JLL
23.11.2002, 20:35 |
Sozialversicherungsbeiträge auf das gesamte Einkommen Thread gesperrt |
-->Da geistert ja mal wieder die nette Idee durch den Blätterwald, sämtliche Einkommensteile zur Sozialversicherungspflicht heranzuziehen.
Nun meine Frage an die Experten, wann würde denn nun der Versicherungsfall für z.B. Spekulationsgewinne oder Mieteinnahmen eintreten?
a) in der Rentenversicherung
b) in der Krankenversicherung
c) in der Arbeitslosenversicherung
d) in der Pflegeversicherung
Schönen Abend
JLL
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Euklid
23.11.2002, 20:55
@ JLL
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Re: Sozialversicherungsbeiträge auf das gesamte Einkommen |
-->>Da geistert ja mal wieder die nette Idee durch den Blätterwald, sämtliche Einkommensteile zur Sozialversicherungspflicht heranzuziehen.
>Nun meine Frage an die Experten, wann würde denn nun der Versicherungsfall für z.B. Spekulationsgewinne oder Mieteinnahmen eintreten?
>a) in der Rentenversicherung
>b) in der Krankenversicherung
>c) in der Arbeitslosenversicherung
>d) in der Pflegeversicherung
>Schönen Abend
>JLL
Ich fürchte daß auf Mieteinnahmen im Alter generell Sozialversicherung anfällt.
Miete plus Rente ergibt ein Einkommen das immer etwas abwirft.
Der große Clou wird sein daß man stillschweigend die Sozialversicherung auch im Rentnerdasein bezahlen muß.
Also als Rentner werden wir KV plus Steuern zahlen.
Lediglich die RV und AV fällt weg.
Wäre ja auch ziemlich dreist von einem 85 jährigen noch AV zu verlangen.
Auch die Pflegeversicherung wird im Rentnerdasein gezahlt werden müssen.
Man mache sich überhaupt nichts vor:Steuern plus KV plus PV wird spätestens bei der nachgelagerten Besteuerung auf dem kalten Wege lebenslänglich eingeführt bis zum Sarg.
Wer dann sehr lange lebt zahlt kräftigst Krankenversicherung und PV und Steuern.
Deshalb gilt weg mit den Immos (außer dem eigenen Haus )und nichts mehr offen auf dem Tisch,denn das was ich selbst erarbeitet habe will ich auch selbst verbrauchen.
Mit den Beiträgen bis 65 wurden schon genug Schmarotzer durchgefüttert.
Jetzt geht es an das Eingemachte.
Wer zu spät kommt den bestraft Eichel und Nachfolger!
Gruß EUKLID
PS Die offen auf dem Tisch liegenden Einnahmen dürfen auf keinen Fall 2000 Euro im Monat übersteigen.
Rechne mal nach was evtl 25 zusätzliche Jahre an KV und PV deiner Mieteinnahmen bedeuten.
Zusätzlich berücksichtige die Nachrüstpflicht bei Wärmedämmung der Immobilien wenn ein neuer Kessel gebraucht wird.
Bei neuem Kessel muß laut der ENV am ganzen Haus eine Wärmedämmumg angebracht werden.
Das wird sündhaft teuer und man muß noch im Alter riesige Investitionen vornehmen damit die Mieter die Energieverteuerungsstrategie der rotgrünen Regierung überhaupt noch stemmen können.Der Vermieter zahlt und der Mieter braucht weniger Energie.Weitere Umverteilung!!!!!
Wenn man alles rechnet und dann noch dafür Vermögenssteuer und Krankenversicherung zahlen soll dann frage ich mich doch allen Ernstes wo da noch Gewinne möglich sein sollen selbst wenn die Immo voll bezahlt ist.
Es hat wirklich keinen Sinn mehr seine Rente bei dieser Konstellation auf Mieterträgen aufzubauen.
