Emerald
30.11.2002, 16:19 |
M3: Das letzte Greenspan-Rezept Thread gesperrt |
-->Diese Dollarschein-Verwässerung durch A.G. zeigt, dass der Notenbank-Chef mit
seiner unheimlichlichen Noten-Presse die ganze Welt mit Dollars überflutet, nach dem Motto
"Wenn die Konjunktur nicht will, muss über die Börsen auf Teufel komm raus, die
Ausgabefreudigkeit und Konsum-Leidenschaft angeheizt werden." Mit der Flutung
der Noten-Presse glaubt A.G., vermutlich doch von allen guten Geistern verlassen,
dass dies ihm gelingen wird und kann."Leute kauft Aktien, das Geld gebe ich (A.G.) Euch!"
Nur mental können die Amis dies einfach gar nicht mehr nachvollziehen, denn sie
sehen die Arbeitslosen-Zahlen, die frisierten Statistiken und die immer noch
viel zu hohen KGV's. Die Zero-Rate Leasing-Käufe für Autos und andere teure
Anschaffungen kann man nicht alle drei Monate wiederholen, denn angeblich sind
die Garagen und Parkplätze vieler Bürger jetzt schon mit 3. und 4.-Wagen über-
stellt, so dass sich sogar noch ein unvorhergesehenes Problem entsteht: wo ist
der Platz dafür.
Eigentlich müsste mit diesen M3-Zahlen der Dollar bald einmal einen Schüttel-
Frost erfahren, vermutlich kommt die Erkältung just im Januar 2003.
Emerald.
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Miesespeter
30.11.2002, 16:56
@ Emerald
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Re: M3: Das letzte Greenspan-Rezept |
-->Was A.G. macht ist keine Inflationierung, sondern eine Reflationierung. D.h. er reagiert auf starke deflationaere Faktoren. Im Resultat sind beide Effekte zusammengenommen nahezu preisneutral.
Es sollte sich auch mal die Frage gestellt werden, wer denn solche Schuldenberge jetzt kontraktiert. Es ist doch wohl kaum anzunehmen, dass der US-Konsument gerade letzte Woche zufaellig in einen Kredit- und Konsumrausch verfallen ist.
Frische Notenbankgelder haben immer Einfluss auf die Preisstruktur. Heuer halten sie den Preisverfall in Schach. Aber sie beeinflussen auch die Struktur der Kaufkraeftigen. Dort, wo das Notenbankgeld in den Wirtschaftskreislauf tritt, ist es very easy money, einige Leutchen bekommen aus dem Nichts Frischgedrucktes in die Hand. Entsprechend sorglos gehen sie damit um. Dort wo dieses Geld eingespritzt wird, liegen fantastische Business Oportunities.
>Diese Dollarschein-Verwässerung durch A.G. zeigt, dass der Notenbank-Chef mit
>seiner unheimlichlichen Noten-Presse die ganze Welt mit Dollars überflutet, nach dem Motto
>"Wenn die Konjunktur nicht will, muss über die Börsen auf Teufel komm raus, die
>Ausgabefreudigkeit und Konsum-Leidenschaft angeheizt werden." Mit der Flutung
>der Noten-Presse glaubt A.G., vermutlich doch von allen guten Geistern verlassen, > dass dies ihm gelingen wird und kann."Leute kauft Aktien, das Geld gebe ich (A.G.) Euch!"
>Nur mental können die Amis dies einfach gar nicht mehr nachvollziehen, denn sie
>sehen die Arbeitslosen-Zahlen, die frisierten Statistiken und die immer noch
>viel zu hohen KGV's. Die Zero-Rate Leasing-Käufe für Autos und andere teure
>Anschaffungen kann man nicht alle drei Monate wiederholen, denn angeblich sind
>die Garagen und Parkplätze vieler Bürger jetzt schon mit 3. und 4.-Wagen über-
>stellt, so dass sich sogar noch ein unvorhergesehenes Problem entsteht: wo ist
>der Platz dafür.
