dottore
08.11.2002, 17:57 |
Defla, hier: Preiskrieg Aldi / Lidl ("Lebensmittelzeitung") Thread gesperrt |
-->Hi,
wie die LZ berichtet, wird Aldi wg. Lidl-Vorrücken, 50 bis 80 sog. Eckartikel (Schokolade, Margarine, Kaffee, Waschpulver) um 20 bis 40 % billiger machen.
So was geht grundsätzlich NIE in die amtliche Statistik ein (gilt als"Aktion").
Aldi-Marktanteil inzwischen 17 %. Bei Lidl kostet Jakobs 2,79, Groß-Persil 3,99 €). Aldi will auch ans Obst, Gemüse, Fleisch und die Aktion auf bis zu 4 Monate ausdehnen.
Gruß!
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Dieter
08.11.2002, 18:05
@ dottore
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das ist das schöne an Krisen |
-->Unternehmen mit guter Eigenkapitalversorgung finden jetzt die besten Ansatzpunkte, die Konkurrenz platt zu machen, bzw. ihre Marktanteile auszubauen.
Das kostet viel weniger als zu Boomzeiten.
In allen Branchen das gleiche.
Aus meiner Sicht ist das kein Anzeichen für dauerhafte Deflation, birgt aufgrund der kommenden Marktverengung sogar den Stab für zukünftige horrente Preiserhöhungen.
Gruß Dieter
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dottore
08.11.2002, 18:39
@ Dieter
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Re: das ist das schöne an Krisen |
-->>Unternehmen mit guter Eigenkapitalversorgung finden jetzt die besten Ansatzpunkte, die Konkurrenz platt zu machen, bzw. ihre Marktanteile auszubauen.
>Das kostet viel weniger als zu Boomzeiten.
>In allen Branchen das gleiche.
>Aus meiner Sicht ist das kein Anzeichen für dauerhafte Deflation, birgt aufgrund der kommenden Marktverengung sogar den Stab für zukünftige horrente Preiserhöhungen.
Hi Dieter,
sehe ich ganz anders:
1. Preiskampf.
2. Konkurrenten verschwinden.
3. Deren Leute arbeitslos.
4. Deren Kaufkraft fehlt.
5. Aus der Defla wird ne Depri.
Das hängt alles nur am Faden, der da heißt: Wie viel Nachfrage können jene noch entfalten, die in ununterbrochenem Strom entlassen werden? In der Arbeitslosenstatistik treten die bei Frühverrentung usw. nicht auf.
Diesmal mahlt die DeDe-Mühle langsam, aber umso ergiebiger.
Gruß!
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Dieter
08.11.2002, 20:58
@ dottore
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Re: das ist das schöne an Krisen |
-->Hallo dottore,
solange wir uns diese Verwaltung leisten können, fallen die paar Arbeitsplätze im Lebensmitteleinzelhandel kaum ins Gewicht.
Ich gehe aus meiner pers. Beobachtung davon aus, daß wir
1. wirtschaftlich noch nicht unten sind (Arbeitslose, Konkurse, etc.)
2. Es sehr viele gibt, die gerade jetzt ihre Stellung im Markt deutlich verbessern. Aktiengesellschaften, die wir vornehmlich beobachten funktionieren da anders, schließlich verfolgen die keine langfr. Ziele, sondern nur von"Quartal zu Quartal", etwas überspitzt ausgedrückt.
Aber unternehmergeführte Betriebe mit entspr. Background und langfr. Zielen nutzen die Chancen, die jetzt da sind. Und die Mehrkosten, aufgrund der Staatsquote werden die Verbraucher abbekommen. Solange soviele 2x im Jahr in Urlaub fliegen, die Arbeitszeiten so kurz sind, wie jetzt, ist genug Geld für Konsum da. Es ist nur eine Frage der Psychologie.
Und bei allen Betrachtungen darf man die wirtschaftliche Verlagerung auf den"illegalen Markt" nicht vergessen, der kontinuierlich steigt. Und da geht es um puren Konsum mit relativ schnellen Umlauf.
Gruß Dieter
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