kizkalesi
01.12.2002, 16:44 |
die Finanzbehörden ''ausser Kraft setzen": einfach jeder morgen ein Anruf Thread gesperrt |
-->Wie der Steuer-Untertan einfach von zu Hause aus demonstrieren kann, in dem er sein zuständiges Finanzamt mit Rückfrage, Einsprüchen etc. überschüttet.
Kostet nichts und ist unendlich wirksam.
Noch schnell von 10 Nachbarn weitere 6 auch dazu animiert - und die Staats-Kiste bricht auseinander, bzw. endlich kommen Schröder, Eichel und Co.zu sich.
<font size="5"> siehe unbedingt unten weiter</font>
Das Finanzamt wird zum Symbol eines Staates, der leistungswillige Bürger um einen erheblichen Teil ihrer Erträge bringt und sie gleichzeitig mit einem unüberschaubaren Dickicht unverständlicher Vorschriften drangsaliert - Kommentar
von Hugo MĂĽller-Vogg
Der Sozialstaat ist zwangsläufig eine Umverteilungsmaschine. Den einen kann nur gegeben, was den anderen genommen wird. Das ist so lange populär, wie die meisten meinen, vom Staat mehr zu bekommen, als sie geben. Dass so viele Bürger glauben, vom scheinbar großzügigen Staat zu profitieren, liegt an der weit verbreiteten Umverteilungs-Illusion. Den meisten Häusle-Bauern, die in den goldenen 70er- und 80er-Jahren die eigenen vier Wände mit Hilfe des großzügigen Paragrafen 7b finanziert haben, war zum Beispiel nicht bewusst, dass sie diese Steuervergünstigung durch entsprechend hohe Steuersätze selbst finanziert haben.
Die Umverteilungs-Illusion weicht derzeit der Ernüchterung, gerade in den Kreisen der „Neuen Mitte" mit Jahreseinkommen zwischen 50 000 und 100 000 Euro. Bei denen, die einerseits von jeder Beitragserhöhung und Anhebung der Bemessungsgrenzen betroffen sind, andererseits vom Staat durch Einkommensgrenzen von vielen Transferleistungen ausgeschlossen werden, wächst Wut. Die Unverfrorenheit, mit der Schröder, Fischer, Eichel & Co. die Arbeitnehmer mit höheren Einkommen zu Verlustgeschäften zwingen, indem sie diese immer mehr in marode Rentenkassen zahlen lassen, lässt „Barrikaden"-Parolen auf fruchtbaren Boden fallen. Die Wut wächst  aber anders als Oskar Lafontaine es sich wünscht  vor allem bei den Finanziers des Umverteilungsstaates.
Das Finanzamt wird zum Symbol eines Staates, der leistungswillige Bürger um einen erheblichen Teil ihrer Erträge bringt und sie gleichzeitig mit einem unüberschaubaren Dickicht unverständlicher Vorschriften drangsaliert. Nirgendwo fühlt sich der Bürger hilfloser als gegenüber einem hochnäsigen, besserwisserischen, besser verdienenden schikanierenden Finanzbeamten oder einer Finanzamt-Domina.
Da denkt mancher übers Auswandern nach; auch das schwarze Konto im Ausland hat an Stammtischen Konjunktur. Kein Wunder, dass das Wort des streitbaren Historikers Arnulf Baring vom „Steuerboykott" gern aufgegriffen wird. Doch vom Wort zur Tat ist es ein weiter Weg  und ein nicht ungefährlicher obendrein. Der deutsche Bürger zahlt, soweit es ihm als Selbstständiger und Freiberufler möglich ist, seine Steuern pünktlich, schon um Säumniszuschläge zu vermeiden. Denn da ist der Fiskus gnadenlos und mächtig: Einen Einspruch abzulehnen und bei säumiger Zahlweise Zinsen abzukassieren, das geht ganz schnell.
