der Staat als Idee wird ebenso verschwinden, wie viele andere Ideen davor (und danach) auch. Was wäre das für ein Menschenbild, welches Weiterentwicklung negiert?
>>Also eine Erde bevölkert von freien, gleichwertigen Menschen...
>Wird es so oder so NIEMALS geben.
Danke für dieses"Niemals"! Das bestärkt mich in meinem Glauben, daß es ganz sicher so kommen wird.
Nice day,
Zardoz
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silvereagle
19.08.2002, 15:29
@ Saint-Just
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bleibt die Frage... |
-->..., welche Entität, von wem"institutionalisiert", mit welchen Rechten gegenüber den Unterworfenen ausgestattet. Usw.
Sorry, Saint-Just, aber wenn Du - schon aus Deiner eher materialistischen Sicht heraus - beginnst, diese Fragen zu beantworten, ohne jeden Betroffenen einzeln befragt und voll akzeptiert zu haben, dann ist Deine Unterschrift unter"Gleichwertigkeit" leider nicht mehr allzu viel wert.
Das kann man gern immer wieder als"philosophische Traumtänzerei" abtun, als"unrealistisch" oder"niemals durchführbar". Wer das Zusammenleben der Menschen mehr materialistisch sieht, soll sich dann bitte auch nicht wundern, was im Laufe der Zeit so alles"realistisch" wird, was vorher völlig undenkbar war.
Es ginge aber auch anders.
Gruß, silvereagle
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Zardoz
19.08.2002, 15:36
@ Popeye
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So ist es |
-->>Aufklärung ist der Weg, Freiheit in Verantwortung das Ziel.
Lieber Popeye,
ich denke vielen ist das Bild des geöffneten Schweinestalls von F. K. Wächter nicht mehr bekannt. Es ist eben so, wie Silvereagle einmal sinngemäß schrieb: Nicht jeder kann mit der Freiheit etwas anfangen. Sie werden zurückbleiben.
Aber wenn Du von Verantwortung schreibst, bitte nicht gleich wieder an neue Verpflichtungen denken. Wer verantwortungslos handelt, wird letztlich selbst daran zugrunde gehen - es sei denn, ein Staat schützt ihn.
Nice day,
Zardoz
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Saint-Just
19.08.2002, 15:46
@ Popeye
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Re: Macht, Abgaben und Schenken - Ihr kämpft den falschen Kampf |
-->Aber Popeye,
>(Zardoz)>Also eine Erde bevölkert von freien, gleichwertigen Menschen...
>(Saint-Just)>Wird es so oder so NIEMALS geben.
Hast Du von mir nur diesen letzten Satz gelesen?
>Welcher Sklave in Mesopotamien oder Ägypten hätte sich eine Demokratie wie die unsere auch nur vorstellen können?
>Welcher Arbeiter im Europa des 18. Jh. hätte von einer Arbeitswelt wie der unseren zu träumen gewagt?
>Wer hätte sich 1975 getraut an eine unblutigen Revolution im Ostblock zu denken?
Darum geht es doch gerade: Wenigstens jenes zu bewahren.
>Aufklärung ist der Weg, Freiheit in Verantwortung das Ziel.
Denn selbst dies gerät durch einen irrationalen Antietatismus in Gefahr.
Gruss
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Saint-Just
19.08.2002, 16:05
@ Zardoz
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Re: Bitte |
-->>>Sicherheit gewährleisten (aber vor den Richtigen) sowie Schaffen und Erhalten von Infrastruktur (Verkehr, Bildung usw.).
>Aber wer bestimmt, wer die Richtigen sind? Willst Du tatsächlich Sicherheit, beschäftigst Du einen privaten Sicherheitsdienst, einen Housesitter,... und legst Dir letztlich doch eine Waffe zu.
In der Theorie sehr schön, in der Praxis funktioniert's nicht.
>Infrastruktur wurde immer zunächst von privaten Investoren geschaffen: Post, Straßenbahnen, Eisenbahnen, Schulen... das Interesse des Staates an diesen Dingen begann erst, als er erkannte, daß er damit auf's wunderbarste seine Macht und seinen Einfluß vergrößern konnte.
Schaffung von Infrastruktur durch private Investoren war rudimentär. Überleg bitte mal, wie's hier aussehen würde, wenn der Staat die Infrastruktur - mit welcher Intention auch immer - nicht ausgebaut hätte (siehe übrigens auch Entwicklungsökonomie).