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MC Muffin
23.11.2002, 21:06
@ Euklid
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Re: Sozialversicherungsbeiträge auf das gesamte Einkommen |
-->>>Da geistert ja mal wieder die nette Idee durch den Blätterwald, sämtliche Einkommensteile zur Sozialversicherungspflicht heranzuziehen.
>>Nun meine Frage an die Experten, wann würde denn nun der Versicherungsfall für z.B. Spekulationsgewinne oder Mieteinnahmen eintreten?
>>a) in der Rentenversicherung
>>b) in der Krankenversicherung
>>c) in der Arbeitslosenversicherung
>>d) in der Pflegeversicherung
>>Schönen Abend
>>JLL
>Ich fürchte daß auf Mieteinnahmen im Alter generell Sozialversicherung anfällt.
>Miete plus Rente ergibt ein Einkommen das immer etwas abwirft.
>Der große Clou wird sein daß man stillschweigend die Sozialversicherung auch im Rentnerdasein bezahlen muß.
>Also als Rentner werden wir KV plus Steuern zahlen.
>Lediglich die RV und AV fällt weg.
>Wäre ja auch ziemlich dreist von einem 85 jährigen noch AV zu verlangen.
>Auch die Pflegeversicherung wird im Rentnerdasein gezahlt werden müssen.
>Man mache sich überhaupt nichts vor:Steuern plus KV plus PV wird spätestens bei der nachgelagerten Besteuerung auf dem kalten Wege lebenslänglich eingeführt bis zum Sarg.
>Wer dann sehr lange lebt zahlt kräftigst Krankenversicherung und PV und Steuern.
>Deshalb gilt weg mit den Immos (außer dem eigenen Haus )und nichts mehr offen auf dem Tisch,denn das was ich selbst erarbeitet habe will ich auch selbst verbrauchen.
>Mit den Beiträgen bis 65 wurden schon genug Schmarotzer durchgefüttert.
>Jetzt geht es an das Eingemachte.
>Wer zu spät kommt den bestraft Eichel und Nachfolger!
>Gruß EUKLID
>PS Die offen auf dem Tisch liegenden Einnahmen dürfen auf keinen Fall 2000 Euro im Monat übersteigen.
>Rechne mal nach was evtl 25 zusätzliche Jahre an KV und PV deiner Mieteinnahmen bedeuten.
>Zusätzlich berücksichtige die Nachrüstpflicht bei Wärmedämmung der Immobilien wenn ein neuer Kessel gebraucht wird.
>Bei neuem Kessel muß laut der ENV am ganzen Haus eine Wärmedämmumg angebracht werden.
>Das wird sündhaft teuer und man muß noch im Alter riesige Investitionen vornehmen damit die Mieter die Energieverteuerungsstrategie der rotgrünen Regierung überhaupt noch stemmen können.Der Vermieter zahlt und der Mieter braucht weniger Energie.Weitere Umverteilung!!!!!
>Wenn man alles rechnet und dann noch dafür Vermögenssteuer und Krankenversicherung zahlen soll dann frage ich mich doch allen Ernstes wo da noch Gewinne möglich sein sollen selbst wenn die Immo voll bezahlt ist.
>Es hat wirklich keinen Sinn mehr seine Rente bei dieser Konstellation auf Mieterträgen aufzubauen.
Also ich stehe Imos auch immer negativer gegenüber, zumal man auch leicht anzugreifen ist, weil man sich eine Imo nicht einfach unter dem Arm klemmen kann und weglaufen schon gar nicht.
Vielleicht sind auch die Steueränderungen dafür gedacht das es einen immer schwerer fällt die Imos los zu werden, um somit dem Staat als Steuersklave erhalten zu bleiben.
Zugegeben sehr weit hergeholt denn für so Clever und vorausschauend schätze ich unsere Politiker nun wirklich nicht ein.
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RetterderMatrix
23.11.2002, 21:16
@ Euklid
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Re: Sozialversicherungsbeiträge auf das gesamte Einkommen |
-->>Wer zu spät kommt den bestraft Eichel und Nachfolger!
