Michael
22.10.2002, 21:40 |
Ende! Thread gesperrt |
-->Nachdem diese Republik nicht reformierbar scheint und geradewegs in ihren (leider wohl ziemlich blutigen) Untergang läuft
plane auch ich, mich demnächst hier vom Acker zu machen.Habe natürlich schon so meine Vorstellungen, aber die Meinungen anderer können ja durchaus hilfreich sein und Fehler diesbezüglich kann ich mir nicht leisten.
Sachverhalt: Akademiker, 42, derzeit (noch) gutbezahlt (brutto) beschäftigt, ledig, ein unterhaltspflichtiges Kind (12 Jahre), Vermögen rd. 250TEuro, im wesentlichen cash, 5 % phys. Gold und den ein ein oder anderen inzwischen ziemlich wertlosen Aktienfonds.
Fragen: 1. Wann?
2. Wohin?
3. Vermögensanlage in welcher Form?
Danke für eure Tips!
Michael
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Baldur der Ketzer
22.10.2002, 22:09
@ Michael
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Re: Ende mit Schrecken statt Schrecken ohne Ende! wo? |
-->Hallo, Michael,
guter Vorsatz. Mein Tip:
>Sachverhalt: Akademiker,: brotlos oder halbwegs produktive Sparte?
Brotlos ist überall brotlos. Halbwegs Produktiv ist auch weltweit vergleichbar, denk ich.
>Fragen: 1. Wann?
sofort, so bald wie irgend möglich, es dauert länger, als Du denkst, bei mir hat es von der Idee zur Umsetzung mehr als 5 Jahre gedauert, zur fast perfekten Optimierung vor Ort sogar 15 Jahre. Also zeitig anfangen.
> 2. Wohin?
Mein Tip: kein totaler neuanfang, es reicht, zur Seite zu treten.
Zur Zeit wohl mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis: Schweiz, nach den bilateralen Verträgen nicht mehr unmöglich. St.Gallen, Appenzell IR/AR, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Zug sind steuerlich in Ordnung und landschaftlich reizvoll.
Tessin, Graubünden auch schön, aber teuer.
Westschweiz zu teuer.
Evtl. auch Ã-sterreich diskutabel.
Ideal: Liechtenstein, aber Du brauchst großes Losglück.
> 3. Vermögensanlage in welcher Form?
so wie Du es schon hast. Liquide bleiben, bar.
Gutes gelingen wünscht Dir Baldur
|
Emerald
22.10.2002, 22:11
@ Michael
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Neuer Anfang in..................... |
-->a) Europa: in Kroatien an der dalmatischen Küste. Hingehen, ansehen, entscheiden.
b) Afrika: in Südafrika: Region Stellenbosch: Rückkehr nach Eu kaum mehr
absehbar.
c) Südamerika: Argentginien: Einmalige Ausgangs-Situation für Menschen in
diesem jugendlichen Alter.
d) Insel-Dasein: Cook-Islands.
Geld reicht überall aus. Und viel weniger Stress, und Steuern: was ist das?
Emerald.
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tstg
22.10.2002, 22:17
@ Michael
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Re: Sie bleiben hier! |
-->wir sind ungefähr im gleichen Alter. Nur ich habe den Nachteil selbstständig zu sein. ( ja wirklich )
Sie werden sich zusammenreissen und für Ihre Heimat arbeiten und an der Verbesserung dieser verfahrenen Situation mitarbeiten. Machen Sie keinen Fehler.
Die gut bezahlten Jobs sind weltweit dünn gesät. Die soziale und gesundh. Vorsorge und Versorgung ist, bei allen Fehlern vorbildlich. Wir haben de facto keine Kriminalität. Unser Schulsystem ist ( bei allen Fehlern) eines der BEsten der Welt und - es kostet nix extra ( haben Sie Kinder?) Bis auf wenige Ausnahmen ist man vor Naturkatastrophen gefeit. ( Flut und Sturm mal aussen vor - gibt aber auch jährl. Monsun und Hurrikanzeit ) Dies ist ein tolles Land mit tollen Menschen. Im Grossen und Ganzen liberal und freundlich.
Arbeiten Sie mit damit dieses Land wieder besser wird ( was auch immer jeder darunter versteht) anstatt abzuhauen.
Es wäre schön wenn Sie dableiben!
tstg
>Nachdem diese Republik nicht reformierbar scheint und geradewegs in ihren (leider wohl ziemlich blutigen) Untergang läuft
>plane auch ich, mich demnächst hier vom Acker zu machen.Habe natürlich schon so meine Vorstellungen, aber die Meinungen anderer können ja durchaus hilfreich sein und Fehler diesbezüglich kann ich mir nicht leisten.
>Sachverhalt: Akademiker, 42, derzeit (noch) gutbezahlt (brutto) beschäftigt, ledig, ein unterhaltspflichtiges Kind (12 Jahre), Vermögen rd. 250TEuro, im wesentlichen cash, 5 % phys. Gold und den ein ein oder anderen inzwischen ziemlich wertlosen Aktienfonds.
>Fragen: 1. Wann? > 2. Wohin? > 3. Vermögensanlage in welcher Form?
>Danke für eure Tips!
>Michael
|
tstg
22.10.2002, 22:35
@ Baldur der Ketzer
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Re: Schweiz |
-->Hallo Baldur,
familiäre Verbindungen geben mir ziemlich guten Einblick in die schweizer Verhältnisse. Inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen dass ich persönlich da nicht leben wollte. Ich halte die schweizer Urbevölkerung für sehr intolerant gerade was Deutsche betrifft ( Dütsche Chaib )
Im Übrigen bin ich der Meinung das die Schweiz nur aufgrund der" fremden Gelder" noch verhältnismässig gut dasteht. Die aktuellen Verwerfungen in Banken und Versicherungen sind nur der Vorläufer einer tiefgreifenden Krise in der Schweiz.
Trotzallem ein wunderbares Land das ich sehr liebe. Und trotzdem gerne wieder
nach D fahre:-)
Gruss tstg
>Hallo, Michael,
>guter Vorsatz. Mein Tip:
>>Sachverhalt: Akademiker,: brotlos oder halbwegs produktive Sparte?
>Brotlos ist überall brotlos. Halbwegs Produktiv ist auch weltweit vergleichbar, denk ich.
>>Fragen: 1. Wann?
>sofort, so bald wie irgend möglich, es dauert länger, als Du denkst, bei mir hat es von der Idee zur Umsetzung mehr als 5 Jahre gedauert, zur fast perfekten Optimierung vor Ort sogar 15 Jahre. Also zeitig anfangen.
>
>> 2. Wohin?
>Mein Tip: kein totaler neuanfang, es reicht, zur Seite zu treten.
>Zur Zeit wohl mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis: Schweiz, nach den bilateralen Verträgen nicht mehr unmöglich. St.Gallen, Appenzell IR/AR, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Zug sind steuerlich in Ordnung und landschaftlich reizvoll.
>Tessin, Graubünden auch schön, aber teuer.
>Westschweiz zu teuer.
>Evtl. auch Ã-sterreich diskutabel.
>Ideal: Liechtenstein, aber Du brauchst großes Losglück.
>> 3. Vermögensanlage in welcher Form?
>so wie Du es schon hast. Liquide bleiben, bar.
>Gutes gelingen wünscht Dir Baldur
|
Baldur der Ketzer
22.10.2002, 22:48
@ tstg
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Sie bleiben hier! tstg:Sie haben die Drohung mit Exkommunikation vergessen ;-) |
-->nee, im Ernst,
das kann man nur als humoristisch gelungen bezeichnen. Oder war das etwa ernst gemeint?
Nicht falsch verstehen: ich bin noch Leuten begegnet, die im April 45 nicht davongelaufen sind. Die Folgen dieses Handelns müssen kaum erläutert werden ;-(.
Wer 33 wegkam, hat es meistens gut geschafft.
38 war höchste Eisenbahn.
Die meisten schlugen sich daheim bis 45 durch, aber nur wenige hätten diese Wahl nochmals ergriffen, hätten sie gewußt, wie es kam.
Wir sollen doch lernen aus der GeCHichte - jetzt ist wieder so eine Phase, den letzten beißen die Hunde, und wer noch einen Tropfen Nationalbewußtsein und Heimatliebe im Blut hat, steht unter Generalverdacht.
SO etwas kann man doch wohl nicht ernstlich durchstehen wollen.
Zumal es außerhalb des bundesgrünen Zaunes keineswegs so vorsintflutlich ist, wie Sie den Anschein erwecken (Gesundheit und Schule). Sonst wären andernorts alle leute schon tot und könnten ihren Namen nicht schreiben.
Die Realität sieht anders aus, sehen Sie in die Handelsbilanzstatistik.
Bangemachen gilt, wenns sein muß.
beste Grüße vom Baldur
|
nasdaq
22.10.2002, 22:55
@ tstg
|
Bolivien oder Chile? |
-->Also wenn mich die Abenteuerlust packen würde, dann nach Lateinamerika. Asien nicht unbedingt, weil mir das asiatische Essen nicht so gut schmeckt:-)
Aber hier zu Hause im warmen Stübchen ist es immer sehr leicht anderen Leuten zu empfehlen in ein unterentwickeltes Land auszuwandern. Habe mich hier sehr an den Luxus gewöhnt.
Wenn überhaupt noch könnte ich mir gut vorstellen in ein anderes entwickeltes Land zu gehen. Aber nur unter der Vorstellung, dass man dort weniger stark geschröpft wird als in Deutschland.
Langfristig dürfte die Reise für die USA und Westeuropa klar sein. RUNTER und wenn die Vermögenden auch in manchen Ländern noch geschützt werden, so wird die wachsende Armut dennoch zu Verhältnissen führen, wie sie zur Zeit in Lateinamerika aufzufinden sind (Sicherheitsdienste, Stacheldraht, usw. )
Diesen schleichenden Verfall kann man bestimmt noch 20-30 Jahre aushalten, aber nur wenn man genug Geld hat.
Für"arme" Leute stellt sich nach dem Zusammenbruch der Sozialkassen wirklich bald die Frage, ob sie nicht lieber ihr Glück in einem anderen Land suchen...
Zähne braucht man überall und der Rassismus ist überall auf der Welt gegenwärtig und macht das Auswandern doch schwierig.
|
Baldur der Ketzer
22.10.2002, 23:02
@ tstg
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Re: Schweiz |
-->>Hallo Baldur,
>familiäre Verbindungen geben mir ziemlich guten Einblick in die schweizer Verhältnisse. Inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen dass ich persönlich da nicht leben wollte. Ich halte die schweizer Urbevölkerung für sehr intolerant gerade was Deutsche betrifft ( Dütsche Chaib )
Hallo, tstg,
die Holländer sagen Moffen, die Ostmärker Piefkes, aber sie meinen damit auch die etwas spröden Typen, die den deutschen Kleingeist repräsentieren (hoffe ich).
