Dieter
29.09.2002, 16:08 |
ein paar Gedanken zur Vermögensteuer Thread gesperrt |
-->Gedanken, die mir so unterwegs im Auto kamen:
Da die Gewerkschaften z.zt. Beifall bei angedachen Steuern z.B. Vermögensteuer klatschen, nur ein paar Gedanken dazu:
Das Vermögen einer Person oder Körperschaft setzt sich zusammen aus vorhandenen Werten (Geldvermögen, Immobilien, Beteiligungen, Maschinen, Waren, etc. abzügl. Schulden) aber auch aus Rechten wie (Forderungen gegenüber Personen, Gesellschaften oder gegenüber dem Staat z.B. Staatspapiere oder St-Erstattungsansprüche)
Sollte eine wie vom Grundgesetz geforderte einheitliche und gleichmäßige Besteuerung des Vermögens hergestellt werden, ergeben sich u.U. Aspekte, die von Gewerkschafts - oder SPDseite nicht wahrgenommen werden.
2 Beispiele:
1. Ein 20jähriger Sozialhilfe-Empfänger hat aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage Anspruch auf (geschätzt) 600E Sozialhilfe + Wohngeld + Priv.Krankenkasse = geschätzt 1000 Euro/Monat = 12.000 Euro/Jahr = 45 Jahrex12.000 Euro = Vermögen von 540.000 Euro (abgezinst etwas weniger) + zukünftige Rentenansprüche.
2. ein 45 jähriger Beamter. mal geschätzt
1/4 Haus (Rest die Bank) = 100.000 + sonst. Vermögen 50.000 + Forderungen für Krankenkassenbeiträge/Familienhilfe = 3000/Jahr x 15 (bis durchschn. Pensionsalter)= 45.000 + Pensionsansprüche von ca. 20 x 30.000 Euro ergibt ein Gesamtvermögen von ca. 800.000 Euro.
Sollte man dagegen das Vermögen eines Vermieters aufzeigen, könnte man vom Immobilienvermögen die steuerl. Rechtsansprüche des Staates abziehen, die ja unabhängig vom Vermietungszustand anfallen und käme ggf. auf ein negatives Vermögen.
So wäre es nur gerecht, wenn Sozialhilfeempfänger, Beamten, etc. die Hauptlast der Vermögensteuer tragen müssen, da die z.Zt. bestehenden Steuern ja schon dafür sorgen, daß z.B. Immobilienbesitz umverteilt wird.
Gruß Dieter
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Diogenes
29.09.2002, 20:39
@ Dieter
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Re: ein paar Gedanken zur Vermögensteuer / eine weiterer |
-->Hi Dieter,
>Das Vermögen einer Person oder Körperschaft setzt sich zusammen aus vorhandenen Werten (Geldvermögen, Immobilien, Beteiligungen, Maschinen, Waren, etc. abzügl. Schulden) aber auch aus Rechten wie (Forderungen gegenüber Personen, Gesellschaften oder gegenüber dem Staat z.B. Staatspapiere oder St-Erstattungsansprüche)
Wer Vermögen schafft, muß dafür Steuern blechen. Das Geld dafür muß irgenwo hereinkommen, es muß vom Vermögen erwirtschaftet werden. Heißt: Die Rentabilitätsgrenze für Investitionen steigt um die Vermögenssteuer. Folgt bestehendes Investitionen werden teilweise unrentabel und es finden weniger Neu-Investitionen statt.
Einkommenssteuer ist ähnlich.
Sollte das kommen, wird man sich bald der 4 Mio Arbeitslosen als goldene Zeit entsinnen.
Wenn sanieren, dann ausgabenseitig. Aber darauf kommt keiner in der PDS, will sagen: SPD. Zu ketzerisch.
Gruß
Diogenes
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Luigi
30.09.2002, 00:33
@ Diogenes
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Re: Aber für die SPD gibt es gute und schlechte Vermögen |
-->Hier die SPD Vorstellungen über Vermögen!
Betriebsvermögen GUT; Privatvermögen BÃ-Ã-HSSE, teuflisch!
Betreibsvermögen:
Es gibt auch teuflisches Betriebsvermögen,wenn etwas vermietet oder verpachtet wird.
Also ein BAUER oder Unternehmer hat während seiner"aktiven" Zeit
gutes (Betriebs)Vermögen, im Ruhestand wird es dann zum bösen"passiven" Vermögen wenn er seinen Betrieb verpachtet oder Verkauft!
Nur eine Betriebsübergabe ist GUT; muß also gefördert werden!
Probleme hat die SPD z.B. bei den Quandts, ihre 40% an BMW sind Betriebsvermögen! Da muß eine Höchstgrenze für Betriebsvermögen her.
Halbeinkünfteverfahren, Steuerfreiheit für Kapitalgesellschaften bei Veräußerungen,"Gewerbesteuer" reformiert etc etc. UND jetzt Vermögenssteuer, das ist doch krank!
Privatvermögen:
Nur das selbstgenutzte Eigenheim ist GUT!
VERMIETUNG satanisch sprich"PASSIV"!
Was man ja an der von 2 auf 10 Jahre erhöhte"Spekulationsfrist" für nicht selbst"bewohnte" Immobilien sieht!
Die Vermögenssteuer wird mich wahrscheinlich nicht treffen, ich muß eingestehen ich bin nicht mal Millionär!
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Luigi
30.09.2002, 01:09
@ Dieter
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Re: Vermietung! Die Verlängerung der Spekufrist.... |
-->bei nicht selbstbewohnten Immobilien von 2 auf 10 Jahre und die Abschaffung des"halben Steuersatzes" bei Betriebsaufgaben haben mich 1998 dazu bewogen mein satanisches (verpachtetes) Betriebsvermögen und teuflisches (vermietetes) Privatvermögen zu verkaufen!
Das"schärfste" ist folgende Variante:
Du hast Betriebsvermögen (z.B. Betriebshalle, Felder..) in Privatvermögen übergeführt: Bei der Überführung mußte man den"virtuellen" Veräußerungsgewinn versteuern! Dann ist es Privatvermögen, daß aber nun der 10jährigen SPEKUFRIST unterworfen ist. Falls man also innerhalb dieser 10 Jahre dieses PrivatVermögen verkauft, muß man jeden € der über dem"virtuellen" Verkaufspreis bei der Überführung von Betriebs- in Privatvermögen liegt, voll im reellen"Verkaufsjahr" versteuern!
Ist doch toll, oder?
Besonders für die die darauf vertraut haben, daß die 10 jährige Spekufrist nur für Neufälle gilt (ab Einführung 1.1.1999) und nicht auch rückwirkend gilt.
Ja ja, Steuerlich einfacher sind da wirklich Tagesgeld und selbst GOLD!
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Diogenes
30.09.2002, 12:10
@ Luigi
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Re: Aber für die SPD gibt es gute und schlechte Vermögen |
-->>Die Vermögenssteuer wird mich wahrscheinlich nicht treffen, ich muß eingestehen ich bin nicht mal Millionär!
Ich wünsche es dir. Allerdings hat die Einkommenssteuer auch mal im Promillebereich"nur für Reiche" angefangen. Ist eine Steuer erst einmal da, dann wird sie auch erhöht und ausgedehnt.
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