>>'Wasser' = Staat ok. 'jemand zu ertränken sucht' = Missbrauch einer ABSOLUT notwendigen Entität.
>Absolut notwendig? Wofür? Das Universum existiert auch ohne Staat.
Eine brilliante Erkenntnis.
>>Nein, er ist real, noch.
>Real ist das, was wir aus Ideen machen.
Du bestätigst mich.
>>>"Der Staat geht" würde bedeuten, die Menschen, die dieses Konstrukt mittels ihrer Vorstellung am Leben erhalten, benötigen ihn nicht mehr.
>>Bedeutet das, dass Du nicht meinst, er würde gehen?
>Der Staat als Idee wird ebenso verschwinden, wie viele andere Ideen davor (und danach) auch. Was wäre das für ein Menschenbild, welches Weiterentwicklung negiert?
Aha, Du meinst, er wird gehen. Gut möglich.
>>>Also eine Erde bevölkert von freien, gleichwertigen Menschen...
>>Wird es so oder so NIEMALS geben.
>Danke für dieses"Niemals"! Das bestärkt mich in meinem Glauben, daß es ganz sicher so kommen wird.
Dann wirst auch Du Dich - wie so viele in der Geschichte vor Dir - bei den Menschen guten Glaubens aber voller Enttäuschung einreihen.
Gruss
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Saint-Just
19.08.2002, 16:24
@ silvereagle
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Re: und die Antwort... |
-->>..., welche Entität, von wem"institutionalisiert", mit welchen Rechten gegenüber den Unterworfenen ausgestattet. Usw.
So viele Fragen. Vielleicht sollte man wirklich mal eine 'Verteidigungsrede für den Staat' einstellen ('Der Staat als verkanntes IDEAL' oder so).:-)
Aber nein, es wäre ja doch vergebens.
>..., soll sich dann bitte auch nicht wundern,...
Ich wundere mich über gar nichts mehr.
>Es ginge aber auch anders.
Schön wär's.
Gruss
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Popeye
19.08.2002, 16:32
@ Saint-Just
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Re: Macht, Abgaben und Schenken - Ihr kämpft den falschen Kampf |
-->>Hast Du von mir nur diesen letzten Satz gelesen?
Bevor ich antworte lese ich immer, gründlich! Aber Deine Schlußfolgerung hat mir nicht gefallen:
Hier ein Gegenkonzept:
Within the minimal state, then, there is room for utopia: not a single vision but a pluralist utopia. Indeed the idea that any
single version of utopia could possibly suit all is one that Nozick challenges. How, he asks, would one design a single
society that would be best for 'Wittgenstein, Elizabeth Taylor, Bertrand Russell, Thomas Merton, Yogi Berra, Allen
Ginsburg, Harry Wolfson, Thoreau, Casey Stengel, The Lubavicher Rebbe, Picasso, Moses, Einstein, Hugh Heffner,
Socrates, Henry Ford, Lenny Bruce... you and your parents.' (310). Thus we begin the see the motivation for the idea of the
framework for utopia.
The idea of the framework for utopia is to provide a description of a background against which it is possible to design and
build your own utopia -- provided you can find enough people similarly motivated to populate and pay for it with you. In the
minimal state one group could create a communist village in which all resources are shared, whilst another group creates a
perfectionist society in which material comforts are spurned in the search for high culture. A third might try to set up a model
free market, and so on. In the minimal state, then, groups of individuals may voluntarily create various sub-states. There need
be no argument about whether society should be organised on socialist or capitalist lines. Those who favour capitalism can
live in a capitalist sub-state; those who favour socialism a socialist one.
Grüße Popeye
Und hier mehr:
<ul> ~ http://world.std.com/~mhuben/wolff_2.html</ul>
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silvereagle
19.08.2002, 16:57
@ Saint-Just
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nehmen wir z.B.... |
-->... die Frage nach welcher Entität.
Also z.B. eine Familie (eine Entität, die gelegentlich noch existiert): Trifft dort auch immer nur einer die Entscheidungen? Das wäre ein guter Weg, die Familiengemeinschaft schnell zu zerstören, oder?
