Toni
26.09.2000, 08:09 |
Worum geht es? 6komma5 Fragen von Toni, besonders an Oldy und dottore Thread gesperrt |
Toni, die schon längst kein Wort mehr versteht, fragt sich beziehungsweise Euch folgendes:
1) Wisst Ihr selber noch, worum es in der Sache geht? (- eine einfache ja/nein-Frage)
2) Kann es sein, dass die Wortklaubereien und Gefechte um Definitionen nichts zum Fortbestand der Welt beitragen?
3) Kann es sein, dass beide vollkommen recht haben? dass hier zwei Denkgefüge einander gegenüberstehen, die beide in sich selber stimmig sind, aber halt nicht kompatibel?
4) Falls dem so ist, gibt es Problemstellungen, die mit dem einen Modell besser oder einfacher erklärt und gelöst werden können als mit dem anderen? Es gibt garantiert für jedes Modell genügend geeignete Wirtschaftsfragen, die einer Lösung bedürfen. Je nachdem käme das eine oder andere Modell zur Anwendung, weil es in bezug auf die Frage leistungsfähiger ist. = Einander den Ball zuspielen, statt wegzunehmen versuchen.
5) Ist es möglich, dass Ihr beide den Anspruch erhebt, die"Wirklichkeit" in ihrer ganzen Komplexität erfassen zu wollen? Tonis These: Erklärungsmodelle sind ein Abklatsch der Wirklichkeit, das liegt in der Natur ihrer Sache, denn sonst bräuchte man sie nicht und jeder könnte sich die"Wirklichkeit" gleich selber anschauen. Ausserdem ist von vielen Feststellungen über die"Wirklichkeit" das Gegenteil auch"wahr". Wer dies bedenkt, nimmt sich erstens selber nicht so todernst und erweitert dadurch zweitens seinen Denk-Horizont erheblich.
6) Wie kann diesem sich akzelerierenden Diskussions-Wettkampf eine Wende gegeben werden dergestalt, dass wir am Ende nur Sieger haben? Weil: Wenn Ihr so weitermacht, gibt, haben wir hier zu viele Verlierer.
6a) Wie wär's, wenn Ihr in einem titanischen Akt der Selbstüberwindung Eure eigenen Modelle allesamt für falsch erklärtet und Euch zusammenraufen würdet, um ein gemeinsames Super-Modell zu entwerfen? (Sorry, reichlich naiv, dieser Vorschlag, der zählt nicht.)
Den Oldy, der ja, wie er selber erzählte, keinem Grizzly etwas zuleide tun kann, den muss ich daran erinnern, dass er"weiterhin das Geimeinsame suchen" wollte. Wenn er recht hinschaut, findet er sicher bald etwas.
Den dottore brauche ich nicht darauf hinzuweisen, dass er manchmal halt doch ein bitzeli kneift, das weiss er selber, aber er tut es sehr gekonnt und zuweilen geradezu charmant.
Dem R.Deutsch kann ich nur empfehlen, sich weiterhin rauszuhalten, sonst kommt er auch noch unter die Räder. Aber er könnte zu einem späteren Zeitpunkt sicher zu 5a) beitragen.
Ich hoffe das kommt noch alles gut heraus.
Herzlich grüsst Euch
Eure Toni
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Hideyoshi
26.09.2000, 08:58
@ Toni
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Re: Worum geht es? 6komma5 Fragen von Toni, besonders an Oldy und dottore |
>Toni, die schon längst kein Wort mehr versteht, fragt sich beziehungsweise Euch folgendes:
>1) Wisst Ihr selber noch, worum es in der Sache geht? (- eine einfache ja/nein-Frage)
>2) Kann es sein, dass die Wortklaubereien und Gefechte um Definitionen nichts zum Fortbestand der Welt beitragen?
>3) Kann es sein, dass beide vollkommen recht haben? dass hier zwei Denkgefüge einander gegenüberstehen, die beide in sich selber stimmig sind, aber halt nicht kompatibel?
>4) Falls dem so ist, gibt es Problemstellungen, die mit dem einen Modell besser oder einfacher erklärt und gelöst werden können als mit dem anderen? Es gibt garantiert für jedes Modell genügend geeignete Wirtschaftsfragen, die einer Lösung bedürfen. Je nachdem käme das eine oder andere Modell zur Anwendung, weil es in bezug auf die Frage leistungsfähiger ist. = Einander den Ball zuspielen, statt wegzunehmen versuchen.
