kizkalesi
20.09.2002, 12:14 |
Matt. Horx (Zunkunftsinstitut / Wien) über Mobilcom´s Schmidt´s Gier Thread gesperrt |
-->Büdelsdorf ist überall
Ebbers, Kabel, Sommer, Middelhoff, Schmid und wie sie alle heißen:
Die narzisstischen Männer spielen in Wirtschaftsdramen die Hauptrolle.
Wer den Preis dafür zahlt
Von Matthias Horx
Eine Firma geht Pleite. Das kommt in der Welt der Märkte manchmal vor. Weil Strategien grundfalsch waren, Pläne nicht aufgingen, Kunden sich anders entschieden.
Eine Firma geht Pleite. Sofort steht die Politik auf dem Teppich: Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht. Wir sind empört und betroffen, vor allem von der sozialen Kälte, die aus dem Ausland herüberweht!
Eine Firma geht Pleite. Bewohner und Bürgermeister von Büdelsdorf sprechen in die Kameras über ihre Angst und Unsicherheit - die knapp finanzierten Häuschen am Stadtrand! Die mangelnden Kunden in der Bäckerei! Es soll ihnen nicht schlechter gehen als vorher. Um keinen Preis. Aber um welchen Preis!
Eine Firma geht Pleite. Schuld waren die anderen. Das Ausland, die Franzosen! Nun tritt Herr Schmid vor die Mikrofone: Er sei tief, tief enttäuscht über die Kälte der Franzosen, die ihn und den ganzen Büdelsdorfer Landkreis mit Schmutz und Verachtung überzogen hätten"wie eine Bananenrepublik".
Die schlichte Wahrheit spricht niemand aus: Hier ist ein Mann an seiner Gier gescheitert. Er hat die Kreativität und Motivation von 5000 Mobilcom-Mitarbeitern missbraucht. Er wollte nicht groß sein, sondern der Größte. Er wollte nicht fünf Euro pro Aktie, sondern 20, und das notfalls übers Gericht. Er wollte, koste was es wolle, drei Milliarden Euro für jene große Vision von UMTS, von der viele Prognostiker schon vor Jahren warnten, dass sie vielleicht nur Illusion einer rot glühenden ITK-Industrie sein könnte - ein kundenfernes Datenkuckucksheim.
"Visionen" sind die heiligen Kühe des"new economic speech", und das Fatale an ihnen ist, dass sie offenbar gegen das Scheitern immunisieren. Sie werden auf diese Weise zu fixen Ideen, zu Zombies im Reich der Wünsche. Eine neuere Untersuchung über Schachspieler weist nach, dass nicht diejenigen Spieler in die Weltklasse aufsteigen, die ihre Strategie eisern über möglichst viele Züge berechnen können und dann"durchziehen". Die wahren Meister sind diejenigen, die ihre Strategien ständig infrage stellen und an die neue Lage anpassen können.
Ebbers, Kabel, Sommer, Middelhoff, Schmid (und wie sie alle heißen): Das ist das Drama des narzistischen, in seine"Vision" verliebten Mannes, das auf wunderbare Weise mit einer harmoniesüchtigen Ã-ffentlichkeit und einem wirtschaftlichen Grundverständnis korrespondiert, das im Krisenfall nach der großen Subvention ruft: Die Risiken dieser Triade des Nicht-Scheiterns hat gefälligst immer der Staat zu tragen.
Wir alle scheitern in unserem Leben, im Privaten wie beruflich. Wir scheitern an unserer Unreife, an unseren unerlösten Neurosen, schlichtweg an unserer eigenen Blödheit. Das macht uns menschlich, macht uns zu - im Blochschen Sinn - Werdenden. Entscheidend waren nicht unsere Siege, sondern wie wir Niederlagen - im Wortsinn - verkraften. Hinfallen können und wissen, warum es wehtut, heißt, auch wieder aufstehen zu können. Auf echten, das heißt eingestandenen Niederlagen kann Klarheit, Reife und wahrer Erfolg wachsen. Auf Lebenslügen gedeiht nur große Peinlichkeit.