>Gruß EUKLID
Moin Euklid,
glaubst Du wirklich, dass dieser Staat in dieser Form noch zwanzig Jahre durchhalten wird?
Ich nicht, aber wenn dein Szenario wirklich so eintreten soll, wie Du es beschreibst, dann muß er ja noch so lange durchhalten.
Ich glaube, dass es bis zum grossen Knall nicht mehr lange dauert. Der Steuersong zeigt ja, dass die Leute so langsam die Schnauze voll haben. Und wenn so ein Song auf Platz eins ist, dann kann ja auch so langsam keiner mehr an den nahenden Aufschwung glauben.
Und sind vermietete Immos in der Krise wirklich so schlimm? Wie war das denn damals nach dem ersten bzw. zweiten Weltkrieg? Wie haben die Immo-Eigentümer von vermieteten Wohnungen damals abgeschnitten? Als die Krise da war, da haben sie natürlich nix gesehen, aber was war danach? Die Leute, die ihr Geld auf der Bank bzw. unter der Matraze hatten, die hatten nix mehr. Aber die Immobilie war immer noch da und konnte bewirtschaftet werden. Umverteilung hin und her.
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Euklid
23.11.2002, 21:24
@ MC Muffin
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Re: Sozialversicherungsbeiträge auf das gesamte Einkommen |
-->Warum weit hergeholt?
Krankenversicherung zahlt der Rentner schon jetzt in der gesetzlichen.
Der Anteil wird eben lediglich auf die Mieteinnahmen erweitert.
Die Steuern auf die Rente sind momentan glasklar im Gespräch.
Stichwort: Nachgelagerte Besteuerung.
Beim Einbau eines neuen Heizkessels muß die Altimmobilie bei der Wärmedämmung auf den technischen Stand von der heutigen ENV gebracht werden.
Das wäre quasi ein Niedrigenergiestandard.
Und das ist bei Bauten bis 1984 nur durch horrende Kosten zu erreichen.
Dies steht so in der neuen ENV und viele Immobilienbesitzer wissen nicht daß sie quasi auf der Zeitbombe sitzen wenn sie eine Immobilie vor 1984 besitzen.
Kosten mit Heizanlage dann in der Größenordnung von 30 000 Euro bis 50 000 Euro beim Einfamilienhaus.Das ist schon was.
Gruß EUKLID
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Euklid
23.11.2002, 21:32
@ RetterderMatrix
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Re: Sozialversicherungsbeiträge auf das gesamte Einkommen |
-->>>Wer zu spät kommt den bestraft Eichel und Nachfolger!
>>Gruß EUKLID
>Moin Euklid,
>glaubst Du wirklich, dass dieser Staat in dieser Form noch zwanzig Jahre durchhalten wird?
>Ich nicht, aber wenn dein Szenario wirklich so eintreten soll, wie Du es beschreibst, dann muß er ja noch so lange durchhalten.
>Ich glaube, dass es bis zum grossen Knall nicht mehr lange dauert. Der Steuersong zeigt ja, dass die Leute so langsam die Schnauze voll haben. Und wenn so ein Song auf Platz eins ist, dann kann ja auch so langsam keiner mehr an den nahenden Aufschwung glauben.
>Und sind vermietete Immos in der Krise wirklich so schlimm? Wie war das denn damals nach dem ersten bzw. zweiten Weltkrieg? Wie haben die Immo-Eigentümer von vermieteten Wohnungen damals abgeschnitten? Als die Krise da war, da haben sie natürlich nix gesehen, aber was war danach? Die Leute, die ihr Geld auf der Bank bzw. unter der Matraze hatten, die hatten nix mehr. Aber die Immobilie war immer noch da und konnte bewirtschaftet werden. Umverteilung hin und her.
Die Immo nach dem Krieg war aber nur deshalb so wertvoll weil viele Wohnungen zerbombt waren.
Ich denke schon daß der Staat die Strecke bis zum Vollbankrott noch ganz schön strecken kann.