>5) Ist es möglich, dass Ihr beide den Anspruch erhebt, die"Wirklichkeit" in ihrer ganzen Komplexität erfassen zu wollen? Tonis These: Erklärungsmodelle sind ein Abklatsch der Wirklichkeit, das liegt in der Natur ihrer Sache, denn sonst bräuchte man sie nicht und jeder könnte sich die"Wirklichkeit" gleich selber anschauen. Ausserdem ist von vielen Feststellungen über die"Wirklichkeit" das Gegenteil auch"wahr". Wer dies bedenkt, nimmt sich erstens selber nicht so todernst und erweitert dadurch zweitens seinen Denk-Horizont erheblich.
>6) Wie kann diesem sich akzelerierenden Diskussions-Wettkampf eine Wende gegeben werden dergestalt, dass wir am Ende nur Sieger haben? Weil: Wenn Ihr so weitermacht, gibt, haben wir hier zu viele Verlierer.
>6a) Wie wär's, wenn Ihr in einem titanischen Akt der Selbstüberwindung Eure eigenen Modelle allesamt für falsch erklärtet und Euch zusammenraufen würdet, um ein gemeinsames Super-Modell zu entwerfen? (Sorry, reichlich naiv, dieser Vorschlag, der zählt nicht.)
Besonders dieser Vorschlag zählt vielleicht doch! Dieses Supermodell ist es was wir brauchen. Recht hat ja sowieso jeder oder?
>
>Den Oldy, der ja, wie er selber erzählte, keinem Grizzly etwas zuleide tun kann, den muss ich daran erinnern, dass er"weiterhin das Geimeinsame suchen" wollte. Wenn er recht hinschaut, findet er sicher bald etwas.
>Den dottore brauche ich nicht darauf hinzuweisen, dass er manchmal halt doch ein bitzeli kneift, das weiss er selber, aber er tut es sehr gekonnt und zuweilen geradezu charmant.
>Dem R.Deutsch kann ich nur empfehlen, sich weiterhin rauszuhalten, sonst kommt er auch noch unter die Räder. Aber er könnte zu einem späteren Zeitpunkt sicher zu 5a) beitragen.
>Ich hoffe das kommt noch alles gut heraus.
>Herzlich grüsst Euch
>Eure Toni
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Oldy
26.09.2000, 09:24
@ Toni
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Re: Worum geht es? 6komma5 Fragen von Toni, besonders an Oldy und dottore |
°°°Schön,Toni, ich will es versuchen, die Fragen zu beantworten, so gut ich kann, indem ich einfach zwischen deinen Beitrag scheibe und meine Antworten durch Kugeln markiere.°°°
Geschrieben von Toni am 26. September 2000 08:09:02:
Toni, die schon längst kein Wort mehr versteht, fragt sich beziehungsweise Euch
folgendes:
°°° Es tut mir leid, daß du etwas nicht verstehst, aber kein Wort ist sicher übertrieben. Hast du versucht auf meine Webseite zu schauen? Es könnte zum Verständnis beitragen.°°°
1) Wisst Ihr selber noch, worum es in der Sache geht? (- eine einfache ja/nein-Frage)
°°° Ja, es geht um feste Währung.°°°
2) Kann es sein, dass die Wortklaubereien und Gefechte um Definitionen nichts zum
Fortbestand der Welt beitragen?
°°° Wortklaubereien und Gefechte um Definationen sicher nicht, aber Klarheit, wie eine feste Währung geschaffen werden könnte schon.°°°
3) Kann es sein, dass beide vollkommen recht haben? dass hier zwei Denkgefüge
einander gegenüberstehen, die beide in sich selber stimmig sind, aber halt nicht
kompatibel?
°°° So funktioniert es leider nicht, Der Marxismus zum Beispiel ist auch in sich selber stimmig, aber er funktioniert nicht.°°°
4) Falls dem so ist, gibt es Problemstellungen, die mit dem einen Modell besser oder
einfacher erklärt und gelöst werden können als mit dem anderen? Es gibt garantiert für
jedes Modell genügend geeignete Wirtschaftsfragen, die einer Lösung bedürfen. Je
nachdem käme das eine oder andere Modell zur Anwendung, weil es in bezug auf die
Frage leistungsfähiger ist. = Einander den Ball zuspielen, statt wegzunehmen versuchen.
