R.Deutsch
04.12.2002, 18:35 |
Merkwürdiges aus Mombasa Thread gesperrt |
-->1.) Entgegen der Anweisung des Towers ist die El Al Maschine mit dem Wind Richtung Landesinnere gestartet statt wie üblich, gegen den Wind Richtung Meer. Ein solcher „Irrtum“ kommt sehr selten vor. In Mombasa angeblich noch nie. Mißtrauische behaupten, weil man im Meer schlecht zwei schön blau angemalte Abschussgeräte fernsehwirksam ablegen kann.
2.) An den Abschussgeräten befinden sich keine Rauchspuren.
3.) Der El Al Pilot erklärt er habe zwei weiße Rauchspuren von hinten unten kommen sehen. Wie geht das, wie kann man aus dem Cockpit nach hinten unten sehen?
4.) Diese Boden- Luft Raketen haben Hitzesuchköpfe. Die wären nie und nimmer an den heißen Triebwerken vorbeigeflogen. Die einzige Chance dagegen ist, Magnesiumkugeln abzufeuern, die noch heißer als die Triebwerke sind. Davon war nicht die Rede.
5.) Im Spiegel steht, die Schützen hätten zu früh abgedrückt, das Flugzeug müsse mindestens 50 Meter hoch sein. Das ist erkennbar Quatsch.
6.) In der FAZ steht, die El Al Maschine hätte ein spezielles Abwehrradar. Das ist erkennbar Quatsch.
Jetzt bin ich mal gespannt, ob das alles stimmt und ob irgendwelche Journalisten diese Ungereimtheiten aufgreifen.
Voller Wunder steckt die Welt - Gruß
RD
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Praxedis
04.12.2002, 18:50
@ R.Deutsch
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die Ungereimtheit mit den Seiten-Rück-Spiegeln am Cockpitfenster..... |
-->...war mir schon letzte Woche aufgefallen:-), aber als ich heute den Bericht über die teilweise blau angetünchten Reste der Raketen las, hmmmm, da stimmt wohl doch so einiges nicht:-)
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JN++
05.12.2002, 08:22
@ R.Deutsch
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Re: Merkwürdiges aus Mombasa |
-->
>3.) Der El Al Pilot erklärt er habe zwei weiße Rauchspuren von hinten unten kommen sehen. Wie geht das, wie kann man aus dem Cockpit nach hinten unten sehen?
Wenn ich im Cockpit sitze, und sehe am unteren Rand des Fensters eine Rakete aufsteigen und vorwärts sausen, dann schließe ich daraus, daß sie von unten und hinten kommt. Dazu benötige ich keinen Rückspiegel.
>4.) Diese Boden- Luft Raketen haben Hitzesuchköpfe. Die wären nie und nimmer an den heißen Triebwerken vorbeigeflogen. Die einzige Chance dagegen ist, Magnesiumkugeln abzufeuern, die noch heißer als die Triebwerke sind. Davon war nicht die Rede.
Diese Köpfe haben keine 100%ige Trefferquote. Besonders das Material, das über Umwege zu Terroristen gelangt, ist oft ausgemustertes oder fehlerhaftes Zeug.
>5.) Im Spiegel steht, die Schützen hätten zu früh abgedrückt, das Flugzeug müsse mindestens 50 Meter hoch sein. Das ist erkennbar Quatsch.
Woran ist das erkennbar? Viele Luftabwehrraketen haben einen Filter, der Hitzequellen am Boden oder vom Boden reflektierte Wärmestrahlen ausblendet. (Kenne mich leider mit dem Modell nicht aus, beschäftige mich schon lange nicht mehr damit). Außerdem darf man bei manchen Geräten nicht in zu flachem Winkel schießen, weil die Rakete sonst erst nach unten fliegt und dann stärker nach oben drehen muß bzw. das Ziel ganz aus dem Visierfeld verlieren kann. (Bei niedriger Geschwindigkeit, kurz nach dem Abschuß, reagiert die Steuerung anders,kann jeder z.B. am Motorrad selbst ausprobieren, bei Schritt- und hoher Geschwindigkeit). Das müßte man genau analysieren. So einfach ist es nun auch wieder nicht.
>6.) In der FAZ steht, die El Al Maschine hätte ein spezielles Abwehrradar. Das ist erkennbar Quatsch.
Ist wahrscheinlich Quatsch, aber woran ist das erkennbar?
>
>Jetzt bin ich mal gespannt, ob das alles stimmt und ob irgendwelche Journalisten diese Ungereimtheiten aufgreifen.
Journalisten schreiben viel Quatsch, wenn der Tag lang ist. Daß Pressemitteilungen nicht stimmen, bedeutet insofern gar nichts.
Daß das Abschußgerät blau angestrichen war hat auch nichts zu bedeuten. Wenn ich in München mit einem Raketenwerfer rumalufen würde, würde ich ihn auch rosa anmalen, dann denkt jeder, ich würde eine Wasserspritze oder sowas tragen. Die fehlenden Schmauchspuren sind natürlich verdächtig, habe das Bild aber selbst nicht gesehen. Je nach Treibsatz können die Abgase auch hell sein (z.B. aluminiumhaltige Treibstoffe, weit verbreitet). Wenn es der Mossad war, hat er nicht besonders präzise gearbeitet (soll aber im Streß vorkommen). Diese Ungereimtheiten sind noch im Rahmen des Wahrscheinlichen. Das mit den Koffern ist viel verdächtiger!
Gruß,
JN
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R.Deutsch
05.12.2002, 09:18
@ JN++
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Re: Merkwürdiges aus Mombasa - die entscheidende Frage |
-->Ist der Pilot entgegen den Anweisungen des Towers in die falsche Richtung gestartet?