Also bis 2010 denke ich geht das noch locker zu machen.
Wenn er die Infla richtig hinbekommt kann er jeden Einfamilienhausbesitzer durch die feststehenden pauschalierten Sätze in die Vermögenssteuer drücken.
Das war doch bei der Einkommensteuer genau so.
1950 war von fünf Leuten nur einer In der Progression
1960 zwei
1970 drei
1980 vier
1990 jetzt sind alle in der Progressionszone.
Die gleiche Entwicklung erwarte ich bei der Vermögenssteuer.
Nur geht da die Entwicklung wahrscheinlich forcierter.
sprung alle 5 Jahre.
2007 jeder 5. Zahlt Vermögensteuer
2012 wird schätzungsweise von 40% der Leute Vermögenssteuer bezahlt
2017 bis dahin hats dann längst geknallt nach Ceaucescu - Manier
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
24.11.2002, 01:47
@ Euklid
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@Euklid, wegen Heizkesseltausch, Niedrigenergiestandard |
-->Hallo, Euklid,
eine Großtante hat so ein Haus aus ca. 1960 mit Heizung, die demnächst fällig wird. Sie hat mich mal gefragt wegen Solar etc., aber mehr als ein paar Euros bringt die gute Frau nie auf die Seite, das wäre rein illusorisch. Wenn ich mir die Wandstärke überlege, ist das sicher nicht gedämmt.
Kannst Du mal kurz zusammenfassen, wie das mit der ENV ist? Ich hab davon noch nie was gehört, und die alte Frau sicher ebenso wenig - sie hat sehr wenig Rente und könnte die Kosten nie aufbringen.
Danke im voraus und beste Grüße vom Baldur
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000
24.11.2002, 06:28
@ Baldur der Ketzer
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Re: @Euklid, wegen Heizkesseltausch, Niedrigenergiestandard für GANZES Haus?? |
-->>Hallo, Euklid,
dies interessiert mich ebenfalls, da ich vor dem gleichen Heizungs-
Problem stehe, sogar bei 2 Häusern - auch ich überlege bereits zu
verkaufen, aber der Markt ist furchtbar zäh, u einer meiner Mieter,
der bereits seit 23 Jahren im Haus wohnt (quasi unkündbar) stellt
sich bei den"Hausbesichtigungen durch KaufInteressierte" quer u
macht alles total schlecht, um einen Verkauf zu vereiteln.!!!!!
Da meine alte Heizungsanlage bei dem 30jährigen 3-Parteien-Miethaus
vom Schornsteinfeger bereits vor Wochen ABGESPROCHEN (nicht mehr
zulässig) wurde, wurde ich v der Stadtverwaltung im OWi-Verfahren
bereits unter FRIST gesetzt, die ich jetzt durch meine"Verkaufs-
absicht" auf einige Monate verlängern konnte!!!
Das Dach ist NICHT isoliert, u neue Fenster u Dachrinne steht auch
an u vermutlich dürfte auch das Mauerwerk (Holzbalken-Fertigbau-
weise der 60´er Jahre -"Tabillion-Bauweise" oder ähnlicher Fachaus-
druck dafür, nicht den Vorschriften entsprechen.
Es kämen also immense Kosten auf mich zu u wer weiß, wie lange
noch die Mieteinnahmen zukünftig gesichert sind u.v.m...
Bei einem Bankrott des Mieters bin ich den Stadtwerken ggü für
"Nebenkosten" wie Wasser u Gas wohl zusätzlich erstattungspflichtig -
sind ja herrliche Aussichten.
Falls es mit dem VERKAUF nicht klappen sollte, habe ich schon ernst-
haft überlegt, DIE FRIST FÜR HEIZUNGSERNEUERUNG ABSICHTLICH VER-
STREICHEN zu lassen, dann MÜSSEN (??????????) die Mieter ausziehen
u ich NAGLE DIE BUDE EINFACH ZU!!!!!!!!!!!!!!!