Um keine Missverständnisse dabei aufkommen zu lassen: Der"Staat" ist alles andere als eine Familie. Eine intakte Familie ist ohne Zweifel eine auf Freiwilligkeit beruhende Gemeinschaft, ein Staat bestenfalls ein zusammengezügeltes Kollektiv (= Ergebnis einer Sammelaktion, siehe z.B. eine Landkarte!!).
> Aber nein, es wäre ja doch vergebens.
Wenn keine Argumente vorgebracht werden (und auf Gegenargumente gar nicht eingegangen wird), dann zweifellos.
> Ich wundere mich über gar nichts mehr.
Kein Argument.
>> Es ginge aber auch anders. > Schön wär's.
Kein Argument.
> Gruss
Gruß zurück, silvereagle
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Saint-Just
19.08.2002, 17:01
@ Popeye
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Re: Macht, Abgaben und Schenken - Ihr kämpft den falschen Kampf |
-->>>Hast Du von mir nur diesen letzten Satz gelesen?
>Bevor ich antworte lese ich immer, gründlich!
Dann verstehe ich nicht die Art Deiner vorherigen Argumentation! Nehme dies aber mit Freuden zur Kenntnis. Weiter so!
>Aber Deine Schlußfolgerung hat mir nicht gefallen:
DAS will ich wohl auch hoffen. Eine Schlussfolgerung ist keine Bewertung. Mir gefallen so manche Realitäten nicht.
>Hier ein Gegenkonzept:
Wieso 'Gegen'? Ein Konzept hatte ich nicht dargestellt.
>Within the minimal state, then, there is room for utopia: not a single vision but a pluralist utopia. Indeed the idea that any
>single version of utopia could possibly suit all is one that Nozick challenges. How, he asks, would one design a single
>society that would be best for 'Wittgenstein, Elizabeth Taylor, Bertrand Russell, Thomas Merton, Yogi Berra, Allen
>Ginsburg, Harry Wolfson, Thoreau, Casey Stengel, The Lubavicher Rebbe, Picasso, Moses, Einstein, Hugh Heffner,
>Socrates, Henry Ford, Lenny Bruce... you and your parents.' (310). Thus we begin the see the motivation for the idea of the
>framework for utopia.
>The idea of the framework for utopia is to provide a description of a background against which it is possible to design and
>build your own utopia -- provided you can find enough people similarly motivated to populate and pay for it with you. In the
>minimal state one group could create a communist village in which all resources are shared, whilst another group creates a
>perfectionist society in which material comforts are spurned in the search for high culture. A third might try to set up a model
>free market, and so on. In the minimal state, then, groups of individuals may voluntarily create various sub-states. There need
>be no argument about whether society should be organised on socialist or capitalist lines. Those who favour capitalism can
>live in a capitalist sub-state; those who favour socialism a socialist one.
Ja, das hört sich (von mir nur oberflächlich analysiert) als VISION sehr vernünftig an. Ist jedoch m.E. momentan eben auch nur eine Vision bzw. ein FERNziel. Aktuell bestehen ganz reale Probleme und harren der Lösung.
Gruss
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Zardoz
19.08.2002, 17:16
@ Saint-Just
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Bitte? |
-->>>Aber wer bestimmt, wer die Richtigen sind? Willst Du tatsächlich Sicherheit, beschäftigst Du einen privaten Sicherheitsdienst, einen Housesitter,... und legst Dir letztlich doch eine Waffe zu.
>In der Theorie sehr schön, in der Praxis funktioniert's nicht.
Was funktioniert nicht? Body guards? Private Security Services? Guarded Homes? Alles blühende Wirtschaftszweige.
>Schaffung von Infrastruktur durch private Investoren war rudimentär. Überleg bitte mal, wie's hier aussehen würde, wenn der Staat die Infrastruktur - mit welcher Intention auch immer - nicht ausgebaut hätte (siehe übrigens auch Entwicklungsökonomie).
Rudimentär insofern, als nur gegen Zahlung (sprich bei entsprechendem Gewinn) geleistet wurde. Dank Staat fahren Züge und Busse natürlich inzwischen auch leer durch die Gegend, müssen LKW-Transporte nicht mehr ihre realen Kosten erwirtschaften und was Deine Entwicklungsökonomie betrifft: Wie groß ist denn der Anteil des Schienenverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen?
>>Absolut notwendig? Wofür? Das Universum existiert auch ohne Staat.
>Eine brilliante Erkenntnis.
Nein, eine einfache Einsicht.