Doch so hilflos, wie die Bürger meinen und die Politiker sie gern sähen, sind sie nicht. Die „Barrikaden" des Steuer-Untertans sind das Steuerrecht und seine Ausführungsbestimmungen. Nutzt er diese Möglichkeiten, kann er dem Staat seinen Unwillen über sinn- und planlose Abzockerei anschaulich demonstrieren  ganz legal, getreu dem Buchstaben des Gesetzes und vom Schreibtischsessel aus. Zum Beispiel mit einer Antrags-Demo, einer Anfragen-Demo oder einer Einspruchs-Demo.
<font size=6">hier nun die Lahmlegungs-Möglichkeiten des kleinen Mannes:
Die Antrags-Demo: </font>Man stelle sich nur vor, von den rund 22 Millionen Arbeitnehmern beschlösse jeder Zweite, mit Freibeträgen Steuern zu sparen. Dann würden elf Millionen Menschen beim Finanzamt die Eintragung eines Freibetrags auf der Lohnsteuerkarte 2003 beantragen. Leicht auszumalen, was das für die Bürokraten bedeutete: Sie müssten Millionen von Anträgen bearbeiten und hätten keine Zeit mehr, ehrliche Steuerzahler mit Fragen nach alten Taxiquittungen zu drangsalieren.
<font size="6">Die Anfragen-Demo:</font> In Deutschland gibt es 3,5 Millionen Selbstständige. Würde jeder Zweite oder Dritte einmal in der Woche den für ihn zuständigen Finanzamt-Mitarbeiter anrufen und ihn  was sein gutes Recht ist  um Rat fragen, die Finanzämter wären nur noch eingeschränkt arbeitsfähig.
<font size ="6">Die Einspruchs-Demo:</font> Finanzämter neigen wie alle Behörden dazu, Anträge eher abzulehnen als ihnen zuzustimmen. Da hilft nur eines: grundsätzlich Einspruch einlegen. Wer dies tut, nimmt nicht nur sein Bürgerrecht wahr, er zwingt die Behörde auch, ihr Tun genau zu begründen. Legte ein Großteil der Steuer-Untertanen immer dann Einspruch ein, wenn ein Bescheid vom Antrag abweicht, kämen die Finanzämter mit der Bearbeitung nicht mehr nach.
<font size="5">Drei Beispiele dafür, wie das Volk den Regierenden zeigen könnte, dass ihm die Kurzatmigkeit der deutschen Politik ebenso missfällt wie ihre Konzeptionslosigkeit.</font>
Natürlich können Bürger und Steuerzahler weitermachen wie bisher, nämlich schimpfen und brav zahlen. Sie dürfen sich dann aber nicht wundern, dass die Regierenden das als Aufforderung verstehen, ebenfalls weiterzumachen wie bisher.
|
Luigi
01.12.2002, 17:08
@ kizkalesi
|
Re: Naja, die Vermögenssteuer und Sozialversicherungsbeiträge auf das gesamte |
-->Einkommen werden die Leute schon aus der Reserve locken:-)
> Natürlich können Bürger und Steuerzahler weitermachen wie bisher, nämlich schimpfen und brav zahlen. Sie dürfen sich dann aber nicht wundern, dass die Regierenden das als Aufforderung verstehen, ebenfalls weiterzumachen wie bisher.
|
Tierfreund
01.12.2002, 17:18
@ kizkalesi
|
Re: die Finanzbehörden ''ausser Kraft setzen": einfach jeder morgen ein Anruf |
-->Mach ich doch schon ohnehin fast täglich:-))
|
JLL
01.12.2002, 17:20
@ kizkalesi
|
Re: Werde morgen gleich mal anrufen: Sie, isch hätt' da mol a Froch... |
-->Eine hervorragende Initiative. Konz fordert das seit Jahren: Sand in die Mühlen streuen. Legaler, ziviler Ungehorsam. Die Bürokratie mit den eigenen Waffen schlagen. Fristverlängerung, Einspruch, Stundungsantrag, Einspruch, etc., etc. Und nicht vergessen, die Finanzämter sind zur Auskunft verpflichtet. Niemand muß sich einen Steuerberater nehmen, man läßt sich alles von seinem Finanzbeamten haarklein erklären."Äh, könnet se mer des aach schriftlisch gäbbe?"