Solche Stereotypen gibts überall, der Beeeeeeeeeernnnnnnneeeeeer Bliiiiiiiiiiiiitz, der Wiener Schmäh, usw.
Wer sich zu integrieren versucht, wird das auch schaffen, und auch wenn ich mich jetzt in die Nesseln setze, das gilt sogar für Appenzell Innerrhoden.
Ob man mit offenen Armen begrüßt wird, kann man auch beim innerdeutschen Umzug in ein kleines Kaff nicht vorhersehen.
Bei der Frage der unsicheren Zukunft gebe ich Dir 105%ig Recht, da ist vieles im Umbruch, was sich nicht auf diesem hohen Niveau wird halten lassen.
In vielen Dingen mußte ich eine gewisse Abgehobenheit feststellen, Wohnsitze wurden früher verkauft, 1 Mio CHF für Gemeinde und Kanton auf 10 Jahre mußten garantiert werden.
Natürlich ist das irgendwie fragwürdig, aber man will ja freiwillig hin.
Es gibt viele sehr fragwürdige Entwicklungen in der Schweiz, die verheerende Gesundheitsschuldenblase der Frau Dreyfus, die Staatsverschuldung eines doch sehr kleinen Landes (ähnlich Bayern) ist recht hoch, und viele urschweizer Tugenden schwinden dahin wie Butter unter dem (EU-)-Schweißbrenner.
Die tendezielle Ablehnung von Uusländrn ist auch zutreffend, klar.
Nur habe ich lieber mal einen Nachbarn, der mit mir keinen Kaffee fertig trinken will, als einen eigenen Schreibtisch im Büro, der nur für Betriebsprüfer vorbehalten ist, samt gesetzgeberisches Chaos und schamlose Abzocke drumherum.
DAS gibts in der Schweiz echt nicht. Über die hiesigen Behörden und Beamten kann ich nur das wirklich absolut beste sagen, ich habe nie was anderes erlebt.
Ob man die Vorteile so halten kann, ist auch fraglich, aber warten wir das doch ab.
Die Schweiz kann es schaffen, so lange es Leute vom Schlage eines Christoph Blocher gibt.
Deutschland hat keinen Blocher. Und keinen Blücher. Bloß Blender und Blecher ;-(. Und wirds nur schaffen, die Talfahrt zu beschleunigen.....
beste Grüße vom Baldur
|
tstg
22.10.2002, 23:07
@ Baldur der Ketzer
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Re: Sie bleiben hier! tstg:Sie haben die Drohung mit Exkommunikation vergessen ;-) |
-->
Hallo Baldur,
todernst gemeint. Und ich schäme mich nicht dafür!
Ich will hierbleiben, das ist mein Land! Ich lass es mir nicht von Idioten an die Wand fahren.
Da es aber so aussieht dass es an die Wand gefahren werden muss, versuche ich diesen Vorgang zu beschleunigen.Inzwischen fürchte ich, dass es nicht anders geht. Ich mache Bange - täglich und in jeder Situation.
Den Vergleich mit 33-38 halte ich für überzogen. Im Gegensatz zu USA werden meine Rechte hier noch respektiert. ( Gitmo ist ein Skandal )
Kein Blut und Boden, nicht Rechts.
tstg
Nachtrag btr. Bildung/Gesundheit
Wir haben sehr viele Freunde aus dem asiatischen und us- amnerikanischen Raum. Normale Leute. DIe sind dankbar für die Schule in D und die Gesundheitsfürsorge und bezahlen den Preis gerne der uns zu hoch erscheint.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
>nee, im Ernst,
>das kann man nur als humoristisch gelungen bezeichnen. Oder war das etwa ernst gemeint?
>Nicht falsch verstehen: ich bin noch Leuten begegnet, die im April 45 nicht davongelaufen sind. Die Folgen dieses Handelns müssen kaum erläutert werden ;-(.
>Wer 33 wegkam, hat es meistens gut geschafft.
>38 war höchste Eisenbahn.
>Die meisten schlugen sich daheim bis 45 durch, aber nur wenige hätten diese Wahl nochmals ergriffen, hätten sie gewußt, wie es kam.
>Wir sollen doch lernen aus der GeCHichte - jetzt ist wieder so eine Phase, den letzten beißen die Hunde, und wer noch einen Tropfen Nationalbewußtsein und Heimatliebe im Blut hat, steht unter Generalverdacht.
>SO etwas kann man doch wohl nicht ernstlich durchstehen wollen.
>Zumal es außerhalb des bundesgrünen Zaunes keineswegs so vorsintflutlich ist, wie Sie den Anschein erwecken (Gesundheit und Schule). Sonst wären andernorts alle leute schon tot und könnten ihren Namen nicht schreiben.
>Die Realität sieht anders aus, sehen Sie in die Handelsbilanzstatistik.
>Bangemachen gilt, wenns sein muß.
>beste Grüße vom Baldur
|
El Sheik
22.10.2002, 23:13
@ tstg
|
Danke für diesen Beitrag! |
-->Werter tstg!
Wir brauchen definitiv mehr Leute mit Ihrer Einstellung in unserem Land. Dann schaffen wir wieder Spitzenleistungen.
Und nur so geht es! Wenn alle so dächten und handelten, dann würden sogar davon gelaufene Ketzer wieder zurückkehren.-)
El Sheik
|
tstg
22.10.2002, 23:13
@ nasdaq
|
Re: Bolivien oder Chile? |
-->Zähne braucht man überall - woher Du wisse:-)
------
Lateinamerika halte ich in jeder Hinsicht für eine katastrophale Wahl.
Gruss Tstg
>Also wenn mich die Abenteuerlust packen würde, dann nach Lateinamerika. Asien nicht unbedingt, weil mir das asiatische Essen nicht so gut schmeckt:-)
>Aber hier zu Hause im warmen Stübchen ist es immer sehr leicht anderen Leuten zu empfehlen in ein unterentwickeltes Land auszuwandern. Habe mich hier sehr an den Luxus gewöhnt.
>Wenn überhaupt noch könnte ich mir gut vorstellen in ein anderes entwickeltes Land zu gehen. Aber nur unter der Vorstellung, dass man dort weniger stark geschröpft wird als in Deutschland.
>Langfristig dürfte die Reise für die USA und Westeuropa klar sein. RUNTER und wenn die Vermögenden auch in manchen Ländern noch geschützt werden, so wird die wachsende Armut dennoch zu Verhältnissen führen, wie sie zur Zeit in Lateinamerika aufzufinden sind (Sicherheitsdienste, Stacheldraht, usw. )
>Diesen schleichenden Verfall kann man bestimmt noch 20-30 Jahre aushalten, aber nur wenn man genug Geld hat.
>Für"arme" Leute stellt sich nach dem Zusammenbruch der Sozialkassen wirklich bald die Frage, ob sie nicht lieber ihr Glück in einem anderen Land suchen...
>Zähne braucht man überall und der Rassismus ist überall auf der Welt gegenwärtig und macht das Auswandern doch schwierig.
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HB
22.10.2002, 23:20
@ Michael
|
Lieber doch mal als Teilzeitaussteiger? |
-->250k halte ich eh für zu wenig, um für immer den Hut drauf zu hauen, außerdem könntest Du nach einiger Zeit vielleicht drauf kommen, daß das doch nicht so ganz das richtige war.
Zum auch schon weiter unten angesprochenen Verwerten von Fähigkeiten schreibt Gisela Demuth in"Aussteigen - aber richtig" (wird derzeit als pdf-Datei im Netz rum gereicht, scheint also den Zeitgeist zu treffen (ich habe mal so 10 Regalmeter eBooks runter geladen, dieses aber noch nicht gelesen)):
Raus aus dem Beruf?
»Ich habe oft an sie gedacht«, begrüßte mich mein Zahnarzt, als ich nach
unserer zweiten einjährigen Reise mit dem Segelboot ins
Behandlungszimmer eintrat, um meine Zähne wieder einmal durchchecken
zu lassen. »Und ich muß sagen: Nicht ohne Neid! Sie als Beamte
können unbezahlten Urlaub nehmen - mit Wiedereinstellungsgarantie. Ich
könnte mir das nicht erlauben! Meine Patienten würden weglaufen, und
mit meiner Praxis wäre es vorbei.«
Damit hatte er natürlich nicht ganz unrecht. Sicherlich gehören Menschen,
die bei voller Wiedereinstellungsgarantie für eine befristete Zeit
unbezahlten Urlaub nehmen können, zu einer privilegierten Gruppe. Doch
es ist nicht nur für Beamte möglich. Manchmal ist es einfach eine Frage
geschickter Verhandlung mit dem Arbeitgeber.
Und Zahnärzten auf Blauwasserfahrt bin ich auf meinen Segelreisen auch
schon begegnet. Gerade für diese Berufsgruppe ist es nicht weiter
schwer, sich während einer längeren Reise einen Verdienst zu sichern:
Patienten mit Zahnproblemen gibt es überall, und viele Fahrtensegler
würden es vorziehen, sich in einer abgelegenen Ecke der Welt von einem
deutschsprachigen Arzt behandeln zu lassen, bevor sie sich exotischen
Therapien unterwerfen. Nur sind die Einnahmen für eine Behandlung im
Cockpit sicherlich nicht mit denen einer gut eingeführten Praxis zu vergleichen.
Andere Gewerke sind in Yachthäfen und auf Ankerplätzen rund um den
Globus noch lieber gesehen: Jeder, der sich mit Bootsmotoren auskennt, etwas von
Yachtelektrik versteht und zunehmend auch Elektronikfachleute werden
von den Yachties oft händeringend gesucht. Segler mit einschlägigen
Erfahrungen finden in der Regel an allen Küsten ihr Auskommen -während
und auch nach einer Langfahrt.
Dann gibt es im modernen Kommunikationszeitalter zunehmend
Menschen, die an Bord leben und arbeiten. Es sind überwiegend
Freiberufler und Selbständige, denen Computer, Fax und Telefon
ausreichen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Als Aussteiger im Sinne
des Wortes würde ich sie nicht bezeichnen, sie haben nur ihr Büro in die
Kajüte verlegt. Wer sich einen Segeltraum frei von beruflichen Zwängen
erfüllen kann, ist natürlich besser dran. Wenn es dann aber nicht anders
geht, so würde ich es vorziehen, an Bord zu arbeiten, statt ganz an Land
zu bleiben.
Halten wir also fest:
• Es gibt (vor allem freiberufliche) Tätigkeiten, die sich auch an Bord
einer Yacht erledigen lassen.
