--- ELLI ---
19.08.2002, 15:49 |
Hochwasser: EU zeigt sich großzügig Thread gesperrt |
-->Hochwasser: EU zeigt sich großzügig
Die EU wird Deutschland und den anderen vom Hochwasser
betroffenen Anrainerländern bei der Beseitigung der
Hochwasserschäden großzügig helfen. Entsprechende
Vereinbarungen wurden am Sonntag bei einem Gipfel
von Bundeskanzler Gerhard Schröder mit seinen
Amtskollegen aus Ã-sterreich, Tschechien und der
Slowakei, sowie EU-Präsident Romano Prodi in Berlin
getroffen.
Wie Schröder nach der Sitzung im Kanzleramt mitteilte,
soll auf EU-Ebene ein Fonds zur Katastrophenbekämpfung
gebildet werden, um künftig für ähnliche Fälle gewappnet
zu sein. Dieser Fonds solle in einer ersten Stufe mit
einer Summe von 500 Millionen Euro ab dem kommenden
Jahr ausgestattet werden. Er muss aber noch vom
Europäischen Rat gebilligt werden.
ttp://www.spiegel.de/
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Der ketzernde RetterderMatrix
19.08.2002, 20:58
@ --- ELLI ---
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Mannomann, wie großzügig, ich bin begeistert! |
-->
Ich bin immer wieder begeistert, welche Vorteile uns die Union bringt. Und
jetzt erst diese überschäumende Solidarität der anderen Länder mit
uns.
Doch ist das wirklich so? Ich hab mich mal schlau gemacht und ein bisschen
gerechnet.
Auf dieser Seite vom Institut der deutschen Wirtschaft
fand ich diese Grafik, in der die Nettozahler und die Nettoempfänger und die Höhe der Transferleistungen aufgeführt sind. Neuere
Daten habe ich leider nicht gefunden, aber so wie ich unsere Politiker kenne,
ist es heute nicht viel anders.
<p align="center"><img border="0" src="http://www.iwkoeln.de/default.aspx?p=img&i=25334" width="606" height="371">
<p align="center">
Folgenden Satz zitiere ich:
Deutschland hat 1997 per saldo über 11 Milliarden Euro zum EU-Haushalt beigetragen  gut 80 Prozent mehr als die anderen sechs Nettozahler zusammen.
<p align="left">
Als Faustformel habe ich mir gemerkt, dass Deutschland ein jährliches Defizit von ca 50 Milliarden DM in den 90'ern hatte. Heute
ist es bestimmt nicht weniger, eher mehr.
11,5 Milliarden Euro sind etwa 23 Milliarden DM. Das heißt, daß Deutschlands Defizit
damals fast zur Hälfte aus Beitragszahlungen an die EU bestand. Nehmen wir der Einfachheit halber zugunsten der EU an, daß es nur ein Drittel sind, es könnten ja auch mittlerweile ca. 60 Milliarden DM Defizit sein. Dies Defizit
muss natürlich finanziert werden, am Kapitalmarkt so mit ca. 5-6%. Bei 11,5 Milliarden Euro sind das ca. 0,6 Milliarden Euro, 1,2 Milliarden Mark.
<p align="left">Die musst Du jedes Jahr mit zu den EU-induzierten Belastungen einrechnen. Die müssen auch jedes Jahr am Kapitalmarkt finanziert werden, so
dass sich die Belastung zinseszinsmäßig potenziert. Allein aus den 23 Milliarden DM aus 1997 sind gemäß der Zinseszinsformel
(5%)daraus bis jetzt 6,4 Milliarden DM Zinsen geworden. Aus den Nettozahlungen von 1996 natürlich entsprechend mehr, aus 1998 entsprechend
weniger
<p align="left">Und jetzt zeigt sich die EU so suuuper-großzügig, und will
einen 500 Millionen Eurotz-Fonds für die Flutopfer gründen. (Warum wird für
jeden Scheiß eigentlich ein Fonds gegründet?) Der kommt natürlich nicht nur
den deutschen Flutopfern, sondern gemäß dem internationalen Gedanken auch
denen in der Tschechei. Nichts gegen die Tschechen, aber wenn es darauf ankommt,
ist mir das Hemd näher als die Hose. Und wer darf diesen in diesen Fonds
einzahlen? Wenn ich mir die obigen Zahlen so anschaue, kann ich es mir denken.
Wir.