>Eigentlich müsste mit diesen M3-Zahlen der Dollar bald einmal einen Schüttel-
>Frost erfahren, vermutlich kommt die Erkältung just im Januar 2003.
>Emerald.
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André
30.11.2002, 17:14
@ Emerald
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Re: Flutung - In wessen Kassen??? |
-->Solange sich die FED an bilanzielle Regeln hält, kann Sie nur"fluten" in dem Maße als neue Kredite aufgenommen werden vom Staat und ggf. von Unternehmen und Privaten.
Insgesamt nennenswertes Kreditpotential scheint derzeit jedoch nur noch der Staat zu haben - nachdem der Verschuldungsrahmen (politisch problemfrei) erneut aufgestockt sein wird. Das nutzt der zu 60% konsumabhängigen US-Konjunktur und den verschuldeten Verbrauchern allerdings nur wenig.
Der Staat sorgt bekanntlich stets für die"beste" Kapitalfehlallokation, primär z.Zt. für die Staatssicherheitsbehörde und die Wehrmacht mit sehr hohem Konsumanteil, kaum Investitionen.
Die Masse der Bürger, noch die Wirtschaft oder die Finanzwirtschaft hat nachhaltige"Freude" an der starken Geldmengenausweitung. Es gehen gleichzeitig noch allzuviele Guthaben/Forderungen verloren. Deshalb fühlt sich das Ausland auch (noch) nicht von Dollars überschwemmt, weshalb der $-Kurs noch immer oben bleibt und der Goldpreis in $ dahindümpelt.
Erst eine weitere Verschärfung der Wirtschaftslage, die über den saisonalen Einfluß hinausgeht, kann 03 die befürchtete Krise auslösen, wobei freilich die größte Schwachstelle im Finanzsystem liegt.
MfG
A.
>Diese Dollarschein-Verwässerung durch A.G. zeigt, dass der Notenbank-Chef mit
>seiner unheimlichlichen Noten-Presse die ganze Welt mit Dollars überflutet, nach dem Motto
>"Wenn die Konjunktur nicht will, muss über die Börsen auf Teufel komm raus, die
>Ausgabefreudigkeit und Konsum-Leidenschaft angeheizt werden." Mit der Flutung
>der Noten-Presse glaubt A.G., vermutlich doch von allen guten Geistern verlassen, > dass dies ihm gelingen wird und kann."Leute kauft Aktien, das Geld gebe ich (A.G.) Euch!"
>Nur mental können die Amis dies einfach gar nicht mehr nachvollziehen, denn sie
>sehen die Arbeitslosen-Zahlen, die frisierten Statistiken und die immer noch
>viel zu hohen KGV's. Die Zero-Rate Leasing-Käufe für Autos und andere teure
>Anschaffungen kann man nicht alle drei Monate wiederholen, denn angeblich sind
>die Garagen und Parkplätze vieler Bürger jetzt schon mit 3. und 4.-Wagen über-
>stellt, so dass sich sogar noch ein unvorhergesehenes Problem entsteht: wo ist
>der Platz dafür.
>Eigentlich müsste mit diesen M3-Zahlen der Dollar bald einmal einen Schüttel-
>Frost erfahren, vermutlich kommt die Erkältung just im Januar 2003.
>Emerald.
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MC Muffin
01.12.2002, 00:11
@ Miesespeter
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wie kommt das Geld unter die Leute? |
-->Auch wenn die langfristigen Folgen schwer zu berechnen sind kann ich mir das so vorstellen.
