rodex
16.09.2002, 07:55 |
Argentinien: Gericht verpflichtet Banken zur Rückzahlung von Dollarguthaben Thread gesperrt |
-->Argentiniens Präsident warnt vor Chaos
Gericht verpflichtet Banken zur Rückzahlung von Dollarguthaben
mos. BUENOS AIRES, 15. September. In Argentinien hat ein Berufungsgericht für Verwaltungsstreitigkeiten verschiedene Regierungseingriffe in das Bankwesen für"illegitim" erklärt. Die Regierung hatte Ende 2001 die Bankkonten gesperrt und Anfang 2002 die Dollarguthaben der Sparer zwangsweise in inländische Währung umgewandelt. Nach der drastischen Abwertung des Peso haben die Guthaben in Dollarrechnung inzwischen bereits rund 60 Prozent ihres Wertes verloren.
Dem Gerichtsentscheid zufolge müßten die Banken nun die ursprünglichen Dollarbeträge zurückzahlen. Das sei"unmöglich", sagte aber der Präsident der Bankenvereinigung Abapra, Carlos Heller. Durch die Zahlungsunfähigkeit des Staates und vieler Unternehmen ist das Kapital der meisten Geldinstitute aufgezehrt. Die Einfrierung der Konten war bereits im Februar für verfassungswidrig erklärt worden. Zahlreiche Sparer konnten daraufhin vor Gericht die Freigabe ihrer Konten erzwingen. Mit einer Verordnung hat die Regierung jedoch die Gerichtsverfahren vorerst gestoppt. Auch dies sei verfassungswidrig, entschied jedoch jetzt die Berufungskammer. Das letzte Wort hat Argentiniens Verfassungsgericht. Dieses hat bereits wiederholt Regierungsmaßnahmen und Gesetze für verfassungswidrig erklärt, nachdem Regierung und Parlament ein Verfahren zur Absetzung der obersten Richter wegen Amtsmißbrauch und Korruption in Gang gebracht hatten. Falls die Verfassungsrichter die Regierungspolitik außer Kraft setzen sollten,"können wir ins Chaos stürzen, und dann werden die Sparer überhaupt nichts zurückbekommen", warnte Argentiniens Präsident Eduardo Duhalde. Die Konflikte zwischen den Staatsgewalten erschweren auch die Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds über die Wiederaufnahme der unterbrochenen Finanzhilfe für das zahlungsunfähige Krisenland.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.09.2002, Nr. 215 / Seite 13
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Euklid
16.09.2002, 08:07
@ rodex
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Re: Argentinien: Gericht verpflichtet Banken zur Rückzahlung von Dollarguthaben |
-->>Argentiniens Präsident warnt vor Chaos >
>Gericht verpflichtet Banken zur Rückzahlung von Dollarguthaben
>mos. BUENOS AIRES, 15. September. In Argentinien hat ein Berufungsgericht für Verwaltungsstreitigkeiten verschiedene Regierungseingriffe in das Bankwesen für"illegitim" erklärt. Die Regierung hatte Ende 2001 die Bankkonten gesperrt und Anfang 2002 die Dollarguthaben der Sparer zwangsweise in inländische Währung umgewandelt. Nach der drastischen Abwertung des Peso haben die Guthaben in Dollarrechnung inzwischen bereits rund 60 Prozent ihres Wertes verloren.
>Dem Gerichtsentscheid zufolge müßten die Banken nun die ursprünglichen Dollarbeträge zurückzahlen. Das sei"unmöglich", sagte aber der Präsident der Bankenvereinigung Abapra, Carlos Heller. Durch die Zahlungsunfähigkeit des Staates und vieler Unternehmen ist das Kapital der meisten Geldinstitute aufgezehrt. Die Einfrierung der Konten war bereits im Februar für verfassungswidrig erklärt worden. Zahlreiche Sparer konnten daraufhin vor Gericht die Freigabe ihrer Konten erzwingen. Mit einer Verordnung hat die Regierung jedoch die Gerichtsverfahren vorerst gestoppt. Auch dies sei verfassungswidrig, entschied jedoch jetzt die Berufungskammer. Das letzte Wort hat Argentiniens Verfassungsgericht. Dieses hat bereits wiederholt Regierungsmaßnahmen und Gesetze für verfassungswidrig erklärt, nachdem Regierung und Parlament ein Verfahren zur Absetzung der obersten Richter wegen Amtsmißbrauch und Korruption in Gang gebracht hatten. Falls die Verfassungsrichter die Regierungspolitik außer Kraft setzen sollten,"können wir ins Chaos stürzen, und dann werden die Sparer überhaupt nichts zurückbekommen", warnte Argentiniens Präsident Eduardo Duhalde. Die Konflikte zwischen den Staatsgewalten erschweren auch die Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds über die Wiederaufnahme der unterbrochenen Finanzhilfe für das zahlungsunfähige Krisenland.
>Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.09.2002, Nr. 215 / Seite 13
Es ist zum Kaputtlachen wenn es nicht so traurig wäre.
Das letzte Wort hat die Justiz?
Ich lache noch mal;-)
Das allerletzte Wort hat immer die Kasse und wenn sie aufgeschlossen wird ist nichts mehr drin.
Wo keine Dollar drin sind können auch keine raus.
Ob diese Richter in ihren Roben das kapieren?
Da können sie noch so dicke Urteile schreiben.
Wer mit dem Kaiser einen Prozeß macht sollte wenigstens darauf achten ob der auch noch Kohle hat.
Gruß EUKLID
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Theo Stuss
16.09.2002, 08:29
@ Euklid
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Re: Wo nichts ist, kann nichts gezahlt werden, aber liquidiert! |
-->Hallo Euklid,
klar kann niemand zahlen, wenn er nichts hat. Aber dann muß eben der Rest unter den Hammer. Warum soll es einer Bank anders gehen, als einem normalen Handwerksbetrieb? Insofern macht das Gerichtsurteil schon Sinn. Die Banken stehen in der Kreide und dann muß eben der Gerichtsvollzieher kommen.
Gruß,
Theo
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Theo Stuss
16.09.2002, 08:33
@ Theo Stuss
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Re: Wenn versteigert wird, wer kauft dann und mit was? (owT) |
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Diogenes
16.09.2002, 13:47
@ Theo Stuss
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Bessere Idee? |
-->>Hallo Euklid,
>klar kann niemand zahlen, wenn er nichts hat. Aber dann muß eben der Rest unter den Hammer. Warum soll es einer Bank anders gehen, als einem normalen Handwerksbetrieb? Insofern macht das Gerichtsurteil schon Sinn. Die Banken stehen in der Kreide und dann muß eben der Gerichtsvollzieher kommen.
Hallo Theo,
Man könnte Bankaktien an die Sparer im Verhältinis zu den Spareinlagen verteilen. Dann wären die Sparer die Eigentümer. Die Nadelstreifherren hätten die richtigen als Boß. Das wäre doch was.
Wäre besser als zwangsversteigern, weil eh kaum einer Geld zum Steigern hat. Die sparer würden großteils in die Röhre gucken. Außerdem bleiben die Firmen erhalten, das erspart den kompletten Neuaufbau des Finazsystems.
Gruß
Diogenes
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Euklid
16.09.2002, 14:37
@ Diogenes
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Re: Bessere Idee? |
-->>>Hallo Euklid,
>>klar kann niemand zahlen, wenn er nichts hat. Aber dann muß eben der Rest unter den Hammer. Warum soll es einer Bank anders gehen, als einem normalen Handwerksbetrieb? Insofern macht das Gerichtsurteil schon Sinn. Die Banken stehen in der Kreide und dann muß eben der Gerichtsvollzieher kommen.
>Hallo Theo,
>Man könnte Bankaktien an die Sparer im Verhältinis zu den Spareinlagen verteilen. Dann wären die Sparer die Eigentümer. Die Nadelstreifherren hätten die richtigen als Boß. Das wäre doch was.
>Wäre besser als zwangsversteigern, weil eh kaum einer Geld zum Steigern hat. Die sparer würden großteils in die Röhre gucken. Außerdem bleiben die Firmen erhalten, das erspart den kompletten Neuaufbau des Finazsystems.
>Gruß
>Diogenes
Hallo Diogenes!
Also der Marmor an der Fassade mancher Bank für 1000 Eurotz den Quadratmeter würde sich an meinen Immobilien schon auch ganz gut machen.
Ja und die goldbedampften Innereien mancher Bankdirektortoilette würde ich mir sogar persönlich abholen wenn man mich nur ließe;-)
Na ja wenn sie dann schon keine blinkenden 1 Unzer mehr haben würde mir gewiß noch manches einfallen.
In solchen Dingen braucht man in der Tat etwas Kreativität.
Na ja der 500er des Direktors wäre ja auch schon ein kleines Äquivalent;-)
Ich würde den Mann anstandshalber ja auch noch nach Hause fahren und sogar dort noch nach dem Rechten schauen;-)
So naiv war der alte EUKLID bestimmt nicht auch der Neue ist es nicht wenn auch der Neue auch in EUKLIDS Dingen nicht so gut Bescheid weiß wie der ALTE.
Ich hoffe es zumindest kompliziert genug ausgedrückt zu haben.
Gruß EUKLID
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