Wellenreiter
24.10.2002, 11:03 |
Szenario einer Panik Thread gesperrt |
-->Im Wellenreiter"Panik und Mondzyklen" hatte ich die Möglichkeit eines Panik-Tiefs für den 1. oder 4. November 2002 angedeutet. Gleichzeitig hatte ich die Voraussetzungen genannt: Ein Panik-Tief muß etwas umzukehren haben. D.h., die Tage davor müßten mit panikartigen Verkäufen gepflastert sein.
Ist ein solches Szenario für die kommende Woche denkbar? Aus heutiger Perspektive erscheint es nicht sehr wahrscheinlich. Das Aufwärtsmomentum ist stark. Die Umkehr einer Rally benötigt Zeit. Aber ganz auszuschließen ist es nicht.
Wir wäre der Weg einer solchen Panik? Mal sehen... Der Dow steht bei 8.500 Punkten. Heute, am Donnerstag, käme es zu einem letzten Schub nach oben, so etwa auf 8.620 Punkte. Am Ende des Tages würde der Dow bereits"wegbröckeln". Morgen, am Freitag, würden die Fonds ihre Wochengewinne einstreichen, wie üblich in Rallies. Der Freitag würde bei etwa 8.300 Punkten enden. Das wäre genau auf der Trendkanallinie, die den 22.Mai mit dem 17.August verbindet. Der vermeindliche Ausbruch aus dem Trendkanal hätte einen Rückschlag erlitten.
Am Montag Morgen wollen die Bullen wie üblich nach kurzem Pullback einsteigen, aber die Verkäufer sind stärker und drücken den Markt am Ende des Tages auf 8.150 Punkte. Die Bullen sind verunsichert. Ist das jetzt noch eine Konsolidierung, eine kurze Pause im Trend zum 9.350 Punkte-Nirvana oder haben wir es mit dem Beginn eines so nicht erwarteten Pullbacks in Richtung 7.100 Punkten zu tun?
Dienstag, auch"Turnaround-Tuesday" genannt, ist oftmals ein Trendumkehrtag. Die Bullen schöpfen Hoffnung, denn die Kurse erholen sich. Das Volumen ist jedoch gering. Am Ende des Tages steht der Dow bei 8.200 Punkten.
Am Mittwoch Morgen eröffnet der Markt höher, jedoch setzen eine Viertelstunde nach Markteröffnung massive Verkäufe ein. Der Dow bricht innerhalb der ersten Stunde um 200 Punkte ein. Eine Mittagsrallye ver-schafft den Bullen nur kurz Luft. 2 Stunden vor Handelsschluß beginnen die Fonds, massiv zu verkaufen. Der Tag endet auf dem"Low-Tick" bei 7.350 Punkten. Der Markt liegt in Scherben. Ein Verlust von 850 Punkten läßt die Träume der Bullen auf eine Erholung platzen.
Der Donnerstag eröffnet 150 Punkte unterhalb des Vortagsschlußkurses bei 7.200 Punkten. Der Tiefststand vom 10. Oktober ist nur noch 50 Punkte entfernt. An dieser Stelle versucht der Markt nach oben zu drehen, aber der Verkaufsdruck ist stärker. 2 Stunden nach Markteröffnung fällt die Marke vom 10. Oktober. Nun gibt es kein Halten und keine Käufer mehr. Jeder will raus. Der Markt erreicht die 6.000 Punkte-Marke und durchpflügt sie wie Butter. Der Schlußkurs wird mit 5.450 Punkten festgestellt. Die Boulevard-Presse schreibt in fetten Lettern:"Börsenpanik! Grauenvolle Kursverluste! Händler ratlos!"
Am Freitag, den 1.November, erreichen die Kurse ein neuen Tiefstand von 5.150 Punkten. Große Volumina werden an dieser Stelle umgesetzt. Der Preis scheint aber stillzustehen. Erst zögerlich, dann immer schneller drehen die Kurse nach oben. Der Tag endet bei 5.800 Punkten. Die Panik ist vorbei.