Schöner Scheitern: Das ist der Kern aller wahren Lebenskunst. Scheitern ist das innenweltliche Analogon zum Popperschen"Recht auf Abwahl", das den Kern jeder Demokratie markiert. Eine der ältesten Kunstformen beschreibt diese überzeitliche Weisheit:"Ilias" und"Odyssee" sind nichts anderes als groß angelegte Epen des Scheiterns. Shakespeare greift dieses zutiefst menschliche Thema wieder auf (wie auch alle großen Religionen): Schuld und Sühne, Katharsis und Wandlung. In der Fortsetzung dieses Gedanken hat der deutsche Bildungsroman (von"Wilhelm Meister" bis zum"Steppenwolf") immer wieder jene kostbare evolutionäre Dialektik von Scheitern und innerem Wachstum beschrieben.
Dieser Prozess von Reifung und Differenzierung ist der Zeitpfeil, auf dem Fortschritt, Veränderung erst möglich wird. Im Persönlichen wie in der Gesellschaft. Wer nicht scheitern kann, kann nicht lernen. Eine Gesellschaft ohne Scheitern hat somit keine Zukunft. Nur eine untote, idealisierte Vergangenheit, in der das Ausland schuld ist, die Franzosen, die Politiker, und die da oben sowieso.
Matthias Horx ist Leiter des Zukunftsinstitutes mit Sitz in Wien.
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Spirit of JuergenG
20.09.2002, 13:12
@ kizkalesi
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irgendwo hat er recht, aber irgendwo hat er auch unrecht |
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Natürlich ist der liebe Schmidt in hohen Masse narzistisch veranlagt. Und dass er irgendwann damit auf die Nase fällt war auch vorherzusehen.
Aber jetzt das grosse Klagelied wegen ungerechtfertigten"Subventionen" anzustimmen, und mithin vom"grossen gierigen Schmidt" zu reden, der völlig ungerechtfertigterweise Geld vom Staat haben will, ist ja wohl genauso frech.
Schliesslich haben sie ihn vorher mit UMTS ganz böse abgezockt, und da haben seine Charakterzüge auch niemanden gestört.
Gruss Juergen
>Büdelsdorf ist überall
>Ebbers, Kabel, Sommer, Middelhoff, Schmid und wie sie alle heißen: > Die narzisstischen Männer spielen in Wirtschaftsdramen die Hauptrolle.
>Wer den Preis dafür zahlt
>Von Matthias Horx
>
>Eine Firma geht Pleite. Das kommt in der Welt der Märkte manchmal vor. Weil Strategien grundfalsch waren, Pläne nicht aufgingen, Kunden sich anders entschieden.
>Eine Firma geht Pleite. Sofort steht die Politik auf dem Teppich: Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht. Wir sind empört und betroffen, vor allem von der sozialen Kälte, die aus dem Ausland herüberweht!
>Eine Firma geht Pleite. Bewohner und Bürgermeister von Büdelsdorf sprechen in die Kameras über ihre Angst und Unsicherheit - die knapp finanzierten Häuschen am Stadtrand! Die mangelnden Kunden in der Bäckerei! Es soll ihnen nicht schlechter gehen als vorher. Um keinen Preis. Aber um welchen Preis!
>Eine Firma geht Pleite. Schuld waren die anderen. Das Ausland, die Franzosen! Nun tritt Herr Schmid vor die Mikrofone: Er sei tief, tief enttäuscht über die Kälte der Franzosen, die ihn und den ganzen Büdelsdorfer Landkreis mit Schmutz und Verachtung überzogen hätten"wie eine Bananenrepublik".
>Die schlichte Wahrheit spricht niemand aus: Hier ist ein Mann an seiner Gier gescheitert. Er hat die Kreativität und Motivation von 5000 Mobilcom-Mitarbeitern missbraucht. Er wollte nicht groß sein, sondern der Größte. Er wollte nicht fünf Euro pro Aktie, sondern 20, und das notfalls übers Gericht. Er wollte, koste was es wolle, drei Milliarden Euro für jene große Vision von UMTS, von der viele Prognostiker schon vor Jahren warnten, dass sie vielleicht nur Illusion einer rot glühenden ITK-Industrie sein könnte - ein kundenfernes Datenkuckucksheim.
>"Visionen" sind die heiligen Kühe des"new economic speech", und das Fatale an ihnen ist, dass sie offenbar gegen das Scheitern immunisieren. Sie werden auf diese Weise zu fixen Ideen, zu Zombies im Reich der Wünsche. Eine neuere Untersuchung über Schachspieler weist nach, dass nicht diejenigen Spieler in die Weltklasse aufsteigen, die ihre Strategie eisern über möglichst viele Züge berechnen können und dann"durchziehen". Die wahren Meister sind diejenigen, die ihre Strategien ständig infrage stellen und an die neue Lage anpassen können.