• Durch die modernen Kommunikationsmittel ist es einigen Menschen
(meist in selbständiger oder leitender) Position möglich, die Übersicht über
ihre Geschäfte auch auf See zu behalten.
• Handwerker (speziell aus der Bootsbranche) finden unterwegs leichter
ein Auskommen als andere Segler und
werden, wenn sie ihr Fach beherrschen, auch an Land wieder eine Stellung
finden.
• Manche Arbeitgeber genehmigen einen unbezahlten Langzeiturlaub.
Wer nicht in diese Kategorien fällt, muß seinen Job kündigen, wenn er mit
der Durchführung seiner Reisepläne nicht bis zum Rentenalter warten will.
Ob dies geraten erscheint, muß natürlich im Einzelfall abgewogen werden.
Wer in einer Wachstumsbranche oder in einer expandierenden Firma
beschäftigt ist, wird relativ leicht wieder eine Stellung finden, insbesondere
bei nachgewiesener Qualifikation. In anderen Bereichen wiederum könnte
ein Langzeiturlauber möglicherweise den Anschluß an eine Entwicklung
verpassen.
Momentan ist das Risiko einer Kündigung sicherlich höher als in Zeiten
der Vollbeschäftigung, doch wo ein Wille ist, ist meist auch ein Weg. Wer
vom üblichen Denkschema abweicht, findet vielleicht seine Patentlösung,
beispielsweise die Nutzung einer längeren Urlaubsphase zwischen zwei
Anstellungen oder die Unternehmung: Große Reise in Etappen.
|
Aristoteles
22.10.2002, 23:24
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Ende mit Schrecken statt Schrecken ohne Ende! wo? |
-->Hallo Baldur,
sehr interessant, kannst Du das zur-Seite-treten näher erläutern
und einige Deiner Erfahrungen schildern?
A.
"Mein Tip: kein totaler neuanfang, es reicht, zur Seite zu treten.
Zur Zeit wohl mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis: Schweiz, nach den bilateralen Verträgen nicht mehr unmöglich. St.Gallen, Appenzell IR/AR, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Zug sind steuerlich in Ordnung und landschaftlich reizvoll."
|
Baldur der Ketzer
22.10.2002, 23:26
@ tstg
|
Re: Sie bleiben hier! tstg:Sie haben die Drohung mit Exkommunikation vergessen |
-->>
>Hallo Baldur,
>todernst gemeint. Und ich schäme mich nicht dafür!
>Ich will hierbleiben, das ist mein Land! Ich lass es mir nicht von Idioten an die Wand fahren.
Hallo, tstg,
ds ist aber eine rein emotionale Entscheidung, keine kaufmännische, die Einsatz und Ergebnis in Relation stellt.
Warum den als verhängnisvoll erkannten Weg ins Verderben mitgehen?
Einer allein, auch tausende, werden die Lawine nicht aufhalten, die brettert über alles, was sich in den Weg stellt.
Entweder die Wahlen werden massiv manipuliert, oder es ist für den Verstand der Wähler Hopfen und Malz verloren.
Wo soll denn eine Umkehr herkommen? Die kommt erst, wenn alle in der, mit Verlaub, Scheiße sitzen.
Ich hab die aber nicht eingebrockt und will mich da auch nicht reinsetzen, nur weil alle es tun müssen.
Warum tun wir uns das an, täglich gegen Windmühlen anzurennen und sich permanent kriminalisieren zu lassen? Wenn es relativ leicht ist, dem zu entgehen.
Ich habe ja bewußt von europäischen Alternativen geschrieben, und die Gesundheitsversorgung in der Schweiz und Ã-sterreich ist der durchschnittlichen Deutschen sicher ebenbürtig, ebenso die Schulbildung.
Leider sind auch die Probleme vergleichbar, aber der Umgang mit den Bürgern ist um Welten anders, soweit ich dies erlebt habe.
Und der deutsche Ungeist, der sich in Achselklappen und Rängen Bahn bricht, jegliche Menschlichkeit verhöhnt und die Schildbürger als Anfänger deklassiert, wird nirgends so verbissen übererfüllt wie in seinem Heimatland, das so bezeichnende Konkretisierungen hervorbrachte wie eine GeStaPO und eine Stasi, und einen Bundesinnenminister, der härtestens gegen Steuersünder vorgehen wollte und selber in den Stiftungsskandal mit Parteigeld verwickelt war (Zaunkönig und Norfolk bei DDR Batliner, offenbar und nach Pressefotos zu schließen, recht guter Bekannter unseres Ex-Bimbeskanzlers).
Dazu sind die Skandälchen der kleinen südlichen Nachbarn echt Peanuts.
>Den Vergleich mit 33-38 halte ich für überzogen. Im Gegensatz zu USA werden meine Rechte hier noch respektiert. ( Gitmo ist ein Skandal )
na, mal sehen, die nächste Betriebsprüfung kommt bestimmt, ob das dann immer noch so da steht......der grobwillkürliche Generalvollmachtszugriff ist doch auch in der BRDDR schon Gesetz.
Turon könnte jetzt ein paar Seiten dazu schreiben ;-) (Gruß an ihn)
Und was vom Bundesverhassungsgericht zu halten ist nach dem Maastrichturteil und der Altschuldensache, liest sich grob herabwürdigend.
meint der Baldur und grüßt bestens
|
Aristoteles
22.10.2002, 23:49
@ Michael
|
Expertentips |
-->Expertentip 1
Wichtig ist, das Du alles, wirklich restlos alles ueber Dein Zielgebiet weisst, es heisst also Info, Infos, Infos und nochmals Infos sammeln. Nicht alle Laender lassen unbegrenzt Einwanderer ins Land, so hat Australien, Kanada oder die USA nur begrenzte Kontingente.
Expertentip 2
Ebenfalls ganz wichtig, halte Dir das immer vor Augen: Auf die Deutschen wartet niemand, und auf Besserwisser schon gar nicht, ich sage das einfach so deutlich, denn das ist eine Haupterfahrung, die man in fremden Laendern macht. Du bist hier zunaechst einmal nichts, um nicht zu sagen: der letzte Dreck. Zuerst musst Du Staub fressen, ich formuliere es einfach so drastisch, denn es gibt auch wirklich Schattenseiten, trotz excellenter Vorbereitung.
Man muss sein wie ein Schwamm, der aufsaugt. Sonst wird man ungluecklich. Und man braucht Zeit und damit auch ein bisschen Geld um sich fuer mindestens 1 Jahr ueber Wasser zu halten, denn erst normalerweise nach 1 Jahr kannst Du Dich offiziell in den meisten Laendern um eine dauerhafte Aufenthalts-genehmigung bewerben, eine Arbeitserlaubnis ist da manchmal noch schwieriger, ausser Du willst Dich gleich selbststaendig machen, dann geht es einfacher, oder Du hast die Erlaubnis vorher in der Tasche.
Expertentip 3
Lasse alle Moebel zu Hause, verkaufe sie bestens und fange dann wirklich neu an. Ueblicherweise ist zu empfehlen, das man sich seine neue Heimat anschaut, Urlaub macht............., ich habe mich ins kalte Wasser begeben, ich kannte das Land nur von Buechern, Internet, ITB in Berlin, Videos, besser ist man macht erstmal dort Urlaub.
Expertentip 4
Ganz wichtig, wenn Du Zeit hast, lernt bevor Du gehst, die Sprache des jeweiligen Landes.
Ich habe es ohne versucht, habs auch geschafft, aber es ist um einiges leichter wenn Du fliessend Englisch oder Spanisch oder andere Sprachen sprichst. Und wie schon gesagt, die finanzielle Durststrecke von einem Jahr solltest Du ueberbruecken koennen. Versicherungen, Bankkonten ist vor Ort meistens kein Problem, das sollte kein Hinderungsgrund darstellen.
Und noch etwas ist sehr wichtig, nicht alles geht wie daheim, das faengt mit Behoerdengaengen an, es kann sein, Du brauchst fuer ein lausiges Papier 3 Tage bis Du es bekommst und gehst teilweise 4-5 mal hin.
Expertentip 5
Lasse Deine Personalausweise, Reisepaesse auf 10 Jahre verlaengern, sodass Du dann im Zielland kein Problem hast, besorge Dir einen internationalen Fuehrerschein und, und, und...........
Und die Landeskunde ist wichtig, Du solltest praezise Vorstellungen vom Zielland haben um das Risiko zu mindern, nicht enttaeuscht zu werden.
Expertentip 6
Entwickle fuer Dich einen individuellen Fahrplan, wenn Du Dich entscheidest, buche den speziellen Tag im voraus rechtzeitig, um wirklich den besten Flugtarif zu erhalten, und wenn Du den Termin im Ruecken hast, kommt der noetige Vorbereitungsdruck von alleine.........
Expertentip 7
Und denke auch an die Kleiderordnung, denn wenn Du Gepflogenheiten und Verhaltensregeln missachtest, wirst Du isoliert oder benachteiligt. Kulturelle Barrieren werden oft unterschaetzt.
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Baldur der Ketzer
22.10.2002, 23:50
@ Aristoteles
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Re: Ende mit Schrecken statt Schrecken ohne Ende! wo? |
-->>Hallo Baldur,
>sehr interessant, kannst Du das zur-Seite-treten näher erläutern
>und einige Deiner Erfahrungen schildern?
Hallo, Aristoteles,
meiner Ansicht nach muß man sich zunächst am neuen Ort wohlfühlen, denn auch Steuerminimierung ist nicht alles im Leben.
Dazu gehört Sauberkeit, Berechenbarkeit (ich möchte nicht auf Bakschisch angewiesen sein, um mir Milde zu erkaufen), und auch die Kenntnis der Landessprache.
Ich war noch nie in Chile, kenne aber Leute, die sich jederzeit vorstellen könnten, dort zu leben.
Aber derzeit fühle ich mich zu sehr als Europäer und Spanisch liegt mir nicht.
Wenn Du die Schnauze voll hast, ist jede Alternative, die Dir ein gutes Gefühl gibt, ein großer Schritt zu mehr Wohlbefinden.
Du zahlst den Schwachsinn nicht mehr mit.
Woanders gehst Du freiwillig hin, das sind dann Kosten, die Du vorher kalkuliert hast, und Du bringst ja Geld, Steuerpotential, Wirtschaftskraft mit, das sieht man gerne.
Daheim meint man, die können doch gar nicht gehen, die können wir schröpfen, bis sie implodieren, deutscher Bürger=dummer Bürger.
Da hilft wirklich nur die Abstimmung mit den Füßen.
Meine Lebensgeschichte tut nichts zur Sache, aber vielleicht soviel:
ich würde jederzeit wieder diesen Weg beschreiten und könnte mir nicht mehr vorstellen, heute in Deutschland Steuerpflichtig sein zu müssen.
