tas
19.10.2002, 17:08 |
@cosa, dieter, elli... Thread gesperrt |
-->... (reihenfolge alphabethisch:-)
zu der diskussion weiter unten:
zur ip und der these, daß diese"immer den aktien nachläuft":
im wirtschaftsprozeß ist die produktion"das was hinten rauskommt" - also am ende der gesamten kette steht - daher der logische oft leichte nachlauf.
die schlußfolgerung, daß die aktienmärkte tatsächlich die wirtschaft"bestimmen" würden, scheint eher unlogisch. da aktien nicht rational gehandelt werden, wirtschaft aber meist eher realen kriterien folgen muß (konsum, rohstoffe, preise, politik, jahreszeit, investitionsklima uva.), hieße das in bestem friedhelm-busch-deutsch, das der (emotionale kleine) schwanz mit dem (realen großen) hund wedelt:-) die aktienhändler bestimmen sicher nicht den lauf der wirtschaft, wenn es auch gelegentlich wechselwirkungen gibt, außerdem gibts dafür speziell in d/eu schlicht viel zu wenig aktionäre - die sich und ihre bedeutung aber vielleicht gern selbst überbewerten:-)))
zu der ad-linie: die verwendete scheint zeitlich etwas nachzuhängen und auf jahresdaten (?) zu beruhen - nyse daily ad ist die letzten jahre vielleicht etwas verwirrend - wäre damit zu erklären, daß ein großteil des index-upmoves (und downmoves) dem new-economy-hype zu verdanken ist. wieder zu deutsch: überproportionaler anstieg/absturz zahlenmäßig eher prozentual geringer zahl technologie- o.ä. aktien (tolles deutsch). noch viel einfacher: vergleicht man die aktuelle daily nyse-ad-line z.b. mit berkshire hathaway, stellt man die weiter intakte korrelation zur old economy fest, also der breiten masse aktien.
grüße, tas
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---- ELLI ----
19.10.2002, 17:21
@ tas
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Re: @cosa, dieter, elli... / WICHTIG |
-->>... (reihenfolge alphabethisch:-)
>zu der diskussion weiter unten:
>zur ip und der these, daß diese"immer den aktien nachläuft":
>im wirtschaftsprozeß ist die produktion"das was hinten rauskommt" - also am ende der gesamten kette steht - daher der logische oft leichte nachlauf.
>die schlußfolgerung, daß die aktienmärkte tatsächlich die wirtschaft"bestimmen" würden, scheint eher unlogisch. da aktien nicht rational gehandelt werden, wirtschaft aber meist eher realen kriterien folgen muß (konsum, rohstoffe, preise, politik, jahreszeit, investitionsklima uva.), hieße das in bestem friedhelm-busch-deutsch, das der (emotionale kleine) schwanz mit dem (realen großen) hund wedelt:-) die aktienhändler bestimmen sicher nicht den lauf der wirtschaft, wenn es auch gelegentlich wechselwirkungen gibt, außerdem gibts dafür speziell in d/eu schlicht viel zu wenig aktionäre - die sich und ihre bedeutung aber vielleicht gern selbst überbewerten:-)))
>zu der ad-linie: die verwendete scheint zeitlich etwas nachzuhängen und auf jahresdaten (?) zu beruhen - nyse daily ad ist die letzten jahre vielleicht etwas verwirrend - wäre damit zu erklären, daß ein großteil des index-upmoves (und downmoves) dem new-economy-hype zu verdanken ist. wieder zu deutsch: überproportionaler anstieg/absturz zahlenmäßig eher prozentual geringer zahl technologie- o.ä. aktien (tolles deutsch). noch viel einfacher: vergleicht man die aktuelle daily nyse-ad-line z.b. mit berkshire hathaway, stellt man die weiter intakte korrelation zur old economy fest, also der breiten masse aktien.
>grüße, tas
Hallo tas,
diese Diskussion würde (und werde) ich gerne weiter führen, weil ich es sehr interessant - und wichtig - finde, inwieweit die Börsen das"reale Leben" bestimmen/beeinflussen. Ich würde auch gerne jetzt schon kontern , habe aber heute keine Zeit. Wahrscheinlich Morgen Abend.
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TESLA
19.10.2002, 18:10
@ ---- ELLI ----
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Re: @cosa, dieter, elli... / WICHTIG |
-->Muß leider auch bald aus dem Haus.
Aber für mich D I E Diskussion.
Meinung stand jetzt:
Börse beeinflußt seit einiger Zeit die Wirtschaft und nicht umgekehrt.
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Dieter
19.10.2002, 19:14
@ ---- ELLI ----
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kurzes Statement |
-->Hallo Tas, Jürgen,
da ich auch gleich auf Fete bin und erst morgen frühen nachmittag wieder zurück, hier noch meine generelle Meinung zur Problematik des vor- oder nachlaufens.
These, z.Zt. noch ohne Beweis:
Anhand meiner Beobachtungen gehe ich davon aus, daß bei allen Dingen, bei denen Menschen handeln, sich ein Wellenbild ergibt (keine oszillierenden Wellen), wie wir es in der EWT im großen und ganzen beschreiben. (Von daher bin ich kein Freund der gleichmäßig verteilten Zyklik - das wäre gegen die Natur)
Das würde bedeuten, daß bspw. das ppi (im ganzen aber auch auf Produktgruppen bezogen) sich in Wellen lt. Definition EWT entwickelt. Knackpunkt hierbei ist allerdings die Datenermittlung, genauso wie bei den meisten statistischen Daten.