>Ebbers, Kabel, Sommer, Middelhoff, Schmid (und wie sie alle heißen): Das ist das Drama des narzistischen, in seine"Vision" verliebten Mannes, das auf wunderbare Weise mit einer harmoniesüchtigen Ã-ffentlichkeit und einem wirtschaftlichen Grundverständnis korrespondiert, das im Krisenfall nach der großen Subvention ruft: Die Risiken dieser Triade des Nicht-Scheiterns hat gefälligst immer der Staat zu tragen.
>Wir alle scheitern in unserem Leben, im Privaten wie beruflich. Wir scheitern an unserer Unreife, an unseren unerlösten Neurosen, schlichtweg an unserer eigenen Blödheit. Das macht uns menschlich, macht uns zu - im Blochschen Sinn - Werdenden. Entscheidend waren nicht unsere Siege, sondern wie wir Niederlagen - im Wortsinn - verkraften. Hinfallen können und wissen, warum es wehtut, heißt, auch wieder aufstehen zu können. Auf echten, das heißt eingestandenen Niederlagen kann Klarheit, Reife und wahrer Erfolg wachsen. Auf Lebenslügen gedeiht nur große Peinlichkeit.
>Schöner Scheitern: Das ist der Kern aller wahren Lebenskunst. Scheitern ist das innenweltliche Analogon zum Popperschen"Recht auf Abwahl", das den Kern jeder Demokratie markiert. Eine der ältesten Kunstformen beschreibt diese überzeitliche Weisheit:"Ilias" und"Odyssee" sind nichts anderes als groß angelegte Epen des Scheiterns. Shakespeare greift dieses zutiefst menschliche Thema wieder auf (wie auch alle großen Religionen): Schuld und Sühne, Katharsis und Wandlung. In der Fortsetzung dieses Gedanken hat der deutsche Bildungsroman (von"Wilhelm Meister" bis zum"Steppenwolf") immer wieder jene kostbare evolutionäre Dialektik von Scheitern und innerem Wachstum beschrieben.
>Dieser Prozess von Reifung und Differenzierung ist der Zeitpfeil, auf dem Fortschritt, Veränderung erst möglich wird. Im Persönlichen wie in der Gesellschaft. Wer nicht scheitern kann, kann nicht lernen. Eine Gesellschaft ohne Scheitern hat somit keine Zukunft. Nur eine untote, idealisierte Vergangenheit, in der das Ausland schuld ist, die Franzosen, die Politiker, und die da oben sowieso.
>Matthias Horx ist Leiter des Zukunftsinstitutes mit Sitz in Wien.
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Tombstone
20.09.2002, 13:40
@ Spirit of JuergenG
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Re: irgendwo hat er recht, aber irgendwo hat er auch unrecht |
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>Natürlich ist der liebe Schmidt in hohen Masse narzistisch veranlagt. Und dass er irgendwann damit auf die Nase fällt war auch vorherzusehen.
>Aber jetzt das grosse Klagelied wegen ungerechtfertigten"Subventionen" anzustimmen, und mithin vom"grossen gierigen Schmidt" zu reden, der völlig ungerechtfertigterweise Geld vom Staat haben will, ist ja wohl genauso frech.
>Schliesslich haben sie ihn vorher mit UMTS ganz böse abgezockt, und da haben seine Charakterzüge auch niemanden gestört.
>Gruss Juergen
Naja, er war ja wohl nicht unter Androhung der Todesstrafe gezwungen, die UMTS-Lizenz zu kaufen. Er war halt nur genauso blind und gierig zugleich wie die anderen auch.
Tombstone
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Der Husky
20.09.2002, 13:42
@ kizkalesi
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In Wirtschaft wie in der Politik passiert nichts, was nicht passieren soll--- |
-->sagte einst Roosevelt. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Der Telekom-Sommer hat seinen Auftrag, Ruinierung des dt.Telefonsektors, mit einhergehender Enteignung des kleinen Mannes doch glänzend geschafft. Und die frei gewählten Volks(Z)ertreter nehmen ihre Aufgabe auch sehr ernst und werden den Totalen Staatscrash unter Beihilfe der internationalen Bank(st)erwelt wohl auch mit 1 bestehen.
Wer hier und heute noch an Zufälle glaubt ist nicht nur gehirngewaschen sondern schlicht weg dumm.