°°° Hier ergibt sich die Frage leistungsfähiger für wen. Feudalismus ist toll für die Herrscher, für die Leibeigenen wohl weniger.°°°
5) Ist es möglich, dass Ihr beide den Anspruch erhebt, die"Wirklichkeit" in ihrer ganzen
Komplexität erfassen zu wollen? Tonis These: Erklärungsmodelle sind ein Abklatsch der
Wirklichkeit, das liegt in der Natur ihrer Sache, denn sonst bräuchte man sie nicht und
jeder könnte sich die"Wirklichkeit" gleich selber anschauen. Ausserdem ist von vielen
Feststellungen über die"Wirklichkeit" das Gegenteil auch"wahr". Wer dies bedenkt,
nimmt sich erstens selber nicht so todernst und erweitert dadurch zweitens seinen
Denk-Horizont erheblich.
°°° Kein Mensch kann die Wirklichkeit in ihrer ganzen Komplexität erfassen, aber einen primitiven Zusammenhang wie: Zu viel Geld = Inflation. Zu wenig Geld = Deflation. sollte doch jeder einsehen können und auch die Folgerungen daraus ziehen können Und da gibt es kein „Das Gegenteil ist auch wahr..°°°
6) Wie kann diesem sich akzelerierenden Diskussions-Wettkampf eine Wende gegeben
werden dergestalt, dass wir am Ende nur Sieger haben? Weil: Wenn Ihr so
weitermacht, gibt, haben wir hier zu viele Verlierer.
°°° Es gibt da in keinem Fall einen Sieger oder Verlierer. Der Verierer gewinnt, wenn er das Richtige erkennt. Es gibt also immer zwei Sieger oder man trennt sich unentschieden.°°°
6a) Wie wär's, wenn Ihr in einem titanischen Akt der Selbstüberwindung Eure eigenen
Modelle allesamt für falsch erklärtet und Euch zusammenraufen würdet, um ein
gemeinsames Super-Modell zu entwerfen? (Sorry, reichlich naiv, dieser Vorschlag, der
zählt nicht.)
°°° Du sagst es selber und es dreht sich hier um kein Modell und schon gar nicht um ein Supermodell, sondern um eine ganz bescheidene Kenntnisnahme einer jahrtausende alten Fehlentwicklung. Der Zinswirtschaft. Der einzige wirkliche Unterschied zwischen der Auffassung von Paul und mir ist der, daß er sie nur beim Staat sieht während ich auch das Finanzkapital einschließe und deshalb etwas tiefer zu den Ursachen vorgedrungen bin. Der Vorrangstellung des Geldes. Das ist aber nicht auf meinem Mist gewachsen. Wir sind also gar nicht so weit auseinander, wie es den Anschein haben mag.°°°
Den Oldy, der ja, wie er selber erzählte, keinem Grizzly etwas zuleide tun kann, den
muss ich daran erinnern, dass er"weiterhin das Geimeinsame suchen" wollte. Wenn er
recht hinschaut, findet er sicher bald etwas.
Den dottore brauche ich nicht darauf hinzuweisen, dass er manchmal halt doch ein
bitzeli kneift, das weiss er selber, aber er tut es sehr gekonnt und zuweilen geradezu
charmant.
Dem R.Deutsch kann ich nur empfehlen, sich weiterhin rauszuhalten, sonst kommt er
auch noch unter die Räder. Aber er könnte zu einem späteren Zeitpunkt sicher zu 5a)
beitragen.
°°° Du sagst es, Toni, sonst fallen zwei Goldbugs über den armen Oldy her und dann gibt es ein Gemetzel.°°°
Ich hoffe das kommt noch alles gut heraus.
Herzlich grüsst Euch
Eure Toni
°°° und auch der Oldy
und hilfst du mir, wenn beide über mich herfallen...
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dottore
26.09.2000, 11:18
@ Oldy
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Re: Worum geht es? 6komma5 Fragen von Toni, besonders an Oldy und dottore |
>°°° Es tut mir leid, daß du etwas nicht verstehst, aber kein Wort ist sicher übertrieben. Hast du versucht auf meine Webseite zu schauen? Es könnte zum Verständnis beitragen.°°°
Tu's ruhig Toni, aber es wird Dich bloß noch mehr verwirren.