Ich war mitte Zwanzig, als ich gegangen bin, ohne Anhang, habe alles in Deutschland verkauft und bin mit Sack und Pack umgezogen.
Die Kosten sind unterm Strich vergleichbar, aber der Umgang mit mir war immer und überall, egal, wo ich Station machte, sehr freundlich und hilfsbereit.
Nie gab es mürrische Patzigkeiten, wie wir das aus vielen deutschen Amtsstuben gewohnt sind.
Wenn es zwei Alternativen gab, suchte man immer den Weg für mich, der in meinem Sinne war.
Ich durfte feststellen, daß es in Ã-sterreich und der Schweiz noch Menschen gibt, die als Beamte arbeiten, statt Staatsmachtsinquisitoren, die mit Wonne ihr bürgerliches Gegenüber als mindestens Verdächtigen abwerten.
So ein Verhalten habe ich nirgends wiedergetroffen, das ist offenbar ein urdeutsches Problem.
Eines kommt hinzu, Du bist Ausländer, also Gast, und wenn man Dich schlecht behandelt, gehst Du wieder weg und nimmst Geld, Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft wieder mit weg.
Dieses Bewußtstein besteht nicht gegenüber den eigenen Staatsangehörigen, eigenartigerweise.
Du mußt also zum Fremden werden, um wieder Deine Bürgerrechte zurückzubekommen, so blöd das klingt.
Der Umgang ist vertrauensvoll-freundlich und unter diesen Umständen würde ich auch hier bleiben, wenn ich keinen Cent zu früher sparen würde.
Das Motiv war mal die Steuerlast, jetzt ist es die Entfernung zu den heimatlichen Problemen geworden.
Was glaubst Du, wie ungemein segensreich es ist, zu wissen, daß das ganze Geplärre aus Berlin einen nicht erreichen kann, weil ein virtueller Filter dazwischen ist?
Trotzdem wurmt einen der Unsinn natürlich, wie Du oft genug von mir lesen kannst. Aber man muß ihn nicht mehr mitzahlen, da ist das einzige, was einem Dissidenten heute geblieben ist als Demonstrationsmöglichkeit.
Überall wird mit Wasser gekocht, es gibt beim zweiten und dritten Blick überall Unzulänglichkeiten. Aber mein Saldo ist positiv.
Für mich wäre es keine Alternative, nach Übersee zu gehen, statt einer solchen Entscheidung würde ich dann eher den Weg der Totalverweigerung *daheim* gehen, denn auch dann wäre mein Saldo ja wieder positiv, wenn auch kaum lebenswert.
Das Leben ist sehr kurz, die produktive Schaffensperiode dauert vielleicht 300 Mondphasen, das nicht viel.
Insbesondere zu wenig, um untätig darauf zu warten, daß sich in Absurdistan wieder was von selber bessert.
Hornbrillenerich hielt immerhin führzisch Joohre durch ;-(((((((
Näheres ggf. per Mail.
Beste Grüße vom Baldur
|
tstg
23.10.2002, 00:01
@ Baldur der Ketzer
|
Re:soweit sind wir nicht auseinander, |
-->ich plane zur Seite zu treten für 6 Monate um meine Akkus zu füllen, die Festplatte zu Formatieren und endlich alle Bücher zu lesen.
sabbatical
http://www.dieweltenbummler.de/sabbatical.html
nur ein Beispiel:-)
>>Hallo Baldur,
>>sehr interessant, kannst Du das zur-Seite-treten näher erläutern
>>und einige Deiner Erfahrungen schildern?
>Hallo, Aristoteles,
>meiner Ansicht nach muß man sich zunächst am neuen Ort wohlfühlen, denn auch Steuerminimierung ist nicht alles im Leben.
>Dazu gehört Sauberkeit, Berechenbarkeit (ich möchte nicht auf Bakschisch angewiesen sein, um mir Milde zu erkaufen), und auch die Kenntnis der Landessprache.
>Ich war noch nie in Chile, kenne aber Leute, die sich jederzeit vorstellen könnten, dort zu leben.
>Aber derzeit fühle ich mich zu sehr als Europäer und Spanisch liegt mir nicht.
>Wenn Du die Schnauze voll hast, ist jede Alternative, die Dir ein gutes Gefühl gibt, ein großer Schritt zu mehr Wohlbefinden.
>Du zahlst den Schwachsinn nicht mehr mit.
>Woanders gehst Du freiwillig hin, das sind dann Kosten, die Du vorher kalkuliert hast, und Du bringst ja Geld, Steuerpotential, Wirtschaftskraft mit, das sieht man gerne.
>Daheim meint man, die können doch gar nicht gehen, die können wir schröpfen, bis sie implodieren, deutscher Bürger=dummer Bürger.
>Da hilft wirklich nur die Abstimmung mit den Füßen.
>Meine Lebensgeschichte tut nichts zur Sache, aber vielleicht soviel:
>ich würde jederzeit wieder diesen Weg beschreiten und könnte mir nicht mehr vorstellen, heute in Deutschland Steuerpflichtig sein zu müssen.
>Ich war mitte Zwanzig, als ich gegangen bin, ohne Anhang, habe alles in Deutschland verkauft und bin mit Sack und Pack umgezogen.
>Die Kosten sind unterm Strich vergleichbar, aber der Umgang mit mir war immer und überall, egal, wo ich Station machte, sehr freundlich und hilfsbereit.
>Nie gab es mürrische Patzigkeiten, wie wir das aus vielen deutschen Amtsstuben gewohnt sind.
>Wenn es zwei Alternativen gab, suchte man immer den Weg für mich, der in meinem Sinne war.
>Ich durfte feststellen, daß es in Ã-sterreich und der Schweiz noch Menschen gibt, die als Beamte arbeiten, statt Staatsmachtsinquisitoren, die mit Wonne ihr bürgerliches Gegenüber als mindestens Verdächtigen abwerten.
>So ein Verhalten habe ich nirgends wiedergetroffen, das ist offenbar ein urdeutsches Problem.
>Eines kommt hinzu, Du bist Ausländer, also Gast, und wenn man Dich schlecht behandelt, gehst Du wieder weg und nimmst Geld, Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft wieder mit weg.
>Dieses Bewußtstein besteht nicht gegenüber den eigenen Staatsangehörigen, eigenartigerweise.
>Du mußt also zum Fremden werden, um wieder Deine Bürgerrechte zurückzubekommen, so blöd das klingt.
>Der Umgang ist vertrauensvoll-freundlich und unter diesen Umständen würde ich auch hier bleiben, wenn ich keinen Cent zu früher sparen würde.
>Das Motiv war mal die Steuerlast, jetzt ist es die Entfernung zu den heimatlichen Problemen geworden.
>Was glaubst Du, wie ungemein segensreich es ist, zu wissen, daß das ganze Geplärre aus Berlin einen nicht erreichen kann, weil ein virtueller Filter dazwischen ist?
>Trotzdem wurmt einen der Unsinn natürlich, wie Du oft genug von mir lesen kannst. Aber man muß ihn nicht mehr mitzahlen, da ist das einzige, was einem Dissidenten heute geblieben ist als Demonstrationsmöglichkeit.
>Überall wird mit Wasser gekocht, es gibt beim zweiten und dritten Blick überall Unzulänglichkeiten. Aber mein Saldo ist positiv.
>Für mich wäre es keine Alternative, nach Übersee zu gehen, statt einer solchen Entscheidung würde ich dann eher den Weg der Totalverweigerung *daheim* gehen, denn auch dann wäre mein Saldo ja wieder positiv, wenn auch kaum lebenswert.
>Das Leben ist sehr kurz, die produktive Schaffensperiode dauert vielleicht 300 Mondphasen, das nicht viel.
>Insbesondere zu wenig, um untätig darauf zu warten, daß sich in Absurdistan wieder was von selber bessert.
>Hornbrillenerich hielt immerhin führzisch Joohre durch ;-(((((((
>Näheres ggf. per Mail.
>Beste Grüße vom Baldur
|
Baldur der Ketzer
23.10.2002, 00:08
@ El Sheik
|
Re: würden in Freiheit befindliche Ketzer zurückkehren ins Inquisitionsland? |
-->Hallo, werter Scheich,
ich könnte mir das sogar vorstellen, aber zur Zeit stehen die Vorzeichen doch echt anders herum.
Wäre ich noch nicht weg, hätte ich Panik und würde fast kopflos davonlaufen.
Ich kenne jede Menge Leute, die mich teils mitleidig belächelt oder auch als Graswachshörer und extremen Miesmacher verspottet haben.
Was denkst Du, was die jetzt durchblicken lassen (errötet, verschämt, kleinlaut)..........
Klar denke ich mindestens so patriotisch wie tstg, aber genau das wird doch als Verbrechen gebranntmarkt.
Und dahin soll ich zurück, wo man die tapfersten und treuesten als willkommene Schlachtschafe ausweidet?
Ich schätze ich Aufbauleistung vieler Ausländer in Deutschland, die heute oft mehr Beitrag leisten, als die alteingesessenen.
Ein Treppenwitz, daß die jetzt im Schleppnetz gefangen werden.
Aber solange ich mit diesem Staatswesen Unvernunft und Vetternwirtschaft, dümmliche Freßnapfstreiterei und organisierten Lug und Trug verbinden muß, bleib ich lieber außen vor.
Angenommen, es gäbe, vergleichbar dem damaligen Bund-Freier-Bürger, seinerzeit die einzigen massiven Eurotzgegner, eine aussichtsreiche Gruppe engagierter Bürger, die bei den Wahlen auf eine Unterstützung von, sagen wir, 20% kämen - dann könnte ich mir vorstellen, die ersten Ansätze zu einer Besserung miterleben zu können.
Aber die sind nirgends zu sehen. Und deswegen geht es weiter steil bergab.
Ich zitiere mal wieder aus dem Lied der Linde:
Alte Linde bei der heiligen Klamm, Ehrfurchtsvoll betast´ ich deinen Stamm,
Karl den Großen hast du schon gesehn, Wenn der Größte kommt, Wirst du noch stehn.
Dreißig Ellen mißt dein grauer Saum, Aller deutschen Lande ält´ster Baum,
Kriege, Hunger schautest, Seuchennot, Neues Leben wieder, neuen Tod.
Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl, Roß und Reiter bargest einst du wohl,
Bis die Kluft dir sacht mit milder Hand Breiten Reif um deine Stirne wand.
Bild und Buch nicht schildern deine Kron, Alle Äste hast verloren schon,
Bis zum letzten Paar, das mächtig zweigt, Blätter freudig in die Lüfte steigt.
Alte Linde, die du alles weißt, Teil uns gütig mit von deinem Geist,
Send ins Werden deinen Seherblick, Künde Deutschlands und der Welt Geschick!