Es geht, und ging, und wird nie, um Geld gehen, sondern um Religion!!!
Derjenige, der sich die Volkswirtschaften unter den Nagel gerissen hat, verfolgt andere Ziele als die Volkswirtschaften. Diese wahren Ziele werden jedoch nicht ins Forum gestellt und wenn doch, werden sie von Niemaden geglaubt.
Der Husky!
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Spirit of JuergenG
20.09.2002, 13:47
@ Tombstone
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Re: irgendwo hat er recht, aber irgendwo hat er auch unrecht |
-->>>
>>Natürlich ist der liebe Schmidt in hohen Masse narzistisch veranlagt. Und dass er irgendwann damit auf die Nase fällt war auch vorherzusehen.
>>Aber jetzt das grosse Klagelied wegen ungerechtfertigten"Subventionen" anzustimmen, und mithin vom"grossen gierigen Schmidt" zu reden, der völlig ungerechtfertigterweise Geld vom Staat haben will, ist ja wohl genauso frech.
>>Schliesslich haben sie ihn vorher mit UMTS ganz böse abgezockt, und da haben seine Charakterzüge auch niemanden gestört.
>>Gruss Juergen
>Naja, er war ja wohl nicht unter Androhung der Todesstrafe gezwungen, die UMTS-Lizenz zu kaufen. Er war halt nur genauso blind und gierig zugleich wie die anderen auch.
>Tombstone
Klar war er das nicht. Nur kann man nicht gleichzeitig argumentieren, dass man ihm kein Geld mehr gibt, weil er gierig sei, wenn man vorher ohne irgendwelche Skrupel Geld genau aus diesem Grund von ihm bekommen hat. Moralisch gesehen. Wirtschaflich gesehen sind das andere Fragen.
Gruss Juergen
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foreveryoung
20.09.2002, 13:53
@ Der Husky
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Derjenige?? |
-->>sagte einst Roosevelt. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.
>Der Telekom-Sommer hat seinen Auftrag, Ruinierung des dt.Telefonsektors, mit einhergehender Enteignung des kleinen Mannes doch glänzend geschafft. Und die frei gewählten Volks(Z)ertreter nehmen ihre Aufgabe auch sehr ernst und werden den Totalen Staatscrash unter Beihilfe der internationalen Bank(st)erwelt wohl auch mit 1 bestehen.
>Wer hier und heute noch an Zufälle glaubt ist nicht nur gehirngewaschen sondern schlicht weg dumm.
>Es geht, und ging, und wird nie, um Geld gehen, sondern um Religion!!!
>Derjenige, der sich die Volkswirtschaften unter den Nagel gerissen hat, verfolgt andere Ziele als die Volkswirtschaften. Diese wahren Ziele werden jedoch nicht ins Forum gestellt und wenn doch, werden sie von Niemaden geglaubt.
>Der Husky!
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foreveryoung
20.09.2002, 14:17
@ Spirit of JuergenG
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Re: irgendwo hat er recht, aber irgendwo hat er auch unrecht |
-->>>>
>>>Natürlich ist der liebe Schmidt in hohen Masse narzistisch veranlagt. Und dass er irgendwann damit auf die Nase fällt war auch vorherzusehen.
>>>Aber jetzt das grosse Klagelied wegen ungerechtfertigten"Subventionen" anzustimmen, und mithin vom"grossen gierigen Schmidt" zu reden, der völlig ungerechtfertigterweise Geld vom Staat haben will, ist ja wohl genauso frech.
Du hast den guten Menschen, glaube ich missverstanden.
Der Horx hackt unverholen auf dem Ex-Eishockey-Trainer Schmidt herum, weil der sich mit 20 Euro/Aktie (sind die 3 Milliarden für die UMTS - Linzenzen...) von France Teklekom auszahlen lassen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!wollte und dabei Mobilcom, Mobilcom und seine 5000 Leute
sein lassen wollte.
Darum geht´s.
Das meinte Horx wohl. Nicht die Subentionen für einen in die Grütze gefahrenen Laden (über die letztlich abgeschnitte Kapitalbereitstellung der Franzosen wollen wir mal hier nicht diskutieren).
Dieser Schmidt hatte sich davon abgesehen vorher mit seinen undurchsichtigen Verträgen und windigen Aktienpakets-Verflechtungen mit seine Eheperle auf Kosten vieler"Dausend" anderer"Investoren" dumm und dämlich gesundgestossen.