Meine Frage: geht das so einfach, wie ich mir dies vorstelle??
2. Frage:
daß ich bei Einbau neuer Heizanlage ALLES auf techn. Stand v
2003 oder gar 2005 ISOLIEREN MUSS, wußte ich nicht, bitte kläre
mich darüber auf - denn notfalls habe ich mit dem erhofften
Verkaufspreis noch Spielraum nach unten - bevor alles kaputt ist.
Danke f Antwort:
OOO
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
>eine Großtante hat so ein Haus aus ca. 1960 mit Heizung, die demnächst fällig wird. Sie hat mich mal gefragt wegen Solar etc., aber mehr als ein paar Euros bringt die gute Frau nie auf die Seite, das wäre rein illusorisch. Wenn ich mir die Wandstärke überlege, ist das sicher nicht gedämmt.
>Kannst Du mal kurz zusammenfassen, wie das mit der ENV ist? Ich hab davon noch nie was gehört, und die alte Frau sicher ebenso wenig - sie hat sehr wenig Rente und könnte die Kosten nie aufbringen.
>Danke im voraus und beste Grüße vom Baldur
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Diogenes
24.11.2002, 10:04
@ JLL
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Re: Sozialversicherungsbeiträge auf das gesamte Einkommen |
-->Hi JLL,
>Da geistert ja mal wieder die nette Idee durch den Blätterwald, sämtliche Einkommensteile zur Sozialversicherungspflicht heranzuziehen.
Den Vorschlag, die Höchstbemessungsgrundlage aufzuheben, hatten wir in Ã- auch. Wurde aber fallen gelassen, weil verfassungswidrig. In einem Versicherungssystem muß der Beitrag in einem Verhältnis zur Leistung stehen, u. a. damit wäre glichzeitig die Rentenhöhe noch oben offen -> Exitus der staatlich verordneten Zwangsrente.
(Sollte eigenlich gegen meine Rentenbeiträge klagen *G*, von wegen Verhältinsmäßigkeit von Beitrag und Leistung)
>Nun meine Frage an die Experten, wann würde denn nun der Versicherungsfall für z.B. Spekulationsgewinne oder Mieteinnahmen eintreten?
>a) in der Rentenversicherung
>b) in der Krankenversicherung
>c) in der Arbeitslosenversicherung
>d) in der Pflegeversicherung
Wenn ich Eichel wäre, in in allen vieren, mit doppeltem Satz, schließlich ist man sozialist - äh - demokrat. ;-)
>Schönen Abend
>JLL
Gruß
Diogenes
P.S. Mich wundert an D eines sehr. Zuerst wird von pravater Altersvorsorge schwadroniert, kaum fangen ein paar damit an, wird wegbesteuert. Wie der neue Steuerkokolores sich mit Riester oder Harz - beide zaghafte Reförmchen - vertragen soll ist mir schleierhaft.
Let me tell you, renter in spe, if you can't dig it in, they will tax it away. Übersetzung: Was ihr nicht weg-tragen könnt, werdet ihr bei-tragen müssen.
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JLL
24.11.2002, 11:28
@ Diogenes
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Re: Geld verjuxen und krakelen war hier schon immer die bessere Strategie |
-->Der Staat gibt allemal dem Druck der Krakeler nach und holt allemal dort, wo noch was ist. Wer auf das Vorsorge-Gewäsch noch reinfällt, der sorgt nicht für sich, sondern für die Krakeler von morgen vor.
Schönen Sonntag
JLL
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Euklid
24.11.2002, 11:50
@ Baldur der Ketzer
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Re: @Euklid, wegen Heizkesseltausch, Niedrigenergiestandard |
-->>Hallo, Euklid,
>eine Großtante hat so ein Haus aus ca. 1960 mit Heizung, die demnächst fällig wird. Sie hat mich mal gefragt wegen Solar etc., aber mehr als ein paar Euros bringt die gute Frau nie auf die Seite, das wäre rein illusorisch. Wenn ich mir die Wandstärke überlege, ist das sicher nicht gedämmt.