Ähnlich sehe ich es für eine A-D-Line, CPI, Verbrauchervertrauen, Handelsbilanzen, Zinsen, usw. - und natürlich auch Aktienindices und Einzelaktien.
Jeder Bereich für sich hat seine eigene Wellenentwicklung - sein ureigenes Bild.
Da aber alles zusammen wirkt und voneinander abhängig ist in Wechselwirkung muß es entsprechende Gleichläufe, Überschneidungen sowie auch Vor- und Nachlauf geben.
Ich gehe davon aus, daß die Wechselwirkungen unterschiedlich stark ausgeprägt sind und aus unterschiedl. Richtungen kommen. Sodaß zeitweise die Börsen durchaus die Wirtschaft beeinflußt zu anderen Zeiten die Beeinflussung auch umgekehrt läuft - je nach dem wo die nächste Welle (in welchem Bereich) am ausgeprägtesten, am dominantesten ist.
Gruß Dieter
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Cosa
19.10.2002, 19:54
@ tas
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Re: fein..... |
-->Hi tas,
schön, dass Du das Themas ausgegriffen gast, scheint doch mehrere zu interessieren.
Also, auch nur kurz ein paar Überlegungen dazu.
- das Publizieren von Wirtschaftsdaten können wir, glaube ich, gleich ausschliessen. So mannigfaltige Reaktionen es gibt, mindestens so viele Erklärungsversuche gibt es. von"war schon eingepreist" bis"völlig überraschend" *g*
Es geht also um das mittel- bis langzeitige Zusammenspiel / Korelation zwischen der Entwicklung von Aktienkursen und der"Konjunktur".
Eine zementierte Meinung habe ich da nicht; meinem Empfinden nach ist es ein Wechselspiel. Stimmungen, die sich gegenseitig beeinflussen.
Hab überlegt wie man das Ganze untersuchen kann; Ausgangspunkt dürften Stimmungen sein, die ja zum einen Niederschlag in den verschiedenen Indikatoren des verarbeitenden Gewerbes und dem Verbrauchervertrauens finden. ISM, Verbrauchervertrauen, Philadelphia Fed für die weichen Indikatoren; aber die gehen maximal bis 1948 zurück.
Bei den langen, monatlichen Zeitreihen fallen mir die IP (1919) und der CPI (1913) ein; längere Dokumentationsintervalle kann man wohl getrost vergessen.
Wieviele Jahrzehnte müssen mindestens zugrunde gelegt werden, um aussagekräftige Ergebnisse zu erlangen?
Mit dem Wechsel auf das NAICS System haben viele Zeitreihen ihre Kontinuität verloren; zudem ist mir auch nicht klar, ob zu jedem Zeitpunkt die gleichen Messkriterien angelegt wurden.
Kommen immer mehr Fragen zu Tage.
Denken und schreiben sollten wohl nicht gleichzeitig ablaufen; werde ersteres jetzt nachholen ;-)
herzliche GRüsse
Cosa
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dottore
20.10.2002, 15:34
@ TESLA
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Re: Das Gefühl, 'etwas verpasst zu haben...' |
-->... oder zu verpassen, spielt eine große Rolle.
Börse rauf ---> leading indicators rauf ---> oh, was habe ich verpasst/übersehen? Schnell, schnell, ich muss jetzt handeln, entscheiden. Aufträge? Käufe? (Im Realbereich!).
Seit Do voriger Woche 16.00 Uhr (siehe Dax) fragen sich doch viele: Was ist da wirklich los? Wissen andere etwas, was ich (noch) nicht weiß. Unternehmer sind ganz ratlos: Was will uns der Trompetenstoß verheißen (das berühmte V-Phänomen, man denke an die wunderbare Rettung Chryslers durch Iacocca, usw.).
Inzwischen, das war hier auch die Diskussion, wissen natürlich die Jungs von Staat (weniger) und ZB (die haben überall sehr ausgeschlafene Leute eingestellt), was dazu führen kann, dass sich Massenphänomene überhaupt erst entwickeln.
Es genügen Gerüchte (fama eundo crescit) und dann geht's plötzlich in die ganz andere Richtung. Klippe? Lemminge-Effekt ohne Lemminge?
Die Dow-Entwicklungen (auch hier diskutiert, ähnlich auch die CoBank-Kurs"pflege", erst bei 7, jetzt bei 8, usw.) sollten zu weiterem Nachdenken anregen.
Schließlich: Was tun die Freaks der"anderen" Seite, speziell in den ZBs, den ganzen Tag? Sie stöbern im Web und haben eine ziemlich gute Idee von dem, was so die"Meinung" ist. Und dann packen sie an der schwächsten, weil unsichersten Stelle zu - eben der"Irrationalität" der Finanzmärkte.
Was geschieht, wenn der Dow wieder über 9k, dann über 10k klettert (geht über Index-Käufe ziemlich einfach, selbst beim S&P, der Markt"muss" folgen).
Dann über 11k, dann neues ATH! Und keiner ist so"richtig" dabei, die Fondsmanager sind verzweifelt, die Zocker auch ("Daaaamit haben wir nicht gerechnet!").
Warum nicht 13k? Die"leadings" explodieren gleich mit - und dann?
Es ist das wirklich ganz, ganz große Spiel - und das macht die Sache so einmalig und interessant.
Gruß!
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André
20.10.2002, 17:59
@ dottore
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Re: Und daraufhin folgt die große Reue - - - - - |
--> Die einen bereuen die Sünden, die sie begangen haben....
und die anderen, diejenigen, die sie verpasst (oder nicht begangen) haben.
So ist das und zwar auf allen Ebenen unseres Lebens!
Dann mal zu:
MfG
A.
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