Das kann man ja nun wirklich leicht nachprüfen und welche Erklärung gibt es dafür?
Gruß
RD
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JN++
05.12.2002, 10:03
@ R.Deutsch
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Re: Merkwürdiges aus Mombasa - die entscheidende Frage |
-->>Ist der Pilot entgegen den Anweisungen des Towers in die falsche Richtung gestartet?
>Das kann man ja nun wirklich leicht nachprüfen und welche Erklärung gibt es dafür?
Sie haben ja selbst gesagt:
>Ein solcher „Irrtum“ kommt sehr selten vor. In Mombasa angeblich noch nie.
Ist auf jeden Fall verdächtig,aber nicht unmöglich, gerade bei kleineren Flughäfen bzw. mit wenig Verkehr. War wohl auch nichts schlimm, sonst hätte der Tower den Piloten zurückgepfiffen. Ich kann mal meinen Vater fragen, der hat selbst im Tower gearbeitet und war auch schon ein paar mal in Mombasa.
Es liegt in der Natur der Sache, daß wenn mal etwas passiert, dann auch gleich mehrere seltene Umstände zusammentreffen. Man findet auch immer etwas, was in eine Theorie hineinpaßt.
Dennoch haben Sie Recht: An der Sache ist was faul. Die Fülle der Argumente macht das bloß nicht glaubwürdiger, wenn die meisten davon nicht stichhaltig sind. Weniger ist oft mehr.
Gruß
JN
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R.Deutsch
05.12.2002, 10:42
@ JN++
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Ja - fragen Sie mal Ihren Vater |
-->am besten, er soll dort mal anrufen.
Die Wahrscheinlickeit eines solchen Irrtums geht gegen null.
Gruß
RD
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JN++
06.12.2002, 07:24
@ R.Deutsch
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Re: Ja - fragen Sie mal Ihren Vater |
-->Also, mein Vater meint:
>Die Wahrscheinlickeit eines solchen Irrtums geht gegen null.
In einem europäischen Flughafen könnte das nicht passieren. Erstens würde wegen des hohen Verkehrs sofort ein Chaos auf dem Flugfeld entstehen, wenn eine Maschine in die falsche Richtung zum Start rollt. Zweitens würde es nicht vom Tower unbemerkt bleiben. Folge wäre eine weitere Kommunikation mit dem Piloten: Ausräumung eventueller Mißverständnisse, begründeter Request, in andere Richtung zu starten, entweder OK oder Anweisung umzukehren. Ist der Pilot stur, bleibt die Verweigerung der Starterlaubnis. Bis dahin haben wir schon einen Verstoß gegen das Verkehrsrecht mit Konsequenzen für Airline und Pilot. Tut er's trotzdem ist das, wie wenn ein Taxifahrer neben einer Polizeistreife demonstrativ über Rot fährt.
Aber vielleicht nimmt man das in Afrika nicht so genau.
Es bleiben deshalb zwei Möglichkeiten:
a)"Der Pilot ist entgegen den Anweisungen des Towers in die falsche Richtung gestartet": Der Fall ist so wie beschrieben nicht eingetreten, da sonst die o.g. Konsequenzen eingetreten wären, und der Skandal wäre offenkundig.
b) Der Fall ist genau so eingetreten. Dann hat die Flugsicherheit zumindest an diesem Tag geschlafen und es ist kein großes Wunder wenn dann der Pilot in die falsche (vielleicht hielt er es für die richtige) Richtung startete.
Was meinen Sie?
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R.Deutsch
06.12.2002, 09:44
@ JN++
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Re: Ja-fragen Sie mal Ihren Vater |
-->>Also, mein Vater meint:
>>Die Wahrscheinlickeit eines solchen Irrtums geht gegen null.
>In einem europäischen Flughafen könnte das nicht passieren. Erstens würde wegen des hohen Verkehrs sofort ein Chaos auf dem Flugfeld entstehen, wenn eine Maschine in die falsche Richtung zum Start rollt. Zweitens würde es nicht vom Tower unbemerkt bleiben. Folge wäre eine weitere Kommunikation mit dem Piloten: Ausräumung eventueller Mißverständnisse, begründeter Request, in andere Richtung zu starten, entweder OK oder Anweisung umzukehren. Ist der Pilot stur, bleibt die Verweigerung der Starterlaubnis. Bis dahin haben wir schon einen Verstoß gegen das Verkehrsrecht mit Konsequenzen für Airline und Pilot. Tut er's trotzdem ist das, wie wenn ein Taxifahrer neben einer Polizeistreife demonstrativ über Rot fährt.
>Aber vielleicht nimmt man das in Afrika nicht so genau.
>Es bleiben deshalb zwei Möglichkeiten:
>a)"Der Pilot ist entgegen den Anweisungen des Towers in die falsche Richtung gestartet": Der Fall ist so wie beschrieben nicht eingetreten, da sonst die o.g. Konsequenzen eingetreten wären, und der Skandal wäre offenkundig.
>b) Der Fall ist genau so eingetreten. Dann hat die Flugsicherheit zumindest an diesem Tag geschlafen und es ist kein großes Wunder wenn dann der Pilot in die falsche (vielleicht hielt er es für die richtige) Richtung startete.
>Was meinen Sie?
[b]kein Pilot der Welt würde ohne dringenden Grund mit dem Wind starten - auch wenn der Tower schläft - jeder Pilot würde automatisch gegen den Wind Richtung Meer starten
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JN++
06.12.2002, 11:11
@ R.Deutsch
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Sie müssen es besser wissen |
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>jeder Pilot würde automatisch gegen den Wind Richtung Meer starten
Ja diese menschlichen Automatismen...
...sind oft für die großen Katastrophen verantwortlich.
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