Wie gesagt, sehr unwahrscheinlich, aber möglich.
<ul> ~ Wellenreiter Invest</ul>
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JLL
24.10.2002, 11:17
@ Wellenreiter
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Re: Sehr unwahrscheinlich |
-->Wenn ich bedenke, wie hier seit einigen Tagen Kursrückgänge mit Begeisterung kommentiert werden, während Kursanstiege mit betretenem Schweigen quittiert werden, dann halte ich ein derartiges Szenario für SEHR UNWAHRSCHEINLICH.
Schönen Tag
JLL
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Patschi
24.10.2002, 11:31
@ Wellenreiter
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Re: Träume sind Schäume! (owT) |
-->
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Koenigin
24.10.2002, 11:34
@ Wellenreiter
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Re: Szenario einer Panik. alles ist möglich |
-->bueans dias
alles ist interesant.
Wie gesagt, sehr unwahrscheinlich, aber alles ist möglich.
23 Grad, Sonne pur,
wie gesagt, buenas dias.
adios
D.K.
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Toby0909
24.10.2002, 12:01
@ Wellenreiter
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warum hacken eigentlich immer alle auf den Fonds rum?? |
-->Ausschliessen kann man so ein Szenario natürlich nicht - aber es müsste irgenein Effekt her.
Die Fonds werden es wohl nicht sein.
Ich verstehe auch nicht, daß man immer von den Fonds spricht, die den Markt wohl so bewegen würden.
Sowohl die Publikumsfonds, wie auch die Instis-Fonds arbeiten doch heute zu ca. 95 % nur noch mit dem Tracking Error und mit der Outperformance ggü. irgendeinem Index. Wirklich nur die allerwenigsten Fonds"stemmen" sich komplett gegen irgendeinen Referenzindex. Mir fällt hier spontan der Templeton Growth Fund ein, vielleicht noch ein Janus Global Value...aber dann wird´s bei den meisten großen Fonds schon sehr eng. Alle anderen gewichten hier mal ein halbes Prozent mehr und dort mal ein viertel Prozent weniger.......
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Fonds dann immer an den Kursauf- und Abschwüngen schuld sind. Und bei den Instis schon gleich überhaupt nicht, weil die sterben ja, wenn der Tracking Error zu groß ist.
Das einzige was hier sein kann sind die Mittelzu- und Abflüsse in diese Fonds (die Fonds kaufen und verkaufen ja in der Regel nur dann, wenn sie Gelder bekommen oder wenn Gelder abgezogen werden)
Und dann müsste man einfach mal gucken, wie es mit den Mittelflüssen so aussieht.
Nehmen wir den US-Markt - hier wurden im Juli 50 Mrd. Dollar aus den Investmentfonds (Publikumsfonds) abgezogen. Ein sehr großer Betrag - der nur einmal in der Geschichte erreicht wurde - nämlich mit 50 Mrd. MittelZUFLÜSSE im Februar oder März 2000.
Das war echte Panik. Auch wenn die Panik keiner gemerkt hat.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß in er nächsten Woche ohne irgeneinen Effekt mehr als 5 Mrd. Dollars abgezogen werden - warum auch?
Ausser wenn wieder irgendwelche Flieger oder Bomben irgendwo reinknallen.
Aber das ist ein anderes Thema.
Es ist eher davon auszugehen, daß jetzt wieder Gelder in die Aktienfonds reinkommen - zumindest kurzfristig, weil die Kurse gestiegen sind und weil die Jungs alle während des Sommers Cash aufgebaut haben.
Also ich denke, dein Szenario ist schon richtig - kommt aber ein paar mehrere Wochen zu früh.
Toby
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MC Muffin
24.10.2002, 12:13
@ JLL
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der Markt ist sehr negativ eingestellt |
-->dies zieht sich durch alle Boards und nicht nur das, die Analysten stufen nur runter und auf NTV Skepsis. Und son Typ von der Borse meinte das viele ihre Longs aufgelösst haben und Short gegangen sind.
Das müsste eigendlich stark steigende Kurse mit sich bringen, aber das währe ja auch schon wieder zu einfach.