>°°° Ja, es geht um feste Währung.°°°
Die dann fest ist, wenn die der Geldemission unterlegten Sicherheiten sauber sind. Und sauber heißt a) vollstreckbar und b) sie sind - da Schuldtitel - so gestrickt, dass die Schulnder auch dazu beitragen, das BIP zu mehren und mehr Waren bedeuten mehr Festigkeit, wie umgekehrt Schulden, die nicht zur Schaffung zusätzlicher Waren und Dienste führen, eindeutig inflationär wirken.
>°°° Wortklaubereien und Gefechte um Definationen sicher nicht, aber Klarheit, wie eine feste Währung geschaffen werden könnte schon.°°°
Eine feste Währung ist eine, die das Preisniveau nicht durch Missbrauch der Notenpresse in die Höhe schraubt.
>°°° So funktioniert es leider nicht, Der Marxismus zum Beispiel ist auch in sich selber stimmig, aber er funktioniert nicht.°°°
Stimmig ist der Marxismus nicht. Das mit dem"Mehrwert" ist schon der erste Denkfehler (Arbeiter müssen sechs Stunden arbeiten, werden aber nur für vier bezahlt; wie kann das beurteilt werden, wenn doch keiner wissen kann wie viel für vier Stunden bezahlt würde, da die Ausgebeuteten ja immer für sechs Stunden arbeiten?). Das mit dem Zusammenbruch des Kapitalismus ist auch falsch, da zwar die"Gewinnrate" immer weiter sinkt, aber auch wenn gaaaanz lange ausgebeutet (und Mehrwert in Kapital verwandelt) würde, nie unter Null fällt. Und ein Unternehmen das immer noch Gewinn macht, wenn auch nur noch einen ganz kleinen, kann nicht zusammenbrechen - wie wohl? Vor allem erklärt Marx nicht wie der Mehrwert realisiert werden kann. Er fragt:"Wie kann nun die ganze Kapitalistenklasse beständig 600 Pfund aus der Zirkulation herausziehen, wenn sie beständig nur 500 Pfund hineinwirft?" (Kapital, Bd. III, 319). Und antwortet dann:"So paradox es auf den ersten Blick scheint, die Kapitalistenklasse selbst wirft das Geld in die Zirkulation, das zur Realisierung des in den Waren steckenden Mehrwerts dient." (a.a.O., 323). Klartext: Die Kapitalisten haben vorher genau so viel wie nachher. Warum beuten sie dann überhaupt aus?
Was also ist da"in sich stimmig"?
>°°° Hier ergibt sich die Frage leistungsfähiger für wen. Feudalismus ist toll für die Herrscher, für die Leibeigenen wohl weniger.°°°
Feudalismus ist ex. Heute haben wir fast weltweit das kapitalistische System und das ist halt für keinen toll, da jeder, Unternehmer (Kapitalist) inklusive durch Schuldendruck vorwärts gepeitscht wird.
>°°° Kein Mensch kann die Wirklichkeit in ihrer ganzen Komplexität erfassen, aber einen primitiven Zusammenhang wie: Zu viel Geld = Inflation. Zu wenig Geld = Deflation. sollte doch jeder einsehen können und auch die Folgerungen daraus ziehen können Und da gibt es kein „Das Gegenteil ist auch wahr..°°°
Nicht zu viel Geld, sondern zu viel Schulden, die anschließend nicht durch Schaffung zusätzlichen BIPs wieder aus der Welt geschaffen werden, machen Inflation. Defla: Zu wenig neue Schulden werden gemacht, was die bereits vorhandenen (!) alten Schuldner automatisch in Existenzdruck bringt und sie zwingt zu immer tieferen Preisen zu verkaufen, damit sie ihren alten (!) Verpflichtungen nachkommen können.
>°°° Es gibt da in keinem Fall einen Sieger oder Verlierer. Der Verierer gewinnt, wenn er das Richtige erkennt. Es gibt also immer zwei Sieger oder man trennt sich unentschieden.°°°
Ã-konomie ist zwar sehr soft, weil immer von zwei Seiten aus diskutiert werden kann (z.B. höhere Löhne = gut, weil sie mehr Kaufkraft schaffen, also Aufschwung; höhere Löhne = schlecht, weil sie die Kosten in die Höhe treiben = Abschwung, usw.). Aber zum Thema:"Wie wirken Schulden?" gibt es sicheren Boden, weil hier nicht die doppelte Buchführung in erster Linie greift, sondern einfache Finanzmathematik (steigen Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, kommt es in berechenbar endlicher Zeit zum Bankrott).