>Kannst Du mal kurz zusammenfassen, wie das mit der ENV ist? Ich hab davon noch nie was gehört, und die alte Frau sicher ebenso wenig - sie hat sehr wenig Rente und könnte die Kosten nie aufbringen.
>Danke im voraus und beste Grüße vom Baldur
Hallo Baldur
Die neue Energieeinsparverordnung sieht folgendes vor:
Unter Paragraph 9 Nachrüstung bei Anlagen und Gebäuden
Eigentümer von Gebäuden müssen Heizkessel,die mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen beschickt werden und vor dem 1.Oktober 1978 eingebaut oder aufgestellt worden sind,bis zum 31.Dezember 2006 außer Betrieb nehmen.
Diese Vorschrift ist noch nicht so schlimm da solche Kessel wahrscheinlich eh das zeitliche gesegnet hat.
Aber das folgende hat es in sich:
Heizkessel die so ertüchtigt wurden,daß die zulässigen Abgasverlustgrenzwerte eingehalten sind,oder deren Brenner nach dem 1.November 1996 erneuert worden sind,müssen bis zum 31.Dezember 2008 außer Betrieb genommen werden.
Dies gilt nur dann nicht wenn die Nennwärmeleistung weniger als 4 KW beträgt oder mehr als 400 Kilowatt.
Also prinzipiell alles was zwischen 4 und 400 liegt.
Und genau da über 4 liegt ja jedes Wohnhaus.
Die Lobby die Energie verschleudert wie die chemischen Betriebe (BASF) kriegen ja noch Ã-kosteuersubventionen und dürfen ihre Riesenanlagen mit über 400 KW weiter betreiben.
Also nix wie drauf auf die reichen Häuslebauer.
Und unter 4kw Heizgesamtleistung zu kommen und nicht zu frieren braucht eine satte Wärmedämmung und eine neue Heizanlage.
Die Heizanlage braucht er ja sowieso.Und da diese Kesselleistungen immer kleiner werden sind die meisten Schornsteinanlagen dafür nicht mehr geeignet weil die Querschnitte viel zu groß sind und die Wärmedämmungswerte bei weitem nicht ausreichen um mit 4KW auszukommen.
Weiterer Knackpunkt:
Die Eigentümer von Gebäuden müssen bei heizungstechnischen Anlagen ungedämmte,zugängliche Wärmeverteilungs und Warmwasserleitungen sowie Armaturen,die sich nicht in beheizten Räumen befinden,bis zum 31.Dezember 2005 nach Anhang 5 zur Begrenzung der Wärmeabgabe dämmen.
Nächster Knackpunkt:
Die Eigentümer von Gebäuden mit normalen Innentemperaturen müssen nicht begehbare,aber zugängliche oberste Geschoßdecken beheizter Räume bis zum 31.Dezember 2005 so dämmen daß der Wärmedurchgangskoeffizient der Geschoßdecke 0,3 Watt/qm K nicht überschreitet.
Dies bedeutet in der Regel ca 12-14 cm starke Dämmungen.
Nächster Knackpunkt:
Bei Wohngebäuden mit nicht mehr als 2 Wohnungen,von denen zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung eine der Eigentümer selbst bewohnt,sind die Anforderungen nach den Absätzen 1 bis 3 nur im Falle eines Eigentümerwechsels zu erfüllen.
Die Frist beträgt 2 Jahre ab dem Eigentumsübergang;sie läuft jedoch nicht vor dem 31.Dezember 2005,in den Fällen des Absatzes 1 Satz 2 nicht vor dem 31.Dezember 2008,ab.
Nach meiner Prüfung sind die Parameter derart vielfältig daß man immer irgendwo reinfällt.
Daher ist mit enormen Investitionen in diesem Bereich beginnend mit 2005 zu rechnen.