Die FED kauft einfach Aktien, da irgend jemand verkauft bekommt er das frische Geld. Zusätzlich sorgt die Fed dafür das die Kurse steigen, das heizt zumindest ein bischen den Konsum der Aktionäre an und löst das Problem der Pangsionskassen. Somit fallen die Gewinne der firmen auch höher aus Grund:
1. keine Rücklagen für P Kassen
2. Aktionäre kaufen mehr
3. wenn die M3 Ausweitung zur Infla führt= höhere Gewinne wegen höhere Preise
+ Schuldenentwertung
wenn infla zu hoch werden die aktien wieder gegeben was geld aus dem markt zieht.
zugegeben ein paar sachen sind noch nicht ganz durchgedacht aber soll nur mal so ein gedanke sein
na dann denkt mal [img][/img]
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Diogenes
01.12.2002, 12:42
@ Miesespeter
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Re: M3: Das letzte Greenspan-Rezept |
-->Hi Miesepeter,
>Was A.G. macht ist keine Inflationierung, sondern eine Reflationierung. D.h. er reagiert auf starke deflationaere Faktoren. Im Resultat sind beide Effekte zusammengenommen nahezu preisneutral.
Wie sich das Preisniveau während eines Inflationsbooms entwickelt ist völlig egal.
Entscheidend ist:
- daß (kredit)inflationiert wird. Die Schulden müssen bedient werden, was zur Kontraktion führt.
- daß die inflationierung die relativen (!!!) Preise verändert, was zur Häufung von Fehlinvestitionen führt. Diese müssen verschwinden, da hilft kein"reflationieren".
Deflation und Inflation am Preisniveu festzumachen ist gröbste Irreführung.
>Es sollte sich auch mal die Frage gestellt werden, wer denn solche Schuldenberge jetzt kontraktiert.
Die Regierung.
>Frische Notenbankgelder haben immer Einfluss auf die Preisstruktur.
Ja und zwar einen negativen.
>Heuer halten sie den Preisverfall in Schach.
Die absoluten Preise sind nicht das entscheidende, die relativen Preise sind ausschlaggebend. Gewinn = Erträge - Aufwendungen. Dann kommt die Frage: Gewinn im Verhältnis zu Schulden. Aber dafür muß zuerst ein Gewinn da sein, die höchsten Preise helfen nicht, wenn unterm Strich kein Gewinn ist.
Inflation betrifft immer beide Seiten der GUV. Zuerst die Umsatzseite, dann die Kostenseite:
- daher kommen die Fehlinvestitionen.
- deswegen hängt das Leben der Fehlinvestitionen an einer exponentiell beschleunigenden Inflationierung.
>Aber sie beeinflussen auch die Struktur der Kaufkraeftigen.
Bis zu dem Punkt wo es heißt:
Wer noch Kredit will, ist nicht mehr kreditwürdig, wer kreditwürdig ist, will keinen.
Bleiben nur noch Vater Staat und Mutter Zentralbank. Endstation Sozialismus.
>Dort, wo das Notenbankgeld in den Wirtschaftskreislauf tritt, ist es very easy money, einige Leutchen bekommen aus dem Nichts Frischgedrucktes in die Hand. Entsprechend sorglos gehen sie damit um.
Genau die Sorglosigkeit ist das Problem. Uncle Al wird's schon richten? Wird er? Kann er? Was wenn nicht?
Ist Papier Reichtum? Kann die Notenpresse Wohlstand schaffen? Wenn, ja woher kommt er? Wenn nein, was hilft die Presse dann? Wem hilft sie?
Schlimmer als der teure Kredit ist der billige.
>Dort wo dieses Geld eingespritzt wird, liegen fantastische Business Oportunities.
Dort wo das Geld"eingespritzt" wird, liegen die Fehlinvestitionen und die faulen Kredite von morgen. Diese sogenannten Gelegenheiten sind von einer ständigen, exponentiell steigenden Neu-Einspritzung abhängig.
Früher"Buissnesopprotunities", heute"Friedhof der tot.coms".
Gruß
Diogenes
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Amanito
01.12.2002, 14:06
@ Miesespeter
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Re: M3: Das letzte Greenspan-Rezept |
-->>Was A.G. macht ist keine Inflationierung, sondern eine Reflationierung. D.h. er reagiert auf starke deflationaere Faktoren. Im Resultat sind beide Effekte zusammengenommen nahezu preisneutral.
Nein - die Japaner haben vorgezeigt, wie man die Zinsen auf 0 senkt, die Geldmenge Jahr für Jahr explodieren läßt und gleichzeitig die Deflation einbetoniert
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