MFG
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Amanito
24.10.2002, 13:13
@ Wellenreiter
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Re: Szenario einer Panik |
-->siehe auch mein Artikel zum Mondzyklus:
<ul> ~ http://www.amanita.at/d/lesen/d-0210-mond.htm</ul>
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Wellenreiter
24.10.2002, 13:38
@ Toby0909
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Re: warum hacken eigentlich immer alle auf den Fonds rum?? |
-->Dies ist das dritte Jahr negativer Börsenperfomance. Viele Fonds stehen auf der Kippe. Wenn der Markt davon läuft, so wie jetzt, haben die Fonds (nur long möglich) keine andere Wahl als mitzuziehen. Eine nochmalige Underperfomance kann sich keiner leisten. Sie müssen hinterherhecheln...
Das Worst Case Szenario für die Fonds wäre doch, wenn jetzt die Hedgefonds (long und short möglich) anfangen würden, in diese Rally hineinzuverkaufen. Die Fonds sind long, aber nur auf Basis psychologischer Faktoren, die mit der wirtschaftlichen Realität nichts zu tun haben.
Die gegenwärtige Situation ist fragil. Sollte die Realität Oberhand gewinnen, könnte es die Fonds dazu nötigen, in einem Rutsch ihre Positionen zu liquidieren. Es gibt tausend Gründe, warum dies nicht eintreten wird. Aber"Mr. Market" ist oft eigensinnig...
Wellenreiter
>Ausschliessen kann man so ein Szenario natürlich nicht - aber es müsste irgenein Effekt her.
>Die Fonds werden es wohl nicht sein.
>Ich verstehe auch nicht, daß man immer von den Fonds spricht, die den Markt wohl so bewegen würden.
>Sowohl die Publikumsfonds, wie auch die Instis-Fonds arbeiten doch heute zu ca. 95 % nur noch mit dem Tracking Error und mit der Outperformance ggü. irgendeinem Index. Wirklich nur die allerwenigsten Fonds"stemmen" sich komplett gegen irgendeinen Referenzindex. Mir fällt hier spontan der Templeton Growth Fund ein, vielleicht noch ein Janus Global Value...aber dann wird´s bei den meisten großen Fonds schon sehr eng. Alle anderen gewichten hier mal ein halbes Prozent mehr und dort mal ein viertel Prozent weniger.......
>Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Fonds dann immer an den Kursauf- und Abschwüngen schuld sind. Und bei den Instis schon gleich überhaupt nicht, weil die sterben ja, wenn der Tracking Error zu groß ist.
>Das einzige was hier sein kann sind die Mittelzu- und Abflüsse in diese Fonds (die Fonds kaufen und verkaufen ja in der Regel nur dann, wenn sie Gelder bekommen oder wenn Gelder abgezogen werden)
>Und dann müsste man einfach mal gucken, wie es mit den Mittelflüssen so aussieht.
>Nehmen wir den US-Markt - hier wurden im Juli 50 Mrd. Dollar aus den Investmentfonds (Publikumsfonds) abgezogen. Ein sehr großer Betrag - der nur einmal in der Geschichte erreicht wurde - nämlich mit 50 Mrd. MittelZUFLÜSSE im Februar oder März 2000.
>Das war echte Panik. Auch wenn die Panik keiner gemerkt hat.
>Ich kann mir nicht vorstellen, daß in er nächsten Woche ohne irgeneinen Effekt mehr als 5 Mrd. Dollars abgezogen werden - warum auch?
>Ausser wenn wieder irgendwelche Flieger oder Bomben irgendwo reinknallen.
>Aber das ist ein anderes Thema.
>Es ist eher davon auszugehen, daß jetzt wieder Gelder in die Aktienfonds reinkommen - zumindest kurzfristig, weil die Kurse gestiegen sind und weil die Jungs alle während des Sommers Cash aufgebaut haben.
>Also ich denke, dein Szenario ist schon richtig - kommt aber ein paar mehrere Wochen zu früh.
>Toby
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