>°°° Du sagst es selber und es dreht sich hier um kein Modell und schon gar nicht um ein Supermodell, sondern um eine ganz bescheidene Kenntnisnahme einer jahrtausende alten Fehlentwicklung. Der Zinswirtschaft.
Ã-konomie ohne Zinsen ist wie ein Leben ohne Zeitablauf. Oder: Adam kannte keine Zinsen, aber wir müssen darunter leiden. Die Kirche nennt dies, was die Schulden und den Zins in die Welt gebracht hat, schön die Erbsünde, wobei Sünde = Schuld.
>Der einzige wirkliche Unterschied zwischen der Auffassung von Paul und mir ist der, daß er sie nur beim Staat sieht während ich auch das Finanzkapital einschließe und deshalb etwas tiefer zu den Ursachen vorgedrungen bin.
Das Finanzkapital ist völlig harmlos, sofern es die Gegenbuchung zu vollstreckbaren Schulden bildet. Werden die vollstreckt bzw. wird geleistet, um die Vollstreckung zu verhindern, läuft jede Wirtschaft ganz normal, überdies mit Minizinsen (19. Jh.: 2 bis 2,5 %).
>Der Vorrangstellung des Geldes. Das ist aber nicht auf meinem Mist gewachsen. Wir sind also gar nicht so weit auseinander, wie es den Anschein haben mag.°°°
Auch Geld ist harmlos - es sei denn es kommt gegen Uneinbringlichkeiten in die Welt, siehe die"nicht marktfähigen Schuldtitel" gegen die die neuen Euro ausgegeben werden dürfen.
>°°° Du sagst es, Toni, sonst fallen zwei Goldbugs über den armen Oldy her und dann gibt es ein Gemetzel.°°°
Golbug? Ich nicht. Sehe den Goldpreis - wie JüKü - noch stramm nach unten abtauchen, bevor er dann allerdings eine Gala gibt, die sich gewaschen hat.
>°°° und auch der Oldy
Und ich auch.
d.
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dottore
26.09.2000, 11:29
@ Hideyoshi
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Re: Worum geht es? 6komma5 Fragen von Toni, besonders an Oldy und dottore |
>Besonders dieser Vorschlag zählt vielleicht doch! Dieses Supermodell ist es was wir brauchen. Recht hat ja sowieso jeder oder?
Nicht ganz, lieber Hideyoshi!
Oldy geht von einem Geld aus, das dadurch segensreich gestaltet wird, dass es eine kluge (staatliche oder quasistaatliche) Institution über die Lande streut und immer schön stabil hält.
Ich, der bisher noch keine"kluge Institution" kennen gelernt hat, gehe davon aus, dass es dieses Netto-Geld nie geben kann. Geld entsteht immer nur, wenn Notenbanken bei ihnen eingereichte Sicherheiten ankaufen und dafür Banknoten bzw. Giralgeldforderungen gegen sich selbst schaffen.
Bei mir kommen also immer zuerst die Schulden, dann das Geld. Und umgekehrt: Geld ohne Schulden gibt es nicht - egal, wie dann das Geld"wirkt".
Bei den Mechanismen, die Oldy beschreibt (Infla, Defla) bitte ich also das Wort"Geld" durch das Wort"Schulden" zu ersetzen, dann hätten wirs. Übrigens erklärt schon das Wort"Banknote", dass es sich um einen Schuldschein (eben eine"Note") handelt; wir sprechen hier nicht von diplomatischen Noten, sondern von schuldrechtlichen.
Müsste ankommen.
d.
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R.Deutsch
26.09.2000, 13:17
@ dottore
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Auf ihn, mit Gebrüll! |
Liebe Toni,
wirklich toll, Dein Beitrag, aber eben ganz Frau (Harmoniebedürfniss). Die Sache ist im Grunde ganz einfach und ich glaube, Du siedelst sie viel zu hoch an.
Bei Aufklärung geht es meist nur darum, den Trick aufzudecken, nicht die Welt zu erklären. Wenn man bei einem Zauberkünstler verrät, wie der Trick funktioniert, ist das Aufklärung. Wenn die Aufklärer in der Religion gezeigt haben, daß es ein intellektueller Trick ist um Macht auszuüben und die Leute zu versklaven, wenn behauptet wird, Gott habe den Pabst und dieser den Kaiser ernannt, so hat das lediglich den Betrug aufgedeckt, nicht die Welt erklärt. Spätestens seit Kant wissen wir, daß unser Gehirn kein Erkenntnisorgan, sondern ein Überlebensorgan ist. Es kann also garnicht darum gehen, die richtige Welt zu erkennen, das richtige Modell zu finden, sondern schlicht den Betrug, die Täuschung aufzudecken, um zu überleben.