Die hat die Pakete nämlich längst nicht mehr - da kann man sich sicher sein.
Alle versilbert, um nicht zu sagen, vergoldet.
Deswegen spricht dieser Zukunftsmensch von"massloser Gier".
Und nebenbei ist Schmidt´s Modell (und das der FT) gescheitert. Ganz einfach. Warum auch immer.
Gescheitert bleibt gescheitert. Durch Strategie-Fehler. Oder falsche Markteinschätzung. Ist doch vollkommen nebensächlich. Gescheitert ist pleite.
Auch wenn er, wie Tomstone schon richtig sagte, auf Deuwel komm raus als Vasall der Franzosen auf die durchtriebene Taktik des Gespanns Eichel/Sommer mit reingefallen ist.Staatskasse füllen - und gleichzeitig Konkurrenten (auf Sicht - hat ja geklappt) in die Grütze treiben.
Dass die telekom selbst nicht mehr weiss, wo oben und unten ist - ist ein anderer Aspekt. >Und dass UMTS im Gully landet (jedenfalls die hochfliegenden Erwartungen) ist noch ein anderer Aspekt.
tschuess und adios
tschuess und adios
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Spirit of JuergenG
20.09.2002, 16:31
@ foreveryoung
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Re: irgendwo hat er recht, aber irgendwo hat er auch unrecht |
-->
Ich hab mich auf den folgenden Absatz bezogen:
Ebbers, Kabel, Sommer, Middelhoff, Schmid (und wie sie alle heißen): Das ist das Drama des narzistischen, in seine"Vision" verliebten Mannes, das auf wunderbare Weise mit einer harmoniesüchtigen Ã-ffentlichkeit und einem wirtschaftlichen Grundverständnis korrespondiert, das im Krisenfall nach der großen Subvention ruft: Die Risiken dieser Triade des Nicht-Scheiterns hat gefälligst immer der Staat zu tragen.
und genau das passt hier nicht. Wenn er generell auch nicht ganz unrecht hat, vielleicht etwas zu pointiert formuliert.
Gruss Juergen
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silvereagle
20.09.2002, 16:34
@ Der Husky
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nun ja... |
-->Hallo Husky,
der Roosevelt-Sager trifft die Sache zwar nicht schlecht - aber in seiner Absolutheit halte ich ihn dennoch für schlichtweg falsch. Dazu im konkreten etwas weiter unten.
Dein Hinweis auf religiöse Ziele als die wahren Hintergründe für die Entwicklung der menschlichen Welt in den letzten 4000-5000 Jahren hat einiges für sich, wie ich auch selbst gelegentlich zu argumentieren versuche. Insbesondere, weil es einigermassen gut veranschaulicht, dass Macht niemals das Ziel"schlechthin" sein kann - sondern immer nur ein Mittel, ein Werkzeug, um seine Ziele zu erreichen. Dabei wird am wichtigsten sein, die wirklichen Ziele zu verschleiern, weil man nur dann überhaupt eine Chance hat, sich gegen soviele Konkurrenten durchzusetzen - sie dürfen gar nicht erst merken, was gespielt wird! ;-)
All diese Gedanken führen fast"zwangsläufig" ;-) zu Gedanken über eine"Weltverschwörung", was ja insbesondere das erwähnte FDR-Zitat zu belegen scheint. Schliesslich muss jemand bestimmen, was geschehen soll. ;-)
Aber wie gesagt: soll! Denn dass ALLES"von zentraler Stelle" geplant sei, davon kann nun wirklich keine Rede sein. Auch wenn die"Macht" noch so stark ist - es ist einfach nicht möglich, alles und dann noch auf Dauer zu beherrschen. Ausgeschlossen. Spätestens seit Goethe's Mephisto ist dies doch einigermassen klar, oder? ;-)
Dass die"wahren Ziele" nicht ins Forum gestellt werden, hat wohl seine Gründe. Wer selbst keinen Schritt unternimmt, kann auch nicht weiterkommen. Man denke nur an Einstein.
Gruß, silvereagle
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foreveryoung
20.09.2002, 17:10
@ Der Husky
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nochmals: wer ist der 'Derjenige'? - und Huskies sind Mode am Strand... |
-->hola Schlittenhund,
sind in Spanien bei den Spaniern im Moment Mode. Stolzieren sie bei 32 Grad im Schatten (42 In der Sonne) mit den stolzen Tieren artfremd am Strand herum... Habe ich einen gefragt, ob er"se noch alle auf der Latte habe?":
Hat der ganz entwaffnet geantwortet:"Diese Huskies seien schon in Spanien gezüchtet, und somat an die Wärme/Hitze gewöhnt..."