Und es komme mir bitte niemand damit, dass die armen Finanzbeamten doch auch nur ihren Job täten und nichts dafür könnten...
Man muĂź sich eben da wehren, wo man es kann. Und wer ein reines Gewissen hat, kann richtig aufspielen.
Schönen Sonntag noch
JLL
|
RetterderMatrix
01.12.2002, 19:16
@ kizkalesi
|
Quelle? (owT) |
-->
|
Lullaby
02.12.2002, 13:07
@ kizkalesi
|
Re: Noch besser: Hingehen und Sozialbeiträge 14 Tage später überweisen |
-->Steuererklärungen dürfen - jedenfalls ist das die mir bekannte Rechtslage in D - auch mündlich abgegeben werden. Dies natürlich im Finanzamt beim zuständigen Sachbearbeiter (geht nach Buchstaben).
Der nimmt sich dann pro Fall viel Zeit, da jeder einzelne Beleg durchgegangen werden muss.
Sehr schön wirds bei der neuen Wertzuwachssteuer. Da fallen Milliarden von Einzelbelegen an, die zum einen zum Bundesamt in Bonn-Beuel wandern und dort erfasst werden müssen. Die Belege nimmt man dann aber auch - in Doppel - gleich mit zum FA bei der dort abzugebenden Steuererklärung. Da wir ca. 11 Mio Aktionäre incl. Fonds"sparer" haben, sind die Ämter damit rasch erledigt.
Eine schöne Variante ist auch diese: Man sucht die Adressen von Finanzbeamten aus, speziell jene von Steuerfahndern. Dort dann Ortstermin. Viele haben so etwas wie ein"Häuschen im Grünen". Dieses wird fotografiert und anschließend mit Foto eine anonyme Anzeige wegen Steuerhinterziehung erstattet: Der Bau in Teilen, der Garten, die Garage usw. seien mit Schwarzarbeit hochgezogen worden.
Vorort-Recherchen helfen weiter, man muss nur freundlich bei den Nachbarn fragen.
Alles geht, und wenn schon die FDP (Gerhardt) zur FA-Blockade aufruft, dann sollte dies kein Problem sein.
Selbständige, die abhängig Beschäftige eingestellt haben, müssen mit ihren Beschäftigten nur eine verzögerte Lohn- und Gehaltszahlung vereinbaren und bis zur Auszahlung einen zinslosen Vorschuss/Abschlag leisten, ohne dabei gleichzeitig die Sozialbeiträge abzuführen, die erst mit der"Richtigen" Lohn- und Gehaltszahlung fällig werden. Als Begründung lassen sich unschwer betriebsbedingte Liquiditätsengpässe angeben.
Dann ist die Sozialversicherung geplatzt, denn die hat nur noch eine Barreserve von ca. 70/80 % der monatlichen Auszahlungen, die bekanntlich auf 60 % oder gar 40 % gesenkt werden soll. Im letzteren Fall hilft dann eine verzögerte Lohn- und Gehaltszahlung um 14 Tage (ohne dass die Beschäftigten einen Liquiditätsnachteil tragen müssen), um den Spuk zu beenden.
Hoppladi, Hopplada...
|
Euklid
02.12.2002, 13:21
@ Lullaby
|
Eine höchst effiziente und intelligente Methode;-) |
-->Ja das wäre für den gebeutelten Mittelstand eine Methode mal richtig durch zu atmen.
Anschließend auf den Geschmack gekommen könnte sich dies als Dauermodell etablieren;-)
Nix gibts mehr, solange wie dort mehr ausgeschĂĽttet wird wie man aus den BĂĽrgern schon jetzt mit Gewalt herauspreĂźt.
Ziviler Ungehorsam ist angesagt und die Verzweiflungstäter sperren uns ins Gefängnis.
Ist aber nicht schlimm den dort gibt es steuerfreie Kost und Logis;-)
GruĂź EUKLID
|