Großer Kaiser Karl, in Rom geweiht, Eckstein sollst Du bleiben deutscher Zeit,
Hundertsechzig, sieben Jahre Frist, Deutschland bis ins Mark getroffen ist.
Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht, Tut und läßt, was ihren Sklaven recht,
Grausam hat zerrissen Feindeshand Eines Blutes, einer Sprache Band.
Zehre Magen, zehr vom deutschen Saft, Bis mit einmal endet deine Kraft,
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin, Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.
Ernten schwinden, doch die Kriege nicht, Und der Bruder gegen Bruder ficht,
Mit der Sens und Schaufel sich bewehrt, Wenn verloren Flint und Schwert.
Arme werden reich des Geldes rasch, Doch der rasche Reichtum wird zu Asch,
Ärmer alle mit dem größern Schatz, Minder Menschen, enger noch der Platz.
Da die Herrscherthrone abgeschafft, Wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft,
Bis der Tag kommt, wo sich glaubt verdammt, Wer berufen wird zu einem Amt.
Bauer heuert (keifert), bis zum Wendetag, All sein Mühn ins Wasser nur ein Schlag,
Mahnwort fällt auf Wüstensand, Hörer findet nur der Unverstand.
Wer die meisten Sünden hat, Fühlt als Richter sich und höchster Rat,
Raucht das Blut, wird wilder nur das Tier, Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier.
Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar, Schonet nicht den Greis im Silberhaar,
Über Leichen muß der Höchste fliehn Und verfolgt von Ort zu Orte ziehn.
Gottverlassen scheint er, ist er nicht, Felsenfest im Glauben, treu der Pflicht,
Leistet auch in Not er nicht Verzicht, Bringt den Gottesstreit vors nah´ Gericht.
Winter kommt, drei Tage Finsternis, Blitz und Donner und der Erde Riß,
Bet daheim, verlasse nicht das Haus, Auch am Fenster schaue nicht den Graus!
Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein, Wofern sie brennen will, dir Schein.
Gift´ger Odem dringt aus Staubesnacht, Schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht.
Gleiches allen Erdgebornen droht, Doch die Guten sterben selgen Tod.
Viel Getreue bleiben wunderbar Frei von Atemkrampf und Pestgefahr.
Eine große Stadt der Schlamm verschlingt, Eine andre mit dem Feuer ringt,
Alle Städte werden totenstill, Auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill.
Zählst Du alle Menschen auf der Welt, Wirst du finden, daß ein Drittel fehlt,
Was noch übrig, schau in jedes Land, Hat zur Hälft verloren den Verstand.
Wie im Sturm ein steuerloses Schiff, Preisgegeben einem jeden Riff,
Schwankt herum der Eintags-Herrscherschwarm, Macht die Bürger ärmer noch als arm.
Denn des Elends einz´ger Hoffnungsstern Eines bessern Tags ist endlos fern.
Heiland, sende den du senden mußt!, Tönt es angstvoll aus der Menschen Brust.
Nimmt die Erde plötzlich andern Lauf, Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?
Alles ist verloren, hier´s noch klingt, Alles ist gerettet, Wien schon singt.
Ja, von Osten kommt der starke Held, Ordnung bringend der verwirrten Welt.
Weiße Blumen um das Herz des Herrn, Seinem Rufe folgt der Wackre gern.
Alle Störer er zu Paaren treibt, Deutschem Reiche deutsches Recht er schreibt,
Bunter Fremdling, unwillkommner Gast, Flieh die Flur, die du gepflügt nicht hast.
Gottes Held, ein unzertrennlich Band Schmiedest Du um alles deutsche Land.
Den Verbannten führest Du nach Rom, Große Kaiserweihe schaut ein Dom.
Preis dem einundzwanzigsten Konzil, Das den Völkern weist ihr höchstes Ziel,
Und durch strengen Lebenssatz verbürgt, Daß nun reich und arm sich nicht mehr würgt.
Deutscher Nam´, du littest schwer, Wieder glänzt um dich die alte Ehr´,
Wächst um den verschlungnen Doppelast, Dessen Schatten sucht gar mancher Gast.
Dantes und Cervantes welscher Laut Schon dem deutschen Kinde ist vertraut,
Und am Tiber- wie am Ebrostrand Liegt der braune Freund von Hermannsland.
Wenn der engelgleiche Völkerhirt Wie Antonius zum Wandrer wird,
Den Verirrten barfuß Predigt hält, Neuer Frühling lacht der ganzen Welt.
Alle Kirchen einzig und vereint, Einer Herde einz´ger Hirt erscheint,
Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz, Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz.
Reiche Ernten schau ich jedes Jahr, Weiser Männer eine große Schar,
Seuch´und Kriegen ist die Welt entrückt, Wer die Zeit erlebt, ist hoch beglückt.
Dieses kündet deutschem Mann und Kind Leidend mit dem Land die alte Lind´,
Daß der Hochmut mach das Maß nicht voll, Der Gerechte nicht verzweifeln soll!
|
Bob
23.10.2002, 00:15
@ Michael
|
Innere Emigration, Luftschlösser, Historie, Literatur, Musik, Poesie, Alkohol (owT) |
-->
|
tstg
23.10.2002, 00:22
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Baldur, |
-->Sie haben Recht, Haben Recht. Haben Recht.
Und ich bin kein Patriot im Sinne der ioten:-)
Ich bewundere Sie dass Sie dieses Land verlassen haben - ich kann und will es nicht. Miene Frau hat mit 14 ihr Land verlassen - wir sind multi Kulti sozusagen. Wir wissen was dies bedeutet..
akzeptieren wir unsere Unterschiedlichkeit. Höflich und Liberal.
GRUSS
tstg
>Hallo, werter Scheich,
>ich könnte mir das sogar vorstellen, aber zur Zeit stehen die Vorzeichen doch echt anders herum.
>Wäre ich noch nicht weg, hätte ich Panik und würde fast kopflos davonlaufen.
>Ich kenne jede Menge Leute, die mich teils mitleidig belächelt oder auch als Graswachshörer und extremen Miesmacher verspottet haben.
>Was denkst Du, was die jetzt durchblicken lassen (errötet, verschämt, kleinlaut)..........
>Klar denke ich mindestens so patriotisch wie tstg, aber genau das wird doch als Verbrechen gebranntmarkt.
>Und dahin soll ich zurück, wo man die tapfersten und treuesten als willkommene Schlachtschafe ausweidet?
>Ich schätze ich Aufbauleistung vieler Ausländer in Deutschland, die heute oft mehr Beitrag leisten, als die alteingesessenen.
>Ein Treppenwitz, daß die jetzt im Schleppnetz gefangen werden.
>Aber solange ich mit diesem Staatswesen Unvernunft und Vetternwirtschaft, dümmliche Freßnapfstreiterei und organisierten Lug und Trug verbinden muß, bleib ich lieber außen vor.
>Angenommen, es gäbe, vergleichbar dem damaligen Bund-Freier-Bürger, seinerzeit die einzigen massiven Eurotzgegner, eine aussichtsreiche Gruppe engagierter Bürger, die bei den Wahlen auf eine Unterstützung von, sagen wir, 20% kämen - dann könnte ich mir vorstellen, die ersten Ansätze zu einer Besserung miterleben zu können.
>Aber die sind nirgends zu sehen. Und deswegen geht es weiter steil bergab.
>Ich zitiere mal wieder aus dem Lied der Linde:
>Alte Linde bei der heiligen Klamm, Ehrfurchtsvoll betast´ ich deinen Stamm,
>Karl den Großen hast du schon gesehn, Wenn der Größte kommt, Wirst du noch stehn.
>Dreißig Ellen mißt dein grauer Saum, Aller deutschen Lande ält´ster Baum,
>Kriege, Hunger schautest, Seuchennot, Neues Leben wieder, neuen Tod.
>Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl, Roß und Reiter bargest einst du wohl,
>Bis die Kluft dir sacht mit milder Hand Breiten Reif um deine Stirne wand.
>Bild und Buch nicht schildern deine Kron, Alle Äste hast verloren schon,
>Bis zum letzten Paar, das mächtig zweigt, Blätter freudig in die Lüfte steigt.
>Alte Linde, die du alles weißt, Teil uns gütig mit von deinem Geist,
>Send ins Werden deinen Seherblick, Künde Deutschlands und der Welt Geschick!
>Großer Kaiser Karl, in Rom geweiht, Eckstein sollst Du bleiben deutscher Zeit,
>Hundertsechzig, sieben Jahre Frist, Deutschland bis ins Mark getroffen ist.
>Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht, Tut und läßt, was ihren Sklaven recht,
>Grausam hat zerrissen Feindeshand Eines Blutes, einer Sprache Band.
>Zehre Magen, zehr vom deutschen Saft, Bis mit einmal endet deine Kraft,
>Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin, Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.
>Ernten schwinden, doch die Kriege nicht, Und der Bruder gegen Bruder ficht,
>Mit der Sens und Schaufel sich bewehrt, Wenn verloren Flint und Schwert.
>Arme werden reich des Geldes rasch, Doch der rasche Reichtum wird zu Asch,
>Ärmer alle mit dem größern Schatz, Minder Menschen, enger noch der Platz.
>Da die Herrscherthrone abgeschafft, Wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft,
>Bis der Tag kommt, wo sich glaubt verdammt, Wer berufen wird zu einem Amt.
>Bauer heuert (keifert), bis zum Wendetag, All sein Mühn ins Wasser nur ein Schlag,
>Mahnwort fällt auf Wüstensand, Hörer findet nur der Unverstand.
>Wer die meisten Sünden hat, Fühlt als Richter sich und höchster Rat,
>Raucht das Blut, wird wilder nur das Tier, Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier.
>Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar, Schonet nicht den Greis im Silberhaar,
>Über Leichen muß der Höchste fliehn Und verfolgt von Ort zu Orte ziehn.
>Gottverlassen scheint er, ist er nicht, Felsenfest im Glauben, treu der Pflicht,
>Leistet auch in Not er nicht Verzicht, Bringt den Gottesstreit vors nah´ Gericht.
>Winter kommt, drei Tage Finsternis, Blitz und Donner und der Erde Riß,
>Bet daheim, verlasse nicht das Haus, Auch am Fenster schaue nicht den Graus!
>Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein, Wofern sie brennen will, dir Schein.
>Gift´ger Odem dringt aus Staubesnacht, Schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht.
>Gleiches allen Erdgebornen droht, Doch die Guten sterben selgen Tod.
>Viel Getreue bleiben wunderbar Frei von Atemkrampf und Pestgefahr.
>Eine große Stadt der Schlamm verschlingt, Eine andre mit dem Feuer ringt,
>Alle Städte werden totenstill, Auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill.