<p align="left">Mit der plötzlichen Großzügigkeit der EU ist es bei solchen
Zahlen nicht mehr weit her. Die Endabrechnung darf immer der gleiche bezahlen,
mit den Lorbeeren schmücken sich andere.
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Euklid
19.08.2002, 21:23
@ Der ketzernde RetterderMatrix
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Re: Mannomann, wie großzügig, ich bin begeistert! |
-->Man darf aber nicht den Fehler machen und nur die absoluten Zahlen sehen.
Viel mehr sagen die Prozente des Bruttosozialproduktes.
Und da sieht es für Deutschland,Schweden,Ã-sterreich und Holland ganz mies aus.
Die beiden großen Länder wie Frankreich und England sind bezogen auf BIP so gut wie außen vor.
Vielleicht hätten wir Angela Merkel mit ihrer Handtasche los schicken sollen die im besten Englisch:I want to back my money hätte rufen sollen.
Eigentlich ist es fein aufgeteilt:
England beteiligt sich nicht am Experiment mit der Währung und bleibt handlungsfähig mit seiner eigenen Währung ohne etwas in die Gemeinschaft einzubringen.Liefern darf man trotzdem unbegrenzt in den gemeinsamen Markt.
Frankreich beteiligt sich quasi ebenfalls nicht mit Zahlungen an die EU ist aber Gestalter und bestimmt was gemacht wird.
Alle Vorteile ohne etwas zu geben.
Die 4 oben genannten zahlen ohne etwas zu bestimmen.
Wieviel PKWS müssen wir in den EU _ Markt exportieren um 10 Milliarden DM Nettozahlung zu rechtfertigen.?
Rechnen wir mal einen mittleren Preis von 40 000 DM pro PKW und 5% Gewinn dann müßten 5 Millionen PKW in den Markt geliefert werden ohne daß ein Gewinn vorhanden wäre.
Ob wir soviel Fahrzeuge überhaupt exportieren nach Abzug des Eigenanteils?
Wir liefern zwar nicht nur PKWs aber ein dermaßen verzerrtes System kann sich niemals rechnen.
Gruß EUKLID
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RetterderMatrix
20.08.2002, 07:25
@ Euklid
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Nettozahler und Zinseszinszahler |
-->>Man darf aber nicht den Fehler machen und nur die absoluten Zahlen sehen.
>Viel mehr sagen die Prozente des Bruttosozialproduktes.
Darum geht es mir nicht. Es wird der Eindruck erweckt, daß die EU so großzügig wäre und uns nun mit Hilfen zuschmeißen würde. Aber diese Hilfen der EU holen sie sich von uns, und damit relativiert sich der Nutzen der EU.
Und es geht auch darum, wie weit wir jetzt im Schuldensumpf stecken würden ohne diese ungerechtfertigten Nettozahlungen. Bei 23 Milliarden Nettozahlungen und ca. 50 Milliarden Neuverschuldung jedes Jahr ist für mich klar, wo wir sparen müssen.
Es geht ja nicht nur um die Nettozahlungen, sondern auch um die Zinseszinszahlungen, die sie generieren, und die unsere Wirtschaft lähmen. Wenn ich mir solche Sachen ausrechne, bin ich immer wieder erstaunt über die Höhe von diesen Zins- und Zinseszinszahlungen.
>Und da sieht es für Deutschland,Schweden,Ã-sterreich und Holland ganz mies aus.
Das wird sich noch rächen.
>Vielleicht hätten wir Angela Merkel mit ihrer Handtasche los schicken sollen die im besten Englisch:I want to back my money hätte rufen sollen.
Die ist von der CDU, die können das nicht. Die hatten 16 Jahre Gelegenheit dazu, aber erst unter ihrer Herrschaft sind sie so groß geworden, und das, obwohl wir mit dem Aufbau Ost genug zu tun gehabt hätten.
>Wir liefern zwar nicht nur PKWs aber ein dermaßen verzerrtes System kann sich niemals rechnen.
Rechnen nicht, rächen schon. Es wird sich rächen, wenn unsere Wirtschaft endgültig zusammengebrochen ist. Dann wird abgerächnet mit den Leuten, die uns das undemokratisch eingebrockt haben.
Gruß, RdM
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vio
21.08.2002, 07:19
@ Euklid
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Re: Mannomann, wie großzügig, ich bin begeistert! |
-->>Man darf aber nicht den Fehler machen und nur die absoluten Zahlen sehen.
>Viel mehr sagen die Prozente des Bruttosozialproduktes.
jasoo
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