Der Oldy ist für Falschgeld, so wie es sein Meister Silvio Gesell auch klar und deutlich gesagt hat. Er will nur eine andere Art von Falschgeld, die seiner Meinung nach besser ist. Der Euro ist auch Falschgeld, aber nicht von der Art wie der Oldy es will, deshalb ist er gegen den Euro. Es geht ihm lediglich um die Konkurrenz dreier Falschgeldvarianten (Dollar, Euro, Schwundgeld)
Der Dottore und ich (und viele andere hier) sind gegen Falschgeld. Wir versuchen zu erklären, wie der Trick funktioniert und suchen nach Wegen zum finanziellen Überleben. Die Kontroverse Warengeld- Kreditgeld ist dabei nur eine Marginalie im Zusammenhang mit der Frage, wie man den Trick besser entlarvt. Auch Heinsohn Steiger sind zweifellos Aufklärer in diesem Sinne, ich fürchte nur, sie sind in diesem einen Punkt den Fälschern auf den Leim gegangen.
So, nun versuch mal den armen Oldy zu schützen.
Gruß
R.Deutsch
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Toni
26.09.2000, 13:48
@ R.Deutsch
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Re: Worum's geht |
>Liebe Toni,
>wirklich toll, Dein Beitrag, aber eben ganz Frau (Harmoniebedürfniss).
Es ist mir bewusst: die Jungs der Schöpfung haben dieses Bedürfnis nicht, neinnein, üüüüberhaupt nicht:-))
Immerhin wird jetzt wieder weniger in 12-Ton allegro fortissimo geschrieben, und man kann auch als Laie wieder knapp folgen.
>Bei Aufklärung geht es meist nur darum, den Trick aufzudecken, nicht die Welt zu erklären. Wenn man bei einem Zauberkünstler verrät, wie der Trick funktioniert, ist das Aufklärung. Wenn die Aufklärer in der Religion gezeigt haben, daß es ein intellektueller Trick ist um Macht auszuüben und die Leute zu versklaven, wenn behauptet wird, Gott habe den Pabst und dieser den Kaiser ernannt, so hat das lediglich den Betrug aufgedeckt, nicht die Welt erklärt. Spätestens seit Kant wissen wir, daß unser Gehirn kein Erkenntnisorgan, sondern ein Überlebensorgan ist. Es kann also garnicht darum gehen, die richtige Welt zu erkennen, das richtige Modell zu finden, sondern schlicht den Betrug, die Täuschung aufzudecken, um zu überleben.
>Der Oldy ist für Falschgeld, so wie es sein Meister Silvio Gesell auch klar und deutlich gesagt hat. Er will nur eine andere Art von Falschgeld, die seiner Meinung nach besser ist. Der Euro ist auch Falschgeld, aber nicht von der Art wie der Oldy es will, deshalb ist er gegen den Euro. Es geht ihm lediglich um die Konkurrenz dreier Falschgeldvarianten (Dollar, Euro, Schwundgeld)
>Der Dottore und ich (und viele andere hier) sind gegen Falschgeld. Wir versuchen zu erklären, wie der Trick funktioniert und suchen nach Wegen zum finanziellen Überleben. Die Kontroverse Warengeld- Kreditgeld ist dabei nur eine Marginalie im Zusammenhang mit der Frage, wie man den Trick besser entlarvt. Auch Heinsohn Steiger sind zweifellos Aufklärer in diesem Sinne, ich fürchte nur, sie sind in diesem einen Punkt den Fälschern auf den Leim gegangen.
Dank an alle für die umfassende Aufklärung; das Gestrüpp lichtet sich jetzt wieder.
Ein Schluss daraus ist wieder einmal der, dass letztlich die individuelle/subjektive Bewertung von den"Fakten" nicht zu trennen ist, drum werden die Diskussionen so hitzig geführt. Vielleicht kann man sich dann wieder auf die Probleme der Gegenwart und der Zukunft konzentrieren.