>Zählst Du alle Menschen auf der Welt, Wirst du finden, daß ein Drittel fehlt,
>Was noch übrig, schau in jedes Land, Hat zur Hälft verloren den Verstand.
>Wie im Sturm ein steuerloses Schiff, Preisgegeben einem jeden Riff,
>Schwankt herum der Eintags-Herrscherschwarm, Macht die Bürger ärmer noch als arm.
>Denn des Elends einz´ger Hoffnungsstern Eines bessern Tags ist endlos fern.
>Heiland, sende den du senden mußt!, Tönt es angstvoll aus der Menschen Brust.
>Nimmt die Erde plötzlich andern Lauf, Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?
>Alles ist verloren, hier´s noch klingt, Alles ist gerettet, Wien schon singt.
>Ja, von Osten kommt der starke Held, Ordnung bringend der verwirrten Welt.
>Weiße Blumen um das Herz des Herrn, Seinem Rufe folgt der Wackre gern.
>Alle Störer er zu Paaren treibt, Deutschem Reiche deutsches Recht er schreibt,
>Bunter Fremdling, unwillkommner Gast, Flieh die Flur, die du gepflügt nicht hast.
>Gottes Held, ein unzertrennlich Band Schmiedest Du um alles deutsche Land.
>Den Verbannten führest Du nach Rom, Große Kaiserweihe schaut ein Dom.
>Preis dem einundzwanzigsten Konzil, Das den Völkern weist ihr höchstes Ziel,
>Und durch strengen Lebenssatz verbürgt, Daß nun reich und arm sich nicht mehr würgt.
>Deutscher Nam´, du littest schwer, Wieder glänzt um dich die alte Ehr´,
>Wächst um den verschlungnen Doppelast, Dessen Schatten sucht gar mancher Gast.
>Dantes und Cervantes welscher Laut Schon dem deutschen Kinde ist vertraut,
>Und am Tiber- wie am Ebrostrand Liegt der braune Freund von Hermannsland.
>Wenn der engelgleiche Völkerhirt Wie Antonius zum Wandrer wird,
>Den Verirrten barfuß Predigt hält, Neuer Frühling lacht der ganzen Welt.
>Alle Kirchen einzig und vereint, Einer Herde einz´ger Hirt erscheint,
>Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz, Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz.
>Reiche Ernten schau ich jedes Jahr, Weiser Männer eine große Schar,
>Seuch´und Kriegen ist die Welt entrückt, Wer die Zeit erlebt, ist hoch beglückt.
>Dieses kündet deutschem Mann und Kind Leidend mit dem Land die alte Lind´,
>Daß der Hochmut mach das Maß nicht voll, Der Gerechte nicht verzweifeln soll!
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tstg
23.10.2002, 00:40
@ Bob
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Re: USA today - Ihre Kinder sind nicht sicher |
-->http://n-tv.de/3074308.html
nur so als Beispiel.
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Baldur der Ketzer
23.10.2002, 00:45
@ tstg
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Re: tstg Klarstellung |
-->>Sie haben Recht, Haben Recht. Haben Recht.
>Und ich bin kein Patriot im Sinne der ioten:-)
>Ich bewundere Sie dass Sie dieses Land verlassen haben - ich kann und will es nicht. Miene Frau hat mit 14 ihr Land verlassen - wir sind multi Kulti sozusagen. Wir wissen was dies bedeutet..
>akzeptieren wir unsere Unterschiedlichkeit. Höflich und Liberal.
>GRUSS
>tstg
Hallo, tstg nochmal,
ich möchte auch klarstellen, daß ich niemanden geringschätze, der sich dazu entschließt, zu bleiben.
Viele gute Bekannte sind Ihrer Einstellung und können sich nicht vorstellen, davonzulaufen.
Wenn ich jeden Mehraufwand und jedes Anfangsrisiko in Mark und Heller bewerten würde, hat es sich wahrscheinlich nicht ausgezahlt.
Der Aufwand ist immens.
Man kann vieles möglich machen, aber nie kostenlos.
So gesehen ist es immer eine rein persönliche Entscheidung, vielleicht ist es einem auch schon auf diesem Lebensweg zugedacht, so oder so zu handeln, daß wir unsere Pläne sozusagen mitbringen.
Mit Familie wird es doppelt schwer, ich war damals in der Situation, völlig alleine handeln zu können.
Es gibt auch etliche Gescheiterte, von der DomRep-Fraktion nicht zu sprechen.
Ohne Startkapital geht es überhaupt nicht, und wenn man etwas vor ort völlig neu aus dem Boden stampfen muß, ist das mindestens sehr schwer, wenn nicht fast unmöglich.
Irgendeine Struktur sollte man also haben, um darauf aufzubauen (Geschäftsidee, Kundenstamm, Vertretung etc.).
Sollte einem im Leben irgendetwas als Erfahrungserlebnis zugedacht sein, wird sich das auch ereignen, egal, wo man ist. Denke ich mal.
Und jeder hat seine Lebensaufgabe und seinen Lebensmittelpunkt zugedacht, davon bin ich mittlerweile überzeugt.
Was heute gut ist, kann in fünf Jahren schlecht, in zehn Jahren verheerend und in fünfzehn Jahren super sein.
Wenn man dauernd umherhüpft, kann man seine Position schon maximieren, aber alles kostet jeweils enorme Summen. Das muß man einfach sehen.
So betrachtet, ist es eine reine EGO-Entscheidung, ob man es macht, oder nicht. Rationale Erwägungen bilden dann das Beiwerk, aber die Ursache ist m.E. immer emotional. Ist auch gut so. Wer ganz am Schluß die beste Wahl getroffen hat, weiß niemand von uns.
Ebenso respektvolle Grüße zurück vom Baldur
|
SALOMON
23.10.2002, 01:11
@ Baldur der Ketzer
|
Ja. oft kommt es anders als man denkt! |
-->>Wenn ich jeden Mehraufwand und jedes Anfangsrisiko in Mark und Heller bewerten würde, hat es sich wahrscheinlich nicht ausgezahlt.
>Der Aufwand ist immens.
Stimme voll zu!
>Man kann vieles möglich machen, aber nie kostenlos.
Nochmalige Zustimmung!
>Mit Familie wird es doppelt schwer, ich war damals in der Situation, völlig alleine handeln zu können.
Bahamas und Kanada war bei mir mit Familie!
>Irgendeine Struktur sollte man also haben, um darauf aufzubauen (Geschäftsidee, Kundenstamm, Vertretung etc.).
Unbedingt!
>Sollte einem im Leben irgendetwas als Erfahrungserlebnis zugedacht sein, wird sich das auch ereignen, egal, wo man ist. Denke ich mal.
Eine Scheidung oder schwere Krankheit z.B. kann ALLES verändern (habe dies"durchlitten")!
>Was heute gut ist, kann in fünf Jahren schlecht, in zehn Jahren verheerend und in fünfzehn Jahren super sein.
>Wenn man dauernd umherhüpft, kann man seine Position schon maximieren, aber alles kostet jeweils enorme Summen. Das muß man einfach sehen.
So ist es. Und trotzdem würde ich wieder die Auswanderungsentscheidung treffen.
>So betrachtet, ist es eine reine EGO-Entscheidung, ob man es macht, oder nicht. Rationale Erwägungen bilden dann das Beiwerk, aber die Ursache ist m.E. immer emotional. Ist auch gut so. Wer ganz am Schluß die beste Wahl getroffen hat, weiß niemand von uns.
Stimmt!
>Ebenso respektvolle Grüße zurück vom Baldur
Respektvolle Grüße auch von SALOMON, der trotz etwas fortgeschrittenen Alters (man sollte flexibel bleiben) immer auf der Suche nach dem"idealen" Plätzchen war (ist).
|
tas
23.10.2002, 01:19
@ El Sheik
|
Re: Danke für diesen Beitrag! |
-->... dann würden sogar davon gelaufene Ketzer wieder zurückkehren.-)
>El Sheik
... davon kehren (allgemein, nicht persönlich ;-) weit mehr zurück als man denkt - weil sie nach kurz oder lang merken, daß traum und wirklichkeit viel zu weit auseinanderklaffen in ländern,
wo blutige unruhen und brutale gewaltkriminalität alltag sind (b.y.o. gunz:-), wo nur korruption und dollars regieren, wo ein einzelnes menschenleben einen dreck zählt, wo intoleranz und religiöser oder ethnischer rassismus herrschen und im alltag sogut wie nix wie gewohnt funktioniert, egal ob telefon oder trinkwasser, medizinische versorgung oder schutz vor gewalt.
durchaus empfehlenswert, z.b. mal über emigranten-foren mit der realität zu kommunizieren oder mit erfahrenen globetrottern zu sprechen, bevor man die ungerechte und unerträgliche und demnächst bluttriefende dem untergang geweihte bundesrepublik verläßt. der größte teil der (nichtwestlichzivilisierten) welt ist wirklich kein platz für sensitive hearts, da wird aus dem clubmed-traum schnell die härte der legion:-) (z.b. schon beim zahnarztbesuch!:-)
... sofern das"auswandern" sich nicht auf holland, schweiz oder spanien bezieht. und wer etwa nur vor sich selbst weglaufen will, findet sich meistens auch ganz schnell wieder - oft jedoch in durchaus ungewohnten situationen und umständen... where is german embassy pleeease...
aber auch von mir: respekt an alle, die sich im ferneren ausland erfolgreich durchgebissen haben.
viel glück... tas
|
patrick
23.10.2002, 04:14
@ Emerald
|
Re: Neuer Anfang in..................... |
-->vielen dank lieber emerald
hast du konkrete vorstellung wo in argentinien? warst du seit beginn der aktuellen krise schon dort? weisst du was ein hektar gutes ackerland dort ungefaehr kostet?
gruss patrick
|
000
23.10.2002, 05:15
@ patrick
|
Re: Neuer Anfang in..................... |
-->>vielen dank lieber emerald
>hast du konkrete vorstellung wo in argentinien? warst du seit beginn der aktuellen krise schon dort? weisst du was ein hektar gutes ackerland dort ungefaehr kostet?
>gruss patrick
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Hallo Emerald u Patrick,
auch mich würden diese u andere Fragen sehr interessieren,
denn ich spiele seit Monaten mit den Gedanken, in Argentinien
einen Neustart zu beginnen, bzw besser gesagt, meinen Lebensabend
zu verbringen.
Ich bin 47 Jahre alt u glaube oder hoffe, daß Argentina das meiste
schon hinter sich hat, das BRD noch bevorsteht.
Ich sprach vor 10 Jahren perfekt portugiesisch, dem spanischen
ähnlich u könnte dies relativ schnell wieder reaktivieren.