Fiel mir adhoc nichts zu ein - zumal ich mich auch nicht in diesem Bereich Biologie und Hunderassen-Züchtung/Forschung auskenne.
Aber wartet"Spaniockels"!!!!: Ich werd mich schlau machen....
so nun zu Deinem Text:Du schreibst:
"Wer hier und heute noch an Zufälle glaubt ist nicht nur gehirngewaschen sondern schlicht weg dumm. >Es geht, und ging, und wird nie, um Geld gehen, sondern um Religion!!!
Derjenige, der sich die Volkswirtschaften unter den Nagel gerissen hat, verfolgt andere Ziele als die Volkswirtschaften. Diese wahren Ziele werden jedoch nicht ins Forum gestellt und wenn doch, werden sie von Niemaden geglaubt.
>Der Husky!
also, lieber Husky, ehe ich mich hier zur Dummheit bekenne: wer ist mit DERJENIGE, DER.....gemeint??????
danke für eine Erhellung!
adios und tschuess
A.Weber
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apoll
20.09.2002, 17:58
@ Der Husky
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Re: In Wirtschaft wie in der Politik passiert nichts, was nicht passieren soll--- |
-->>sagte einst Roosevelt. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.
>Der Telekom-Sommer hat seinen Auftrag, Ruinierung des dt.Telefonsektors, mit einhergehender Enteignung des kleinen Mannes doch glänzend geschafft. Und die frei gewählten Volks(Z)ertreter nehmen ihre Aufgabe auch sehr ernst und werden den Totalen Staatscrash unter Beihilfe der internationalen Bank(st)erwelt wohl auch mit 1 bestehen.
>Wer hier und heute noch an Zufälle glaubt ist nicht nur gehirngewaschen sondern schlicht weg dumm.
>Es geht, und ging, und wird nie, um Geld gehen, sondern um Religion!!!
>Derjenige, der sich die Volkswirtschaften unter den Nagel gerissen hat, verfolgt andere Ziele als die Volkswirtschaften. Diese wahren Ziele werden jedoch nicht ins Forum gestellt und wenn doch, werden sie von Niemaden geglaubt.
>Der Husky!
...richtig! schon Erich Ludendorff,der große deutsche geniale Feldherr hat er-
kannt:das Schicksal der Menscheit entschiedet sich in der Religion!!!
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Uwe
20.09.2002, 19:45
@ Der Husky
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Sind wir alle Marionetten im großen Puppenspiel mit festgelegter Regie? |
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Der Husky:[i] Der Telekom-Sommer hat seinen Auftrag, Ruinierung des dt.Telefonsektors, mit einhergehender Enteignung des kleinen Mannes doch glänzend geschafft. Und die frei gewählten Volks(Z)ertreter nehmen ihre Aufgabe auch sehr ernst und werden den Totalen Staatscrash unter Beihilfe der internationalen Bank(st)erwelt wohl auch mit 1 bestehen.
Wer hier und heute noch an Zufälle glaubt ist nicht nur gehirngewaschen sondern schlicht weg dumm. [/i]
Hallo Husky!
Um überhaupt eine Diskussion zu Deinem Beitrag mir zu ermöglichen, gehe ich davon aus, dass Deine Aussage: «Wer hier und heute noch an Zufälle glaubt ist nicht nur gehirngewaschen sondern schlicht weg dumm.», Deine Einschätzung widerspiegelt und keinen gesicherten Tatbestand darstellt, denn mir ist nichts von derartigen Untersuchungen bekannt, die den Zusammenhang zwischen"Gehirnwäsche","Dummheit" und"Ron Sommers Auftrag" im allgemeinen beleuchten und belegen könnten.
Also Deine Meinung ist es, dass all die, die in der von Dir aufgestellten These Zufälle sehen, eine Gehirnwäsche unterzogen wurden und dumm sind, unabhängig, ob man Deiner These überhaupt folgen möchte oder nicht. Habe ich Dich so richtig verstanden?
Verwundern wird Dich dann sicher nicht, dass ich für mich diesen Zusammenhang, den Du (für Dich) feststellst, eher auf Deine These münze, wonach Ron Sommer auftragsgemäß handelte, indem er den Telekommsektor (nicht nur die Telekom?) ruiniert(e).