>So, nun versuch mal den armen Oldy zu schützen.
Wie sagte doch Abraham Lincoln? Man hilft nicht, wenn man für jemanden tut, was er selber tun kann, oder so ähnlich.
>Gruß
>R.Deutsch
Und dazu noch einer von Toni
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Hideyoshi
26.09.2000, 14:00
@ dottore
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Re: Worum geht es? 6komma5 Fragen von Toni, besonders an Oldy und dottore |
Woher kommt bloß das Gefühl das manchen Menschen schneller schreiben können als ich es lesen bzw. verstehen kann.
ein kopfschüttelnder
H.
PS:
Sollte nur zur auflockerung beitragen
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Oldy
26.09.2000, 20:19
@ Toni
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Re: Worum's geht (Oldy sagt es) |
Siehst du liebe Toni
<font size=4>Es ist alles halb so wild.</font> Paul und Reinhard hacken auch gegenseitig ein bißchen aufeinander ein und anscheinend bekomme ich auch andere Hilfestellung. Wir sind doch einigermaßen zivilisierte Menschen und der einzige Gefährliche könnte der Hinterwäldler aus Canada sein und der ist auch halb so wild.
Er verteidigt nur seine Gesellburg und möchte, wenn sie auch noch so strampeln, den Paul und Reinhard dorthin schleppen. Er fürchtet nur, daß beide schon viel zu verfahren sind in ihren eigenen Problemen. Beide sehen zwar, daß in unseren heutigen System etwas nicht stimmt und das ist schon mehr als die meisten Menschen erkennen, aber sie sehen die richtige Lösung (noch) nicht.
Das macht aber auch nicht viel. Selbst wenn sie die nie sehen werden, liegt das wahrscheinlich am Oldy, der das nur noch nicht gut genug erklären kann. Er lernt aber immer dazu und komischerweise melden sich immer mehr Leute bei ihm aus aller Welt, welche anfangen ihn zu verstehen und nur mehr Detailfragen haben, wie sie praktisch etwas tun können. Manche tun sogar schon etwas.
Deshalb wird er hier auch die Geduld nicht verlieren, selbst wenn es mit den beiden keinen Sinn haben sollte. Selbst Dösköppe, wobei ich die beiden ausdrücklich nicht einbeziehen will, haben den Sinn für ihn, daß er sich über sie ärgert und so seine grauen Zellen in Bewegung kommen.
Jedenfalls werden von den Lesern hier auch einige sich näher mit diesen Dingen beschäftigen und wer weiß, ob nicht ein neuer Unterguggenberger unter ihnen ist. Die Zeit für einen wird in der kommenden Defla kommen. ( Ja, die nach dem Krach und der Währungsreform und das einzige, was wir davon nicht wissen ist der Zeitpunkt. Sicher ist das Kommen, wenn es keine echte Reform der Währung gibt. Wiedereinführung der Goldwährung ist das nicht!)
Siehst du, Toni, die beiden sind meine Verbündeten. Sie zeigen die Fehler des jetzigen Systems auf und wenn auch ihre Lösungsvorschläge nicht zielführend sind, regen sie zumindest eine Diskussion an. Einige andere finden dann die richtige Lösung bei Gesell oder mir.
Gruß vom Oldy
P.S. Wenn du wissen willst, wer Unterguggenberger war, schau dort nach:
http://www.cityline.at/woergl/gemei...gestern_heute/unterguggenberger/
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RolandLeuschel
26.09.2000, 20:42
@ Oldy
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Währungsreform und Deflation |
1. Frage: Warum soll nach einer Deflation die Währungsreform kommen?
Nach meinem Kenntnisstand bedeutet Deflation, daß das Geld nicht WENIGER, sondern MEHR wert wird. Dann besteht doch für eine Währungsreform überhaupt keine Veranlassung. Es sei denn, daß du die Phase nach der Deflation meinst, in der sich der Staat nicht mehr zu helfen weiß und dann uns mit gedruckten Scheinchen beglücken will. Das nennt man dann gemäßigte Inflation. Schafft er sich noch mehr Druckereien an zum Drucken von noch mehr Scheinchen dann gibt es eine Hyperinflation und nur dann wäre eine Währungsreform sinnvoll.