Ich war auch schon vor 10 Jahren zweimal für je 3 Monate in Brasilien,
Paraquai u Argentinien u kann bestätigen, daß das"einfache (u somit
gesunde Leben) Leben" dort unten spottbillig ist - aber das mit der
Mentalität dort unten ist halt eine sehr gewöhnungsbedürftige Sache.
"Manhana" heißt"morgen", kann aber auch 14 Tage bedeuten.
Wenn man aber"seine Schäfchen im Trockenen hat" muß einen DIES nicht
unbedingt belasten - im Sinne v Lebensabend verbringen!!!!
Und Euros dort unten in natürlichem"Acker- u Weideland" (pestizidfrei
u ohne Kunstdünger-Auslaugung) könnte zweifelsfrei die beste Geldanlage
weltweit sein, zumal aufgrund der jetzigen DORTIGEN KRISE, diese Dinge
doch billig"im Ausverkaufsmodus" zu haben sein könnten.
Das einzige, was mir etwas Sorgenfalten verursacht, ist die Angst,
dor könnte es zu einer Revolution kommen, in deren Folge ALLE Fremden
enteignet u vertrieben werden KÃ-NNTEN, denn eine der Ursachen der
"argentinischen Krise" war ja auch, daß ALLES PRIVATISIERT wurde u
zu Schleuderpreisen v den häßlichen AUSLÄNDERN (multinationale Konzerne u Banken-Mafiosi) aufgekauft wurde.
Ich will hierzu noch einen Link beibringen.
Dies KÃ-NNTE vielleicht irgendwann zu einem FREMDENHASS führen.
Ich bin verwitwet u KÃ-NNTE ggf. eine Argentinierin heiraten u die argentinische
Staatsbürgerschaft annehmen????????!!!!!!!!!!
Ein"Switch" deutscher Werte (Immobilien etc.), die man JETZT hier noch
halbwegs ordentlich verkaufen könnte, in argentinische"Ausverkaufspreise"
könnte zumindest ÜBERLEGENSWERT sein.???!!!!
Dies aus meiner jetzigen beschränkten Sicht.
Grund u Boden wäre eine sichere Anlage, für viele Generationen u
NIEMAND könnte dies kaputtmachen - nicht einmal unsere Regierung, die
ihresgleichen........... bla- bla- bla.
Die Probleme des Euros, der Börsen, Gold Silber u Staatsverschuldung
könnten uns dann fast egal sein - gesunder Grund u Boden wäre letztendlich
der einzige reale ZUKUNFTSWERT - ganz egal was kommt.
An einem Meinungsaustausch wäre ich interessiert!!!!!!!!!!!!!
|
000
23.10.2002, 05:23
@ 000
|
Re: Neuer Anfang in"""Argentinien"""" |
-->>>vielen dank lieber emerald
>>hast du konkrete vorstellung wo in argentinien? warst du seit beginn der aktuellen krise schon dort? weisst du was ein hektar gutes ackerland dort ungefaehr kostet?
>>gruss patrick
>xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
>Hallo Emerald u Patrick,
>auch mich würden diese u andere Fragen sehr interessieren,
>denn ich spiele seit Monaten mit den Gedanken, in Argentinien
>einen Neustart zu beginnen, bzw besser gesagt, meinen Lebensabend
>zu verbringen.
>Ich bin 47 Jahre alt u glaube oder hoffe, daß Argentina das meiste
>schon hinter sich hat, das BRD noch bevorsteht.
>Ich sprach vor 10 Jahren perfekt portugiesisch, dem spanischen
>ähnlich u könnte dies relativ schnell wieder reaktivieren.
>Ich war auch schon vor 10 Jahren zweimal für je 3 Monate in Brasilien,
>Paraquai u Argentinien u kann bestätigen, daß das"einfache (u somit
>gesunde Leben) Leben" dort unten spottbillig ist - aber das mit der
>Mentalität dort unten ist halt eine sehr gewöhnungsbedürftige Sache.
>"Manhana" heißt"morgen", kann aber auch 14 Tage bedeuten.
>Wenn man aber"seine Schäfchen im Trockenen hat" muß einen DIES nicht
>unbedingt belasten - im Sinne v Lebensabend verbringen!!!!
>Und Euros dort unten in natürlichem"Acker- u Weideland" (pestizidfrei
>u ohne Kunstdünger-Auslaugung) könnte zweifelsfrei die beste Geldanlage
>weltweit sein, zumal aufgrund der jetzigen DORTIGEN KRISE, diese Dinge
>doch billig"im Ausverkaufsmodus" zu haben sein könnten.
>Das einzige, was mir etwas Sorgenfalten verursacht, ist die Angst,
>dor könnte es zu einer Revolution kommen, in deren Folge ALLE Fremden
>enteignet u vertrieben werden KÃ-NNTEN, denn eine der Ursachen der
>"argentinischen Krise" war ja auch, daß ALLES PRIVATISIERT wurde u
>zu Schleuderpreisen v den häßlichen AUSLÄNDERN (multinationale Konzerne u Banken-Mafiosi) aufgekauft wurde.
>Ich will hierzu noch einen Link beibringen.
>Dies KÃ-NNTE vielleicht irgendwann zu einem FREMDENHASS führen.
>Ich bin verwitwet u KÃ-NNTE ggf. eine Argentinierin heiraten u die argentinische
>Staatsbürgerschaft annehmen????????!!!!!!!!!!
>Ein"Switch" deutscher Werte (Immobilien etc.), die man JETZT hier noch
>halbwegs ordentlich verkaufen könnte, in argentinische"Ausverkaufspreise"
>könnte zumindest ÜBERLEGENSWERT sein.???!!!!
>Dies aus meiner jetzigen beschränkten Sicht.
>Grund u Boden wäre eine sichere Anlage, für viele Generationen u
>NIEMAND könnte dies kaputtmachen - nicht einmal unsere Regierung, die
>ihresgleichen........... bla- bla- bla.
>Die Probleme des Euros, der Börsen, Gold Silber u Staatsverschuldung
>könnten uns dann fast egal sein - gesunder Grund u Boden wäre letztendlich
>der einzige reale ZUKUNFTSWERT - ganz egal was kommt.
>An einem Meinungsaustausch wäre ich interessiert!!!!!!!!!!!!!
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
ein Link hierzu:
http://www.ceiberweiber.at/wahl1/argentinien.htm
<ul> ~ http://www.ceiberweiber.at/wahl1/argentinien.htm</ul>
|
rodex
23.10.2002, 06:24
@ Michael
|
Re: Ende! |
-->> 2. Wohin?
Das will gut bedacht sein. Als Akademiker ist es wohl am wichtigsten, dass man die Sprache des Ziellandes nahezu perfekt beherrscht. Und wenn man kein Spezialist ist (z.B. Informatiker mit Spezialkentnissen), sollte man davon ausgehen, dass man in anderen Ländern als Ausländer nicht gerade Vorzugsbehandlung erhält, und sich ggf. unter Qualifikation durchschlagen muss.
Generell gilt: Wenn man es hier nicht schafft, dann auch nicht anderswo. Etwas anderes ist es natürlich, wenn man soviel Geld hat, dass man auf Arbeit nicht mehr angewiesen ist.
Rodex
|
Bob
23.10.2002, 10:27
@ tstg
|
Einige meiner Vorfahren sind Emigranten |
-->Ich würde sagen, die Erfahrungen sind nicht durchweg positiv.
So wurden sie nach den zwei Weltkriegen jeweils totalenteignet, erst in den Kolonien und dann in Brasilien, wohin sie nach dem ersten WK gegangen waren. Das ist natürlich besonders bitter gewesen.
Ausserdem hatten sie nach der Kriegserklärung Brasiliens an Deutschland mit gewissen Repressalien zu tun. So wurden sie ins Landesinnere verbannt, weil man nicht soviele Deutschstämmige an der Küste wohnen haben wollte.
Der europäische Krieg hat also via Kriegsbeteiligung der USA auch Fernwirkungen gehabt.
Denken Sie auch daran, dass Sie als Deutscher niemals aus Deutschland ausgewiesen werden dürfen. Wenn sie sich irgendwoanders ansiedeln, dann sieht das nicht mehr so aus. Im Krieg droht Ihnen das Lager!
bob
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Trixx
23.10.2002, 11:17
@ Michael
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Job im Ausland |
-->Warum versuchen Sie nicht erst einmal, für ein international tätiges deutsches Unternehmen im Ausland zu arbeiten? Vorteile sind: Gehalt in D steuerfrei, weiterhin sozialversichert, lokales Gehalt vor Ort plus Aufwendungen für Haus, Auto etc. Dann merken Sie, ob Sie überhaupt im Ausland leben können.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Erwartungen von vielen Leuten so sind: die positiven Dinge in D werden wie ein Naturgesetz überall erwartet und die negativen Dinge existieren im Ausland nicht.
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patrick
23.10.2002, 11:24
@ Bob
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Re: Einige meiner Vorfahren sind Emigranten |
-->hallo bob.
was meinst du damit?
Denken Sie auch daran, dass Sie als Deutscher niemals aus Deutschland ausgewiesen werden dürfen.
gruss pat
>Ich würde sagen, die Erfahrungen sind nicht durchweg positiv.
>So wurden sie nach den zwei Weltkriegen jeweils totalenteignet, erst in den Kolonien und dann in Brasilien, wohin sie nach dem ersten WK gegangen waren. Das ist natürlich besonders bitter gewesen.
>Ausserdem hatten sie nach der Kriegserklärung Brasiliens an Deutschland mit gewissen Repressalien zu tun. So wurden sie ins Landesinnere verbannt, weil man nicht soviele Deutschstämmige an der Küste wohnen haben wollte.
>Der europäische Krieg hat also via Kriegsbeteiligung der USA auch Fernwirkungen gehabt.
>Denken Sie auch daran, dass Sie als Deutscher niemals aus Deutschland ausgewiesen werden dürfen. Wenn sie sich irgendwoanders ansiedeln, dann sieht das nicht mehr so aus. Im Krieg droht Ihnen das Lager!
>bob
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Euklid
23.10.2002, 11:26
@ patrick
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Re: Einige meiner Vorfahren sind Emigranten |
-->>hallo bob.
>was meinst du damit?
>Denken Sie auch daran, dass Sie als Deutscher niemals aus Deutschland ausgewiesen werden dürfen.
>gruss pat
>
>>Ich würde sagen, die Erfahrungen sind nicht durchweg positiv.
>>So wurden sie nach den zwei Weltkriegen jeweils totalenteignet, erst in den Kolonien und dann in Brasilien, wohin sie nach dem ersten WK gegangen waren. Das ist natürlich besonders bitter gewesen.
>>Ausserdem hatten sie nach der Kriegserklärung Brasiliens an Deutschland mit gewissen Repressalien zu tun. So wurden sie ins Landesinnere verbannt, weil man nicht soviele Deutschstämmige an der Küste wohnen haben wollte.