Ich denke daß man eine Art Gestapo wieder aufbaut die nach den Speichern schaut ob sie gedämmt sind oder nicht.
Bei dieser unauffälligen Kontrolle kann man natürlich gleich mit Metall-Detektoren auf dem Speicher mal nach den Goldschätzen suchen.
Was diese Vorschrift für Witwen oder Rentner im eigenen Haus bedeutet kann sich jeder selbst ausmalen.Entweder er hat Kohle oder er hat nicht.
Gruß EUKLID
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Euklid
24.11.2002, 16:31
@ Baldur der Ketzer
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Re: @Euklid, wegen Heizkesseltausch, Niedrigenergiestandard |
-->Hallo Baldur
Ein Haus aus dem Jahre 1960 hat höchstens einen Dämmwert der Außenwände der um 1,20 liegt.
Heute benötigt man aber in etwa 0,20.
Das macht im Wandbereich eben Dämmstoffstärken zwischen 100 und 140 mm aus.
Genau hängt das mit dem Ausgleich durch die Fenster zusammen die heute auch alle durch die Bank 3 fach bessere Dämmwerte erzielen.
Anfallende Arbeiten um ein Haus wärmedämmtechnisch fit zu machen:
Anderer Schornstein für Brennwerttechnik kann durch Edelstahlrohreinlage im bestehenden Kamin auf einfachste Weise gelöst werden.
Das ist natürlich nicht billig aber billiger als das Anlegen eines anderen Kamins.
Einbau von neuen Fenstern.
Einbau einer Wärmedämmumg rund um das Haus (Fassade)
Einbau einer Dämmung entweder im Dachbereich mit mind 160 mm im Bereich der Sparren oder wenn das nicht möglich ist durch die zu geringe Sparrenhöhe eine Aufdachdämmung was natürlich erheblich teuerer dafür aber technisch bei weitem das Bessere ist.
Eine Alternative:Wenn im Dachbereich nicht gedämmt wird muß wenigstens die oberste Decke am Übergang zum Speicherraum gedämmt werden.
Ich empfehle immer das Dach zu dämmen weil man dann den Speicher später im Notfall noch ausbauen könnte.
Wer weiß was uns noch alles erwartet.
Dann die Maßnahmen im Bereich der Warmwasserleitungen die im Keller alle gedämmt werden müssen.
Meine Kostenermittlung war wenn alle Maßnahmen ergriffen werden müssen am untersten Rand und ist nur durchführbar wenn die eigenen Hände da noch mitmachen können.
Bei Vergabe der Arbeiten kann man leicht das 1,6 bis 1,8 fache des Preises nehmen.
Den Kessel muß man natürlich auch noch bezahlen.
Die uns aufgepfropften Kosten belasten auf jeden Fall das gesamte Rentenalter.
Der Trick der Regierung ist die Energie so sündhaft teuer zu machen daß es sowieso zum Muß wird.
Und das Muß ist ja jetzt sowieso im Kleingedruckten festgeschrieben nach der Methode wir erwischen euch alle.
Man kann in diesem Land keinen Pfennig oder Cent mehr sparen weil die Verteuerung der Energie plus die Erhöhung der Steuern plus diverse Schweinegesetze dafür sorgen daß man ständig Geld verbraten muß um nicht im Sumpf des Heizöl oder Energiepreises unterzugehen.
Früher hatte man noch die Möglichkeit einen Pullover anzuziehen wenn man zuwenig Kohle für die Heizung hatte.
Heute verbieten sie das ja quasi Gesetz durch Einhaltung von teuren Wärmedämmwerten.
Das ist der Preis für die grandiosen Versprechungen der Politiker mit dem Kyoto Abkommen.
Wieviel Geld das kostet wurde dem Bürger natürlich nicht gesagt.
Obwohl ich ja dafür bin daß man etwas für die Umwelt tut hätte man das ganze nicht derart extrem versprechen müssen.
Wer kann denn soviel Geld überhaupt noch aufbringen?
Gruß EUKLID
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