>Du bestätigst mich.
Wenn Du's brauchst, gern.
>>Der Staat als Idee wird ebenso verschwinden, wie viele andere Ideen davor (und danach) auch. Was wäre das für ein Menschenbild, welches Weiterentwicklung negiert?
>Aha, Du meinst, er wird gehen. Gut möglich.
Du bestätigst mich auch? Wie schön.
>Dann wirst auch Du Dich - wie so viele in der Geschichte vor Dir - bei den Menschen guten Glaubens aber voller Enttäuschung einreihen.
Wohl kaum, dazu ist das menschliche Leben einfach zu kurz.
Nice day,
Zardoz
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Zardoz
19.08.2002, 17:24
@ Saint-Just
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An was... |
-->>Aktuell bestehen ganz reale Probleme und harren der Lösung.
... denkst Du denn da so? Würde mich ehrlich interessieren.
Nice day,
Zardoz
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Saint-Just
19.08.2002, 17:29
@ silvereagle
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Re: nehmen wir z.B.... |
-->Nun ist es aber erstmal genug, meinst Du nicht?!
>... die Frage nach welcher Entität.
>Also z.B. eine Familie (eine Entität, die gelegentlich noch existiert): Trifft dort auch immer nur einer die Entscheidungen? Das wäre ein guter Weg, die Familiengemeinschaft schnell zu zerstören, oder?
Was soll das? Willst Du mir etwas unterstellen? Was hat das mit dem Staat zu tun? Habe ich gesagt, dass einer die Entscheidungen treffen soll?
>Um keine Missverständnisse dabei aufkommen zu lassen: Der"Staat" ist alles andere als eine Familie. Eine intakte Familie ist ohne Zweifel eine auf Freiwilligkeit beruhende Gemeinschaft, ein Staat bestenfalls ein zusammengezügeltes Kollektiv (= Ergebnis einer Sammelaktion, siehe z.B. eine Landkarte!!).
Ja! Und? Was soll das heissen?
>> Aber nein, es wäre ja doch vergebens.
>Wenn keine Argumente vorgebracht werden (und auf Gegenargumente gar nicht eingegangen wird), dann zweifellos.
Sieh Dir unsere vergangene Korrespondenz an. DU bist doch auf MEINE konkreten inhaltlichen Argumente kaum eingegangen. Dann bring doch wenigstens eigene Argumente oder konkrete Aussagen (keine Gemeinplätze, Rabulistik, Spielchen).
>> Ich wundere mich über gar nichts mehr.
>Kein Argument.
Grossartige Erkenntnis. Hallo und Gruss sind auch keine Argumente.
>>> Es ginge aber auch anders.
>> Schön wär's.
>Kein Argument.
'Es ginge aber auch anders' ist auch nur eine Phrase. Im übrigen: Soll ich Dir eine Liste Deiner Gemeinplätze vorlegen? Ich habe gedacht, mit Dir könnte man ohne derartige Spielchen diskutieren.
Gruss
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Saint-Just
19.08.2002, 17:43
@ Zardoz
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Re: An was... |
-->>>Aktuell bestehen ganz reale Probleme und harren der Lösung.
>... denkst Du denn da so? Würde mich ehrlich interessieren.
>Nice day,
>Zardoz
Auf einen kurzen Nenner gebracht: An die meines Erachtens drohende Weltwirtschaftskrise mit ALL ihren soziopolitischen Implikationen. Deswegen haben wir vielleicht aneinander vorbeigeredet. Dir und Popeye geht es anders als mir möglicherweise um eine eher theoretische Zukunftsvision. Finde ich zwar auch interessant, aber meine Argumentation bezog sich hier nicht auf eine so ferne Zukunft.
Gruss
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Saint-Just
19.08.2002, 18:05
@ Zardoz
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Re: Bitte! |
-->>>>Aber wer bestimmt, wer die Richtigen sind? Willst Du tatsächlich Sicherheit, beschäftigst Du einen privaten Sicherheitsdienst, einen Housesitter,... und legst Dir letztlich doch eine Waffe zu.
>>In der Theorie sehr schön, in der Praxis funktioniert's nicht.
>Was funktioniert nicht? Body guards? Private Security Services? Guarded Homes? Alles blühende Wirtschaftszweige.
Es funktioniert nicht für alle und langfristig für niemanden.