>>Der europäische Krieg hat also via Kriegsbeteiligung der USA auch Fernwirkungen gehabt.
>>Denken Sie auch daran, dass Sie als Deutscher niemals aus Deutschland ausgewiesen werden dürfen. Wenn sie sich irgendwoanders ansiedeln, dann sieht das nicht mehr so aus. Im Krieg droht Ihnen das Lager!
>>bob
Mancher ehemalige Deutsche war froh ausgewiesen zu werden.
Das war ein echtes Privileg zu Honeckers Zeiten.
Könnte ja wieder in der Art um Europa kommen oder nicht?
Gruß EUKLID
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Michael
23.10.2002, 11:29
@ Michael
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Re: Wow! Danke schön! |
-->Hallo!
Vielen Dank für die vielen nützlichen Antworten!
Danke auch an tstg. In einem Staat, der seine Leistungsträger und Strukturenfinanciers lediglich als Zahlesel und Stimmvieh ansieht, dafür aber Bundesverdienstkreuze (nicht das ich eines haben wollte, wirklich nicht, ich erwähne dies nur als Symptom)mit Vorliebe an steuerflüchtige Sportler und Entertainer sowie an unproduktive Funktionäre und Besitzstandswahrer verteilt, tut der Ausspruch"Ich würde mich freuen, wenn Sie hierblieben" richtig gut.
tstg, Sie haben ja auch völlig Recht mit Ihrer Analyse der Vorteile des hiesigen Gemeinwesens und auch damit, daß diese Vorteile nicht nur ihren Preis haben, sondern diesen auch Wert sind. Nur handelt es sich dabei um die Analyse des Ist-Zustandes, mithin eines Zustandes, der nicht mehr allzu lange aufrechterhalten werden kann. Schaut man sich die Bevölkerungspyramide an, hat die Krise doch noch gar nicht begonnen. Sie kommt erst noch, wird aber nicht mehr lange auf sich warten lassen. In Anbetracht der Tatsache, daß aber bereits jetzt, trotz kaum noch systemkonform zu erhöhender Abgaben die Staatskassen mehr als leer und die Sozialversicherungen de facto insolvent sind und auf der politischen Ebene weder ein Konzept noch eine Strategie bestehen, wie man der kommenden Krise begegnen könnte, ist es die nackte Angst, ja wirklich, es ist ANGST, die mich zu meinem Entschluss hat kommen lassen. Mit dem Wegfall des Wohlstandes wird in in ganz Europa die dünne Schicht der Zivilisation abblättern. Ein Rückfall in die Barbarei des 20. Jh. ist für mich so gut wie sicher. Rentnerpogrome, Versklavung der Leistungsfähigen, imperiale Kriege um die letzten Ressourcen des Wohlstandes,..,alles ist nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich. Deshalb raus!
Damit ist also der durchaus besonnene Vorschlag von HB zum Teilzeitaussteiger vom Tisch. Mir geht es nicht ums aussteigen per se, im Gegenteil, ich arbeite gerne und zahle auch ohne allzu grosses Murren meinen Beitrag für das Gemeinwesen.
Für unwahrscheinlich halte ich es, daß kleinere Länder, wie die von Baldur angesprochene Schweiz oder Liechtenstein den Wohlstandsverfall und anschließenden Feuersturm unbehalten überstehen. Bei allen mit Recht von einzelnen erwähnten Nachteilen dieser Gebiete sollte es daher schon ein Ziel in Übersee sein. Cook-Islands wäre natürlich nicht schlecht, aber zu teuer. Ich bin Volkswirt und im ImmobilienInvestmentBereich bei einer Bank beschäftigt. Nicht gerade daß, womit man überall auf der Welt und zu jeder Zeit sein Auskommen findet. Deshalb muß es ein Land sein, in dem man mit dem vorhandenen Vermögen möglichst lange auskommen kann. In diesem Zusammenhang nochmal die
Frage: Wie sieht die optimale cash-diversifizierung aus (wo in welchen Währungen angelegt)um im Falle eines Falles auch bei spontaner Flucht möglichst sichern Zugriff auf möglichst sicheren Wert zu haben?
Michael
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lowkatmai
23.10.2002, 11:49
@ Michael
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Linktip Auswandern |
-->Gruß lowkatmai
<ul> ~ http://www.auswandern-aktuell.de/</ul>
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R.Deutsch
23.10.2002, 12:35
@ Michael
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RE: Wow - Dankeschön @ Michael |
-->Hallo Michael,
Du schreibst:
Frage: Wie sieht die optimale cash-diversifizierung aus (wo in welchen Währungen angelegt)um im Falle eines Falles auch bei spontaner Flucht möglichst sichern Zugriff auf möglichst sicheren Wert zu haben?
Schau Dir mal e-gold an (www.e-gold.com)
Gruß
RD
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Bob
23.10.2002, 13:03
@ patrick
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Re: Einige meiner Vorfahren sind Emigranten |
-->>hallo bob.
>was meinst du damit?
>Denken Sie auch daran, dass Sie als Deutscher niemals aus Deutschland ausgewiesen werden dürfen.
>gruss pat
Es gibt einen Artikel in der Verfassung, der besagt, dass ein Deutscher niemals aus Deutschland ausgewiesen werden darf. Mir scheint, dass das ein so elementares Bürgerrecht ist, dass man darüber nicht einfach hinweggehen kann, indem man sich ins Ausland absetzt, wo man dieses Recht nicht hat.
Stellen Sie sich vor, die Schweiz beschliesst, alle Nicht Schweizer als Sklaven nach China zu verkaufen. Ähäm?
>
>>Ich würde sagen, die Erfahrungen sind nicht durchweg positiv.
>>So wurden sie nach den zwei Weltkriegen jeweils totalenteignet, erst in den Kolonien und dann in Brasilien, wohin sie nach dem ersten WK gegangen waren. Das ist natürlich besonders bitter gewesen.
>>Ausserdem hatten sie nach der Kriegserklärung Brasiliens an Deutschland mit gewissen Repressalien zu tun. So wurden sie ins Landesinnere verbannt, weil man nicht soviele Deutschstämmige an der Küste wohnen haben wollte.
>>Der europäische Krieg hat also via Kriegsbeteiligung der USA auch Fernwirkungen gehabt.
>>Denken Sie auch daran, dass Sie als Deutscher niemals aus Deutschland ausgewiesen werden dürfen. Wenn sie sich irgendwoanders ansiedeln, dann sieht das nicht mehr so aus. Im Krieg droht Ihnen das Lager!
>>bob
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Bumbatschi Baratschi
23.10.2002, 14:27
@ Michael
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Überall ist es besser.... |
-->Jeder der gerne auswandern möchte sollte folgendes bedenken:
1. In schweren Krisen gehören Ausländer schnell zu den Sündenböcken der Gesellschaft, die für die Fehlentwicklungen verantwortlich gemacht werden. Repressalien, Enteignungen usw. sind durchaus möglich.
2. Jeder der von einer Weltwirtschaftskrise ausgeht, kann sich somit eigentlich schon das Ticket sparen, da ihn erhebliche Probleme dann auch mit großer Wahrscheinlichkeit dort erreichen werden. Der Unterschied im Ausland wären für ihn nur, daß er dort u.U. am Rande der Gesellschaft steht.
3. Wer kann schon genau sagen, wie es Ausländern in Argentinien, Südafrika und selbst in der Schweiz... in 10 oder gar 30 Jahren ergehen wird? Es kommt einer Lotterie gleich, einzuschätzen, wo die Gesellschaften dann stehen werden. Die Unwägbarkeiten sind immens.
4. Viele der Strukturprobleme in Deutschland, findet man in ähnlicher Weise auch in anderen Ländern. Mal weniger mal stärker ausgeprägt. So manch ein Problem wird erst vorort sichtbar.
5. Gesellschaftliche Eingliederung gelingt nicht jedem, insbesondere bei nichteuropäischen Ländern sind kulturelle Unterschiede als Barriere nicht zu unterschätzen.
6. Außerdem erinnert mich die Diskussion z.T. schon etwas an einen Filmtitel: „Überall ist es besser, wo wir nicht sind“.
Gruß
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Diogenes
23.10.2002, 16:52
@ Michael
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Re: Ende! |
-->Hallo Michael,
>Fragen: 1. Wann? > 2. Wohin?
Darüber grüble ich auch. Überlege Schweiz, Kanada, Neuseeland. weiß nicht, ob sie mich in der Schweiz nehmen ;-). Neuseeland und Kanada sind super, sind aber leider auch soziallastig.
Das Problem bei der Geschichte ist, daß ich mir erst wieder eine Existenz aufbauen müßte. Ich frage mich, ob ich mir das nochmal antun soll und glaube weiters, daß gerade jetzt nicht unbedingt ein guter Zeitpunkt zu Unternehmensgründungen ist.
> 3. Vermögensanlage in welcher Form?
Cash, Gold physisch halte ich für Pflicht. 5 % Gelbes wären mir zu wenig, ich traue längerfristig keiner Papierwährung. Silber physisch scheint mir aussichtsreich, muß aber nicht. Eventuell dazu 10 % - 20 % in handverlesenen Edelmetallaktien.
>Danke für eure Tips!
Gerne, aber ich übernehme keine Garantie. Deine Kohle, dein Risiko, deine Entscheidung.
>Michael
Gruß
Diogenes
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Aristoteles
23.10.2002, 23:25
@ Baldur der Ketzer
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Re: Ende mit Schrecken statt Schrecken ohne Ende! wo? |
-->Hallo Baldur,
Danke für die Antwort.
Ich sehe die Sache ähnlich, ein solches Projekt muß sehr sorgfältig geplant
werden. 1-2 Jahre Vorbereitungszeit sind nicht zuviel. Auf keinen Fall sollten
steuerliche Gründe entscheidend sein, denn der Verlust des Freundeskreises
und des sozialen Umfeldes kann eine erhebliche Belastung darstellen.
Auf jeden Fall sollte man das Wunschland sehr gut kennen und häufiger
besucht haben (s. Posting mit Expertentips zum Auswandern).
Am besten gefällt mir persönlich der Stufenplan, zunächst
Kennenlernen von Land und Leuten durch Reisen/Urlaub dann mehrmonatiges
"Probewohnen" (ggf Langzeiturlaub oder Sabbatical).
Und wer sich danach immer noch sicher ist (und im Wunschland seinen
Lebensunterhalt verdienen kann), der kann ruhigen Gewissens seiner
alten Heimat den Rücken kehren.
Ich persönlich habe oft im Ausland gearbeitet, manchmal für mehrere
Monate. Die Abwechslung war angenehm, trotzdem war ich immer froh,
wenn ich wieder zu Hause war.
Gruß
A.
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