Wer gab diesen Auftrag? Kennst Du Verträge oder gar Absprachen? Sind es nicht vielmehr globale Erscheinungen, die hier im Forum ja in fast jedem Beitrag besprochen werden? Ist Ron Sommer etwa auch am Worldcom-Debakel indirekt beteiligt?
Aus vielen nicht erwähnte Zusammenhänge, ergeben sich auch weitere Fragen bei mir zu Deiner These.
Dies alles sind eigentlich für mich Fragen, die Deine These nicht gerade untermauern. Wenn es um die UMTS-Lizenzen geht, so bleibt in der Tat ein eigenartiger Beigeschmack, aber auch dafür lassen sich"uralte" Gründe finden: UMTS waren wohl eine der Tulpenzwiebel des 20. Jahrhunderts.
Dennoch gebe ich Dir zu, dass es für mich schwer zu bestimmen ist, ob Ereignisse zufällig oder geplant geschehen, wenn es um Entwicklungen der Gesellschaft geht. Man kann bestimmt"Weichen" stellen um ein Ziel anzusteuern, doch ob ein"Zug" die Spur hält, ist auf diesem Gebiet schwer planerisch festzustellen. An dieser Stelle kommt das stochastische Element ins Spiel, durch das die Menschheitsgeschichte sooft beeinflusst wurde ohne dass es"Vorgaben" in dieser dann eingeschlagenen Richtung gab (Hatte Kolumbus den"Auftrag", Amerika zu entdecken? Hatten Napoleons Generäle den"Auftrag", den Russlandfeldzug zu verlieren, handelten sie"auftragsgemäß"?...)
Der Husky:[i] Derjenige, der sich die Volkswirtschaften unter den Nagel gerissen hat, verfolgt andere Ziele als die Volkswirtschaften. Diese wahren Ziele werden jedoch nicht ins Forum gestellt und wenn doch, werden sie von Niemanden geglaubt.[/i]
Mit den"Wahren Zielen" ist es bestimmt so eine Sache, die jeder für sich glaubt, erkennen zu können. Sie können doch aber nur soweit wahr sein, wie man selbst die Möglichkeiten hat, die angebotenen Erklärungen unabhängig auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
Um an den vorherigen Punkt anzuknüpfen und als Beispiel, wie man interpretieren könnte, die provokative Frage:"In wessen Auftrag handelte Hitler? War Hitler nur Marionette?", um es im Sinne Deiner Formulierung in bezug auf Ron Sommers vermeintlichen Auftrag zu formulieren.
[i]Hitlers Weisung Nr. 32...
(»Vorbereitungen für die Zeit nach Barbarossa«) vom 11. Juni 1941. Sei die sowjetische Militärmacht zerschlagen, hieß es darin, werde der »neu gewonnene Ostraum... organisiert, gesichert und unter voller Mitwirkung der Wehrmacht wirtschaftlich ausgenutzt werden«. Dann gehe es um die »Fortsetzung des Kampfes gegen die britische Position im Mittelmeer und in Vorderasien durch konzentrischen Angriff, der aus Libyen durch Ägypten, aus Bulgarien durch die Türkei und unter Umständen auch aus Transkaukasien heraus durch den Iran vorgesehen ist«.
(<a href=“http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/Kriegsgeschichte/eichholtz.html“>Auszug aus dieser Textquelle</a>)[/i]
Wenngleich Hitler wohl nicht das Ã-l der arabischen Halbinsel als Ziel ausgab, sondern eben die englische Vormachtstellung in diesem Raum anführte, kann man spekulieren, wer an diesem"Nebeneffekt" wohl das größte Interesse gehabt haben könnte. Die Stationen und Zielrichtung sind ähnlich, wie man sie auch in der jüngsten Geschichte wiederfindet (um allen Verwirrungen vorzubeugen, werde ich an dieser Stelle keine weiteren Namen einführen).
Zeigen wollte ich hiermit nur, das es wohl doch"Zufälle" gibt, die eben auch darin bestehen, das"Etappenziele" nicht wie geplant erreicht werden und dann eben der"Plan" der Gegenseite zur Ausführung gelangt. Gehirnwäsche und Dummheit werde ich trotzdem keinem bescheinigen, egal wie er die Dinge sieht.
Gruß,
Uwe
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