>>Schaffung von Infrastruktur durch private Investoren war rudimentär. Überleg bitte mal, wie's hier aussehen würde, wenn der Staat die Infrastruktur - mit welcher Intention auch immer - nicht ausgebaut hätte (siehe übrigens auch Entwicklungsökonomie).
>Rudimentär insofern, als nur gegen Zahlung (sprich bei entsprechendem Gewinn) geleistet wurde. Dank Staat fahren Züge und Busse natürlich inzwischen auch leer durch die Gegend, müssen LKW-Transporte nicht mehr ihre realen Kosten erwirtschaften und was Deine Entwicklungsökonomie betrifft: Wie groß ist denn der Anteil des Schienenverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen?
Ganz falsch. Schienenverkehr im 19. Jahrhundert. Dann Strasse und Luftverkehr. Vor Schiene Kanäle. Jedes Transportmittel hatte seine Zeit. Bestimmte Projekte sind zu gross, als dass sie Unternehmen(sallianzen) realisieren können (aber bitte: Literatur studieren - ernst gemeint). Ich habe mich nie dafür ausgesprochen Ineffizienzen länger als unbedingt nötig zu erhalten.
>>>Absolut notwendig? Wofür? Das Universum existiert auch ohne Staat.
>>Eine brilliante Erkenntnis.
>Nein, eine einfache Einsicht.
Aber wo ist die Aussage? Dass das Universum auch ohne Menschen besteht?
>>Du bestätigst mich.
>Wenn Du's brauchst, gern.
Auch wenn Du's nicht verstanden hast. Das war KEIN Gemeinplatz, sondern ernst gemeint - wirklich.
>>>Der Staat als Idee wird ebenso verschwinden, wie viele andere Ideen davor (und danach) auch. Was wäre das für ein Menschenbild, welches Weiterentwicklung negiert?
>>Aha, Du meinst, er wird gehen. Gut möglich.
>Du bestätigst mich auch? Wie schön.
Warum sollte ich Dich nicht bestätigen, wenn ich Deiner Meinung bin? Ich muss mich schon sehr wundern, Zardoz.
>>Dann wirst auch Du Dich - wie so viele in der Geschichte vor Dir - bei den Menschen guten Glaubens aber voller Enttäuschung einreihen.
>Wohl kaum, dazu ist das menschliche Leben einfach zu kurz.
Doch doch, da müsste es schon sehr kurz sein. Aber ich wünsche Dir - wie uns allen - ein möglichst langes Leben. Aus diesem Grunde argumentiere ich übrigens hier.
Gruss
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silvereagle
19.08.2002, 18:57
@ Saint-Just
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Unsicherheit... |
-->... überfällt mich, Saint-Just, wenn ich Deine Zeilen lese... Was meinst Du, sollen wir beide es vielleicht mal ne Zeit sein lassen? Vergiss bitte nicht, dass ich vor nicht allzu langer Zeit ;-) schrieb, dass ich Deine Motive (soweit für mich sichtbar) für sehr ehrenhafte halte. Daran hat sich nichts geändert.
Also, ich gehe gerne auf die angesprochenen Fragen tiefer ein. Dir zu nahe zu treten, ist nicht meine Absicht. Gib mir einfach bescheid, wenn es Dich interessiert.
Gruß, silvereagle
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Saint-Just
19.08.2002, 19:22
@ silvereagle
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Re: Unsicherheit... |
-->>... überfällt mich, Saint-Just, wenn ich Deine Zeilen lese... Was meinst Du, sollen wir beide es vielleicht mal ne Zeit sein lassen?
Das meinte ich, für diese Woche. Bin ab morgen sowieso in Urlaub.
>Vergiss bitte nicht, dass ich vor nicht allzu langer Zeit ;-) schrieb, dass ich Deine Motive (soweit für mich sichtbar) für sehr ehrenhafte halte.
Ich vergesse nie.
>Dir zu nahe zu treten, ist nicht meine Absicht
Ist nicht passiert. Gerade so.
Gruss
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silvereagle
19.08.2002, 19:25
@ Saint-Just
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Schönen Urlaub! Gruß vom |
-->>
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Saint-Just
19.08.2002, 19:47
@ silvereagle
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Vielen Dank! |
-->Und selbstverständlich können wir unsere Diskussion (auch über reine Visionen) dann - wenn Bedarf - fortsetzen.
Gruss
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