2. Frage: Wieso überhaupt Deflation?
Nach meinem Kenntnisstand haben wir momentan in Europa (auch Deutschland) eine Inflationsrate im Jahresschnitt von 2,4%. Dies lieber Oldy ist für mich keine Deflation sondern eine leichte Inflation. Meine Meinung ist die, daß die Deflation schon auf ihrem Höhepunkt war (Japan macht wahrscheinlich die Grätsche und zieht den Rest der Welt mit ins Verderben). Die Regierungen haben m.E. den Inflationsvirus schon losgelassen da wir den sogenannten Crash m.E. schon bei allen Rohstoffen gesehen haben. Diese sind fast alle am Steigen, besonders stark momentan das Rohöl. Im Endeffekt heißt dies: Man kann sich den Anfang der 70er Jahre betrachten als anschließend nach der Ã-lkrise 73/74 auch das Gold explodierte und die Inflationsraten in der westlichen Welt zweistellig wurden. Das ganze sieht nach einer neuen Aufschuldungsrunde aus. Wir sind an der Umkehrung von der Deflation zur Inflation.
RL
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dottore
26.09.2000, 21:11
@ RolandLeuschel
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Re: Währungsreform und Deflation - sehr gut! |
>1. Frage: Warum soll nach einer Deflation die Währungsreform kommen?
>Nach meinem Kenntnisstand bedeutet Deflation, daß das Geld nicht WENIGER, sondern MEHR wert wird. Dann besteht doch für eine Währungsreform überhaupt keine Veranlassung. Es sei denn, daß du die Phase nach der Deflation meinst, in der sich der Staat nicht mehr zu helfen weiß und dann uns mit gedruckten Scheinchen beglücken will. Das nennt man dann gemäßigte Inflation. Schafft er sich noch mehr Druckereien an zum Drucken von noch mehr Scheinchen dann gibt es eine Hyperinflation und nur dann wäre eine Währungsreform sinnvoll.
Exactissime so ist es!
>2. Frage: Wieso überhaupt Deflation?
>Nach meinem Kenntnisstand haben wir momentan in Europa (auch Deutschland) eine Inflationsrate im Jahresschnitt von 2,4%. Dies lieber Oldy ist für mich keine Deflation sondern eine leichte Inflation. Meine Meinung ist die, daß die Deflation schon auf ihrem Höhepunkt war (Japan macht wahrscheinlich die Grätsche und zieht den Rest der Welt mit ins Verderben). Die Regierungen haben m.E. den Inflationsvirus schon losgelassen da wir den sogenannten Crash m.E. schon bei allen Rohstoffen gesehen haben. Diese sind fast alle am Steigen, besonders stark momentan das Rohöl. Im Endeffekt heißt dies: Man kann sich den Anfang der 70er Jahre betrachten als anschließend nach der Ã-lkrise 73/74 auch das Gold explodierte und die Inflationsraten in der westlichen Welt zweistellig wurden. Das ganze sieht nach einer neuen Aufschuldungsrunde aus. Wir sind an der Umkehrung von der Deflation zur Inflation.
Mit der kleinen Einschränkung vielleicht, dass diese Inflation sich von der der 70er Jahre unterscheidet (damals galt noch neue Staatsschulden > Zinsen auf aufgelaufene alte Staatsschulden - also staatsinduzierte Inflation; heute umgekehrt). Was wir jetzt erleben, nenne ich daher die prädeflationäre Inflation: Die Preise steigen noch einmal, aber nicht à la damals, sondern eher moderat. Das wird die Zinsen allerdings genau so wie immer nach oben reißen - alle Termine - und DAS wiederum zwingt die Finanzmärkte in die Knie (vielleicht sogar per Crash).
Jeder kennt doch die Aktienkursentwicklungen der 70er Jahre... Und wenn wir das vom heutigen Niveau aus betrachten - na Mahlzeit. Die Ruckzuck-Abbrüche wie heute EK werden sich häufen und dann gehts runter, runter, runter.
>RL
d. (dankt auch sehr für die fundierten Beiträge!)
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Toni
26.09.2000, 22:27
@ Oldy
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Re: Guggugg |
>Gruß vom Oldy
>P.S. Wenn du wissen willst, wer Unterguggenberger war, schau dort nach:
>http://www.cityline.at/woergl/gemeinde/gestern_heute/unterguggenberger/
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Danke, Oldy. Jetzt weiss ich endlich, wovon Ihr die ganze Zeit geredet habt.
Ich hoffe Deinem Roggen geht's gut und Dir auch.
Wish you a häppy Abend
Toni
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